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Nach tagelangen Spekulationen über den Tod des US-Multimillionärs Jeffrey Epstein hat eine Autopsie den Suizid des 66-Jährigen bestätigt. Der wegen mutmaßlicher Sexualverbrechen angeklagte Epstein habe sich im Gefängnis erhängt, teilte die Gerichtsmedizin am Freitag mit. Epsteins Anwälte kündigten daraufhin eigene Untersuchungen an. Zwei weitere Frauen reichten derweil eine Zivilklage gegen die Erben des am vergangenen Samstag tot in seiner Zelle in New York aufgefundenen Epstein ein.
Der Befund sei nach "sorgfältiger Überprüfung" aller vorliegender Ermittlungsergebnisse und des Autopsieberichts aufgestellt worden, erklärte die leitende New Yorker Gerichtsmedizinerin Barbara Sampson. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf Ermittler, dass sich Epstein mit einem Bettlaken erhängt habe.
Epsteins Anwälten erklärten allerdings laut US-Medien, die Schlüsse aus der Autopsie hätten sie nicht zufriedengestellt. Die Verteidigung kündigte demnach in einer Stellungnahme eine eigene "unabhängige und vollständige" Untersuchung der Todesumstände an.
News vom 14. August, 15.40 Uhr: Die mysteriösen Umstände um das Ableben des Multimillionärs Jeffrey Epstein wird immer dubioser. Die beiden Wärter, die den Amerikaner in seiner Gefängniszelle beaufsichtigen sollten, haben einem Bericht zufolge während dessen Todesnacht im Dienst geschlafen. Statt wie vorgeschrieben alle 30 Minuten nach dem Inhaftierten zu schauen, seien die zwei Beamten in der Gefängniseinheit Epsteins eingeschlafen und hätten dessen Zustand für rund drei Stunden nicht kontrolliert, wie die „New York Times“ unter Berufung auf Ermittlungs- und Gefängnisbeamte schildert.
Jeffrey Epstein nahm sich mutmaßlich in dieser Zeit das Leben. Der 66-Jährige wurde von Mitarbeitern der Haftanstalt am vergangenen Samstagmorgen gefunden und später in einem Krankenhaus für tot erklärt. Die Wärter stünden auch unter Verdacht, ihren Arbeitsbericht gefälscht zu haben, um ihr fatales Versäumnis zu verschleiern, berichtete der US-Sender CBS. Laut „New York Times“ machten beide Wärter, ein Mann und eine Frau, in der Zeit im Gefängnis Überstunden wegen Personalknappheit. Beide sind nach Angaben des US-Justizministeriums mittlerweile beurlaubt.
Auch der Direktor der Haftanstalt wurde auf Veranlassung von Minister William Barr versetzt. Dieser hatte „schwere Unregelmäßigkeiten“ in der Haftanstalt beklagt und eine gründliche Untersuchung des Falles versprochen. Zu den Ungereimtheiten im Umgang mit dem inhaftierten Epstein gehört, dass für den schwerreichen Ex-Investmentbanker nur kurz eine besondere Beobachtung angeordnet wurde - obwohl er offenbar schon im Juli nach der Ablehnung seines Antrags auf Kautionsfreilassung einen Suizidversuch unternommen hatte und Wiederholungsgefahr bestand.
Der in elitären Kreisen bestens vernetzte Epstein saß in einer Haftanstalt in Manhattan ein, wo er bis zum Beginn seines Prozesses bleiben sollte. Den Prozessauftakt hatte das Gericht vorläufig auf Anfang Juni 2020 festgelegt. Der Geschäftsmann wurde beschuldigt, Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Laut Anklageschrift baute Epstein zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring auf.
Update vom 12. August, 19.17 Uhr: Nachdem der wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger inhaftierte Jeffrey Epstein in seiner Zelle offensichtlich Suizid begangen hatte, hat sich nun der amerikanische Justizminister William Barr zu Wort gemeldet und „schwere Unnregelmäßigkeiten“ in der Haftanstalt beklagt. So sei er „entsetzt“ und „verärgert“ gewesen, als er erfahren habe, dass letzter es versäumt habe, Epstein ordnungsgemäß zu sichern.
Dennoch versicherte der Justizminister eine rasche Untersuchung der Geschehnisse: „Wir werden herausfinden, was passiert ist“, versprach Barr und kündigte an, der Vorgang würde nun vom FBI und internen Kontrollbehörden des Justizministeriums aufgeklärt werden. Auch die Ermittlungen gegen Epsteins mögliche Komplizen sollen weiter fortgeführt werden. „Die Opfer verdienen Gerechtigkeit, und sie werden sie bekommen“, so Barr weiter.
Update vom 12. August, 17.08 Uhr: Die Skandale rund um das Leben und den Tod des US-Milliardärs Jeffrey Epstein scheinen nicht abzuflachen. Die Obduktion Epsteins sei abgeschlossen, melden unter anderem die amerikanischen Medien New York Times und New York Post. Die zuständigen Ärzte wollten sich in ihren Befunden aber noch nicht offiziell festlegen, heißt es. Man müsse noch einiges prüfen, laut New York Post ein normales Prozedere.
Alles andere als normal sind den Medienberichten zufolge aber die Umstände, unter denen Epstein sterben konnte. Der Milliardär war wegen mehrfacher Vergewaltigung Minderjähriger angeklagt. Trotz entsprechender Vorgaben war er allein auf seiner Zelle. Das Wachpersonal scheint seiner Kontrollpflicht nicht nachgekommen zu sein. Wie die
jetzt berichtet, wird es außerdem keine Kameraaufnahmen zur Aufklärung der genauen Umstände geben. Denn in Epsteins Zellentrakt, so will es eine Quelle der Post wissen, wird nur der Bereich vor der Zelle gefilmt. Epstein war demnach gänzlich unbeobachtet.
Update vom 12. August: Nach dem Tod des in vornehmen Kreisen bestens vernetzten US-Unternehmers Jeffrey Epstein in seiner Gefängniszelle leitet Justizminister William Barr nun auch interne Ermittlungen im Ministerium in die Wege. Dabei wird es vermutlich auch darum gehen, wie Epstein - der wegen sexuellen Missbrauchs minderjähriger Mädchen angeklagt war - allem Anschein nach gleich zwei Mal versuchen konnte, sich das Leben zu nehmen.
Wie die „New York Times“ am Sonntag berichtete, soll das Gefängnis in Manhattan in der Nacht vor Epsteins Tod nicht die vorgeschriebenen Überwachungsmaßnahmen eingehalten haben. Eigentlich hätte ein Mitarbeiter jede halbe Stunde nach ihm schauen müssen, berichtete die Zeitung unter Verweis auf eine anonyme Quelle. Zudem habe die Anstalt Epsteins Zellengenossen verlegt. Der Angeklagte, der zuvor anscheinend schon einmal versucht hatte, sich umzubringen, war allein und unbeobachtet in seiner Zelle gewesen.
News vom 11. August: Donald Trump hat mit einem Tweet zum rätselhaften Tod des US-Milliardärs Jeffrey Epstein für Empörung gesorgt. Der US-Präsident teilte am Samstag einen Beitrag des US-Entertainers Terrence K. Williams - in dem der Comedian offensichtlich eine Verschwörungstheorie zu Ungunsten Bill und Hilary Clintons teilte.
„Jeffrey Epstein hatte Informationen zu Bill Clinton und jetzt ist er tot“, heißt es in dem von Trump geteilten Tweet. „Ich kann sehen, dass #TrumpBodyCount trendet, aber wir wissen, wer das getan hat“, schrieb Williams in seinem nebulösen Posting. Beweise für seinen drastischen Vorwurf legte der TV-Star nicht vor. Die ebenfalls geäußerte Behauptung, Epstein habe sich in Selbstmordüberwachung befunden ist nach Angaben der Behörden falsch.
Trumps Weiterverbreitung des Tweets zeigte Wirkung: Laut einem Bericht des Fernsehsenders CNN wurde Williams‘ Video bis Sonntagmittag deutscher Zeit rund drei Millionen mal angesehen - und damit rund dreimal so oft wie andere Beiträge des Comedians. Bis Sonntagabend stieg die Zahl der Abrufe auf über 4,3 Millionen.
Ein Sprecher Bill Clintons sagte auf CNN-Anfrage, die Verschwörungstheorie sei „lächerlich und natürlich nicht wahr“. In einem Tweet ergänzte er, Trump wisse um die Unwahrheit der Behauptung. Der US-Präsident ist am Wochenende in seinen Sommer-Urlaub aufgebrochen.
Hinweis in eigener Sache
Über Selbsttötungen berichten wir nur, wenn die Umstände besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder Bekannte unter einer existenziellen Lebenskrise leiden, kontaktieren Sie bitte den Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern unter 01 80/6 55 30 00 oder die Telefonseelsorge unter 08 00/1 11 01 11.
Update vom 11. August 2019, 7.28 Uhr: Nach dem Tod des in elitären Zirkeln bestens vernetzten US-Unternehmers Jeffrey Epstein in dessen Gefängniszelle hat das FBI Ermittlungen aufgenommen. Neben den Untersuchungen der Bundespolizei leitete Justizminister William Barr auch interne Ermittlungen im Ministerium in die Wege. Dabei wird es vermutlich auch darum gehen, wie Epstein - der wegen sexuellen Missbrauchs minderjähriger Mädchen angeklagt war - allem Anschein nach gleich zweimal versuchen konnte, sich das Leben zu nehmen.
Barr teilte mit, er sei entsetzt darüber, dass Epstein nach einem „offenkundigen Suizid“ in seiner Zelle in einem Bundesgefängnis in New York leblos aufgefunden wurde. „Herr Epsteins Tod wirft ernste Fragen auf, die beantwortet werden müssen.“ Mitarbeiter des Gefängnisses in Manhattan hatten die Leiche des Ex-Investmentbankers am Samstagmorgen gegen 6:30 Uhr Ortszeit in der Zelle entdeckt.
Eine drängende Frage für die Ermittler wird nun sein, ob das Gefängnispersonal seine Aufsichtspflicht womöglich vernachlässigte. Epstein war schon im Juli mit Markierungen am Hals bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden worden. Die „New York Times“ berichtete, Gefängnisbehörden hätten schon damals wegen des Verdachts eines Selbstmordversuches ermittelt.
Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf einen Gefängnisvertreter, Epstein sei in der Haftanstalt zwar in einer besonderen Einheit mit strengeren Sicherheitsvorkehrungen untergebracht gewesen. Er habe aber nur eine Zeit lang unter besonderer Beobachtung wegen möglicher Suizidgefahr gestanden.
US-Präsident Donald Trump hatte sich im Juli von Epstein distanziert. Er habe vor langer Zeit einen Streit mit ihm gehabt und sei kein Fan von ihm. In einem Interview mit dem „New York Magazine“ 2002 hatte Trump Epstein dagegen als „großartigen Mann“ beschrieben. Damals sagte der noch nicht politisch aktive Immobilienmogul: „Es wird sogar erzählt, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich. Und viele von denen sind eher von der jüngeren Sorte.“
New York - Der des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigte US-Milliardär Jeffrey Epstein hat Medienberichten zufolge im Gefängnis Suizid begangen. Der 66-Jährige sei am Samstagmorgen tot in seiner New Yorker Gefängniszelle aufgefunden worden, berichteten die Zeitung "New York Times" und andere Medien. Epstein wurden von der Staatsanwaltschaft auch Sexhandel und Verschwörung zum Sexhandel vorgeworfen.
Epstein soll zwischen 2002 und 2005 dutzende teils minderjähriger Mädchen in seinen Häusern in New York und Florida sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Im Falle einer Verurteilung hätten ihm bis zu 45 Jahre Haft gedroht. Der Prozess gegen ihn hätte frühestens im Juni 2020 begonnen.
Epstein war bereits Ende Juli verletzt in seiner Zelle vorgefunden worden. Ermittler hatten einen Suizidversuch für möglich gehalten. Der Milliardär galt als unter Politikern und Prominenten als extrem gut vernetzt. Er zählte früher unter anderem Ex-Präsident Bill Clinton, Prinz Andrew und den heutigen US-Präsidenten Donald Trump zu seinen Freunden. Trump hatte Epstein 2002 im "New York Magazine" als "großartigen Typen" bezeichnet.
Im Zuge des Missbrauchsskandals war vergangenen Monat US-Arbeitsminister Alex Acosta zurückgetreten. Er hatte als Staatsanwalt vor mehr als zehn Jahren eine außergerichtliche Einigung mit Epstein mit ausgehandelt, die diesem im Gegenzug für ein Geständnis ein Verfahren an einem Bundesgericht ersparte. Der Investmentbanker erhielt lediglich eine 18-monatige Haftstrafe und kam nach Ablauf von 13 Monaten frei. Ein Verfahren vor einem Bundesgericht blieb ihm erspart.
afp/kah
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