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„Earth Overshoot Day“ - Forscher warnen: Ressourcen auf der Erde sind seit heute verbraucht

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Heute schon fürs ganze Jahr am Ende: Unser blauer Planet.
Heute schon fürs ganze Jahr am Ende: Unser blauer Planet. © Nasa/ Goddard Space Flight Center/ dpa

Am 29. Juli haben wir Menschen unsere Ressourcen auf der Erde für dieses Jahr bereits aufgebraucht. Wer die größten Klimasünder sind.

München - Ab heute leben wir bei der Erde auf Kredit. Denn am 29. Juli ist der Earth Overshoot Day, auch Welterschöpfungstag genannt. Das heißt: Am Montag hat die Menschheit laut Berechnungen von Forschern bereits sämtliche Ressourcen und Puffer aufgebraucht, die der Planet in diesem Jahr auf natürlichem Wege ersetzen könnte.

Das Konzept und die Daten dafür stammen vom Global Footprint Network (GFN), einer 2003 von Experten gegründeten international tätigen Nachhaltigkeitsorganisation mit Sitz in den USA. Sie will das oft abstrakte Thema der Umweltzerstörung greifbarer machen. 

Earth Overshoot Day: So kommen die Daten zustande

Der Earth Overshoot Day wird mit Hilfe des ökologischen Fussabdrucks sowie mit der sogenannten Biokapazität berechnet. Der ökologische Fußabdruck zeigt, welche natürlichen Ressourcen Menschen in Anspruch nehmen, um ihren Bedarf zu decken: Zum Beispiel pflanzliche Nahrungsmittel, Tierhaltung, Ackerland oder Fischereigründe.

Das Konzept der Biokapazität beschreibt hingegen die Vorgänge auf einer Oberfläche von biologisch produktivem Land oder Wasser. Diese Flächen können sich innerhalb einer bestimmten Zeit regenerieren.

Das Schlimme daran: Der Tag, an dem unsere Ressourcen fürs laufende Jahr verbraucht sind, war zuletzt jedes Jahr ein wenig früher erreicht. 

Welterschöpfungstag: Auch Deutschland verbraucht zuviel 

Deutschland würde diesen Berechnungen zufolge drei Erden benötigen: „Statt ökologisch gegen die Wand zu fahren, wäre es für Deutschland von Vorteil, wenn sich seine Regierung für eine wesentlich ambitioniertere Energie-, Verkehrs- und Agrarpolitik stark machen und sich von der ressourcenintensiven und wachstumsbesessenen Wirtschaftsweise befreien würde", sagt Mathis Wackernagel vom Global Footprint Network dem ZDF

Die schlimmsten Ressourcensünder sind den Berechnungen zufolge die USA, Australien und Russland - und dann kommt schon Deutschland auf Platz vier. 

Am sparsamsten sind der Organisation zufolge eher Länder mit wenig Konsum und Produktion: Länder wie Honduras, Afghanistan, die Philippinen und zahlreiche Länder südlich der Sahelzone.  

Earth Overshoot Day: Kann es wieder besser werden?

Ja, sagen die Forscher. Wir können den ominösen Termin in jedem Jahr im Kalender etwas weiter nach hinten rutschen lassen, indem wir uns ressourcenschonender verhalten. Denn das größte Problem für unsere Erde sind die CO2-Emissionen, sie machen rund 60 Prozent des ökologischen Fußabdrucks der Menschheit aus.

Unsere Erde wird immer kränker - was muss jetzt getan werden? Machen Sie mit und stimmen Sie ab!

Einen ersten Schritt können also jeder Mensch selbst tun: Dazu zählt etwa, verstärkt öffentliche Verkehrsmittel und nicht das Auto zu nutzen, weniger Fleisch und mehr regionale Produkte zu essen und weniger Plastikmüll zu produzieren.

Und wie läufts bei Ihnen? Hier können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck berechnen.

Welterschöpfungstag: Ein Ende ist erstmal nicht in Sicht

Das Thema Klima und Ressourcen haben in den vergangenen Wochen die ganze Welt in Atem gehalten: Deutschland wurde von einer Hitzewelle inklusive Temperaturrekord heimgesucht und eine hitzige Debatte ums Fliegen entbrannte. In der Arktis tobt ein verheerendes Feuer, außerdem machten Überschwemmungen Menschen weltweit obdachlos.  

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