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Männergruppe prügelt auf Afrikaner ein - zwei Verletzte nach „fremdenfeindlichem Übergriff“

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Plattenbauten in einem Wohngebiet im Erfurter Stadtteil Herrenberg (Thüringen).
Plattenbauten in einem Wohngebiet im Erfurter Stadtteil Herrenberg (Thüringen). (Symbolbild) © Martin Schutt/dpa

Bei einem offenbar rassistisch motivierten Angriff in Erfurt wurden zwei aus Guinea stammenden Männer verletzt. Einer von ihnen befand sich zwischzeitlich in einem kritischen Zustand.

Erfurt - In der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt ist es am Samstag zu einem rassistisch motivierten Angriff auf drei Männer aus Guinea gekommen. Wie die Polizei mitteilte, wurden zwei der Männer bei dem Angriff verletzt, einer von ihnen sogar schwer. Die „dreiköpfige Gruppe ausländischer Mitbürger“ sei an einem bekannten Treffpunkt der rechten Szene in einem Plattenbaugebiet im Südosten Erfurts von einer Männer-Gruppe zunächst verbal angegriffen worden.

Rassistischer Übergriff in Erfurt - Polizei spricht von „fremdenfeindlichem Motiv“

Die Gruppe, die nach Angaben der Polizei aus zehn bis zwölf Deutschen bestand, attackierte die drei Afrikaner anschließend auch tätlich. Die Erfurter Polizei hat anschließend zwölf mutmaßlicher Täter festgenommen und spricht von einem „fremdenfeindlichen Übergriff“.

Der Übergriff soll sich nach Angaben der Polizei gegen 3.00 Uhr morgens ereignet haben. Die Angreifer hielten sich zu diesem Zeitpunkt wohl vor dem rechten Szenetreff auf, ehe sie die drei Männer attackierten. Unklar ist bisher, ob bei dem Angriff Waffen oder andere Gegenstände verwendet wurden. Die Polizei hat potenzielle Zeugen aufgerufen sich zu melden, um die Ermittlungen voranzutreiben, in die sich mittlerweile auch das Landeskriminalamt eingeschalten hat. Der Zustand des Schwerverletzten sei nach Berichten der dpa teilweise kritisch gewesen. Die beiden Opfer wurden nach dem Angriff im Krankenhaus versorgt.

Erfurt: Fremdenfeindlicher Angriff vor bekanntem rechten Szenetreff

In thüringischen Sicherheitskreisen wird davon ausgegangen, dass auch Mitglieder oder Sympathisanten der rechtsextremen Partei „Dritter Weg“ sich regelmäßig in dem Szenetreff aufhalten würden, vor dem es am Samstag zu dem Angriff gekommen ist. Am Samstag fand in Erfurt unterdessen eine geplante Demonstration gegen Rechtsextremismus statt, an der etwa 400 Menschen teilnahmen. Hintergrund für die Kundgebung war ein Vorfall vom vorletzten Juli-Wochenende auf einer Grünfläche vor der Staatskanzlei, bei dem eine Gruppe Jugendlicher angegriffen und verletzt wurde. Einige der Angreifer haben nach Angaben der
Ermittlungsbehörden einen rechtsradikalen Hintergrund. Die Ermittlungen waren am Samstag noch nicht abgeschlossen. Ein Experte warnt vor einer Massenflucht aus Afrika, und sagt, was Europa jetzt tun muss. (fd mit dpa)

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