Die Linken-Fraktionsvize Sevim Dagdelen erklärte, "im Londoner Luxushotel mit dem Despoten Erdogan zu posieren und ihn auch noch als 'meinen Präsidenten' zu hofieren, während in der Türkei Demokraten verfolgt und kritische Journalisten inhaftiert werden, ist ein grobes Foul".
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Auch die Türkische Gemeinde in Deutschland übte Kritik. "Fußballspieler sollten sich aus der Politik raushalten - vor allem wenn sie Nationalspieler sind", sagte der Vorsitzende Gökay Sofuoglu der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). Zugleich erklärte er, die beiden Sportler seien mündige Bürger und könnten sich treffen, "mit wem sie wollen". Gündogan wies die Vorwürfe zurück. "Es war nicht unsere Absicht, mit diesem Bild ein politisches Statement abzugeben, geschweige denn Wahlkampf zu machen", zitierte bild.de aus einer Erklärung des Spielers von Manchester City.
"Als deutsche Nationalspieler bekennen wir uns zu den Werten des DFB und sind uns unserer Verantwortung bewusst." Der Fußballer hob in der Stellungnahme hervor, dass die Begegnung mit Erdogan am Rande der Veranstaltung einer türkischen Stiftung in London zustande gekommen sei, "die türkische Studenten im Ausland fördert und ihnen damit eine internationale Karriere ermöglicht". "Aus Rücksicht vor den derzeit schwierigen Beziehungen unserer beiden Länder" hätten er und seine Kollegen nichts zu dem Treffen in den sozialen Online-Netzwerken veröffentlicht, zitierte bild.de Gündogan weiter. Sie hätten sich Erdogan gegenüber aber auch nicht "unhöflich" verhalten wollen.
afp, mke