Und so wird in Erlangen deutlich: Die Junge Union plant - wie weite Teile der CSU - längst für die Zeit nach Seehofer. Die Frage ist bei den meisten nur noch: Wer übernimmt? Und wie soll das ablaufen?
Fürs Ministerpräsidentenamt scheint Söder gesetzt. Und Parteichef? Auffällig bei der JU ist, wie CSU-Vize Manfred Weber von vielen Delegierten gelobt wird, aufgefordert wird, einer der „Team-Anführer“ zu sein. Eine Doppelspitze erscheint hier jedenfalls vielen denkbar.
Auffällig ist auch, wie sehr Söder nach seinen klaren Worten am Samstagabend in seiner längeren Rede am Sonntag betont, dass er auf eine gemeinsame Lösung für die personelle Aufstellung der Partei setze („mein Wunsch und meine Hoffnung“): „Politik ist wie Fußball: Du brauchst starke Einzelspieler, aber wenn der Mannschaftsgeist nicht stimmt, wirst du nicht erfolgreich sein.“ Söder greift zudem Worte Webers auf, sagt, man müsse die aktuellen Herausforderungen „mit Anstand“ meistern - aber, betont Söder deutlich, auch „mit Ergebnissen“. Wie diese „Ergebnisse“ aussehen, wird sich nun bald zeigen: zwischen Mitte November und dem Parteitag Mitte Dezember.
dpa