Poroschenkos Gegner sehen dies als Beweis für eine direkte Einmischung in die ukrainische Innenpolitik an. Entsprechende Aufzeichnungen wurden am Dienstag öffentlich gemacht. Sie legte der Parlamentsabgeordnete Andrej Derkatsch in Kiew vor. Die Gespräche aus den Jahren 2015 und 2016 seien von Poroschenko selbst aufgenommen und auf unklarem Wege Journalisten zugespielt worden, sagte er vor Journalisten.
Biden hatte sich bereits im Januar 2018 damit gebrüstet, dass der als korrupt geltende ukrainische Generalstaatsanwalt Viktor Schokin auf seine Anweisung hin gefeuert worden sei. Im Gegenzug erhielt Kiew 2016 einen zurückgehaltenen Kredit über eine Milliarde US-Dollar.
Und da kommt eben auch das Telefonat zwischen Trump und Selenskyj ins Spiel. Der Republikaner soll vom ukrainischen Staatschef belastendes Material gegen Biden im Austausch für Militärhilfe in Millionenhöhe verlangt haben. Trump wurde in dem Amtsenthebungsverfahren* im Februar vom Senat, der von den Republikanern dominiert wird, am Ende freigesprochen.
Biden soll mit der Entlassung Schokins seinen Sohn Hunter vor Korruptionsermittlungen in der Ukraine geschützt haben. Der 77-Jährige gilt als Kandidat der Demokratischen Partei gegen Amtsinhaber Trump bei den für November erwarteten Präsidentschaftswahlen in den USA*.
Trump muss dagegen aktuell die Corona-Pandemie* und deren Folgen mehr fürchten als Biden. Wie er sich dabei schlägt, zeigt auch folgendes Video:
Wie sich Trump in der Corona-Krise schlägt, erfahren Sie in unserem News-Ticker. Auch Amtsvorgänger Obama meldet sich zu Wort und rechnet mit dem Republikaner ab. Die so genannte Russland-Affäre um einen ehemaligen Sicherheitsberater von Trump endete mit einem Paukenschlag.
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dpa, mol