Auch seine geografischen Kenntnisse lassen zu wünschen übrig. So habe er dem Hinweis des indischen Premier Narendra Modi zum aggressiven Verhalten Chinas zurechtweisend entgegnet: „Es ist ja nicht so, als würde China direkt vor Ihrer Grenze stehen.“ Eine hanebüchene Einschätzung angesichts der Nachbarschaft beider Staaten. Da verwundert es nicht, dass die diplomatischen Beziehungen zwischen Indien und den USA seit Trumps Aussage merklich abgekühlt sind.
Hinlänglich bekannt ist Trumps Frauenbild. Das irgendwo fernab des 21. Jahrhunderts gestrandet sein muss. In dem Buch wird etwa berichtet wie der US-Präsident auf das Aus seines Stabssekretärs Rob Porter im Februar 2018 nach gut einem Jahr im Amt reagierte. Dieser musste seinen Posten räumen, nachdem seine erste Ehefrau Colbie Holderness ihm häusliche Gewalt vorgeworfen hatte. Trump soll daraufhin gemutmaßt haben, sie sei womöglich absichtlich gegen den Kühlschrank gelaufen, „um sich die blauen Flecken zu holen und damit Geld aus Porter herauszupressen“. Denn Frauen würden eben Dinge über Männer erfinden, um sich so einen Vorteil zu verschaffen.
Apropos Vorteile verschaffen. Auch da hatte Trump schon die eine oder andere exklusive Idee. So soll er dem damaligen Außenminister Rex Tillerson aufgetragen haben, den Foreign Practices Act abzuschaffen - dieser verbietet die Bestechung von ausländischen Beamten durch Amerikaner und US-Firmen. Für den starken Mann im Weißen Haus ein Unding: „Es ist einfach unfair, dass amerikanische Firmen keine Bestechungsgelder zahlen dürfen, um internationale Aufträge zu bekommen. Das werden wir ändern.“
Ebenso soll der Milliardär bei einem Treffen mit Militärs gefordert haben, von anderen Staaten Geld für die Stationierung und den Einsatz von US-Truppen zu fordern. Dass ein solches Vorgehen verboten sei, war ihm von seinen Vertrauten um den damaligen Generalstabschef Joseph Dunford nicht so einfach zu erklären. Eigentlich kein Wunder - schließlich zählt für Trump nur eine Meinung: seine eigene.
Und so will er letztlich nicht nur als einer von bislang 45 US-Präsidenten in die Weltgeschichte eingehen. In dem Enthüllungsbuch wird auch geschildert, dass Trump diverse Möglichkeiten ausgeschöpft haben soll, um mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet zu werden. Denn verdient hätte er diese Ehre - findet der Republikaner selbst. Mit Blick auf seinen Vorgänger als erster Mann im Staat soll er gewettert haben: „Obama hat ihn (den Friedensnobelpreis) bekommen, obwohl er nichts getan hat. Ich habe Frieden nach Nordkorea gebracht.“
Zur Not ginge es aber wohl auch ein paar Nummern kleiner. So habe Trump vorgeschlagen, sich selbst die Medal of Freedom zu verleihen - eine der höchsten zivilen Auszeichnungen in den USA. Auch hinter dieser Episode möchte man am liebsten Ironie vermuten. Doch weit gefehlt.
Die traurigste Wahrheit spricht wohl Anthony Scaramucci aus, der nur zehn Tage als Kommunikationschef in Trumps Kabinett amtierte: „Er lügt wie gedruckt. Er lügt die ganze Zeit.“ Und der US-Präsident soll nicht einmal versuchen, dies vor seinen Vertrauten zu kaschieren. So habe Trump auf Nachfrage zugegeben: „Natürlich spiele ich eine Rolle.“ Ein weiterer Satz, der wohl leider keinerlei Ironie enthält.
Im Impeachment-Prozess gegen Trump setzen die Demokraten auf WhatsApp-Material. Zwischen dem US-Präsidenten und Ayatollah Ali Chamenei kommt es im Iran-Konflikt zum Schlagabtausch. Trump will das Essen in Schul-Kantinen reformieren und landet damit einen Seitenhieb gegen die Obamas. Beim Zukunftsplan von Prinz Harry und Meghan Markle soll Trump eine spezielle Rolle spielen. Auf Twitter hielt Trump auch mitten im Impeachment-Verfahren einen erstaunlichen Tweet bereit. Erstmals seit September werden Klimaaktivistin Greta Thunberg und US-Präsident Donald Trump wieder am gleichen Ort sein. Die beiden treffen auf dem 2020 World Economic Forum (WEF) in Davos aufeinander.
mg