Macron sagte beim Gipfel, er strebe eine gemeinsame politische Plattform seiner liberalen Bewegung Renaissance mit Sozialdemokraten, Grünen und EVP an. Um ein Bündnis zustande zu bekommen, reden die Parteien über inhaltliche Forderungen ebenso wie über ein Personalpaket, bei dem alle Partner bedacht werden könnten.
Gesucht werden nicht nur Nachfolger für Kommissionschef Jean-Claude Juncker, sondern auch für Ratschef Tusk, für die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, für Parlamentspräsident Antonio Tajani und für den Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi. Sie alle scheiden in den nächsten Wochen und Monaten aus.
Merkel hatte nach dem Gipfel am Dienstag Unstimmigkeiten mit Macron eingeräumt. Dieser sei kein Freund des Spitzenkandidaten-Prinzips, sagte die CDU-Politikerin. Sie erneuerte ihren Appell, die Personalentscheidungen im Konsens zu suchen und Handlungsfähigkeit der EU unter Beweis zu stellen. «Jeder ist aufgefordert, tolerant und kompromissbereit zu sein», sagte sie.