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Donald Trump: ZDF-Doku macht klar, wie nah er dem Gefängnis ist - „Denke da an eine Höchststrafe von ...“

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Klebt Donald Trump derart an seiner Macht, weil er zahlreiche Gerichtsverfahren fürchtet? Eine Reportage stellt das in Aussicht. Sogar Gefängnis könnte Donald Trump erwarten.

Washington - Wandert der scheidende US-Präsident Donald Trump vom Weißen Haus* direkt vor Gericht? Das ZDF-„auslandsjournal“ mit Moderatorin Antje Pieper ging am Mittwoch, 18. November, in einer Reportage von Johannes Hano, dieser Frage nach. Gegen Trump laufen mehre Verfahren auf Bundes und Bundesstaaten-Ebene, die losrollen, sobald der Noch-Präsident sein Amt an den Gewinner der US-Wahl 2020* und gewählten 46. US-Präsidenten Joe Biden abgibt - und damit strafrechtlich belangt werden kann. Unter anderem in diesen Bereichen könnte einiges auf Trump zukommen, listet Pieper auf:

„Ich denke, es ist ein sehr großes Problem“, so Prof. Bennett Gershman, ehemaliger Ankläger der Generalstaatsanwaltschaft New York in dem Beitrag. „Die Anklage ist, dass er diese Frau in dem Umkleideraum eines Kaufhauses vergewaltigt hat.“ Besagte Frau ist die bekannte US-Kolumnistin E. Jean Carroll. Der Vorfall soll sich vor 20 Jahren in New York zugetragen haben. Ihre Kleidung würde DNA aufweisen, die zu Donald Trump führe, sage sie, heißt es vonseiten Gershmans. Der Steuerexperte und Investigativ-Journalist David C. Johnston führt in der Reportage an, Trumps sofortiges Problem, wenn er die Privilegien als US-Präsident verliere, werde eine Geschworenen-Jury in Manhattan sein. Dort werde er wegen Bank-, Versicherungs- und Steuerbetrug angeklagt werden.

Anklagen gegen Donald Trump: US-Kolumnistin E. Jean Carroll wirft ihm Vergewaltigung vor

Der Noch-Präsident Donald Trump* indes bestreitet die Vorwürfe seitens E. Jean Carroll. Eine seiner Begründungen, die bereits in früheren Berichterstattungen über den Fall heraussticht: Sie sei nicht sein Typ. Er wisse nicht, wer die Frau sei, es handele sich um eine falsche Anschuldigung. Da die Vergewaltigung selbst strafrechtlich verjährt ist, klagt Carroll nun auf Verleumdung gegen Donald Trump.

Laut des Berichts soll sich der Vorgang in dem New Yorker Kaufhaus folgendermaßen zugetragen haben, nachdem Trump sie in einen Umkleideraum gedrängt hatte: „Im nächsten Moment, er hatte noch seinen Anzug, seine Krawatte und seinen Mantel an, öffnete er den Mantel, dann den Reißverschluss an seiner Hose, packte er mir in meinen privaten Bereich und schob seinen Penis halb oder ganz - da bin ich mir nicht sicher - in mich hinein“, erzählt E. Jean Carroll. Dann habe sie es geschafft, sich zu befreien und wegzurennen.

Ehemaliger Trump-Anwalt: Scheidender US-Präsident sei Betrüger - Forbes mit brisanter Recherche

Nach ihrer Schilderung habe sie die Kleidungsstücke, die sei bei der Tat getragen hatte, all die Jahre verwahrt. Brisant für Donald Trump: E. Jean Carroll hat beantragt, die auf ihrer Kleidung von der Forensik gefundene DNA mit derer Trumps zu vergleichen. Offenbar wurde die DNA von einem unbekannten Mann darauf gefunden. „Wenn die DNA überein stimmt, dann wird es viele Verfahren von Frauen geben, die behaupten, dass er sie sexuell genötigt hat“, sagt der Investigativ-Journalist Johnston. Mit Verweis auf sein Amt als US-Präsident hat Donald Trump* bisher einen solchen Vergleich abgelehnt.

Am 7. November, als klar wurde, dass Joe Biden die US-Wahl für sich entschieden hatte, twitterte Carroll: „Einer der glücklichsten Tage meines Lebens.“

Trumps ehemaliger - und strafrechtlich verurteilte - Anwalt Michael Cohen belastete indes den 45. US-Präsidenten ebenfalls schwer. „Donald Trump ist ein Betrüger“, äußerte sich Cohen vor Gericht. Das Magazin Forbes recherchierte, dass Donald Trump eine Milliarde Dollar Banken und unbekannten Kreditgebern schulde. Davon würden in den nächsten Jahren hunderte Millionen zurückverlangt werden.

Donald Trump will Niederlage gegen Joe Biden nicht eingestehen: Anklagen einer der Gründe?

Doch das ist noch nicht alles: Die Generalstaatsanwaltschaft New York wirft laut dem Juristen Bennett Gershman dem noch amtierenden Präsidenten Manipulation seiner Vermögensgüter vor. Weitere Anschuldigungen werden im ZDF-Bericht gegen eine Trump-Organisation und Familienmitgliedern erhoben: Manipulation und Fälschung der Bilanzen „und Vermögensgüter unterbewertet zu haben, um Steuern zu vermeiden und sie überwertet zu haben, um Bankkredite zu kommen“, listet Gershman im “auslandsjournal“ weiter auf.

Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe könnten auf ihn zukommen. Doch nicht nur das: „Gefängnis, ihm droht Gefängnis“, so Gershman. „Ich denke da an eine Höchststrafe von bis zu zehn Jahren.“ Dieser Ausblick könnte einer der Gründe sein, warum Donald Trump noch immer die Wahl-Niederlage gegen Joe Biden* nicht eingestanden hat - und gerichtlich gegen das Ergebnis vorgeht, aktuell in Wisconsin. Für Donald Trump steht viel auf dem Spiel, möglicherweise gar seine Freiheit. „Er weiß, dass er viele Gesetze gebrochen hat und er weiß, dass die Leute dieses Mal ernsthaft hinter ihm her sind“, sagt auch der Journalist Johnston. (aka) *Merkur. de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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