1. Startseite
  2. Politik

Corona in den USA: Trump reagiert auf Kushner: „Wenn sie das einen Erfolg nennen“

KommentareDrucken

Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner genießen in der Corona-Krise das Vertrauen von US-Präsident Donald Trump. Doch Kushners Kommentare lösen dagegen viel Kritik aus.

Update vom 04. Mai 2020, 10:40 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview mit Fox News auf die Lobeshymnen reagiert, die Jared Kushner in der Corona-Krise über sich selbst und die Administration im Weißen Haus geschüttet hat.

Familie Trump: Neues Buch offenbart Konflikt zwischen Melania und Trumps Tochter Ivanka

Zunächst erhöhte Trump die prognostizierten Covid-19 Todeszahlen noch in dem Interview von 60.000 auf 100.000. Dann führte er aus, wie „unglaublich erfolgreich“ seine Regierung beim Kampf gegen Corona gewesen sei, nur um dann selbst einzuschränken: „Wenn sie 100.000 Tote einen Erfolg nennen wollen“.

Scharfe Kritik und sogar den Vorwurf der Lüge erhebt dagegen Gretchen Whitmer gegen Jared Kushner. Die Gouverneurin des US-Bundesstaates Michigan. Es sei absolut nicht wahr, dass die Bundesstaaten alle nötige Hilfe in der Corona-Krise aus Washington bekommen würde. Genau das hatte Kushner gegenüber der „Washington Post“ behauptet. 

Corona-Krise in den USA: Jared Kushner sorgt mit Selbstlob für Kopfschütteln

Update vom 02. Mai 2020, 10:25 Uhr: Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner hat mit einem öffentlichen Statement in der Corona-Krise für Kritik gesorgt. Der Berater des US-Präsidenten sagte bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte, er sei sehr zuversichtlich, die USA hätten ausreichend Test-Kapazitäten, um das Land wieder zu öffnen.

Kushner überschüttete sich im Interview bei „Fox and Friends“, der Lieblingssendung von US-Präsident Donald Trump, selbst und die Coronavirus-Taskforce, der er angehört, mit Lob: „Wir haben historische Erfolge erzielt. Manche Leute fragen mich, warum hat es so lange gedauert. Dabei sollten sie fragen, wie es so schnell gehen konnte.“

Die USA sind das am härtesten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Über 63.000 Menschen starben an einer Erkrankung mit Covid-19. Die Zahl der Infektionen steigt weiter nahezu exponentiell an. Sowohl Experten außerhalb als auch innerhalb der Trump-Administration widersprechen Kushner. So hat Chef-Virologe Dr. Anthony Fauci bereits vor einer Woche eine Verdopplung der Test-Kapazitäten gefordert.

Ivanka Trump ist wieder in Washington - Präsident adelt sie zur Heldin

Update, 29. April 2020, 14:55 Uhr: Ivanka Trump ist zurück in Washington. Nach ihrem illegalen Ausflug mitten in der Corona-Krise in ein Golfresort der Familie Trump trat die Tochter und Beraterin des US-Präsidenten am Dienstag an dessen Seite bei einem Event im Weißen Haus auf.

Die Veranstaltung richtete sich an mittelständische Betriebe, die besonders unter den Einschränkungen in der Corona-Krise leiden. Die Trump-Administration hatte in den vergangenen Wochen immer wieder riesige Rettungspakete im Umfang mehrerer Milliarden Dollar für genau diese Betriebe versprochen.

Donald Trump: Ivanka hat 15 Millionen Jobs kreiert

Laut Donald Trump sollten all die von der Corona-Pandemie betroffenen Geschäfte und Unternehmen aber vor allem einer Person danken: Ivanka Trump. Sie sei „zu den größten Firmen der Welt gegangen“, um dort für mehr Ausbildung und Einstellung zu werben. Laut Trump mit phänomenalem Erfolg. 15 Millionen Jobs seien durch das Wirken Ivankas entstanden. In Worten: fünfzehn Millionen!

Würde stimmen, was Trump erzählt, so wäre Ivanka alleine für rund zehn Prozent aller Arbeitsplätze in den USA verantwortlich. Die so Gelobte betrat nach ihrem Vater das Podium, vermied es aber, den Zahlen, die der Präsident kolportiert hatte, zu widersprechen.

Ivanka Trump verstößt gegen Corona-Maßnahmen: Weißes Haus verteidigt Beraterin

+++ 16:55 Uhr: Das Weiße Haus hat den Familientrip von Ivanka Trump und Jared Kushner inmitten der Corona-Krise verteidigt. Die beiden Berater der US-Regierung von Ivankas Vater Donald Trump waren mit ihren Kindern über ein Wochenende in ein Golfresort der Trump Organization gefahren und hatten damit gegen die gültigen Reisebeschränkungen im Distrikt Washington verstoßen.

„Die Reise war nicht geschäftlich“, zitiert die britische BBC die Pressestelle des Weißen Hauses. Ivanka habe sich „entschieden, einen privaten Urlaub mit der Familie zu verbringen“. Die Reise nach ins knapp 270 Kilometer entfernte New Jersey würde sich nicht wesentlich von ihrem Arbeitsweg unterscheiden.

Ivanka Trump - Verstoß gegen Corona-Maßnahmen löst Kritik aus

Update 17.04.2020, 14:35 Uhr: Die Reise von Ivanka Trump und Jared Kushner weitet sich zur Regierungskrise aus. Das Ehepaar war während der Corona-Krise in einen Golf Club der Trump Organization in New Jersey gefahren und hatte damit gegen die Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie verstoßen.

Nun werden Forderungen laut, nach denen US-Präsident Donald Trump seine Tochter und ihren Ehemann entlassen soll. Beide arbeiten als Berater im Weißen Haus.

In einem Kommentar für den US-Nachrichtensender CNN schreibt Peter Bergen, hochdekorierter Journalist, Ivanka Trump und Jared Kushner hätten mit ihrem Verhalten nicht nur gegen die Leitlinien der Bundesregierung verstoßen, sondern auch die Anweisungen von Washingtons Bürgermeister Muriel Bowser ignoriert. Laut diesen Anweisungen sind den Bewohnerinnen und Bewohnern des Distrikts alle nicht notwendigen Reisen untersagt. Ein Verstoß kann eine Strafe von 5.000 US-Dollar oder bis zu drei Monate Gefängnis nach sich ziehen.

„Die Heuchelei von Kushner und Trumps Verhalten ist atemberaubend“, schreibt Bergen. Es sei an der Zeit „Prinz Jared und Prinzessin Ivanka“ zu entlassen. Dass es aber wirklich dazu kommt, ist unwahrscheinlich. „Trump wird so ziemlich jeden innerhalb seines Orbits entlassen, aber keine Mitglieder seiner Familie.“

Corona-Krise zum Trotz: Ivanka Trump ignoriert Reisebeschränkungen

Erstmeldung

USA – Was für alle gilt, gilt längst nicht für Ivanka Trump. Donald Trumps älteste und am meisten geliebte Tochter hat mitten in der Coronavirus-Krise gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verstoßen. Gemeinsam mit ihrem Mann und den drei Kindern war Ivanka Trump vergangene Woche von Washington aus Richtung New Jersey gereist.

Ivanka Trump und Jared Kushner - Familienausflug mitten in der Corona-Krise

Das Ziel der Familie war nach einem Bericht der „New York Times“ das derzeit für die Öffentlichkeit geschlossene Golfresort der Trump Organization, der Trump National Golf Club in Bedminster, New Jersey. Wie die „New York Times“ von zwei unterschiedlichen Quellen erfahren hat, war Ivanka gemeinsam mit ihrer Familie dort hingefahren, um trotz der Ausbreitung des Coronavirus in den USA das jüdische Pessach-Fest zu feiern. Kushner ist orthodoxer Jude, und seit der gemeinsamen Hochzeit ist auch Ivanka zum jüdischen Glauben konvertiert.

Ivanka Trump, Tochter von Donald Trump, hält sich nicht an die Reisebeschränkungen der USA.
Ivanka Trump, Tochter von Donald Trump, hält sich nicht an die Reisebeschränkungen der USA. © dpa / Sven Hoppe

Damit hat die Familie der Tochter des US-Präsidenten gegen die Richtlinien verstoßen, die seit dem 1. April für Washington D.C. gelten. Demnach gilt für alle Bewohner des Distrikts eine „Stay at home order“, also eine Anweisung, die eigenen vier Wände nicht zu verlassen. 

Coronavirus in den USA: Einschränkungen sollen Ausbreitung verhindern

Ausnahmen gibt es nur für unbedingt notwendige Reisen und Personen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten. Die Maßnahmen sollen dabei helfen, die Ausbreitung des Sars-CoV-2-Virus einzudämmen, der in den USA wütet wie in keinem anderen Land der Welt.

Viele Menschen jüdischen Glaubens mussten deshalb den Sederabend, eine zeremonielle Mahlzeit im Kreis der Familie zu Beginn des jüdischen Pessach-Fests, entweder absagen oder eben über Videokonferenzen veranstalten. Viele, aber eben nicht alle. Gleich zwei Personen berichteten der „New York Times“ von den Reiseplänen der Präsidententochter. Die Pressestelle des Weißen Hauses, in dem Ivanka – ebenso wie ihr Ehemann Jared – als Beraterin des US-Präsidenten arbeitet, wollte die Reiseaktivitäten der Trumps nicht kommentieren.

Ivanka Trump: Appelle an die US-Bürger im Kampf gegen das Coronavirus

Besonders pikant ist die Reise Ivankas vor dem Hintergrund, dass die Tochter von Donald Trump, der jetzt sine Anhänger im Kampf gegen die Schutzmaßnahmen aufgestachelt hat, in den sozialen Medien immer wieder an ihre Landsleute appelliert, die Regeln zur sozialen Isolation einzuhalten, um die weitere Verbreitung des Coronavirus zu stoppen. Zuletzt hatte Ivanka sich mit einem Video auf Twitter an die US-Amerikanerinnen und Amerikaner gewandt: „Alle, die glücklich genug sind und zuhause bleiben können, bitte tun Sie das“, sagte Ivanka, die mit Jared und den drei Kindern eine Villa in Kalorama, einer luxuriösen Nachbarschaft in Washington D.C., bewohnt. 

Von dort postete Ivanka immer wieder Aufrufe an die US-Bevölkerung und versorgte diese mit Tipps, wie man die Zeit der sozialen Isolation und der Reisebeschränkungen verbringen kann. Wenn man sich an diese hält.

Von Daniel Dillmann

*fr.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks

Die Trumps auf Reisen

Donald Trump und seine Familie reisten in einem Jahr mehr als die Obamas in sieben. Die Rechnung zahlt der Steuerzahler, das Geld streicht zum Teil Trumps eigene Firma ein.

Donald Trump Junior, der älteste Sohn des US-Präsidenten, outet sich als Fan der Netflix-Serie „Tiger King“ und setzt sich für die Begnadigung von Joe Exotic ein.

Donald Trumps Sohn Eric beschuldigt den politischen Gegner, einen riesigen Schwindel zu inszenieren.

Die Corona-Krise hat kein anderes so Land so stark getroffen wie die USA. Donald Trump beschuldigt China und twittert sich in Rage. Währenddessen nimmt er ein umstrittenes Malaria-Medikament als Corona-Prophylaxe. Nun gehen selbst die Republikaner auf Distanz. 

Auch interessant

Kommentare