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Politischer Aschermittwoch: Söder und Weber im Attacke-Modus - AfD mit Rundumschlag

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Söder (r.) und Weber im Attacke-Modus.
Söder (r.) und Weber im Attacke-Modus. © AFP / CHRISTOF STACHE

Wie gewohnt trafen sich die Parteien am Politischen Aschermittwoch, um sich einen rhetorischen Schlagabtausch zu liefern. Auch 2019 hatte es in sich. Der News-Ticker zum Nachlesen.

Wie gewohnt trafen sich die Parteien am Politischen Aschermittwoch, um sich einen rhetorischen Schlagabtausch zu liefern.Viele prominente Redner waren auch in diesem Jahr auf den Bühnen zu finden. Markus Söder, Annegret Kramp-Karrenbauer, Katharina Barley, Gregor Gysi, Annalena Baerbock, Jörg Meuthen und Nicola Beer, um die Bekanntesten zu nennen.
2019 stand besonders die bevorstehende Europawahl im Fokus. Zahlreiche Attacken untereinander hatten es aber auch in sich.

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20.09 Uhr: Die Grünen-Bundesvorsitzende Annalena Baerbock hat der Bundesregierung vorgeworfen, mit einer Blockadepolitik die Zukunft des Projekts Europa zu verspielen. „Wir müssen sagen, wie wir um Europa kämpfen, mit welchen Projekten“, sagte Baerbock zum politischen Aschermittwoch in Mainz. „Aber Politik handelt nicht, das ist die Frustration, die in unserem Land und in Europa steckt.“

Die Grünen-Vorsitzende hielt Finanzminister Olaf Scholz (SPD) vor, er agiere in der EU nur nach dem Motto: „Welches europäische Projekt blockieren wir denn diesmal wieder in Brüssel?“ Als Beispiele nannte sie Initiativen zur Steuertransparenz, zur Besteuerung von Internet-Konzernen und für eine Schwarze Liste gegen Geldwäsche. Zuletzt habe sich dann auch noch Justizministerin Katarina Barley (SPD) gegen einen besseren Schutz von Whistleblowern gestellt, sagte Baerbock.

Annegret Kramp-Karrenbauer beim politischen Aschermittwoch der CDU - Zusammenfassung

20.01 Uhr: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer äußerte sich in ihrer Rede beim politischen Aschermittwoch der CDU in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern zu einer Vielzahl an Themen. Unter anderem konterte sie die Kritik an ihrem Karnevals-Witz zum dritten Geschlecht. 

Annegret Kramp-Karrenbauer beim politischen Aschermittwoch der CDU in Demmin.
Annegret Kramp-Karrenbauer beim politischen Aschermittwoch der CDU in Demmin. © dpa / Stefan Sauer

AfD-Chef Meuthen stichelt gegen Weber

14.25 Uhr: AfD-Chef Jörg Meuthen hat die Europäische Volkspartei samt Spitzenkandidat Manfred Weber (CSU) für deren Umgang mit dem umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban kritisiert. Weber habe Orban komplett unannehmbare Bedingungen gestellt, sagte Meuthen beim politischen Aschermittwoch seiner Partei im niederbayerischen Osterhofen. Andererseits sei Orban in der EVP, die längst „linke Politik“ mache, nicht mehr zu Hause, sagte Meuthen und betonte: „Ich würde ihm den roten Teppich ausrollen.“

Kritiker werfen Orban vor, in Ungarn seit Jahren Demokratie und Rechtsstaat auszuhöhlen, kritische Medien zum Schweigen zu bringen und die Opposition durch Repressalien wie willkürliche Geldstrafen zu schwächen. Im Dezember war die Zentraleuropäische Universität (CEU) auf Druck der Regierung nach 26 Jahren in Budapest nach Wien gezogen.

Barley geht Söders CSU an

13.23 Uhr: Die FDP sieht die kommende Europawahl als eine Richtungsentscheidung. „Es geht um ein Europa, das wir stärken müssen, weil wir es brauchen“, sagte die Spitzenkandidatin für die Europawahl, Nicola Beer, beim politischen Aschermittwoch in Dingolfing. Sie drängte darauf, aus dem Brexit zu lernen und die Konflikte zwischen „Ost und West, Nord und Süd, großen und kleinen Mitgliedsstaaten“ zu beenden.

12.58 Uhr: Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, hat beim politischen Aschermittwoch ihrer Partei in Vilshofen für ein soziales und starkes Europa geworben. Es gehe darum, bei der Wahl am 26. Mai "all den Anti-Europäern mit einem entscheidenden Signal zu begegnen", sagte Barley im bayerischen Vilshofen. Die anstehenden Wahlen seien "so wichtig wie nie zuvor". Es gehe darum, "alles zu tun für dieses großartige Haus Europa". 

Barley warf zudem der CSU Versagen im Umgang mit der nationalkonservativen ungarischen Partei Fidesz von Ministerpräsident Viktor Orban vor. „Wer Viktor Orban so lange so hofiert hat, wie das die CSU getan hat, ihn immer wieder auf ihre Parteitage eingeladen hat, so jemand will kein funktionierendes Europa, das auf einem solidarischen Geben und Nehmen beruht“, sagte die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl beim politischen Aschermittwoch in Vilshofen. „Was wir brauchen, ist ein wirklich solidarisches Europa, eines, das sich als Einheit begreift und nicht weißblaue Schönwetter-Europäer, die kurz vor der Wahl ihr Fähnlein nach dem Wind hängen.“

Söder warf sie vor: „Hat er gesagt: Wir müssen wieder auf die helle Seite der Macht kommen. Ja, wenn er auf die helle Seite der Macht kommen will, wo steht er denn dann?“

AfD mit Rundumschlag gegen Parteien, Medien, Kirchen und EU

12.54 Uhr: Der ehemalige Parteivorsitzende der Linken, Klaus Ernst, hat seine Partei auf die bevorstehende Europawahl eingeschworen. „Die Welt ist in Aufruhr. Nur eine starke Linke in Europa kann die Dinge in den Griff bekommen“, sagte Ernst beim politischen Aschermittwoch in Passau.

„Es geht darum, die EU in eine Union umzuwandeln, in der es nicht nur um die Interessen der Wirtschaft geht, sondern vor allem um gleichwertige Lebensbedingungen“, forderte der Bundestagsabgeordnete. Die stellvertretende Parteivorsitzende der Linken, Janine Wissler sagte, die Linke wolle der Ausgrenzung und dem Hass in Europa etwas entgegenstellen. „Lasst uns für die Veränderung der Welt kämpfen!“

12.24 Uhr: Die AfD hat beim politischen Aschermittwoch zum verbalen Rundumschlag gegen die anderen Parteien sowie gegen Medien, Kirchen, den Verfassungsschutz, die Europäische Union und demonstrierende Schüler ausgeholt. Der bayerische AfD-Vorsitzende Martin Sichert warf den Verfassungsschutzbehörden, die Teile der AfD beobachten, vor, Demokratie und Freiheit in Deutschland zu gefährden.

Sichert wandte sich im niederbayerischen Osterhofen zudem gegen ein „Diktat aus Brüssel“: Die AfD wolle keinen europäischen Sozialstaat, keine europäischen Steuern. „Wir wollen keine europäische Armee, bei der dann deutsche Soldaten irgendwann gegen Gelbwesten in Frankreich eingesetzt werden“, sagte er. Dabei gibt es für einen solchen Einsatz von Bundeswehr-Soldaten keinerlei Basis.

Ganz anders in Landshut. Da hat Grünen-Chefin Baerbock soeben ein flammendes Plädoyer für den Zusammenhalt in Europa gehalten. „Es geht um 70 Jahre Frieden“, sagte sie in Landshut. „Um das Versprechen: nie wieder Krieg in Europa.“ Europa sei das beste Beispiel dafür, „dass man Frieden lernen kann“.

Baerbock sagte, 508 Millionen Menschen seien ein Grund, zu streiten und zu kämpfen. „Europa ist 508 Millionen Mal besser als kein Europa.“

Politischer Aschermittwoch: Grünen-Chefin stichelt gegen Co-Vorsitzenden

12.12 Uhr: Die Bundeschefin der Grünen stichelt beim politischen Aschermittwoch ihrer Partei nicht nur gegen die Konkurrenz - sondern auch gegen ihren Co-Vorsitzenden Robert Habeck. „Ob man von Bühnen springt oder von Twitter“ - man müsse richtig springen, sagte Annalena Baerbock in Landshut.

Habeck hatte den Erfolg der Grünen bei der bayerischen Landtagswahl im vergangenen Jahr mit Stagediving gefeiert und sich nach missglückten Äußerungen von Twitter verabschiedet.

Zu Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte Baerbock sich nicht. „Ihr habt den Söder sowas von im Griff, der braucht keinen politischen Schlagabtausch mit mir an dieser Stelle.“

Söder attackiert die Grünen

12.02 Uhr: Söder ruft zum Abschluss seiner Rede zum Optimismus und zum Kampf für Bayern, Deutschland und Europa auf: „Lasst uns optimistisch sein und nicht so depressiv wie die SPD“. Für seine Rede erhält der CSU-Politiker tosenden Applaus. 

11.59 Uhr: Söder greift auch die Grünen scharf an: „Wir machen in Bayern grüne Politik, aber wir brauchen die Grünen nicht dazu. Das können wir selber, das können wir besser!“ Artenvielfalt sei wichtig, aber auch die Bauern dürften dabei nicht aus den Augen verloren werden. Auch den Bundesvorsitzenden der Grünen Robert Habeck attackiert Söder.

Politischer Aschermittwoch in Bayern: CSU-Chef Markus Söder.
Politischer Aschermittwoch in Bayern: CSU-Chef Markus Söder. © dpa / Peter Kneffel

Söder am Politischen Aschermittwoch der CSU: Schüler-Demos am Freitagnachmittag oder Samstagfrüh

11.51 Uhr: Zum Klimawandel und den demonstrierenden Schülern sagt Söder, er fände es gut, wenn Schüler demonstrierten - „aber bitte am Freitagnachmittag oder Samstagfrüh.“

11.40 Uhr: Söder will sowohl die Bundeswehr unterstützen und ihnen bessere Ausrüstung geben als auch die Automobil-Branche stärken. Außerdem würde ein Konzept zur Energiewende fehlen - Der Politiker warnt vor einer Deindustrialisierung. „Wir wollen die Zukunft mitgestalten und nicht abgehängt werden.“

Söder und Weber auf gleicher Trump-Linie

Söder meint zum Verhältnis von EU und USA, ganz auf der Linie von Manfred Weber: „Wir sind für die US-Freundschaft, wir sind für die Nato. Aber wir brauchen Partnerschaft statt Gefolgschaft, wir brauchen Gespräche statt Befehlsausgabe, und - liebe Freunde - wir müssen Freunde sein und keine Untergebenen sein, wir wollen Partner bleiben, aber nicht nur Empfänger und Ansagen aus Washington bekommen. Das kann leider nicht der Weg sein.“

11.38 Uhr: Auf dem Politischen Aschermittwoch der Freien Wähler sagte Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger in Deggendorf zur SPD-Politik in der Großen Koalition: „Geht nach Hause. Ihr habt es nicht kapiert.“ Auch CSU-Söder in Passau greift die SPD an: Die SPD-Linke nörgle zu viel. „Einen Linksruck darf es nicht geben, denn Links ist immer falsch gewesen für Arbeitsplätze und Konjunktur!“ 

Söder äußert sich auf dem Politischen Aschermittwoch der CSU in Passau/Bayern zur Flüchtlingspolitik

11.31 Uhr: „Bayern ist weltoffen“ - Söder lobt die Integrationsrate des Landes und scherzt: „Ich wäre froh, wenn wir ein paar gute Stürmer vom Club bekommen würden: Es gehe aber nicht nur um Zuwanderung, die nützt, sondern auch um Solidarität: „Wir haben in Bayern gezeigt, wie Liebe und Hilfe zu anderen geht.“ An die Grünen gewandt findet Söder klare Worte: Die Zuwanderung müsse aber trotzdem gesteuert werden und geordnet vonstattengehen. Solange die Grünen in Berlin sogar die Abschiebung in sichere Herkunftsstaaten blockierten, könne Söder sich keine Zusammenarbeit vorstellen - solange werde es kein Schwarz-Grün geben.

„Integration so viel wie möglich und Abschiebung dort, wo nötig.“ Wer Straftaten begehe, müsse unser Land rasch, schnell und konsequent verlassen. Zu zurückkehrenden IS-Kämpfern meint Söder: Wer sich dieser Ideologie angeschlossen hat, kann nicht mehr in Anspruch nehmen deutscher Staatsbürger sein zu wollen.“ Denn wer Deutscher sein wolle, müsse sich zu deutschen Werten, Verfassung und Menschenrechten bekennen. 

Politischer Aschermittwoch der CSU: Söder will Kommunen bei Integrationskosten nicht allein lassen

CSU-Chef Markus Söder hat an den Bund appelliert, die Städte und Gemeinden bei den Integrationskosten nicht allein zu lassen. „Im Moment funktioniert die Migration besser als gedacht“, sagte der bayerische Ministerpräsident beim politischen Aschermittwoch in Passau. Doch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) denke darüber nach, die Ausgaben für die Integration zu senken. Das würde zulasten der Kommunen gehen, sagte Söder und forderte einen nationalen Integrationsplan. „Wir sind eine kommunale Partei“, sagte der Regierungschef. „Wir müssen für die Kommunen kämpfen.“

Politischer Aschermittwoch der CSU: Söder verspricht CDU gute Zusammenarbeit bei Zuwanderung

Bei der Zuwanderung arbeiten die Unionsparteien nach Worten von CSU-Chef Markus Söder künftig eng zusammen. „Wir sind zwei Parteien, aber beim Thema Zuwanderung ein Kurs“, sagte der bayerische Ministerpräsident beim politischen Aschermittwoch in Passau. „Es gibt eine neue Linie der CDU, die die alte der CSU ist.“

Der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer könne er versprechen: „Mit uns wird sich 2015 und der ganze Streit danach nicht wiederholen“, sagte Söder. „Wir arbeiten wieder stark zusammen - für unser Land, für Deutschland und für Europa.“

Söder attackiert AfD: „Lasst die Nazis in der AfD allein“ - Bayern

11.22 Uhr: Trotz der ernüchternden Ergebnisse der letzten Wahl: „Wir können und werden weiter in Bayern stabil regieren. Wir als CSU bleiben da, stärker als alle Anderen.“ Söder attackiert in dem Zug „alle Linken“ und erklärt die EU-Wahl zur Schicksalswahl. 

BR-Video: Parteichef Markus Söder geht die AfD beim Politischen Aschermittwoch harsch an.

Und auch er wettert gegen die AfD: Sie seien Rechtsextreme, deren einziges Ziel es sei, zu zerstören. „Es gibt sicher AfD-Mitglieder, die meinen, sie würden was Gutes tun.“ Für diese hat Söder einen Rat: Austreten. „Lasst die Nazis in der AfD allein.“

Wenn Deutschland, wie von der AfD in ihrem Europawahlkampf ins Gespräch gebracht, die Europäische Union verlassen würde, sei dies das Ende der Freiheit, das Ende des Wohlstands „und das Ende der europäischen Idee, wie wir sie kennen“, sagte Söder.

Politischer Aschermittwoch der CSU in Passau/Bayern: Markus Söder spricht nach Manfred Weber

11.17 Uhr: Weber erntet für seine Rede langanhaltenden und schallenden Applaus. Als Nächstes spricht Partei-Chef Markus Söder.

11.16 Uhr: Weber will nach der Europawahl die EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei beenden. Wenn er als Nachfolger von Jean-Claude Juncker EU-Kommissionspräsident werde, werde er die entsprechenden Anweisungen geben. Weber betonte dabei, dass er als Kommissionspräsident ähnlich wie ein Bundeskanzler über die nötige Richtlinienkompetenz verfüge und diese dann auch anwenden werde. Weber sagte, die EVP habe gezeigt, dass sie Politik aus der Mitte heraus gestalten wolle und könne, nicht von links oder wie von den "rechten Dumpfbacken". Europa werde derzeit aber von Nationalisten und Populisten herausgefordert. Deshalb gehe es bei der Europawahl am 26. Mai um "verdammt viel".

Politischer Aschermittwoch in Bayern - CSU
Manfred Weber, CSU-Europapolitiker und Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei, spricht beim Politischen Aschermittwoch der CSU. © dpa / Peter Kneffel

Unter dem Jubel der Zuhörer beim politische Aschermittwoch sagte Weber, "die Türkei kann nicht Mitglied der Europäischen Union werden, lasst uns das klarstellen." Dies ist bereits seit langem CSU-Position, auch Weber äußerte dies bereits wiederholt. Mit der Verknüpfung der Forderung mit der konkreten Richtlinienkompetenz untermauerte der als Favorit für die Juncker-Nachfolge geltende Weber die Forderung.

Weber in Passau/Bayern: „Nein zu einem Europa der Eliten, der Bürokraten“

11.08 Uhr: „Wir sagen nein zu einem Europa der Eliten, der Bürokraten“, sagt Weber: Dafür habe die CSU ein starkes personelles Angebot, das für ein bürgernahes Europa stehe. Die christliche Prägung Europas solle in den Augen der CSU zudem erhalten bleiben. 

11.07 Uhr: Weber war zudem knapp drei Monate vor der Europawahl für sich als Brückenbauer. "Ich habe in den letzten fünf Jahren gezeigt, dass ich Europa zusammen halten kann, dass ich Brücken bauen kann", sagte Weber in seiner Rede auf dem Politischen Aschermittwoch in Passau über seine fünfjährige Amtszeit als Fraktionschef der konservativen EVP-Partei.

Weber sagte, die EVP habe gezeigt, dass sie Politik aus der Mitte heraus gestalten wolle und könne, nicht von links oder wie von den "rechten Dumpfbacken". Europa werde derzeit aber von Nationalisten und Populisten herausgefordert. Deshalb gehe es bei der Europawahl am 26. Mai um "verdammt viel".

Politischer Aschermittwoch der CSU: Grüne werfen Söder Scheinheiligkeit vor

11.00 Uhr: Die Grünen werfen der CSU Scheinheiligkeit in der Klima- und Umweltpolitik vor. „Die CSU ergrünt, ohne zu erröten“, sagte die bayerische Europa-Spitzenkandidatin Henrike Hahn beim politischen Aschermittwoch ihrer Partei in Landshut.

„Er will jetzt alles grüner machen“, fügte die Chefin der bayerischen Landtags-Grünen, Katharina Schulze, über Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hinzu. „Ich warte ja nur darauf, dass er irgendwann pressewirksam in Latzhose, Jesuslatschen und mit Jutebeutel in die Staatskanzlei marschiert.“ Im Landtags-Wahlkampf sei die CSU nach rechts gerückt, vor der Europawahl wolle sie sich pro-europäisch präsentieren. Das passe nicht zusammen.

Die Grünen präsentierten sich am Aschermittwoch betont als pro-europäische Partei und vor allem auch als Frauenpartei. Dafür gaben sie für die Veranstaltung den Hashtag #Frauenpower an. Hahn schickte einen Extragruß in die Dreiländerhalle: „Liebe Frauen da drüben in Passau bei der Männerpartei CSU“, sagte sie. „Da wo alle Frauen minus eins heute nichts sagen dürfen. Solidarische, feministische Grüße an Euch.“ Bei der CSU stand auf der Rednerliste lediglich eine Frau.

Beim grünen Aschermittwoch standen mit Schulze, Hahn und der Bundesvorsitzenden Annalena Baerbock drei Frauen auf der Rednerliste. Der bayerische Landesvorsitzende Eike Hallitzky begrüßte sie dennoch als „Triumvirat“ - also Bund dreier Männer.

Manfred Weber beim Politischen Aschermittwoch der CSU zu Trump: „Wir lassen uns von Amerika nicht erpressen!“

10.58 Uhr: Der konservative Europa-Spitzenkandidat Manfred Weber hat vor einem Handelskrieg der Europäischen Union mit den USA gewarnt. Für die Wirtschaft ziehen "Gewitterwolken" auf, sagte Weber auf dem Politischen Aschermittwoch der CSU in Passau angesichts der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle auf europäische Autos.

Weber forderte, die EU müsse selbstbewusst auf diese Herausforderung reagieren. Die USA und die EU verfügten über eine ähnliche Wirtschaftskraft. "Wirtschaftlich sind wir auf Augenhöhe unterwegs." Weber sagte, "wir sind bereit zu Verhandlungen." Aber diese Verhandlungen müssten dann auf Augenhöhe funktionieren. "Wir lassen uns als Europäer nicht erpressen."

Die deutsche Industrie müsse geschützt werden. 

10.52 Uhr: Zwei große Themen seien besonders wichtig: Flüchtlingsfrage: „Wir müssen wissen, wer sich auf europäischem Grund befindet.“ Der Grenzzaun in Bulgarien helfe der EU also. Kontingentiert und zeitliche befristete Hilfe für Flüchtlinge sei aber auch Teil der europäischen Aufgabe. Und nicht nur Syrien, sondern auch Afrika müsse beachtet werden: „Morgen geht es um Afrika“, die EU müsse sich dem Kontingent positiv zuwenden. 

Weber auf dem Politischen Aschermittwoch der CSU: „Wohlstand ist ohne Europa nicht denkbar.“

10.51 Uhr: Manfred Weber hält die erste Rede dieses politischen Aschermittwochs - und wirbt in einer flammenden Rede für Europa. „Wohlstand ist ohne Europa nicht denkbar.“ Und nicht nur für Wohlstand, sondern auch für Freiheit auf dem gesamten Kontinent stehe Europa - darauf solle man stolz sein. Es sei ein Geschenk der Europäischen Union, dass wir heute seit 60 Jahren in Frieden leben dürften. Doch die EU werde heute bedroht von Nationalisten.

Der anstehende Europawahlkampf hat der CSU beim politischen Aschermittwoch ungewohnte Aufmerksamkeit verschafft: Rund 40 internationale Medien und insgesamt mehr als 200 Journalisten waren nach Passau gereist. Grund war die Rede des CSU-Vize Manfred Weber. Er ist gemeinsamer Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei. Im Falle eines guten Abschneidens bei der Europawahl in knapp drei Monaten darf sich Weber berechtigte Hoffnungen auf den Posten des EU-Kommissionspräsidenten machen.

Erstmals in der Geschichte der CSU-Traditionsveranstaltung wurden die Reden daher auch simultan ins Englische übersetzt. Weber nutzte dies als Anlass für seinen ersten Witz - schließlich bräuchten viele Zuhörer erstmal eine Übersetzung vom Bayerischen ins Hochdeutsche. „Aber wir bemühen uns!“, versprach Weber in reinem Hochdeutsch.

Politischer Aschermittwoch der CSU: Seitenhieb gegen SPD und AfD - Hoffnungslose Träumer

10.36 Uhr: Buhmann bringt den ersten Seitenhieb gegen andere Parteien: Unter dem bayrischen weiß-blauen Himmel lasse sich gut träumen - allerdings gebe es auch hoffnungslose Träumer. Die seien aber nicht in Passau, sondern in Vilshofen (Politischer Aschermittwoch der SPD) oder Osterhofen ( AfD).

10.31 Uhr: „Es weht ein frischer Wind durch unsere Partei“, betont Buhmann und: Die Europawahl sei eine wichtige Chance für die Partei.

Politischer Aschermittwoch: Grußwort der Stadt Passau (Bayern)

10.26 Uhr: Das lokale Grußwort der Stadt Passau hält Stadträtin Evi Buhmann. Scheuer kündigt sie mit den Worten „des is‘ a richtig Guade“ an. Buhmann heißt die politischen Gäste willkommen. Die Halle sei „bis auf den letzten Platz gefüllt“. 

10.20 Uhr: Scheuer begrüßt den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder und den Spitzenkandidaten für die Europawahl, Manfred Weber. Schon in der Begrüßung bezieht sich Scheuer mehrmals auf die Europäische Union - das ist Leitthema des Tages.

10.19 Uhr: CSU-Chef Markus Söder betritt die Passauer Dreiländerhalle. Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, leitet den politischen Aschermittwoch in Passau ein. Der Politische Aschermittwoch sei „kein Karneval XXL, sondern der Tag, an dem Politik gemacht wird“. In seiner Einstiegsrede begrüßt Scheuer auch den Ehrenvorsitzenden Edmund Stoiber.

Söder am Politischen Aschermittwoch der CSU: EU wird von Populisten und Nationalisten bedroht

10.00 Uhr: CSU-Chef Markus Söder hat vor einem Erstarken der europafeindlichen Kräfte gewarnt. "Die EU wird von Populisten und Nationalisten bedroht, dagegen werden wir in Passau ein Zeichen setzen", sagte Söder der "Passauer Neuen Presse" kurz vor seiner Rede zum politischen Aschermittwoch. Die AfD wolle "das pure Chaos" herbeiführen". Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, rief zu mehr Zusammenhalt in Europa statt "nationaler Egoismen" auf.

Herzlich Willkommen zu unserem Live-Ticker vom Politischen Aschermittwoch!

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8.30 Uhr: Der Politische Aschermittwoch der CSU ist heuer 100 Jahre alt. Bei der CSU poltern diesmal zwei Neulinge. 

Markus Söder und Manfred Weber sprechen in Passau*.

CSU-Chef Markus Söder griff schon vor seinem Auftritt bei der CSU-Kundgebung in Passau die AfD an.

München - Die Parteien bringen sich auf dem politischen Aschermittwoch am 6. März für die Europawahl in Stellung. Wie gewohnt werden sich die Redner einen derben, rhetorischen Schlagabtausch liefern. Auch dieses Jahr sind wieder viele prominente Redner dabei.

Politischer Aschermittwoch der CSU in Passau

Der Politische Aschermittwoch der CSU findet in der Passauer Dreiländerhalle statt. Um 10.00 Uhr beginnt die Veranstaltung mit dem Einzug des Bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder und des EVP-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Manfred Weber. Beide sind auch die Hauptredner an diesem Tag. Die CSU erwartet rund 6000 Menschen, es wird wahrscheinlich die größte Veranstaltung an diesem Tag.

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Politischer Aschermittwoch 2019: Merkel-Nachfolgerin Kramp-Karrenbauer gibt Debüt bei der CDU

Die CDU trifft sich im mecklenburgischen Demmin. Dort wird Annegret Kramp-Karrenbauer ihre Premiere auf einem politischen Aschermittwoch geben. Sie tritt somit in die Fußstapfen von Angela Merkel.

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BayernSPD trifft sich am Aschermittwoch in Vilshofen

Sieben Jahre lang hielt die bayerische SPD ihre Veranstaltungen im Festzelt ab. Nun kehren sie zu ihren Wurzeln zurück und treffen sich zum 100. Jubiläum des Politischen Aschermittwochs wieder im Wolferstetter Keller. Sprechen werden Katarina Barley, Bundesjustizministerin und Spitzenkandidatin zur Europawahl, sowie die stellvertretenden SPD-Vorsitzende Natascha Kohnen.

Politischer Aschermittwoch bei den Grünen in Landshut

Die Grünen treffen sich in Landshut zum Kehraus. Sprechen werden die Grünen-Bundesvorsitzende Annalena Baerbock und die bayerische Spitzenkandidatin für die Europawahl, Henrike Hahn.

Politischer Aschermittwoch 2019 der FDP

Die freien Demokraten halten ihren Politischen Aschermittwoch wie gewohnt in Dingolfing ab. Hauptrednerin ist die FDP-Generalsekretärin und Europawahl-Spitzenkandidatin Nicola Beer.

Die Linke trifft sich am Aschermittwoch in Passau

Genau wie die CSU sind die Linken in Passau zu Gast. Wie schon im letzten Jahr, findet ihre Veranstaltung zu Wasser auf der „MS Linz“ statt. Hauptredner ist Gregor Gysi, der aktuelle Präsident der europäischen Linken.

AfD beim Politischen Aschermittwoch in Osterhofen

Die AfD hält ihre Veranstaltung in Osterhofen ab. Unter anderen tritt mit Jörg Meuthen der Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl 2019 auf. 

Politischer Aschermittwoch der Freien Wähler 2019

Die Freien Wähler treffen sich dieses Jahr in der Deggendorfer Stadthalle. Bekanntester Redner ist Hubert Aiwanger, Staatsminister und  Landesvorsitzender Freien Wähler Bayern.

Politischer Aschermittwoch 2019 Live im TV

Der Nachrichten-Sender Phoenix zeigt den Politischen Aschermittwoch im Free-TV. Die Sendung „phoenix vor ort“ begleitet dabei alle Parteien von 10.00 - 17.30 Uhr.

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md/mm/tz

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