Willich führt weiter aus, auf welche Zahl man bei der Shutdown-Debatte statt der Infektionsfälle lieber achten sollte: die der Patienten, die auf die Intensivstation kommen. „Viele Modelle sind am Anfang von fünf Prozent ausgegangen“, sagt er. „Für Berlin kann ich im Moment sagen, sind es weniger als ein Prozent.“ Auch das sei „erstmal sehr, sehr beruhigend“.
Auch im internationalen Kontext sieht Willich seit mehreren Tagen einen „sehr beruhigenden“ Trend: Dass die Fallzahlen in Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich stabil blieben - in diesen Ländern mit strikten Ausgangssperren. Aber „interessanterweise“ eben auch in Holland (noch geöffnete Geschäfte) und in Schweden (noch geöffnete Schulen). „Was heißt das nun?“, fragt Maischberger. „Dass diese restriktiven Maßnahmen nicht der entscheidende Faktor sind“, antwortet Willich. Sondern die persönlichen Schutzmaßnahmen: Händewaschen, Husten in die Armbeuge, Abstandhalten.
Die Schutzmaßnahmen müsse man wegen der Hochrisiko-Gruppen auch nach dem Ende des Shutdowns und des Kontaktverbots* beibehalten. Statt Ausgangsbeschränkungen sei es viel wichtiger und sinnvoller, dass Politiker an „diese Verantwortung appellieren, „und ich glaube, Frau Merkel macht das im internationalen Vergleich ganz gut“
Wie die erneuten positiven Tests von bereits Geheilten aus Südkorea zu bewerten sind, besprach Christian Drosten jetzt mit dem NDR. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht im Talk von Frank Plasberg indes kein baldiges Ende der Krise.
Am 3. Juni findet dann die vorerst letzte Folge vor der Sommerpause von Maischberger* statt.
frs
Derweil wütet in Tschernobyl ein heftiges Feuer. Radioaktiv besetzte Rauchwolken könnten nun zum Problem werden - auch für Deutschland?
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