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Trump und Biden debattieren wie zivilisierte Menschen - Umfragen bringen daraufhin erstaunliche Erkenntnis

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Trump gegen Biden - mal ganz gesittet. Die ersten Umfragen zeigen: Ein Kandidat hat das TV-Duell klar gewonnen. Doch profitiert hat vom neuen Tonfall ein anderer.

Nashville/Washington - Unerwartet gesittet lief die zweite und letzte US-Präsidentschaftsdebatte - von einem Hitler-Vergleich abgesehen. Eventuell eine Folge der Möglichkeit zur Stummschaltung der Kandidaten, wie die New York Times mutmaßte. Womöglich aber auch eine bewusste strategische Entscheidung der Wahlkampf-Teams. Wem aber hat die Runde genützt?

Trump gegen Biden: Letztes TV-Duell vor der US-Wahl - wer hat es gewonnen?

Ersten Schnell-Umfragen amerikanischer Medien zufolge: Joe Biden. Dem Sender CNN erklärten 53 Prozent der Befragten, der Herausforderer aus Reihen der Demokraten sei für sie der Sieger des TV-Duells. 39 Prozent sahen Donald Trump* in dieser Rolle. Erstaunliche hohe Zustimmungswerte erhielt Biden auch bei der Frage, ob seine Kritik an Trump fair sei: 73 Prozent der Umfrage-Teilnehmer bejahten das. Trumps Vorhaltungen an seinen Kontrahenten fanden hingegen 50 Prozent der Befragten „fair“.

Auch eine zweite schnell veröffentlichte Umfrage sah Biden* als Sieger. Dem Institut „Data for Progress“ erklärten 52 Prozent der Befragten, Biden habe gewonnen. 41 Prozent entschieden sich für Trump. Bei diesem Ergebnis handelt es sich um „vorläufige Resultate“.

US-Wahl 2020: Trump und Biden benehmen sich in letzter Debatte - die Auswirkungen sind eher gering

Allerdings gibt es für Biden mehrere kleine Wermutstropfen. Nach der ersten Debatte hatte CNN noch schlechtere Werte für Trump ermittelt. In der damaligen Umfrage des Senders hatten nur 28 Prozent der Befragten für den amtierenden US-Präsidenten votiert und 67 Prozent seine Anwürfe als „unfair“ bewertet. Erstaunlicherweise scheint Trump also vom Abweichen von seiner üblichen Rhetorik profitiert zu haben - auch wenn es nach Messung der Demoskopen nicht zum Sieg reicht.

Zugleich ermittelte der Sender vergleichsweise geringe Auswirkungen der vergleichsweise zahmen Runde auf die Präferenzen der Wähler. Bei der Frage wie positiv oder negativ Trump und Biden gesehen werden tat sich dem Bericht zufolge recht wenig: Biden bewerteten 56 Prozent der Befragten nach der Debatte positiv, Trump 41 Prozent. Damit habe Biden genau einen Prozentpunkt gewonnen und Trump einen verloren. Mit 585 telefonisch Befragten war die Datenbasis der Erhebung eher gering.

In den USA wird am 3. November gewählt*. Umfragen zeigten zuletzt einen Vorsprung für Biden - allerdings auch ein leichtes Aufholen von Donald Trump. International gesehen ist das Vertrauen in Donald Trump denkbar schlecht, das zeigt eine Umfrage in 13 Ländern. (fn) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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