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Nach Schlappe um Vorsitz: Friedrich Merz will für die CDU zurück in den Bundestag

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Unionspolitiker Friedrich Merz schaut mit ernstem Gesicht leicht nach rechts.
Zuletzt hatte Friedrich Merz die Wahl zum CDU-Chef verloren. © Michael Kappeler/dpa

Nachdem es mit dem CDU-Vorsitz und dem Ministerposten nicht geklappt hat, will Friedrich Merz nun bei der Bundestagswahl im September antreten.

Update vom 2. März, 19.59 Uhr: Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz bewirbt sich im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen für eine Kandidatur für den Bundestag. Das teilte der 65-Jährige am Dienstagabend nach Angaben seines Sprechers in einem Brief an die Mitglieder der Kreisvorstände und Vorsitzenden der Ortsverbände der CDU mit. Am Montag war Merz von den Stadtverbänden Sundern und Arnsberg einstimmig als Kandidat für den Bundestagswahlkreis vorgeschlagen worden. Man habe dabei den vielfach aus der CDU geäußerten Wunsch berücksichtigt, dass Merz auch weiterhin eine wichtige Rolle in der Politik des Landes einnehmen solle, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverbände. Am Dienstagabend beriet der CDU-Kreisvorstand über das Verfahren zur Aufstellung der Kandidaten.

Derzeit sitzt Patrick Sensburg als CDU-Abgeordneter für den Wahlkreis im Bundestag. Der Verwaltungsexperte und Präsident des Bundeswehr-Reservistenverbandes hielt auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montagnachmittag an seiner im Januar erklärten Kandidatur fest. Ein dritter Bewerber der CDU für den Hochsauerlandkreis, Bernd Schulte, stellte laut Stadtverbandsmitteilung dagegen in Aussicht, eine Kandidatur von Merz zu unterstützen, wenn diese von einer breiten Basis in der Kreispartei getragen werde. Der Stadtverband Meschede hatte Schulte ins Rennen geschickt.

Bereits am Wochenende war bekanntgeworden, dass der im Januar im Kampf um den CDU-Parteivorsitz gegen Armin Laschet unterlegene Merz sich eine Kandidatur vorstellen könne (siehe Erstmeldung). Der in Brilon geborene Jurist war von 2000 bis 2002 CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag. Bei der Bundestagswahl 2009 kandidierte Merz nicht mehr, kümmerte sich stattdessen um seine Anwaltskanzlei und ging in die Wirtschaft, etwa zum amerikanischen Vermögensverwalter Blackrock, wo er Aufsichtsratschef für Deutschland wurde. 2018 unterlag Merz auch in einer Stichwahl um den CDU-Parteivorsitz Annegret Kramp-Karrenbauer.

Nach Schlappe um CDU-Vorsitz: Kandidiert Friedrich Merz jetzt für die Bundestags-Wahl im September?

Erstmeldung vom 28. Februar: Hagen - Der unterlegene Bewerber für den CDU-Bundesvorsitz, Friedrich Merz, erwägt eine Kandidatur im Hochsauerlandkreis für die Bundestagswahl im September. „Ich bin von mehreren Stadtverbandsvorsitzenden im Sauerland gefragt worden, ob ich mir vorstellen kann, für den Wahlkreis anzutreten“, sagte der 65-Jährige der Westfalenpost (online und Montagsausgabe). „Ich bin nicht abgeneigt.“

Merz musste sich im Januar bei der Wahl zum CDU-Bundesvorsitz dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet* beugen, der kürzlich aufgrund seiner Forderung nach Einigkeit bei den Corona-Beratungen in die Medien geriet.

Friedrich Merz: Entscheidung über Kandidatur fällt Ende April

Aktueller CDU-Bundestagsabgeordneter für den Hochsauerlandkreis ist der Innenexperte Patrick Sensburg (49); er hatte den Wahlkreis im Jahr 2009 von Friedrich Merz* übernommen. Sensburg ist auch Präsident des Reservistenverbands der Bundeswehr. Zudem nominierte der Mescheder Stadtverband am Wochenende den 35-jährigen Politiker Bernd Schulte für den Bundestagswahlkampf. Er ist stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion im Hochsauerland und Referatsleiter in der Düsseldorfer Staatskanzlei.

Er wolle „keine offene Feldschlacht“ um die Kandidatur im Sauerland, sagte Friedrich Merz der Westfalenpost. Der Wahlkreis sei seit jeher bekannt für seine Geschlossenheit. Die Entscheidung über den kommenden CDU*-Bundestagskandidaten soll Ende April fallen.

Laschet will Merz in Ausrichtung der CDU einbinden

Im Januar hatte CDU-Chef Armin Laschet erklärt, den früheren Unionsfraktionschef Friedrich Merz in die künftige Arbeit der CDU integrieren zu wollen. „Ich schätze ihn, ich schätze seinen Rat, und er wird seinen Platz finden.“ Nach dem knappen Sieg Laschets bei der Stichwahl am 16. Januar war in der Partei befürchtet worden, dass es in der CDU wegen der enttäuschten Merz-Fans eine Spaltung geben könnte. Das wären ungünstige Voraussetzungen für das Superwahljahr 2021. *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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