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Corona-Regeln in Deutschland: Das steckt hinter der neuen „Hotspot-Strategie“ - es gibt einen letzten Streitpunkt

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Nach dem Corona-Gipfel verkündeten Merkel und die Ministerpräsidenten neue Beschränkungen. Aus der von Söder und Laschet geforderten Corona-Ampel wurde eine „Hotspot-Strategie“.

Berlin - Bund und Länder haben nach dem Corona-Gipfel am Dienstag Verschärfungen für den Herbst bekannt gegeben. Denn aufgrund der sinkenden Temperaturen und aufgrund von Reisen steigen derzeit die Infektionszahlen.

Gesundheitsminister Jens Spahn betonte nach der Schaltkonferenz zwischen Kanzlerin Angela Merkel* und den Länderregierungschefs, die Differenzierung nach Regionen und der entsprechenden Situation vor Ort sei weiter sinnvoll, um die Akzeptanz von Beschränkungen nicht zu gefährden. Er rief dazu auf, das eigene Verhalten zu prüfen und zu überlegen, ob jetzt gerade die richtige Zeit für eine große Familienfeier sei. „Mit staatlichem Zwang alleine wird es nicht gehen“, sagte er. Freiheit bedeute auch Verantwortung.

Corona-Ampel heißt „Hotspot-Strategie“

Markus Söder, Ministerpräsident Bayerns und Armin Laschet, Ministerpräsident Nordrhein-Westfahlens hatte im Vorfeld eine Corona-Ampel* vorgeschlagen. Doch verkündet wurde stattdessen eine sogenannte „Hotspot-Strategie“ – lediglich Söder blieb beim Begriff „Ampel“. Demnach würden die Länder bereits vor Erreichen der 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen „ein geeignetes Frühwarnsystem“ einrichten.

Bereits verkündet wurden die dynamischen Obergrenzen für Teilnehmerzahlen von Feiern, abhängig vom Infektionsgeschehen am jeweiligen Ort. Gibt es im Landkreis binnen sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen*, sind in öffentlichen oder gemieteten Räumen höchstens 50 Gäste erlaubt, in privaten wird eine Teilnehmerzahl von höchstens 25 Menschen „dringlich empfohlen“.

Bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen sinkt die Obergrenze auf 25 Gäste in öffentlichen Räumen und zehn Teilnehmer in privaten Räumen. Ausnahmen sind möglich, wenn beim Gesundheitsamt ein Hygienekonzept vorgelegt und abgenommen wurde.

Corona-Regeln mit letztem Streitpunkt

Was jedoch auch nach dem Corona-Gipfel noch unklar ist: Wie lange Menschen, nach Aufenthalten in Hotspots oder Risikogebieten in Quarantäne müssen. Derzeit werde überlegt, wie ein Kompromiss zwischen dem Schutz der Gesellschaft und der Einschränkung eines Betroffenen aussehen könnte. Denn zuletzt kritisierten Beobachter, bei 14 Tagen Quarantäne sinke die Akzeptanz in der Gesellschaft für Corona*-Beschränkungen.

Um dem in Bezug auf die jüngsten Verschärfungen entgegenzuwirken, hieß es in der Konferenz, man wolle mit den neuen Auflagen einen zweiten Lockdown verhindern. Arbeitsplätze, Schulen und Kitas sollen weiterhin Priorität haben, weshalb in anderen Bereichen strengere Regeln nötig sind. *Merkur.de ist Teil des Deutschlandweiten Ippen-Digital-Zentralnetzwerks.

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