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„Stirbt noch, bevor Trump es tut“: Teheran verurteilt Nahost-Plan des US-Präsidenten

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Ende Januar verkündet Donald Trump einen Plan für den Krisenherd im Nahen Osten. Irans Oberhaupt spricht von „Heimtücke“. Das Anliegen des US-Präsidenten stößt auf breiten Widerstand.

Teheran/Palästina - Mit seinem vorgestellten Nahost-Plan zur Lösung des Konfliktes zwischen Israel und Palästina hat sich Donald Trump auch das Unverständnis des Irans zugezogen. Aus Sicht des obersten iranischen Führers Ajatollah Ali Chamenei sei das Vorhaben des US-Präsidenten zum Scheitern verurteilt.

„Dieser Jahrhundertplan stirbt noch, bevor Trump es tut“, ließ das Oberhaupt des Landes im iranischen Staatsfernsehen verlauten. Chamenei sprach von einem „dummen“ und „heimtückischen“ Plan, gegen den sich nicht nur die Palästinenser, sondern die „gesamte islamische Welt“ stellen sollte.

Donald Trump: Nahost-Plan von US-Präsident erzeugt Widerstand

Das politische Oberhaupt des Iran stellt sich als Lösung für den langjährigen Nahostkonflikt stattdessen ein Referendum aller Palästinenser vor, um selbst die politische Zukunft ihres Landes bestimmen zu können.

Ajatollah Ali Chamenei sieht den Nahost-Plan von US-Präsident Donald Trump zum Scheitern verurteilt
Ajatollah Ali Chamenei sieht den Nahost-Plan von US-Präsident Donald Trump zum Scheitern verurteilt. © AFP / -

Der Nahost-Plan von US-Präsident Trump stößt international auf ein geteiltes Echo, weil er die Palästinenser zu massiven Zugeständnissen an Israel zwingt. In diesem Zuge würde Israel die Genehmigung für eine Annexion des Jordantals und dazugehöriger Siedlungen erhalten. Ein eigener Staat Palästina wäre daneben mit harten Auflagen verbunden, wovon die Palästinenserführung einige grundsätzlich ablehnt. 

Abgesehen davon wäre mit Inkrafttreten von Trumps Nahost-Plan (Überblick über das größte Pulverfass der Welt bei Merkur.de*) der palästinensische Traum von einer Hauptstadt im historischen Ost-Jerusalem geplatzt.

Nahost-Plan von Donald Trump: „Alptraum für Region und ganze Welt“

Bereits zuvor hatte es aus Irans Führung kritische Stimmen zu Trumps Nahost-Plan gegeben: Präsident Hassan Ruhani bezeichnete ihn als „abscheulich und für die gesamte Region „inakzeptabel“. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sprach vom „Traumprojekt eines bankrotten Immobilienunternehmers“ und „Alptraum für die Region und die ganze Welt“.

Auch die Europäische Union lehnt den von Donald Trump im Beisein von Israels Präsident Benjamin Netanjahu formulierten Nahost-Plan ab - worauf scharfe Kritik folgte.

PF/dpa

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