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Coronavirus: ARD-Kommentar kritisiert Debatte um Rückkehr zur Normalität - „Wirrköpfe“

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ARD-Kommentator Rainald Becker lobt die Bundeskanzlerin.
ARD-Kommentator Rainald Becker lobt die Bundeskanzlerin. © Screenshot ARD

ARD-Kommentator Rainald Becker bricht eine Lanze für die Kanzlerin und macht eine radikale Ansage: „Es wird keine Rückkehr zur Normalität mehr geben.“

München - In der Debatte um die Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie* in Deutschland haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am Mittwoch beschlossen ein stärker regionales Konzept zu fahren. Die Maßnahmen sollen nun in den Bundesländern beschlossen werden. Der einheitliche bundesdeutsche Kurs in der Krise ist damit vorerst dahin. Bis auf eine allgemeine „Notbremse“* konnte die Kanzlerin keine bundesweiten Regelungen durchbringen. In mehreren Bundesländern wurden bereits weitreichende Lockerungen bekannt gegeben. Das ruft offenbar Forderungen nach weiterer Öffnung auf den Plan. „Leider scheint dabei manchem die Schnelligkeit über den Verstand gesiegt zu haben“, kritisiert ARD-Tagesthemen-Kommentator Rainald Becker.

„Spieglein, Spieglein an der Wand - wer lockert am schnellsten im ganzen Land?“, fragt Becker frei nach den Gebrüdern Grimm.

Coronavirus: ARD-Kommentar kritisiert Debatte um Rückkehr zur Normalität - „Wirrköpfe“ 

„Der Status quo ante - also zurück - ist vielen Wirrköpfen die sich im Netz unter Widerstand 2020 und anderen Namen Tummeln gerade ein Herzensanliegen. All diesen Spinnern und Corona-Kritikern sei gesagt: Es wird keine Rückkehr zur Normalität mehr geben“, schmettert Becker die Sehnsucht nach altgewohnter Realität ab. 

Stars wie Madonna und Robert De Niro sowie 200 andere Künstler und Wissenschaftler hätten gefordert, dass Konsequenzen aus der Krise gezogen werden müssten. „Zu Recht“, findet der ARD-Journalist. Nach der Corona-Krise müssten „Lebensstile, Konsumverhalten und Wirtschaft grundlegend“ verändert werden: „Diese Welt weite Pandemie muss zu etwas Neuem führen. Zu mehr Wertschätzung für unser Gesundheitswesen, zu mehr Nachhaltigkeit und da auch zu einem sorgsameren Umgang mit der Natur und mit uns Menschen.“

Coronavirus: ARD-Tagesthemen-Kommentar bricht Lanze für Merkel

Die am Mittwoch beschlossenen Lockerungen seien „wohltuend abgewogen und vorsichtig“. Die Möglichkeit regional auf das Infektionsgeschehen zu reagieren sei vernünftig und zeige, dass der Föderalismus funktioniere. „Wer daraus allerdings auf eine Schwäche der Kanzlerin schließt, liegt falsch.“ Sie sei weder demontiert noch entmachtet. „Im Gegenteil: Dieses Land ist bisher gut - deutlich besser als andere - durch die Corona-Krise gekommen. 

„Gerade, weil Angela Merkel Kanzlerin ist“, leitet Becker in seinem ARD-Kommentar einen Appell an die deutschen Wähler ein: „Wir können froh sein, dass Hasardeure wie Trump Johnson oder Bolsonaro hier nichts zu melden haben und Typen solchen Charakters in diesem Land hoffentlich auch nicht gewählt werden.“

Coronavirus-Lockerungen: Lob für die Kanzlerin

Auch der Münchner Merkur sieht in der föderalen Lösung keine Schwäche der Kanzlerin*. Vielmehr bleibe dem Bund nun Zeit, sich um dringendere Dinge zu kümmern. 

Indessen zeigt sich ein weiterer ARD-Kommentar verständnisvoll gegenüber den Corona-Demonstranten: „Da hört der Spaß auf!“

Nach den Randalen in Stuttgart im Juni 2020 holt ein ARD-Kommentator zum Rundumschlag aus - gegen Esken, taz und Co. Sie würden „Linksextremistisches Gedankengut salonfähig machen“.

nai

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks. 

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