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Nach G20-Krawalle: Bund übernimmt Hälfte der Opfer-Entschädigungen

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Während des G20-Gipfels in Hamburg kam es zu großen, mehrtägigen Ausschreitungen.
Während des G20-Gipfels in Hamburg kam es zu großen, mehrtägigen Ausschreitungen. © dpa

G20-Gipfel 2017 in Hamburg: In der Nacht auf Sonntag ist es zur dritten Krawall-Nacht in Folge gekommen. Nun räumen tausende Hamburger ihre Stadt auf. Alle Infos im News-Ticker.

Das geschah bis zum Freitag

12.48 Uhr: Der Bund übernimmt die Hälfte der angekündigten Entschädigungen für die Opfer der Krawalle am Rande des G20-Gipfels in Hamburg. "Der Bund wird sich zur Hälfte an den entstehenden Kosten beteiligen", teilte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Mittwoch in Berlin mit. Eine Gesamtsumme für die Hilfen wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Hamburg richtet demnach eine Ansprechstelle für die Betroffenen ein, bei der Ansprüche geltend gemacht werden können. Die Hansestadt werde sich auch um die Auszahlungen und eventuelle Rückforderungen bei den Versicherungen der Betroffenen kümmern, hieß es weiter. Eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bundesfinanzministerium und der Hansestadt Hamburg werde derzeit finalisiert. "Ziel ist schnelle Hilfe für die Opfer von Gewalt bei der Beseitigung der Schäden", erklärte der Sprecher.

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9.34 Uhr: Die auf dem Höhepunkt der G20-Krawalle im Hamburger Schanzenviertel in Gewahrsam genommene 13 Tatverdächtige sind wieder auf freiem Fuß. Es handelt sich nach Angaben des Hanseatischen Oberlandesgerichts vom Dienstag um jene Personen, die in der Nacht zum Samstag auf dem Dach, im Hinterhof und in anderen Bereichen des Gebäudes am Schulterblatt 1 festgesetzt worden waren. Schwer bewaffnete Spezialkräfte hatten das eingerüstete Gebäude gestürmt, von dem aus Randalierer die Polizei massiv angegriffen hatten. Zuerst hatte das „Hamburger Abendblatt“ (Mittwoch) darüber berichtet.

Für keine der 13 Personen sei ein Haftbefehl beantragt worden, bestätigte Gerichtssprecher Kai Wantzen. Er begründete dies damit, dass sich aus der Situation der Ingewahrsamnahme heraus keine belastbaren Anhaltspunkte für die Beteiligung an Gewalttaten ergeben hätten. Eine Verlängerung der Ingewahrsamnahme scheiterte demnach in fünf Fällen daran, dass die Polizei die 13 Anträge hierfür so kurzfristig einreichte, dass die hoch belastete Nebenstelle des Amtsgerichts Hamburg nicht mehr rechtzeitig vor Ablauf der Frist eine Entscheidung darüber habe treffen können.

G20-Gipfel in Hamburg: Das geschah am Dienstag

15.01 Uhr: Für die Ermittlungen zu den Krawallen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg will die Polizei in der Hansestadt eine Sonderkommission mit bis zu 170 Ermittlern einsetzen. Etwa hundert bis 110 Beamte sollten aus Hamburg kommen und bis zu 60 weitere aus anderen Bundesländern, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer am Dienstag vor Journalisten.

Der Polizei liege umfangreiches Beweismaterial vor, sagte Meyer. Er sprach von über 2000 Bilddateien von Zeugen und "hunderten Stunden" Dokumentationsmaterial aus den Einsätzen. Die Sonderkommission solle nun zügig ihre Arbeit aufnehmen, sagte der Polizeipräsident.

Am Rande des G20-Gipfels hatte es von Donnerstag bis Sonntag schwere Krawalle gegeben. In mehreren Stadtteilen entstanden dabei massive Schäden. Fast 500 Beamte und dutzende Demonstranten wurden verletzt.

14.20 Uhr: Jeder Zweite in Deutschland befürwortet angesichts der Krawalle am Rande des G20-Gipfels in Hamburg stärkere Einschränkungen der Versammlungsfreiheit. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 50 Prozent der Befragten dafür aus, dass der Staat Gewalt bei Demonstrationen „unbedingt“ verhindern müsse, auch wenn damit das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit beschränkt werde. 30 Prozent sind dagegen der Ansicht, der Staat dürfe die Versammlungsfreiheit „auf keinen Fall“ stärker einschränken.

Elf Prozent stimmten der Aussage grundsätzlich zu, dass Gewalt gegen Dinge ein legitimes Mittel sei, um auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. 81 Prozent stellten sich auf die Gegenseite. 17 Prozent nannten es „nachvollziehbar“, wenn Demonstranten in Hamburg Gewalt angewendet hätten, weil „nur so in den Medien über ihr Anliegen berichtet“ werde.

Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) sind der Meinung, dass Linksextremismus genauso schlimm ist wie Rechtsextremismus. 14 Prozent stimmten dem „überhaupt nicht“ oder „eher nicht“ zu. Eine Mehrheit (55 Prozent) glaubt nicht, dass die Hamburger G20-Ergebnisse helfen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

10.10 Uhr: Als Konsequenz aus den Krawallen rund um den G20-Gipfel fordert die CSU ein schärferes Vorgehen gegen Linksextremisten und Linksautonome. Dazu gehören mehr Versammlungsauflagen und -verbote, europaweite Meldeauflagen, eine europäische Extremistendatei auch für Linksradikale sowie das Aus für linke und autonome Zentren wie die „Rote Flora“ in Hamburg und die Rigaer Straße in Berlin. Das geht aus einem Papier hervor, das die CSU-Bundestagsabgeordneten auf ihrer Klausur im oberfränkischen Kloster Banz beschlossen haben.

„Quasi rechtsfreie Räume wie die Rote Flora oder die Rigaer Straße müssen konsequent geschlossen werden“, fordert die CSU. „Gefahren für Leib und Leben der gesamten Bevölkerung finden in diesen Stätten ihren Nährboden. Das ist mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu unterbinden.“ Der bisherige „Kuschelkurs“ von SPD, Grünen und Linken in Hamburg und Berlin sei unverantwortlich.

8.30 Uhr: Sechs Tage nach den Staats- und Regierungschefs lädt die Hamburger Elbphilharmonie auch Polizisten ein, die beim G20-Gipfel im Einsatz waren. Das „Hamburger Abendblatt“ und die Elbphilharmonie kündigten an, bei einem Sonderkonzert am Donnerstag alle 2000 Plätze im großen Konzertsaal an Beamte aus dem gesamten Bundesgebiet und ihre Partner zu vergeben - kostenlos. Auftreten wird Pianist Sebastian Knauer. Er sagte dem „Abendblatt“ (Dienstag), dass dieses Konzert eine Herzensangelegenheit für ihn sei. Er sei entsetzt über die Gewalt gegen die Beamten.

Das „Abendblatt“ hatte dazu aufgerufen, den 20 000 Polizeikräften für ihren G20-Einsatz in Hamburg zu danken. Hotelketten bieten den eingesetzten Beamten nun Gratis-Übernachtungen an, von Kaufhäusern gibt es Rabatte. Bei den schweren Ausschreitungen am Wochenende in Hamburg waren 476 Polizisten verletzt worden.

G20-Gipfel in Hamburg: Das geschah am Montag

18.51 Uhr: Nach den schweren Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut mehr Polizisten und eine bessere Ausrüstung für die Beamten in Aussicht gestellt. „Wir haben am Wochenende gesehen, wie wichtig das Thema innere Sicherheit ist und wie wir auch unseren Sicherheitskräften danken müssen dafür, dass sie gegen jede Form von Gewalt entschieden vorgehen“, sagte die CDU-Vorsitzende am Montag auf einer Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten im oberfränkischen Kloster Banz. Aber dafür werde man in der Zukunft die Ausrüstung verbessern und die Zahl der Beamten bei den Sicherheitsbehörden verstärken müssen.

„Flora“-Anwalt verspricht Hilfe für Geschädigte

17.50 Uhr: Andreas Beuth, Anwalt des linksautonomen Zentrums „Rote Flora“, rudert bei der Bewertung der schweren Krawalle im Hamburger Schanzenviertel zurück. „Solche Aktionen sind sinnentleerte Gewalt und haben eine Linie überschritten“, sagte Beuth dem „Hamburger Abendblatt“. Er distanziere sich auf das Schärfste von dem, was dort am Freitagabend passiert sei. „Auch wir sind fassungslos über die Geschehnisse.“ Die „Flora“ werde den Opfern der Krawalle helfen. „Wir sind sicher nicht reich, aber werden auch finanzielle Hilfe für die stark betroffenen Geschäfte leisten. Denkbar ist etwa ein Solidaritätskonzert.“

Noch am Samstag hatte Beuth im ARD-„Brennpunkt“ gesagt: „Wir als Autonome und ich als Sprecher der Autonomen haben gewisse Sympathien für solche Aktionen, aber bitte doch nicht im eigenen Viertel, wo wir wohnen. Also warum nicht irgendwie in Pöseldorf oder Blankenese?“ Er habe sich missverständlich ausgedrückt, sagte er nun.

17.10 Uhr: Ein Bild von Polizisten, die nach dem Einsatz beim G20-Gipfel in Hamburg in einem Vorraum auf dem blanken Boden schlafen müssen, erregt die Gemüter. Ein Polizei-Gewerkschafter kritisiert die Zustände scharf.

51 Tatverdächtige sind in Untersuchungshaft

16.50 Uhr: Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels sitzen nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft 51 Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe gegen die Verhafteten lauteten unter anderem auf schweren Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung. Einem 27-jährigen Deutschen werde versuchter Mord vorgeworfen. Er soll mit einem Lasergerät den Piloten eines Polizeihubschraubers gezielt geblendet haben. Dabei soll er sogar den möglichen Absturz des Helikopters in Kauf genommen haben.

Die Staatsanwaltschaft habe insgesamt 85 Haftbefehle beantragt. In den Fällen, in denen keine Haft angeordnet worden sei, prüfe die Behörde die Einlegung von Rechtsmitteln, hieß es.

15.30 Uhr: Nach den schweren Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg hat CSU-Chef Horst Seehofer eine noch kräftigere Aufstockung der Polizei in Bund und Ländern ins Gespräch gebracht. Bei den 15 000 Polizisten, die die Union in ihrem Wahlprogramm verspreche, sei das letzte Wort möglicherweise noch nicht gesprochen, sagte Seehofer am Montag auf einer Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten im oberfränkischen Kloster Banz. „Es kann durchaus noch mehr werden.“ Darüber werde man nun reden müssen.

Zudem fordert die CSU ein entschiedenes Vorgehen gegen Gewalttäter und politische Extremisten aller Art, und zwar juristisch und politisch.

15.10 Uhr: CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat nach den Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg eine stärkere Bekämpfung von Linksextremismus in Deutschland gefordert. Zentren der linken Szene wie die Rote Flora in Hamburg oder die Rigaer Straße in Berlin „können aus meiner Sicht nicht länger geduldet werden“, sagte Tauber nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien am Montag in Berlin. „Das sind nicht einfach nur kulturelle Zentren.“ Konkrete Maßnahmen hätten die Verantwortlichen vor Ort zu entscheiden.

14.43 Uhr: Der Bundesinnenminister hat bekräftigt, dass große Gipfel wie am Wochenende in Hamburg weiterhin auch in Deutschland stattfinden würden. "Es wird auch weiterhin in deutschen Großstädten solche Gipfel geben", sagte Thomas de Maizière (CDU) am Montag in Berlin. Sein Kabinettskollege, Justizminister Heiko Maas (SPD), hatte zuvor weitere Gipfel in deutschen Großstädten ausgeschlossen. "Wir werden nicht zulassen, dass eine Gruppe radikaler Gewalttäter darüber bestimmen darf, ob, wann und wo sich Staats- und Regierungschefs treffen", sagte de Maizière. Gewalttätige Chaoten wie beim G20-Gipfel "können keinerlei politische Motive für sich in Anspruch nehmen".

14.30 Uhr: Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat den Gewalttätern während des G20-Gipfels jede politische Motivation abgesprochen und sie mit Neonazis und islamistischen Terroristen verglichen. „Das waren keine Demonstranten. Das waren kriminelle Chaoten“, sagte der Minister am Montag in Berlin. Die Gewalttäter seien völlig enthemmt gewesen, hätten Menschen und Sachen angegriffen, geplündert und Brandstiftung begangen.

„Chaoten aus Deutschland und Europa können keinerlei politische Motive für sich in Anspruch nehmen“, sagte er weiter. Es handele sich nicht um Aktivisten und G20-Gegner, wie sie immer noch aus dem linken politischen Lager beschrieben würden. „Sie sind verachtenswerte gewalttätige Extremisten, genauso wie Neonazis das sind und islamistische Terroristen.“ Wer Gehweg-Platten auf Polizisten werfe, mache sich der Vorbereitung zu versuchtem Mord schuldig.

13.58 Uhr: Die Entschädigungslösung für die Opfer der Krawalle in Hamburg soll "in den nächsten Tagen" stehen. Darauf könnten sich die Betroffenen verlassen, sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Montag in Berlin. Die Gespräche darüber zwischen dem Bund und der Hansestadt hätten am Sonntag begonnen; sie verliefen "sehr gut, sehr eng und sehr partnerschaftlich". 

Einzelheiten stünden noch nicht fest, sagte die Sprecherin weiter. Ansprechpartner für die Geschädigten solle aber die Stadt Hamburg sein, "der Bund wird sich finanziell beteiligen". Es gehe darum, finanzielle Hilfe für die "Opfer von Gewalt" und für die "Beseitigung von Schäden" zu leisten.

13.39 Uhr: Die Bundesregierung verteidigt trotz der Gewaltexzesse die gesamte Ausrichtung des G20-Gipfels in Hamburg. Die komplizierte weltpolitische Lage habe den Nutzen klar bewiesen, die Staats- und Regierungschefs hätten wichtige Ergebnisse erzielt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Das Format G20 hat sich in Hamburg bewährt.“ Er dankte im Namen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) „jedem Einzelnen“ der Sicherheitskräfte. Sie hätten alles getan, um die Sicherheit „für alle“ zu gewährleisten.

Zu den Kosten des Gipfels sagte Seibert, diese müssten erst noch berechnet werden. Das könne „eine Weile“ dauern. Zur vorliegenden Kostenkalkulation sagte er nur: „Machen Sie sich keine Sorgen, so etwas wird natürlich gründlich und verantwortungsbewusst geplant.“ Es steht ein dreistelliger Millionenbetrag im Raum. Ausweichend äußerte sich Seibert auch dazu, ob Deutschland einen Imageschaden erlitten habe. Es habe bedrückende Gewaltszenen gegeben, sagte er. Später verwies er darauf, dass ein sehr starker Anteil der Gewalttäter aus anderen Städten und anderen europäischen Ländern gekommen sei.

13.20 Uhr: In der Diskussion um die schweren Ausschreitungen beim G20-Gipfel nimmt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Sicherheitskräfte in Schutz. „Ich möchte mich bei der Hamburger und der deutschen Polizei für ihren Einsatz beim G20 bedanken. Die nachbetrachtende Kritik daran ist nicht gerechtfertigt und nicht nachvollziehbar“, sagte Juncker am Montag in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur. „Jeder Polizist hat Kopf und Kragen riskiert. Das verdient Anerkennung und nicht Kritik.“ Trotz massiver Polizeipräsenz waren zahlreiche Autos und Geschäfte zerstört worden.

Juncker würdigte auch das Engagement vieler Bürger, die bei der Beseitigung von Schäden halfen. „Auch die Hamburger Bürger, die am Sonntag bei der Aufräumungsarbeit Hand mitangelegt haben, verdienen Respekt und Anerkennung: Hamburg at its best!“, so der Luxemburger.

12.28 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat nach den Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg ein entschiedenes Vorgehen gegen sämtliche Gewalttäter verlangt. „Irgendeinen Rabatt für links kann es nicht geben, genauso wenig für rechts“, sagte er vor Sitzungen der CDU-Spitzengremien am Montag in Berlin. Es müsse sorgfältig aufgearbeitet werden, wie das Polizeikonzept gewesen sei und was nicht geklappt habe.

Bouffier betonte: „Wenn wir nicht mehr bereit sind, große Veranstaltungen in einer Stadt durchzuführen, weil es Anarchoszenen gibt, dann versagt der Staat.“ Er kritisierte mit Blick auf Hamburg, wenn man nichts gegen „einen Hort der Gewalt“ wie das linke Szene-Zentrum Rote Flora unternehme, dürfe man sich nicht wundern, wenn Gewalt explodiere.

11.30 Uhr: Nach den schweren Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg richtet die Polizei eine Sonderkommission ein. Symbolhafte Reaktionen wie Rücktrittsforderungen würden nicht weiterhelfen, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) am Montag dem Sender NDR Info. Die Ursachen für die Gewalt lägen tiefer. „Wir müssen uns schon damit beschäftigen, wo kommt diese neue Qualität her. Wer hat auch dazu beigetragen, wer ist verantwortlich dafür? Wie kriegen wir die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen?“ Es gehe auch um die Strukturen und um die Frage, wer die Gewalttäter nach Hamburg eingeladen, beherbergt und bei ihren Taten gedeckt habe.

10.45 Uhr: Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) fordert nach den Krawallen am Rande des G20-Gipfels Konsequenzen für die Anmelder der „gewalttätig ausgearteten Demonstrationen“. Dies sagte Scholz dem „Hamburger Abendblatt“ (Montag). Auf die Frage, ob die Stadt das linksautonome Zentrum Rote Flora im Schanzenviertel noch länger dulden könne, sagte er: „Auch das muss diskutiert werden. Wir werden genau sehen müssen, wer für was Verantwortung hat.“

Es sei billig, wenn Andreas Blechschmidt und Andreas Beuth von der Roten Flora, die die Donnerstags-Demo „Welcome to Hell“ angemeldet hatten, nun sagten, „dass die ausländischen Militanten auf sie nicht hören. Das wird Konsequenzen für die Zukunft haben. Ich hoffe, dass denen keiner mehr ein Stück Brot abkauft.“

Siko-Chef kritisiert G20-Konzept: „Wäre in München nicht passiert“

10.15 Uhr: Die Polizei in Hamburg sucht den Kontakt zu Bürgern, um die am Rande des G20-Gipfels entstandenen Schäden zu regulieren. "Wir werden die betroffenen Menschen nicht allein lassen mit Ihren Schäden und möchten Ihnen Gelegenheit geben, darüber mit uns zu sprechen", erklärte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer am Sonntagabend.

In die von der Zerstörung durch Gewalttäter betroffenen Stadtteile schickt die Polizei demnach Infomobile und Kommunikationsteams. Ziel sei es, betroffenen Bürgern "Gelegenheit zu geben, Ihre Schadensregulierung in die Wege zu leiten", erklärte Meyer.

9.10 Uhr: Nach den Krawallen am Rande des G20-Gipfels hat der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, Konsequenzen gefordert. Zugleich sagte Ischinger am Montag im Bayerischen Rundfunk, Ausschreitungen und Verwüstungen wie in Hamburg hätte es in München nicht gegeben: "Als inzwischen neunjähriger Chef der Münchner Sicherheitskonferenz kann ich sagen, so etwas ist uns und wäre uns in München nicht passiert."

"Man kennt jeden Kanaldeckel und weiß genau, über welche Straßen die Leute kommen, insofern standen die Hamburger natürlich vor neuartigen Herausforderungen", sagte Ischinger weiter. Er forderte zugleich eine Art europäisches FBI. Er habe schon vor Monaten die Frage aufgeworfen, ob Europa bei den offenen Grenzen nicht auch eine grenzüberschreitende Polizei haben müsse, "die bei schweren Gewalttaten, so wie hier, bei terroristischen Gewalttaten, grenzüberschreitend tätig werden kann".

7.15 Uhr: Nach heftigen Krawallen rund um den G20-Gipfel hat Hamburg eine ruhige Nacht erlebt. „Es war friedlich, wie die meisten Nächte von Sonntag zu Montag“, sagte ein Sprecher der Polizei am Morgen. Auf den Straßen der Hansestadt habe es keine besonderen Einsätze gegeben, hieß es. 

G20-Gipfel in Hamburg: Das geschah am Sonntag

22.50 Uhr: Olaf Scholz (SPD) hält auch nach den schweren Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels an seinem Amt fest. Auf die Frage, ob er über Rücktritt nachdenke, sagte Scholz am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“: „Nein, das tue ich nicht.“

21.09 Uhr: Harte Strafen und über allem die Frage: Hätten Politik und Polizei mit so viel Hass und Gewalt rechnen müssen? Lesen Sie bei Merkur.de: Aufräumarbeiten in Hamburg: Politiker fordern harte Strafen für Chaoten

20.37 Uhr: US-Präsident Donald Trump erntet für seine Einschätzung der neuen Beziehung zu Wladimir Putin Spott - aus seiner eigenen Partei.

Krawalle beim G20-Gipfel: CDU fordert Scholz-Rücktritt

19.15 Uhr: Alle Augen richten sich auf Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz: Während die CDU seinen Rücktritt fordert, den seine Partei, die SPD, ablehnt, will die Linksfraktion einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss - und die FDP erwartet, dass sich Scholz in seiner Regierungserklärung am Mittwoch der Verantwortung stellt.

Zu der Rücktrittsforderung an Scholz sagte SPD-Fraktionschef Andreas Dressel: „Es ist unerträglich und unverantwortlich, wie die CDU versucht, parteipolitisch aus den abscheulichen Krawallen Kapital zu schlagen.“ Für die Gewaltexzesse seien einzig und allein die Gewalttäter verantwortlich - niemand sonst. Die Grünen-Fraktion, kleiner Koalitionspartner im Regierungsbündnis mit der SPD, erklärten: „Die, die jetzt Rücktritte fordern, haben noch mit keiner Silbe gesagt, was sie anders oder gar besser gemacht hätten.“

18.12 Uhr: Hat die Polizei Teile der Stadt Hamburgs zugunsten des Tagungsortes und der Elbphilharmonie preisgegeben? Hätten die Krawalle verhindert werden können? Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Fragen und Antworten.

17.23 Uhr: Nach und nach werden weitere Stimmen zum G20-Gipfel und den Krawallen veröffentlicht. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die die Krawalle wie alle Politiker aufs Schärfste verurteilte, sagte aber auch: „Der Gipfel konnte abgehalten werden.“

17.07 Uhr: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz fordert im Zusammenhang mit den Krawallen in Hamburg einen besseren Datenaustausch in Europa über extremistische Gewalttäter. „Hamburg hat gezeigt: Die Mordbrenner agieren längst grenzüberschreitend“, sagte der SPD-Chef am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. 

Der Rechtsstaat müsse auf die Eskalation der Gewalt in Hamburg mit Härte reagieren - und mit europäischer Kooperation. „Wir brauchen in der EU einen besseren Austausch über extremistische Gewalttäter wie die, die in Hamburg ihr Unwesen getrieben haben. Wir haben eine neue Qualität der Gewalt erlebt, auf die wir mit neuen Instrumenten antworten müssen“, betonte Schulz.

G20-Gipfel: Zehntausend Hamburger räumen nach Krawallen auf

16.36 Uhr: Bei der Aufräumaktion von „Hamburg räumt auf“ waren laut Polizeiangaben rund 10.000 Menschen aktiv.

16.19 Uhr: Auch der russische Präsident glaubt an eine Verbesserung der Beziehungen zu den USA: "Der Trump im Fernsehen ist ganz anders als der echte", sagte Wladimir Putin zum Abschluss des G20-Gipfels in Hamburg. "Ich glaube, es wurden persönliche Beziehungen geknüpft." Weiter sagte er: "Er weiß ganz genau, mit wem er redet, und er beantwortet Fragen sehr schnell." Putin, dessen Verhältnis zu Trumps Vorgänger Barack Obama zuletzt eisig war, äußerte sich nun hoffnungsvoll: Es gebe Grund zu der Annahme, "dass wir in der Lage sein werden, zumindest teilweise das Kooperationsniveau herzustellen, das wir brauchen".

15.42 Uhr: Nach dem G20-Gipfel haben am Sonntag Tausende Hamburger begonnen, das Schanzenviertel im Stadtteil St. Pauli aufzuräumen. Eine Facebook-Gruppe zur Veranstaltung verzeichnete rund 8000 Teilnehmer. Mit Putzeimern und Besen wurde das von den Ausschreitungen besonders betroffene Viertel gereinigt. 

„Wir zeigen Solidarität mit unseren Nachbarn“, sagte Thorben Harms aus dem Stadtteil Barmbek der Deutschen Presse-Agentur. Mohamed und Walaa, Flüchtlinge aus Syrien, sagten: „Wir wollen etwas für Hamburg tun“ - aus Dankbarkeit für die Aufnahme in der Stadt. „Das schuldet man den anderen, die das alles hier ausgebadet haben“, sagte Björn Düßler aus dem angrenzenden Stadtteil Eimsbüttel, der zusammen mit seiner Frau und Kind an der Putzaktion teilnahm. 

G20-Gipfel: Trump rechnet mit besserem Verhältnis zu Russland

15.30 Uhr: US-Präsident Donald Trump hält die Zeit für gekommen, die Diskussion über russische Wahlbeeinflussung hinter sich zu lassen. Das betonte er in einem Tweet am Sonntag wenige Stunden nach seiner Rückkehr vom Hamburger G20-Gipfel, bei dem er auch ausführlich mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen hatte. Man müsse sich jetzt „nach vorn bewegen“ und „konstruktiv“ mit Russland zusammenarbeiten, schrieb Trump.

15.10 Uhr: Der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, erwartet Urteile mit abschreckender Wirkung gegen die Gewalttäter von Hamburg. Gesehen habe man eine „neue Dimension linksterroristischer und autonomer Gewalt“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). „Mit bedingtem oder bewusstem Tötungsvorsatz musste man nicht rechnen.“ Auf die Justiz komme die Aufgabe zu, Polizisten vor einer Wiederholung zu schützen.

14.42 Uhr: Hamburgs Regierungschef Olaf Scholz hat sich betroffen gezeigt, dass über den Kreis der brutalen Gewalttäter hinaus viele Menschen an den Krawallen beim G20-Gipfel teilgenommen haben. Man habe erlebt, „dass es ganz viele gibt, die dann auf dieser Welle mitgeritten sind“. Sie hätten offenbar in einer „Partylaune“ Flaschen auf Polizeibeamte geworfen, Geschäfte zerstört und geplündert, sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Hamburg.

Diese Veränderung der Alltagsrealität in der Gesellschaft dürfe man nicht einfach als „Zeitgeist“ so hinnehmen. „Das ist eine Verrohung, die ich völlig inakzeptabel finde, und gegen die wir uns gemeinsam stellen sollten.“ Scholz kündigte eine Regierungserklärung in der Hamburger Bürgerschaft zu den Vorgängen an. Er räumte ein, dass es nicht gelungen sei, so für Sicherheit zu sorgen, wie man sich das vorgestellt habe. „Das erschreckt - jeden, mich auch. Das bedrückt - jeden, mich auch.“

Polizeipräsident zieht Fazit unter G20-Gipfel

13.54 Uhr: Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer hat eine gemischte Bilanz des Polizei-Einsatzes zum G20-Gipfel gezogen. Nach den gewaltsamen Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel sind bisher insgesamt 37 Haftbefehle gegen Verdächtige erwirkt worden. Das sagte der Hamburger Einsatzleiter Hartmut Dudde am Sonntag. 

13.35 Uhr: Die Polizei in Hamburg hat nach Darstellung von Innensenator Andy Grote nicht mit der Brutalität der Linksautonomen bei den Krawallen rund um den G20-Gipfel gerechnet. Man habe es mit „skrupellosen Gewalttaten von Kriminellen“ zu tun gehabt, die man nicht vorhergesehen habe, sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Hamburg. Die drei Gipfeltage hätten den Einsatzkräften „alles, aber wirklich auch alles abverlangt“. Grote betonte: „Das war ein gesamtdeutscher Polizeieinsatz.“

12.51 Uhr: Bei den gewaltsamen Protesten rund um den G20-Gipfel sind nach Angaben der Hamburger Polizei bisher 476 Beamte verletzt worden (Stand: Sonntagmittag). Es handele sich dabei um Polizisten aus den Ländern und um Bundespolizisten, hieß es am Sonntag. Seit Beginn des Polizeieinsatzes am 22. Juni wurden insgesamt 186 Menschen fest- und 225 in Gewahrsam genommen.

12.11 Uhr: Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hat die Einsatztaktik der Sicherheitskräfte bei den Krawallen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg verteidigt. „Der Polizeieinsatz war eine große Leistung“, sagte Scholz. Er weise jede Kritik an der Polizei mit großer Entschiedenheit zurück. „Die haben alles richtig gemacht und einen heldenhaften Einsatz zustande gebracht.“ 

Scholz dankte den Hamburger Bürgern, „die nicht weniges erdulden mussten“. Angesichts angezündeter Autos, beschädigter Häuser und geplünderter Läden fügte er hinzu: „Das alles darf nicht stattfinden. Das ist unverzeihlich und unvertretbar.“ Er hoffe sehr, dass einige der Täter „sehr hohe Haftstrafen“ kassieren würden. „Das haben sie nämlich wirklich verdient. Es sind die Gewalttäter, die mit unvorstellbarer Brutalität vorgegangen sind. Und gegen die muss sich unser gemeinsamer Zorn richten.“ Gemeinsam mit dem Bund werde die Stadt Hamburg alles für eine schnelle Entschädigung der Betroffenen tun.

G20-Gipfel: Kritik an Hamburgs Bürgermeister

Olav Scholz wird vorgeworfen, den Gipfel und dessen Ausmaße unterschätzt zu haben (lesen Sie bei Merkur.de: „Scholz wegen G20-Gewalt unter Druck“). Im Vorfeld hatte er das G20-Treffen mit den Herausforderungen für die Sicherheitskräfte beim Hafengeburtstag in Hamburg verglichen. „Wir richten ja auch jährlich den Hafengeburtstag aus. Es wird Leute geben, die sich am 9. Juli wundern werden, dass der Gipfel schon vorbei ist."

Extra 3 twitterte dazu ironisch am Sonntagmorgen:

12.04 Uhr: Die Organisatoren der Hamburger Anti-G20-Proteste haben jede Verantwortung für die Krawalle während des Gipfeltreffens zurückgewiesen. „Den Schuh werden wir uns nicht anziehen als die Bündnisse, die einen zivilen Ungehorsam und Demonstrationen organisiert haben“, sagte die Sprecherin der Demonstration „Grenzenlose Solidarität statt G20“, Emily Laquer, am Sonntag. 

Es bestehe allerdings Einigkeit, „dass wir (...) es falsch finden, wenn die Bürger der Stadt Hamburg in Mitleidenschaft genommen werden und ihre Autos angegriffen werden. Das wollten wir so nicht.“ Das sei nicht Teil der Verabredungen für die Aktionen und Bündnisse gewesen, sagte Laquer, die zu der vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestuften Interventionistischen Linken gehört.

11.27 Uhr: Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht hat eine Abschaffung dieser Spitzentreffen gefordert. „Im Grunde kann die Lehre nur sein, in Zukunft auf solche Show-Veranstaltungen, die sinnlos Steuergeld verschlingen und keine Ergebnisse bringen, ganz zu verzichten“, sagte sie der dpa. Wagenknecht machte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) im Zusammenhang mit den Krawallen schwere Vorwürfe. „Letztlich hat Frau Merkel die Entscheidung zu verantworten, den Gipfel nach Deutschland und nach Hamburg geholt zu haben, was sich für die Anwohner in den entsprechenden Hamburger Bezirken als Katastrophe erwiesen hat“, sagte sie. „Offenbar wollte sie schöne Bilder für ihren Wahlkampf haben. Am Ende sind es keinen schönen, sondern ziemlich düstere Bilder geworden.“

G20-Gipfel: Steinmeier „erschüttert“ und „fassungslos“

11.02 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich schockiert über die schweren Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg gezeigt. Was er gesehen habe, "erschüttert mich, das macht mich fassungslos", sagte Steinmeier am Sonntag bei einem Besuch in der Hansestadt. Ein solches Ausmaß an Gewalt auf Demonstrationen habe Deutschland in den vergangenen Jahren nicht erlebt. Einige seien mit "Rücksichtslosigkeit und maßloser Zerstörungswut" vorgegangen.

Er verteidigte außerdem Hamburgs als Ort für den G20-Gipfel - auch nach den Krawallen der vergangenen Tage. „Ein demokratisch gefestigtes Land wie Deutschland sollte auch das Selbstbewusstsein haben und sagen: Jawohl, solche Konferenzen müssen nicht nur sein, sondern wenn sie sein müssen, dann können sie auch bei uns stattfinden, und wir werden das garantieren.“

Frank-Walter Steinmeier hat sich am Sonntagmorgen bei Polizisten in Hamburg für deren Einsatz bedankt.
Frank-Walter Steinmeier hat sich am Sonntagmorgen bei Polizisten in Hamburg für deren Einsatz bedankt. © AFP

Auf die Frage, ob die Sicherheitslage vor dem Treffen der großen Wirtschaftsnationen am Freitag und Samstag unterschätzt worden sei, sagte Steinmeier, in den Medien sei vor der Konferenz gewarnt worden, „dass Hamburg eine Chance auslässt, wenn hier nicht ein großes, internationales Volksfest gefeiert wird“. Zudem habe es geheißen, die Stadt schotte sich zu sehr durch übertriebene Sicherheitsmaßnahmen ab. Deshalb solle man „jetzt auch mit Maß und Erinnerung an das, was vor dem G20-Gipfel gesagt und geschrieben wurde, an die Beurteilung im Nachhinein herangehen“.

10.53 Uhr: Dem Weißen Haus ist in einer Pressemitteilung über das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping am Samstag beim G20-Gipfel in Hamburg eine peinliche Verwechslung unterlaufen. Statt Xi als Präsident der Volksrepublik China zu bezeichnen, erwähnte das Weiße Haus eine „Republic of China“. So bezeichnet sich selbst die Insel Taiwan, die von China beansprucht wird. Die meisten Länder, darunter auch die USA, erkennen Taiwan als eigenen Staat nicht an. Seit 1979 betreiben die USA eine Ein-China-Politik.

G20-Gipfel in Hamburg: „Harte Reaktion des Rechtsstaates“ auf Krawalle

9.48 Uhr: In den vergangenen Tagen waren viele Polizisten im Dauereinsatz. Benjamin Jendro, Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei in Berlin, hat ein Bild getwittert, das zeigt, wir hart der Rund-um-die-Uhr-Einsatz bei den Hamburger Krawallen war.

9.33 Uhr: Der CSU-Innenexperte Stephan Mayer hat eine harte Reaktion des Rechtsstaats auf die schweren linksradikalen Krawalle verlangt. „Sämtliche identifizierte Kriminelle müssen rigoros und unnachgiebig verfolgt und bestraft werden“, sagte Mayer. Zugleich sprach er sich angesichts der neuen Dimension der Aggression gegen die Polizei für eine „wesentlich stärkere Auseinandersetzung mit dem gewaltbereiten Linksextremismus in Deutschland“ aus. „Die schrecklichen und beängstigenden Bilder aus Hamburg erinnern auf beklemmende Weise an bürgerkriegsähnliche Zustände“, sagte Mayer. „Ich bin fassungslos, dass linksradikale Straftäter offenkundig keinen Hemmung haben, sehenden Auges das Leben von Polizeibeamten zu gefährden.“

Unglaublich sei aber auch die Reaktion von Politikern der Linkspartei und der Grünen, die versuchten, die Verantwortung für die Eskalation auf die Polizei zu schieben. Dies entlarve „das nach wie vor gestörte Verhältnis der Linken und Grünen zu unseren Sicherheitsbehörden, zum Rechtsstaat und zu einer klaren Distanzierung von linksextremistisch motivierter Gewalt“, sagte der CSU-Politiker.

9.06 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht heute das Hamburger Schanzenviertel. Davor wurde dort bereist kräftig aufgeräumt. Mitarbeiter des öffentlichen Fahrradverleihs „StadtRAD“ tauschten defekte Reifen von Rädern aus, die während der Krawallnächte beschädigt worden waren. Die Stadtreinigung räumte mit Kehrmaschinen die Straßen, die am Morgen noch immer voller Barrikaden, Glasscherben und zerstörter Stromkästen waren. Brandgeruch lag noch immer in der Luft, „Krawalltouristen“ machten Selfies vor brennenden Barrikaden. Die Feuerwehr rückte laut einem dpa-Reporter mit drei Einsatzfahrzeugen an, um einen mutmaßlichen Schwelbrand in einem ausgebrannten Supermarkt auf der Straße Schulterblatt unter Kontrolle zu bringen.

Der Bundespräsident will sich nach den Krawallen bei den Protesten gegen den G20-Gipfel am Sonntag (9.45 Uhr) im Viertel über die Lage informieren. Das Staatsoberhaupt wolle mit Sicherheitskräften und Bewohnern sprechen, kündigte das Präsidialamt an. Auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) wird vor Ort sein.

Zerstörte Hamburger Straßen nach dem G20-Gipfel.
Zerstörte Hamburger Straßen nach dem G20-Gipfel. © dpa

G20-Gipfel in Hamburg: Lage beruhigt sich am frühen Morgen

6.38 Uhr: Die Polizei hat nun eine Beruhigung der Lage ausgemacht. Im Schanzenviertel sei es allerdings erforderlich, weiter gegen „Störer“ vorzugehen, schrieb die Hamburger Polizei am frühen Sonntagmorgen bei Twitter. An der Feldstraße/Ecke Budapester Straße kam ein Wasserwerfer zum Einsatz. „Das Werfen mit Steinen und Flaschen wird mit Wasser beantwortet“, hieß es per Durchsage. In den Stadtteilen Billstedt, Hamm und Altona wurden der Polizei zufolge Autos in Brand gesetzt beziehungsweise durch Feuer beschädigt.

5.45 Uhr: Am Hamburger Flughafen ist das Terminal 2 wegen eines verdächtigen Gegenstandes abgesperrt worden. Doch nur kurze Zeit später konnte schon Entwarnung gegeben werden: Der Gegenstand erwies sich als harmlos. Er sei manuell untersucht worden und es bestehe keine Gefahr, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Nachrichtenagentur AFP. Der Einsatz habe gegen 5 Uhr begonnen und etwa eine halbe Stunde gedauert. Wie die Bundespolizei Nord zuvor im Kurzmitteilungsdienst Twitter meldete, betraf die Absperrung das Terminal 2. 

2.57 Uhr: Die Polizei hat am frühen Sonntagmorgen die Angaben zur Zahl der Demonstranten aktualisiert, die festgenommen beziehungsweise in Gewahrsam genommen wurden. Seit Beginn der Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg seien 144 Personen festgenommen und 144 weitere in Gewahrsam genommen worden, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage mit.

1.38 Uhr: Das Geschehen im Schanzenviertel glich in der Nacht zum Sonntag oft einem Katz-und-Maus-Spiel. Randalierer warfen Flaschen, Steine oder Böller und rannten vor Polizei weg. Dann liefen Einsatztrupps der Polizei hinterher. Zeitweise wurden auch Wasserwerfer eingesetzt. Allerdings hatten die Leute viele Rückzugsmöglichkeiten und wichen in kleine Gassen zurück. „Dann beginnt wieder alles von vorne“, berichteten Beobachter. Vermummte warfen Flaschen auf Häuser, aus denen ihnen „Haut ab“ entgegengerufen wurde.

Polizeikräfte setzen am Samstag im Hamburger Schanzenviertel Wasserwerfer gegen Demonstranten ein.
Polizeikräfte setzen am Samstag im Hamburger Schanzenviertel Wasserwerfer gegen Demonstranten ein. © dpa

1.11 Uhr: Bei ihrem Vorrücken im Hamburger Schanzenviertel hat die Polizei in der Nacht auf Sonntag auch Tränengas eingesetzt. Menschen flüchteten von der Straße Schulterblatt in Nebenstraßen. Böller wurden in Richtung von Polizisten geworfen. Die Polizei berichtete von brennenden und demolierten Autos. „Leider weiter Straftaten, vor allem in der Schanze“, hieß es.

0.08 Uhr: In der Gefangensammelstelle in Hamburg-Harburg sind nach Angaben der Rechtsanwältin Gabriele Heinecke aktuell 290 Gefangene. Sie kritisierte, dass es massive Probleme gebe, den Gefangenen die Nummer des anwaltlichen Notdienstes zu geben. „Stattdessen werden Telefonbücher hingelegt mit der Aufforderung, sich einen Anwalt herauszusuchen.“ Sie fügte hinzu, dass die Polizisten auf jeden Fall über den Notdienst informiert seien. „Das ist eine Schikane.“ Im wesentlichen seien die Anträge auf Haftbefehle von den Gerichten zurückgewiesen worden, dafür sei Gewahrsam bis Sonntag zwischen 15.00 und 18.00 Uhr ausgesprochen worden.

G20-Gipfel in Hamburg: Das geschah am Samstag

23.39 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat sich während seines dreitägigen Hamburg-Besuches zum G20-Gipfel trotz der andauernden schweren Krawalle nach eigenen Angaben sicher gefühlt. „Alle fühlten sich sicher, außer die Anarchisten“, schrieb Trump am Samstagabend bei Twitter. Die Strafverfolgungsbehörden und das Militär hätten in Hamburg hervorragende Arbeit geleistet, erklärte er. Dass Militär in Hamburg nicht im Einsatz war, dürfte ihm entgangen sein. Den Gipfel als solchen bezeichnete Trump als „wunderbaren Erfolg“.

22.51 Uhr: Hamburg kommt noch nicht zur Ruhe. Einsatzkräfte der Polizei rücken mit Wasserwerfern aus. TV-Star Til Schweiger bekannt auch als Tatort-Kommissar Nick Tschiller steht der Polizei Hamburg bei. Der Schauspieler hat eine klare Botschaft an gewaltbereite Demonstranten. 

21.48 Uhr: Es hagelt Kritik an Hamburgers Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat Scholz den Rücktritt nahegelegt.

 „Wenn er keinen Plan hat, wie er linke Gewalt künftig verhindern will, muss er seinen Hut nehmen“, sagte Wendt dem Berliner Radiosender 105'5 Spreeradio. Diese Gewalt habe sich in zurückliegenden Jahren etablieren können. „Rot-Grün und Herr Scholz stellen die Schanze als hanseatische Folklore dar, aber das ist sie nicht“, warnte der Gewerkschafter. Dort habe sich seit geraumer Zeit ein „rechtsfreier Raum entwickelt“.

Scholz habe bei vielen Polizisten unfassbaren Zorn ausgelöst. Während draußen „Polizisten aus Hamburg um ihr Leben gekämpft haben, sitzt dieser Bürgermeister in aller Ruhe in der Elbphilharmonie und hört Musik. Das ist ein Skandal“, sagte Wendt. „Er hat uns lächerlich gemacht, als wir vor Krawallen gewarnt haben, und hat das Ganze wie einen Hafengeburtstag hingestellt.“

20.33 Uhr: Die letzte große Anti-G20-Kundgebung ist am Samstagabend offiziell zu Ende gegangen. Die Polizei zählt 50.000 Teilnehmer bei „G20 not welcome“.

G20 Gipfel - Demonstration
Unter Applaus von Demonstranten umarmen sich ein Demonstrant und ein Polizist am Rande einer Sitzblockade am Millerntor in Hamburg. © dpa

19.58 Uhr: Die Polizei hat während des G20-Gipfels 23 Haftbefehle erwirkt. Zudem gab es 41 längerfristige Ingewahrsamnahmen, bei denen also Verdächtige festgesetzt wurden, wie ein Sprecher der Polizei am Samstag sagte. In der Krawallnacht zum Samstag wurden zudem 118 mutmaßliche Randalierer kurzfristig in Gewahrsam genommen, es gab 44 Festnahmen. An diesem Sonntag will die Polizei ihre Gipfel-Bilanz ziehen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will sich nach den Krawallen bei den Protesten gegen den G20-Gipfel an diesem Sonntag (9.45 Uhr) über die Lage in Hamburg informieren. Das Staatsoberhaupt wolle mit Sicherheitskräften und Bewohnern sprechen, kündigte das Präsidialamt am Samstag an.

19.22 Uhr: Der G20-Gipfel ist vorbei. Bei der Demonstration „G20-not welcome!“ ist die Lage friedlich und die Einsatzkräfte vor Ort berichten von „Volksfeststimmung“ am Millerntorplatz. Doch viele Hamburger haben Angst, dass der sogenannte Schwarze Block in der Nacht wieder Krawall macht.

18.49 Uhr: Nach den Krawallen in der Nacht spazierte der Französische Staatspräsident Emmanuel Macron entspannt an der Alster und machte Selfies mit Passanten.

18.15 Uhr: Donald Trump ist vom Airport Hamburg Richtung Washington abgeflogen, bestätigt die Hamburger Polizei via Twitter. Der US-Präsident hat seinen dreitägigen Deutschlandbesuch beendet.

Mit dem Hubschrauber «Marine One» US-Präsident Donald Trump zum Flughafen geflogen.

US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump winken zum Abschied.
US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump winken zum Abschied. © AFP

18.00 Uhr: Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) besucht verletze Beamten im Krankenhaus und wünscht allen via Twitter „Gute Besserung!“ 

Derweil gehen Einsatzkräfte mit Wasserwerfern in der Nähe des Millentorplatzes gegen Flaschenwerfer und Störer vor.

17.43 Uhr: Mit einem starken Polizeiaufgebot wurden heute, laut Polizei, die Räumlichkeiten eines Vereins im Hamburger Schanzenviertel durchsucht. Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden in Hamburg finden in den Räumlichkeiten regelmäßig Treffen der Hamburger Antiimperialisten statt. Es wurde illegale Pyrotechnik gefunden und beschlagnahmt.

17.31 Uhr: Was kam beim Treffen eigentlich heraus? Wir haben alle Ergebnisse des G20-Gipfels 2017 in Hamburg zusammengefasst

16.58 Uhr: Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) hat das Vorgehen der Polizei bei den Krawallen am Freitagabend verteidigt. Die Beamten hätten nicht sofort in das Schanzenviertel vorrücken können. Dort hätten sich etwa 1500 militante Gewalttäter versammelt gehabt. Die Polizei sei mit Stahlkugeln beschossen worden, sagte Grote am Samstag. Sie habe befürchtet, in einen Hinterhalt zu geraten. Es habe Informationen gegeben, wonach die Gewalttäter Gehwegplatten und Molotowcocktails auf Hausdächer geschafft hätten. Das Vorgehen der Linksautonomen habe einen fast militärischen Eindruck vermittelt.

16.48 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die "entfesselte Gewalt und ungehemmte Brutalität" bei den Protesten gegen den G20-Gipfel "auf das Schärfste" verurteilt. Zudem hat die Kanzlerin den Opfern der Krawalle am Rande des G20-Gipfels schnellstmögliche Hilfe und Entschädigung zugesagt. Sie habe mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) abgesprochen, „dass wir prüfen werden, wie wir gemeinsam mit der Hansestadt Hamburg Opfer von Gewalt bei der Beseitigung der entstandenen Schäden helfen können“, sagte Merkel am Samstag zum Abschluss des G20-Gipfels in Hamburg. Die Gespräche über eine möglichst unbürokratische Hilfe des Bundes mit dem Land Hamburg sollten sehr schnell beginnen. Dabei gehe es nicht um die Frage, ob geholfen werde, sondern nur noch um die Frage, wie.

Krawalle bei G20-Gipfel: Ösi-Elite-Cops stürmen Barrikaden

15.18 Uhr: Jetzt helfen die österreichischen Elite-Cops unseren Polizisten. Wie das österreichische Newsportal heute.at berichtet, stürmten Mitglieder der Einheiten Cobra und WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) kurz vor Mitternacht Barrikaden im Hamburger Schanzenviertel. Im Schanzenviertel war es in der Nacht auf Samstag es zu besonders heftigen Ausschreitungen gekommen, Polizisten wurden mit Steinen, Flaschen, Latten beworfen. Rund 200 militante Chaoten hatten sich verbarrikadiert. Die deutsche Polizei musste, mit Unterstützung der österreichischen Kollegen von Cobra und der WEGA, vorrücken und stürmen. Insgesamt sollen 20 Cobra-Beamte sowie 75 WEGA-Beamte beim G20-Gipfel im Einsatz sein.

"Wir sind mit einem Zugriffsteam in Hamburg", zitiert heute.at Gerald Haider von der Sondereinheit Cobra. "Wir haben eine enge Kooperation mit den deutschen Kollegen, unterstützen die Einsatzkräfte vor Ort", so Haider. "Es gibt den sogenannten Südschienen-Verbund zwischen Österreich und Deutschland. Das heißt, wir helfen uns gegenseitig, wie zuletzt auch beim G7-Gipfel in Bayern und bei der Terrorlage in München im Vorjahr", erklärt der Beamte.

Wie WEGA-Sprecher Bernhard Micheli, Verbindungsbeamter beim Bundespolizeipräsidium Potsdam den OÖNachrichten bestätigt, wurde ein Polizist der Sondereinheit bei den Krawallen in der Nacht auf Samstag verletzt. "Der Kollege hatte Glück und wurde nur leicht verletzt. Er wurde von einem Stein getroffen. Inzwischen ist er wieder im Einsatz."

15.13 Uhr: Tausende Menschen beteiligten sich am Samstag an der Demonstration „Hamburg zeigt Haltung“, zu der bürgerliche Parteien und Kirchen aufgerufen hatten. Die Polizei sprach von rund 5000 Teilnehmern, die Veranstalter von etwa 10 000. Die Protestaktion sei „total friedlich“ verlaufen, erklärte ein Polizeisprecher.

15.00 Uhr: US-Präsidententochter Ivanka Trump hat ihren Vater Donald am Samstag für kurze Zeit im Kreise der Staats- und Regierungschefs beim G20-Gipfel in Hamburg vertreten.

14.05 Uhr: Kanzleramtschef Peter Altmaier hat die Hamburger G20-Krawalle als „Terror“ bezeichnet. „Linksextremer Terror in Hamburg war widerwärtig und so schlimm wie Terror von Rechtsextremen und Islamisten“, twitterte der CDU-Politiker am Samstag. „Danke Polizei. Danke Hamburg.“

14.04 Uhr: Tausende Demonstranten sind am Samstag in Hamburg gegen den G20-Gipfel und für ihr Motto „Grenzenlose Solidarität“ auf die Straße gegangen. Am Deichtorplatz nahe dem Hauptbahnhof hatten sich nach Angaben der Polizei zunächst rund 15 000 Demonstranten für den Protestzug versammelt, der auf der Route bis zum frühen Nachmittag auf 22 000 Teilnehmer anwuchs. Die Polizei sprach zunächst von einem friedlichen Verlauf.

Die Demonstration wurde von dem Linken-Bundestagsabgeordneten Jan van Aken (Anmelder) angeführt. An seiner Seite war auch Linken-Parteichefin Katja Kipping. Ihr Protest richtet sich vor allem gegen Armut, Krieg und die Ursachen von Flucht.

13.33 Uhr: Im Streit um den Klimaschutz haben sich die anderen G20-Mitglieder beim Gipfel in Hamburg gegen US-Präsident Donald Trump gestellt. Bei dem Treffen der Top-Wirtschaftsmächte am Samstag wurden die Gegensätze in das Abschlusskommuniqué geschrieben, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Die anderen 19 Mitglieder bekennen sich zu einer „raschen“ Umsetzung des Abkommens, während die Abkehr der USA nur „zur Kenntnis“ genommen wird.

Krawalle bei G20-Gipfel: Österreichische Spezialeinheiten in Hamburg im Einsatz

13.30 Uhr: Gegen die Krawalle rund um den G20-Gipfel sind auch Spezialeinheiten aus Österreich zur Unterstützung der deutschen Polizei im Einsatz.

Unter den Einsatzkräften in Hamburg befinden sich 20 Beamte des Sondereinsatzkommandos „Cobra“ und 70 Beamte der Wiener Sondereinheit „Wega“, wie ein Sprecher des österreichischen Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Samstag bestätigte. Insgesamt seien rund 200 österreichische Polizisten in Hamburg.

Die beiden Sondereinheiten seien auf derartige Risikolagen spezialisiert, sagte der Sprecher. Am Freitag seien sie auch im Schanzenviertel im Einsatz gewesen. Dort war es nach schweren Ausschreitungen zu einem Einsatz von Spezialkräften gekommen. Manche Beamte seien auch am Flughafen stationiert oder kümmerten sich um den Verkehr.

12.45 Uhr: Die Zahl der bei den Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg verletzten Polizisten hat sich auf 213 erhöht.

Das teilten die Beamten in der Hansestadt am Samstag über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Ein Polizeisprecher verteidigte die Einsatzkräfte gegen den Vorwurf, sie seien in der Nacht bei den stundenlangen schweren Krawallen im Schanzenviertel zu spät eingeschritten.

Angesichts der Gewaltbereitschaft der dort versammelten militanten Autonomen habe der Einsatz "sehr gut vorbereitet" werden müssen, sagte der Sprecher dem Sender NDR. Es hätten "Gefahren für Leib und Leben der Polizeibeamten" bestanden. So sei etwa davon auszugehen gewesen, dass Gehwegplatten aus dem dritten bis fünften Stock herabgeworfen wurden. Auf diese Lage hätten sich die Einsatzkräfte erst einstellen müssen. Es sei den Randalierern "um das Ausleben von Gewalt" gegangen.

Krawalle beim G20-Gipfel: Bislang 143 Festnahmen

12.27 Uhr: Wie die Polizei Hamburg via Twitter mitteilt, gab es im Zusammenhang mit den Krawallen beim G20-Gipfel insgesamt 143 Festnahmen und 122 Ingewahrsamnahmen. Letzteres (auch Polizeigewahrsam genannt) bedeutet, dass die Polizei jemanden – umgangssprachlich ausgedrückt – aus dem Verkehr zieht, in der Regel mit der Begründung der Gefahrenabwehr.

12.03 Uhr: Wer die Chaos-Bilder vom G20-Gipfel in Hamburg sieht, kann sich nur fassungslos und mit Grausen abwenden, findet Merkur-Redakteur Alexander Weber.

11.40 Uhr: Wie die Polizei Hamburg mitteilt, plünderten 500 Chaoten im Schanzenviertel einen Supermarkt und zündeten diesen anschließend an.

Ein RTL-Reporter beschreibt die Szenen so: „Es sieht aus wie im Bürgerkrieg. Immer wieder brennen Barrikaden, Autonome zerschlagen Fensterscheiben mit schweren Pflastersteinen, brechen in einen Drogeriemarkt und eine Filiale eines Supermarkts ein. Sie plündern den Laden, tragen alles raus, zerfetzen das Mobiliar, um es unter dem Jubel Schaulustiger auf der Straße ins Feuer zu werfen.“

Fazit des RTL-Reporters: „Das Viertel ist den Randalierern ausgeliefert. Es sieht aus, als habe der Staat sein Gewaltmonopol verloren.“ Nach Informationen des Senders wurde auch eine Sparkasse „einfach zerlegt“.

Krawalle bim G20-Gipfel: Das passierte in der Nacht in Hamburg

11.22 Uhr: Die Polizei Hamburg fasst in einer Pressemitteilung nach den erneuten Krawallen beim G20-Gipfel die Ereignisse der vergangenen Nacht zusammen:

Krawalle bei G20-Gipfel: CDU-Politiker bezeichnet Chaoten als „Linksfaschisten“

10.30 Uhr: Nach den Krawallen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn die militanten Demonstranten als „Linksfaschisten“ bezeichnet. Das CDU-Präsidiumsmitglied übte auf seiner Facebook-Seite zugleich Kritik an der aus seiner Sicht zu unkritischen Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks über die Ausschreitungen. In der Nacht zu Samstag war es in Hamburg in der zweiten Nacht in Folge zu schweren Krawallen gekommen.

„Erschütternde Szenen aus Hamburg“, schrieb Spahn, der auch Staatssekretär im Bundesfinanzministerium ist, bereits am Freitag nach den Ausschreitungen der ersten Nacht. „Diese vermummten Linksfaschisten zerstören die Autos von Familien, Azubis, Bürgern, sie verletzen Menschen und skandieren Hass. Und zur Belohnung gibt es Applaus von den Linken und eine verständnisvolle Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen. Ätzend.“

Spahn teilte mit Blick auf das Vorgehen der Sicherheitskräfte bei den Unruhen mit: „Die Polizei hat unsere volle Unterstützung verdient, wenn sie darauf mit der nötigen Härte reagiert. Punkt.“ Die schweren Ausschreitungen überschatten den G20-Gipfel der großen Wirtschaftsmächte in Hamburg, der am Samstagnachmittag enden soll.

Krawalle beim G20-Gipfel: CDU-Politiker Schuster kritisiert „politische Verharmlosung“

10.10 Uhr: Der CDU-Innenpolitiker Armin Schuster hat nach den Krawallen von Linksradikalen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg das Vorgehen der Justiz kritisiert. „Die Justiz muss sich fragen lassen, ob angesichts der schon im Vorfeld klar erkennbaren Gewaltneigung nicht stärker von Versammlungsauflagen und -verboten hätte Gebrauch gemacht werden müssen“, sagte Schuster am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Er verlangte ein konsequentes Vorgehen gegen die Randalierer: „Ich hoffe auf sehr harte Strafen und Haftung der Festgenommenen, ohne dass die morgen wieder auf freiem Fuß sind.“

Schuster wies „angesichts dieser fast schon terroristischen Gewaltorgien“ Kritik an der Polizei zurück. „Politische Verharmlosung des Linksextremismus durch SPD, Grüne und Linke hat Autonome, schwarze Blöcke und das Schanzenviertel in Hamburg erst kultiviert.“ Das Versagen liege nicht in der Auswahl von Hamburg als G20-Standort oder bei der Polizei, deren Einsatzhaltung der frühere langjährige Bundespolizist als folgerichtig verteidigte.

Der Innenexperte kritisierte, dass es bisher keine politische Mehrheit für eine Null-Toleranz-Politik gegenüber linkem Extremismus gebe, „so wie wir es gegenüber Rechtsextremismus längst haben“. Wer nach Verantwortlichen suche, „sollte sich die genau anschauen, die jetzt heuchlerisch lieber die Polizei als die Verbrecher ins Visier nehmen“. Schuster betonte: „Anschläge auf Asylbewerberheime sind genauso abscheulich wie die Anschläge auf Polizisten und Bürger Hamburgs. In beiden Fällen handeln Nazis.“

Schuster verlangte die Schaffung einer Linksextremismus-Datei, ähnlich der für Rechtsextremismus. Zudem müsse künftig die Anreise von „Polit-Hooligans“ durch Meldeauflagen verhindert werden.

09.45 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben am Samstag mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin über den Krieg in der Ostukraine beraten. Die drei trafen am Rande des G20-Gipfeltreffens in Hamburg zusammen. Im Osten der Ukraine kämpfen ukrainische Regierungstruppen seit mehr als drei Jahren gegen Separatisten, die sich auf Militärhilfe aus Russland stützen. Eigentlich gilt ein Waffenstillstand, der aber von beiden Seiten nicht eingehalten wird. 

09.35 Uhr: Die Top-Wirtschaftsmächte haben sich bei ihrem G20-Gipfel in Hamburg auf einen Kompromiss im Handelsstreit geeinigt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bekennen sich die führenden Industrie- und Schwellenländer zum freien Handel und gegen Protektionismus - allerdings wird „die Rolle legitimer Verteidigungsinstrumente im Handel“ anerkannt.

Krawalle bei G20-Gipfel in Hamburg: Bisher 213 Polizisten verletzt

09.20 Uhr: Bei den gewaltsamen Protesten rund um den G20-Gipfel in Hamburg sind nach Angaben der Hamburger Polizei bisher 213 Beamte verletzt worden. 14 Menschen sind in der Nacht festgenommen, 63 in Gewahrsam genommen worden, hieß es.

09.15 Uhr:

Im Handelsstreit der Top-Wirtschaftsmächte zeichnet sich beim G20-Gipfel in Hamburg eine Annäherung ab. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird ein Bekenntnis der führenden Industrie- und Schwellenländer zum freien Handel und gegen Protektionismus erwartet. Das wäre ein Zugeständnis von US-Seite. Zugleich soll die gemeinsame Abschlusserklärung am Samstag eine Formulierung zur Marktöffnung enthalten, was als Entgegenkommen der Chinesen gewertet wird. 

Mit dieser Kompromissformel soll ein Eklat verhindert werden. Das endgültige G20-Kommuniqué soll am Nachmittag verabschiedet werden. Beim strittigen Klimaschutz sei eine Einigung weiter offen, hieß es.

09.00 Uhr: Nach der heftigen Krawallnacht rund um den G20-Gipfel haben in Hamburg die Aufräumarbeiten begonnen. Eine Hundertschaft der Polizei zog am Samstagmorgen umgekippte Straßenschilder und Bierbänke von der verwüsteten Straße Schulterblatt im linksalternativen Schanzenviertel. Die Hamburger Stadtreinigung war seit 6.00 Uhr in der Schanze und St. Pauli mit 60 Mitarbeitern, einem Radlader und Großkehrmaschinen im Einsatz, wie sie twitterte.

8.45 Uhr: Nach einer Nacht mit Krawallen und Plünderungen geht der G20-Gipfel in Hamburg in den zweiten und letzten Tag. Die Bilanz der Krawallnacht haben wir hier für Sie zusammengefasst.

08.30 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat sich für ein entschiedenes Vorgehen der Polizei gegen Gewalttäter bei den G20-Protesten ausgesprochen. „Wer vermummt mit Flaschen auf Polizisten wirft, ist kein Gipfelgegner oder Demonstrant, sondern ein Straftäter“, so Lindner. Für die Gewaltexzesse in Hamburg „darf es keine Toleranz geben“. 

08:13 Uhr: Demonstrationen, der Syrienkonflikt - und die Abschlusskonferenz. Wir haben für Sie eine Übersicht erstellt, was Sie heute noch auf dem G20-Gipfel alles erwartet.

Nach Krawallen bei G20-Gipfel: Fernverkehr läuft wieder

07:52 Uhr:

Nach dem Ende der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Randalierern und der Polizei in Hamburg hat sich auch die Lage im öffentlichen Nahverkehr wieder entspannt. „Sperrung der Verbindungsbahn ist aufgehoben. Alle S-Bahn-Linien verkehren wieder auf dem Regelweg“, teilte die S-Bahn Hamburg am Samstagmorgen auf Twitter mit. Die Bundespolizei schrieb dort: „Der S-Bahnverkehr in Hamburg läuft aktuell wieder planmäßig.“ Auch die zeitweilig unterbrochene U-Bahn-Linie U3 nahm den Verkehr wieder auf. „Wir fahren ab sofort auch wieder auf der ganzen Linie. Gute Fahrt!“, twitterte der Hamburger Verkehrsverbund HVV.

Zuvor war bereits der am Freitagabend unterbrochene Fernverkehr am Hamburger Hauptbahnhof und am Bahnhof Altona wieder aufgenommen worden, wie die Bundespolizei bereits mitgeteilt hatte.

07:43 Uhr: Heute ist der letzte Gipfeltag. Das heißt für die Teilnehmer: Am Nachmittag muss ein Kompromiss vorgelegt werden. Dabei sind auf dem G20-Gipfel in Hamburg noch viele Fragen offen.

06:30 Uhr: Bei der Erstürmung eines Hauses am Beginn der Straße Schulterblatt im Hamburger Schanzenviertel hat die Polizei 13 Personen festgenommen. Spezialkräfte hätten das Gebäude „taktisch betreten und gesichert“, hieß es am frühen Samstagmorgen. Zuvor waren Randalierer ein Gerüst hinaufgeklettert, das an dem Haus befestigt ist.

05:50 Uhr: Nach dem Ende der gewalttätigen Auseinandersetzungen im Schanzenviertel läuft auch der Fernverkehr am Hamburger Hauptbahnhof und am Bahnhof Altona wieder. Nach Angaben der Bundespolizei war der Verkehr am Freitagabend um 21.55 Uhr eingestellt worden. Die Randale im Bereich der Sternenschanze hätten zur Einstellung des Fernverkehrs gezwungen.

04:46 Uhr: Nach den Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels bittet die Hamburger Polizei die Bevölkerung um Hilfe bei der Suche nach Gewalttätern. Sie schaltete am frühen Samstagmorgen ein Hinweisportal im Internet frei. Bürger sind gebeten, zur Ermittlung von Straftätern dort ihre Videos und Fotos hochzuladen.

04:40 Uhr: Die Polizei hat die Absperrung der Straße Schulterblatt im Hamburger Schanzenviertel beendet. Hunderte Polizisten liefen in Richtung Pferdemarkt.

Krawalle bei G20-Gipfel: Lage beruhigt sich

04:35 Uhr: Noch in der Nacht hat sich die Lage beruhigt. Vereinzelt kam es noch zu Flaschenwürfen auf Polizeifahrzeuge. Wasserwerfer fuhren durch die Straßen, gelegentlich kamen sie gegen Randalierer zum Einsatz. Die Straße Schulterblatt war noch immer abgeriegelt.

04:30 Uhr: Die Norderelbe ist nach Polizeiangaben seit 2.00 Uhr wieder frei befahrbar. Die Sperrung östlich der Landungsbrücken war vorgenommen worden, um bei dem Besuch der G20-Staatsgäste in der Hamburger Elbphilharmonie am Freitagabend die Sicherheit zu gewährleisten.

03:21 Uhr: Der anwaltliche Notdienst hat eine massive Behinderung durch Polizei und Justiz in Hamburg beklagt. Am Donnerstag sei ihnen der Zugang zu den Mandanten verwehrt worden, inzwischen seien in geringem Umfang Anbahnungsgespräche mit den Festgenommenen möglich. Den in den Gefangenensammelstellen (Gesa) Festgehaltenen und auch den Anwälten werde nicht mitgeteilt, ob es einen konkreten Straftatvorwurf gebe und ob die Personen dem Haftrichter vorgeführt werden sollen oder ob es sich um eine präventive Ingewahrsamnahme handele. Seit Donnerstag befänden sich rund 150 Personen in der Gesa in Hamburg-Harburg, dort können bis zu 400 Festgenommene untergebracht werden.

02:05 Uhr: Randalierer haben der Polizei zufolge Einsatzkräfte nordöstlich des Schanzenviertels angegriffen. Barrikaden würden errichtet. Der U-Bahnhof Schlump wurde demnach aus Sicherheitsgründen geschlossen.

02:03 Uhr: Noch in der Nacht rückte die Polizei massiv ins Schanzenviertel ein. Die Polizei rief via Facebook die Bürger auf, sich deutlich von den Gewalttätern zu distanzieren. „Wir gehen jetzt konsequent gegen die Straftäter im Schulterblatt vor. Unterstützt unsere Arbeit und entfernt euch umgehend!“

00:26 Uhr: Die Sperrung des S-Bahnverkehrs in der Hamburger Innenstadt wird nach Angaben der Bundespolizei die Nacht über andauern. Von Reisen in das Gebiet riet sie ab.

00:25 Uhr: Nach Angaben des Polizeisprechers Timo Zill sind 100 Personen in Gewahrsam genommen worden. Inzwischen seien auch einige Haftbefehle erlassen worden, sagte Zill dem Sender N24. Diese Menschen befänden sich in Untersuchungshaft.

Krawalle bei G20-Gipfel: Polizei räumt brennende Barrikaden

00:07 Uhr: Die Polizei scheint die Kontrolle im Schanzenviertel zurückgewonnen zu haben. Einige brennende Barrikaden wurden bereits gelöscht. Dennoch bleibt die Lage angespannt. Ein Großteil der Randalierer ist vor den Polizei-Hundertschaften geflüchtet und hat sich offenbar in dem Viertel verteilt. Hunderte tauchten am nahegelegenen S-Bahnhof Sternschanze auf. Etwa 150 Meter vom Bahnhof entfernt schlugen Vermummte die Scheiben eines Bio-Supermarkts ein.

00:02 Uhr: Ziel der Plündereien ist auch ein Rewe geworden. Ein Video, das Spiegel Online auf Twitter veröffentlichte, zeigt, welches Chaos die Randalierer hinterließen.

00:01 Uhr: Teils schwer bewaffnete Einsatzkräfte haben das Haus, das von radikalen Demonstranten besetzt worden war, gestürmt. Momentan versucht ein Spezialeinsatzkommando, alle Demonstranten aufzufinden. Einige von ihnen hatten sich auf ein Gerüst geflüchtet und werden nun abgeführt. Die Menge grölt den Festgenommenen zu.

23:55 Uhr: Mit einem massiven Aufgebot ist die Polizei kurz vor Mitternacht gegen die Randalierer in der Schanze vorgerückt. Mit gepanzerten Fahrzeugen wurden Barrikaden weggeschoben, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Wasserwerfer waren im Einsatz. Die Polizei sprühte auch Tränengas. Die lange besetzte Kreuzung Schulterblatt/Schanzenstraße wurde demnach geräumt. Viele Randalierer verschwanden in Seitenstraßen.

23.43 Uhr: Offenbar steht die Stürmung eines Hauses im Schanzenviertel bevor. Wo genau sich die Straße Schulterblatt in Hamburg - wo es am Abend am heftigsten eskalierte -befindet, sehen Sie in der Google-Karte unten.

23.39 Uhr: Der Hamburger Polizeisprecher Timo Zill bittet die Hamburger Bürger auf N24: „Wir haben nun gerade diesen Einsatz im Schanzenviertel, in den anderen Stadtteilen ist es ruhig. Wenn Sie etwas auffälliges beobachten, rufen Sie bitte die 110.“ 

Die Einsatzkräfte seien laut Zill anfangs zögerlich gewesen. Man habe zunächst Kräfte gesammelt, zudem habe die Polizei auf die Sicherheit der Beamten achten müssen. So seien von den gewaltbereiten Demonstranten Gehwegplatten auf Dächer gebracht und Molotow-Cocktails vorbereitet worden.

23.35 Uhr: Wie die Polizei soeben mitteilte, gehen die Einsatzkräfte nun gegen die Randalierer in der Straße Schulterblatt im Schanzenviertel vor - und sie richtet einen Appell an die Schaulustigen: Unbeteiligte sollten sich entfernen.

23:19 Uhr: Der S-Bahnverkehr im Hamburger Innenstadtbereich ist nach Angaben der Bundespolizei bis auf weiteres eingestellt. Die Bürger wurden am späten Freitagabend aufgefordert, diese Bereiche großräumig zu meiden.

G20-Gipfel: Lage im Schanzenviertel eskaliert

23:02 Uhr: Die Situation im Schanzenviertel wurde am späten Freitagabend immer bedrohlicher. Polizei umstellte eine Kreuzung nahe der Straße Schulterblatt, in der sich Tausende Randalierer aufhielten, schickte aber lediglich kleinere Gruppen von Beamten in das Geschehen. Die Beamten forderten erneut Unbeteiligte auf, sich zu entfernen. Seit rund drei Stunden lässt die Polizei die Randalierer bereits gewähren.

22:32 Uhr: Die Versammlung löst sich laut Polizei offenbar auf. Dabei beziehen sich die Einsatzkräfte wohl auf die angemeldete Veranstaltung „Revolutionäre Anti-G20-Demo“ (Ticker-Eintrag 20.45 Uhr). 

22:29 Uhr: Die Lage in Hamburg scheint immer mehr zu eskalieren. Wie die Polizei Hamburg mitteilte, „werden offenbar schwere Straftaten gegen Einsatzkräfte vorbereitet. Die Situation ist sehr ernst.“

Insgesamt hat die Polizei bislang 83 Personen festgenommen, 19 davon in Gewahrsam.

22:16 Uhr: Jetzt mischen sich auch die Anwohner ein. Angesichts der meterhohen Feuer auf den Straßen, Tausender militanter Demonstranten und Plünderungen von Geschäften sind sie laut Polizei zunehmend genervt. Sie distanzierten sich demnach von den Störern und forderten sie auf, die Krawalle zu beenden. Randalierer kletterten auf Baugerüste und Dächer. Die Polizei appellierte an Schaulustige, ihre Arbeit nicht zu behindern. Ein Beamter erlitt einen Unterschenkelbruch.

22:00 Uhr: Im Schanzenviertel haben Randalierer einen Drogeriemarkt und einen Lebensmittelmarkt geplündert. Nach Angaben der Polizei waren im Bereich der Straße Schulterblatt, die zum linksautonomen Kulturzentrum Rote Flora führt, einige Demonstranten massiv unter anderem mit Zwillen bewaffnet.

21:42 Uhr: Das Konzert in der Elbphilharmonie ist vorbei, jetzt geht es für die Staats- und Regierungsoberhäuptern zum großen Dinner.

Die Teilnehmer des G20-Gipfel beim Abendessen.
Die Teilnehmer des G20-Gipfel beim Abendessen. © dpa

21.30 Uhr: Ein Regierungschef hat beim Konzert in der Elbphilharmonie gefehlt. Recep Tayyip Erdogan und seine Ehefrau Emine sind dem feierlichen Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie am Rande des G20-Gipfels ferngeblieben. Aus dem Umfeld Erdogans hieß es, der Präsident sei stattdessen am Freitagabend nach dem ersten Gipfeltag in sein Hotel in Hamburg gefahren. Er habe dort eine Besprechung mit seinen mitreisenden Ministern gehabt. Ein Grund für das Fernbleiben wurde nicht genannt.

21.22 Uhr: Bei den Krawallen zum G20-Gipfel in Hamburg sind 196 Polizisten verletzt worden. Es seien keine Schwerverletzten darunter, teilte die Polizei am Freitagabend mit. Zuvor war von 160 Verletzten die Rede gewesen. Zur Zahl der verletzten Demonstranten konnten zunächst weder Polizei noch Feuerwehr Angaben machen.

21.11 Uhr: Im Schanzenviertel ist die Lage weiter angespannt. Die Polizei setzt weiter Wasserwerfer und Tränengas ein. Auf der Straße brennen Gegenstände.

G20-Gipfel in Hamburg: Friedliche Proteste geraten in Hintergrund

20.45 Uhr: In St. Pauli starte aktuell eine neue, angemeldete Demonstration mit dem Titel „Revolutionäre Anti-G20-Demo. Es versammelten sich nach Angaben der Polizei etwa 1000 Demonstranten

20.23 Uhr: Was vor lauter Auseinandersetzungen unterzugehen droht: Es gibt in Hamburg am Freitag auch friedlichen Protest, wie ein Twitter-Video belegt.

20.01 Uhr: Warnschuss im Schanzenviertel! Ein Polizist wurde „massiv von Gewalttätern angegriffen und gab einen Warnschuss ab“, twittert die Hamburger Polizei. Der Beamte konnte flüchten und hat sich in einem Geschäft in Sicherheit gebracht. Offenbar wurde der Schuss abgegeben, als Einsatzkräfte „einen Straßenraub beobachteten, einschritten und von den Tätern angegriffen wurden“. Der Warnschuss hat demzufolge nicht direkt etwas mit den G20-Protesten zu tun.

19.49 Uhr: Zum Abschluss des G20-Gipfels werden am Samstag (11.00 Uhr) in Hamburg noch einmal zehntausende Menschen zu einer Großdemonstration erwartet. Der linksgerichtete Protestmarsch unter dem Motto "Grenzenlose Solidarität statt G20" wird von einem breiten Bündnis getragen, nach Angaben der Behörden sind darin auch gewaltbereite Gruppierungen vertreten.

19.34 Uhr: Offenbar wurde beim ersten Treffen zwischen Trump und Putin am Rande des G20-Gipfels gleich ein Beschluss gefasst. Beide haben bei ihrem ersten Treffen eine Waffenruhe für den Süden Syriens vereinbart. Der Waffenstillstand solle ab Sonntag gelten, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow.

19.17 Uhr: Jetzt gibt es auch Krawallen zwischen Polizei und Demonstranten im Schanzenviertel. Das teilte die Polizei vor wenigen Minuten mit.

G20-Teilnehmer bei Konzert in Elbphilharmonie

19.10 Uhr: Zur Stunde befinden sich die meisten G20-Teilnehmer bei einem Konzert in der Elbphilharmonie. 

Hier wird das Philharmonische Staatsorchester Hamburg unter der Leitung von Kent Nagano Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie spielen.

Auch mit dabei: Das Ehepaar Trump. Melania Trump hatte am Mittag wegen der angespannten Sicherheitslage zunächst nicht am sogenannten Partnerprogramm des G20-Gipfels teilgenommen. Sie sollte dazukommen, sobald es von der Polizei „eine Sicherheitsfreigabe zum Verlassen des Gästehauses“ gebe, hatte ihre Sprecherin der DPA gesagt. 

Donald (l.) und Melania Trump vor dem Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie.
Donald (l.) und Melania Trump vor dem Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie. © AFP

Die Trumps kamen leicht verspätet zu dem Konzert - Melania in einem weißen Kleid. Auch dabei: Trumps Tochter Ivanka mit ihrem Mann Jared Kushner. Donald Trump hatte sich zuvor erstmals mit Kremlchef Wladimir Putin getroffen.

18.41 Uhr: Wie die Polizei Hamburg bestätigt, sind seit Donnerstag insgesamt 160 Einsatzkräfte verletzt worden. Genaue Zahlen verletzter Störern oder Zivilisten können nicht genannt werden.

G20-Gipfel in Hamburg: Journalisten wird Akkreditierung entzogen

18.33 Uhr: „Wir rechnen aber damit, dass es weiterhin, auch morgen, Störaktionen geben wird“, sagte nun Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und bestätigte zugleich, dass die Situation sich im Vergleich zu den Morgenstunden sich etwas entspannt habe.

Überblick Hamburg
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18.24 Uhr: Mehreren deutschen Journalisten sind während der Berichterstattung vom G20-Treffen in Hamburg die Akkreditierungen entzogen worden. Betroffen waren unter anderem Reporter von „Weser-Kurier“ und „Junge Welt“, wie die Tageszeitungen am Freitag berichteten. Das Bundeskriminalamt bestätigte, dass „in einigen Fällen“ wegen sicherheitsrelevanter Erkenntnisse Akkreditierungen entzogen worden seien. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) protestierte gegen das Vorgehen.

18.03 Uhr: Donald Trump ist einer der umstrittensten Politiker auf dem G20-Gipfel und daher auch verstärkt im Fokus der Proteste. Auf der Elbe wurde ein Anti-Trump-Potest von der Umweltschutzorganisation Greenpeace initiiert. Zu sehen: Eine sieben Meter hohe Plastik, bei der Donald Trump als beleidigtes Baby dargestellt wird.

Trump Demo Aktion Greenpeace
cc7d23d7-c203-4a14-a543-2a0457cf58e8.jpg © dpa

17.58 Uhr: Die Hamburger Polizei muss dieser Tage Schwerstarbeit verrichten. Insgesamt wurden aufgrund von Krawallen und anderer Delikte bislang 70 Personen festgenommen und 15 Personen in Gewahrsam genommen. 

17.34 Uhr: Beim ersten Arbeitstreffen wurden offenbar auch gleich gemeinsame Leitlinien gefunden. Die G20-Staaten wollen ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus ausweiten und stärker gegen Propaganda im Internet vorgehen. Die Vertreter der großen Wirtschaftsmächte würden mit den Anbietern von Internet-Plattformen Gespräche aufnehmen, sagte Angela Merkel beim G20-Gipfel in Hamburg. Man werde dabei deutlich machen, „dass wir das schnelle Löschen erwarten“.

Ein „großes Problem“ seien auch Messenger-Dienste, über die terroristische Informationen verschlüsselt ausgetauscht würden, sagte die Kanzlerin. Hier müsse die Überprüfung verbessert werden. Merkel betonte, das gelte ausdrücklich nur „im Verdachtsfall“.

Die Kanzlerin sagte weiter, die Staats- und Regierungschefs der G20 wollten im Anti-Terror-Kampf außerdem enger im Rahmen der Vereinten Nationen zusammenarbeiten. Außerdem solle der Informationsaustausch „bedeutend intensiviert“ werden. Das gelte auch mit Blick auf das Austrocknen von Finanzquellen von Terroristen.

Weniger auf einer Wellenlänge sind die Teilnehmer der Gespräche offenbar beim Thema Klimaschutz. Merkel bestätigte hier „schwierige Gespräche“.

Merkel verurteilt Krawalle

17.26 Uhr: Nach der ersten Sitzung meldete sich die Bundeskanzlerin zu den Krawallen zu Wort. Diese gefährdeten Menschenleben und seien "nicht zu akzeptieren", sagte Merkel am Freitag. Sie dankte den Sicherheitskräften für ihren Einsatz.

17.07 Uhr: Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die Ausschreitungen an den Landungsbrücken unter Kontrolle zu bringen. Flaschen und Steine flogen aus Demonstrantengruppen auf Beamte. Die Feuerwehr twitterte: „Lasst unsere Rettungskräfte an den #Landungsbruecken zu einem Notfall!! Wir kommen nicht durch!!“

17.04 Uhr: Nach Krawallen im Zuge des G20-Gipfels haben etliche Banken ihre Filialen in Hamburg am Freitag vorübergehend geschlossen. Die Postbank schloss sämtliche Filialen im Hamburger Stadtgebiet, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Auch die Hamburger Sparkasse öffnete viele Filialen nicht. „Wir sind im engen Austausch mit den Sicherheitsbehörden und haben aufgrund der Sicherheitslage die Filialen im Innenstadtbereich nicht geöffnet“, sagte eine Haspa-Sprecherin. Zusätzlich seien in umliegenden Stadtteilen wie Rothenburgsort und Wilhelmsburg einzelne Filialen aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen, hieß es.

Etliche Finanzanbieter informierten ihre Kunden mit Schildern über die kurzfristigen Schließungen, die bei Anwohnern für Unmut sorgten. Zur Zahl der von Sachschäden betroffenen Bankfilialen konnte die Polizei am Freitag zunächst keine Angaben machen.

Krawalle beim G20-Gipfel: Am Abend wieder Eskalation in Hamburg?

17.00 Uhr: Zum Abend hin könnten die Krawalle beim G20-Gipfel wieder eskalieren. Wie die Polizei Hamburg auf Twitter mitteilt, werden an den Landungsbrücken Gegenstände auf die Schienen geworfen. Es kommt zu Störungen im U-Bahn-Verkehr. Zudem sollen Demonstranten Wurfgegenstände sammeln. Die Polizei veröffentlichte ein Bild, auf dem gelockerte Pflastersteine zu sehen sind. Außerdem wird wegen der Krawalle geraten, nicht mit einem Fahrzeug in die Innenstadt zu fahren.

16.35 Uhr: Erneute Eskalation der Gewalt bei Anti-G20-Demonstration in Hamburg: Die Polizei meldet „massiven Bewurf mit Gegenständen“ im Stadtteil St. Pauli. Reporter vor Ort beschreiben die Situation mit Worten wie „Straßenschlacht“ und „Jagdszenen“. Die Zusammenstöße finden einen knappen Kilometer Luftlinie von der Elbphilharmonie entfernt statt.

15.39 Uhr: Offensichtlich hat mancher User in den sozialen Netzwerken noch nicht begriffen, dass der Postillon ein Satire-Portal ist. So betont die Polizei Hamburg auf Twitter, dass die Meldung „Zur Deeskalation: Hamburger Polizei fährt Atomrakete auf“ ein Fake ist.

Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg: Über diese Szenen diskutiert Deutschland

15.30 Uhr: Diese Handyaufnahmen aus Hamburg zeigen kriegsähnliche Zustände. Den G20-Gipfel nutzen etliche Chaoten, um Autos anzuzünden, Schaufenster einzuschlagen und Chaos anzurichten. Teilweise stehen in den Straßenzügen etliche Autos in Brand, Autofahrer müssen brennenden

15.10 Uhr: Thomas Wiegold, Journalist und Bundeswehr-Experte, thematisiert die Transportpanzer in Hamburg auf seinem Blog Augen geradeaus! Er schreibt: „Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden am heutigen Freitag drei Fuchs-Transportpanzer im Westen Hamburgs von einer Kaserne in eine andere verlegt, weil dort mehr Platz sei.“ Dabei handele sich um Fahrzeuge, die die Bundeswehr als geschützten Transportraum auf Anfrage der Hamburger Behörden bereithalte. Die Transportpanzer seien nicht in einem wie auch immer gearteten Einsatz gewesen. Wiegold: „Die Bundeswehr hatte vor dem Gipfel 46 Anfragen der Hamburger Behörden für technische Amtshilfe erhalten; dazu gehörte auch die Frage nach dem Landungsboot Lachs.“

Bundeswehr-Experte Wiegold meint zu den Panzern während des G20-Gipfels: „Natürlich stellt sich die Frage, welcher militärische Führer in der aktuellen Situation eine solche Verlegung anordnet. Und ob die Verantwortlichen keine aktuellen Nachrichten zur Kenntnis nehmen…“

Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg: Panzer rollten wirklich durch Hamburg

14.54 Uhr: Nun äußert sich auch die Bundeswehr zu Fotos, die Transportpanzer beim G20-Gipfel in Hamburg zeigen sollen. Die Mopo hat Oberstleutnant Klaus Brandel, den Pressesprecher der Bundeswehr am Standort Hamburg, auf die Bilder angesprochen. „Ich gebe zu, ein unglücklicher Zeitpunkt“, kommentiert er das Foto von den drei „Fuchs“-Radpanzern, das auch die Mopo heute veröffentlichte. „Wir sind selbst überrascht und wussten auch nichts von dem Befehl, die Panzer von einer Kaserne in eine andere zu verlegen.“ Mit dem G20-Gipfel habe das gar nichts zu tun. Die drei Panzer wurden gestern Mittag von ihrem bisherigen Standort, der „Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne, in der die Führungsakademie der Bundeswehr untergebracht ist, zur Reichspräsident-Ebert-Kaserne (Osdorf) gefahren. Dort sollen sie zum Schutz militärischer Anlagen verbleiben. „In der Führungsakademie war einfach nicht mehr genug Platz für die Panzer. Deshalb wurden sie verlegt“, so Brandel. „Wir hätten das besser nach dem G20-Gipfel machen sollen, dann hätte es keine Missverständnisse gegeben.“

14.50 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat seinen Redebeitrag in der ersten Arbeitssitzung des G20-Gipfels für ein Eigenlob genutzt. Trump habe berichtet, wie gut es der US-Wirtschaft gehe, seitdem er im Amt sei, hieß es am Freitag in Hamburg. Zudem habe er sich über die nordkoreanischen Raketentests geäußert, obwohl dies gar nicht Thema gewesen seien.

Trump war den Angaben aus Diplomatenkreisen zufolge der erste Staats- und Regierungschef, dem Gipfel-Gastgeberin Angela Merkel in der Gesprächsrunde zum Thema Wirtschaft und Handel das Wort erteilte. Danach ließ die Bundeskanzlerin EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker reden. Der Luxemburger grenzte sich den Angaben zufolge deutlich von Trump ab, indem er sich im Namen der EU klar für offenen multilateralen Handel aussprach und über die erst am Donnerstag getroffene Grundsatzeinigung für ein europäisch-japanisches Freihandelsabkommen sprach.

Krawalle bei G20-Gipfel in Hamburg: Neue Barrikaden errichtet

14.47 Uhr: Die Krawallmacher führen ihre Spur der Verwüstung durch Hamburg fort. In St. Pauli wurde ein Polizeiwagen attackiert und auch an der Schanze wurde mit dem Bau von Barrikaden begonnen:

14.37 Uhr: Inzwischen gibt es auch das erste offizielle „Familienfoto“ des G20-Gipfels in Hamburg. Ob Donald Trump wohl glücklich darüber ist, dass er ziemlich weit im Abseits (links im Bild) steht? Immerhin hat er mit Emmanuel Macron ja jemanden an seiner Seite, der ihm die Hand halten kann.

Das erste „Familienfoto“ des G20-Gipfels in Hamburg.
Das erste „Familienfoto“ des G20-Gipfels in Hamburg. © AFP

14.29 Uhr: Vertreter der eskalierten „Welcome to Hell“-Demonstration haben wegen der Art der gewaltsamen Auflösung den Rücktritt von Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und dessen Innensenator Andy Grote (beide SPD) gefordert. „Natürlich müssten aus diesen Vorkommnissen personelle Konsequenzen gezogen werden“, sagte Christoph Kleine von der G20-Plattform am Freitag und nannte dabei auch den G20-Polizeieinsatzleiter Hartmut Dudde. „Die Polizei hat Tote in Kauf genommen.“

Video: Erstes Treffen von Trump und Putin

14.21 Uhr: Das erste Aufeinandertreffen zwischen US-Präsident Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat schon stattgefunden. Die beiden trafen bei einem informellen Meeting vor einem offiziellen Termin aufeinander. Ein Video davon hat die Bundesregierung auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht. Dieses können Sie hier sehen:

14.15 Uhr: Das Bündnis von G20-Gegnern hat den Polizeieinsatz bei den Blockaden von Demonstranten am Freitag scharf kritisiert. „Die Polizei hat erneut unnötig eskaliert und mit großer Brutalität Schlagstöcke und Pfefferspray eingesetzt. An mehreren Stellen sind Polizisten mit Bürgerkriegsgerät gegen friedliche Sitzblockaden vorgegangen - so sieht also das angekündigte „Festival der Demokratie“ aus“, sagte Bündnissprecher Christian Blank. Wegen massiver Pfefferspray- und Wasserwerfereinsätze der Polizei seien zahlreiche Demonstranten verletzt worden, es sei zu mehreren Knochenbrüchen gekommen.

14.10 Uhr: Straßenblockaden, brennende Autos, Wasserwerfer: Die Proteste gegen den Hamburger G20-Gipfel sind am Freitag erneut eskaliert. Einen Überblick über die Situation in der Hansestadt finden Sie hier.

Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg: Rückt hier die Bundeswehr an?

13.47 Uhr: Greift jetzt die Bundeswehr bei den Krawallen beim G20-Gipfel ein? Ein Foto, das derzeit massiv auf Twitter geteilt wird, zeigt angeblich Transportpanzer der Bundeswehr, die durch Hamburg fahren sollen.

Auch die Hamburger Mopo greift dieses Thema auf. Laut der Boulevardzeitung weist die Polizeipressestelle das Gerücht zurück, wonach die Bundeswehr zur Verstärkung angefordert werde: „Das Thema Sicherheit ist eine Angelegenheit im Inneren. Dafür bleibt die Polizei zuständig“.

Auch die Polizei Hamburg betont auf Twitter, dass keine Unterstütung durch die Bundeswehr erfolge.

Tatsache ist aber: Wegen der anhaltenden gewaltsamen Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg hat die Polizei am Freitag Verstärkung aus anderen Bundesländern angefordert.

13.45 Uhr: Bei den Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel in Hamburg sind nach Angaben der Polizei bisher 159 Beamte verletzt worden (Stand: 12.20 Uhr). Dabei handele es sich um Polizisten und Bundespolizisten, hieß es am Freitag bei der Hamburger Polizei. 45 Menschen seien festgenommen und 12 in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Polizeisprecher.

Die Bundespolizei berichtete, einer ihrer Beamten habe am Freitag Schnittverletzungen erlitten, als rund 60 Vermummte die Bundespolizei im Bahnhof Hamburg-Altona angegriffen hätten. Mit einem Hammer seien die Scheiben am Wagen des darin sitzenden Beamten eingeschlagen worden.

Krawalle beim G20-Gipfel: Polizisten mit Zwillen beschossen und verletzt

13.36 Uhr: Mehrere Polizisten sind bei den Krawallen in Hamburg am Donnerstagabend durch Zwillengeschosse verletzt worden. Dies teilte die Hamburger Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mit und zeigte dort auch ein Foto von einem blutigen Einschuss in den Oberarm eines Beamten.

13.24 Uhr: Das Partnerprogramm für die Eheleute beim G20-Gipfel in Hamburg wird angesichts der angespannten Sicherheitslage geändert. Nach dpa-Informationen soll ein bisher geplanter Termin im Klimarechenzentrum nun durch Vorträge der Experten im Hotel Atlantik ersetzt werden.

Krawalle bei G20-Gipfel in Hamburg: Keine Garantie für Sicherheit der Kinder in Kitas

13.16 Uhr: Auch die Hamburger Mopo berichtet, dass die Polizei nicht mehr für die Sicherheit der Kinder in Hamburger Kitas garantieren kann. Das haben Kitas in der Schwenckestraße (zwischen Osterstraße und Stellinger Weg) den Eltern mitgeteilt. Wer seine Kinder in der Betreuungseinrichtung lasse, tue dies auf eigene Gefahr.

Auch in der Kindertagesstätte St. Stephanus wurde die Leitung von der Polizei entsprechend informiert. Die Beamten können die Lage nicht einschätzen: Zu gefährlich, weil sich dort zu viele Hinterhöfe befinden.

13.15 Uhr: Angesichts der anhaltenden gewaltsamen Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg hat die Polizei am Freitag Verstärkung aus anderen Bundesländern angefordert.

Zuvor war es der Polizei nur mit großer Kraftanstrengung gelungen, die Proteste aus der Sicherheitszone rund um das Gipfelgelände fern zu halten. Demonstranten verhinderten jedoch, dass Melania Trump, Ehefrau von US-Präsident Donald Trump, ihre Unterkunft verlassen konnte. In der Nacht zu Freitag und am Morgen war es an vielen Stellen der Stadt zu Ausschreitungen und Bränden gekommen. Auch wurde ein Polizeirevier angegriffen.

Mehrere Bundesländer sagten zusätzliche Kräfte zu. Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Bayern wollten jeweils 200 Polizeibeamte schicken, die sich von Mittag an auf den Weg nach Hamburg machten. Die Zahl der Beamten aus Mecklenburg-Vorpommern soll um 240 auf dann knapp 700 steigen. Da niedersächsische Innenministerium schickt „einige Polizeikräfte“ zur Verstärkung. Hintergrund seien die „vielen Straftaten, die parallel passieren“, sagte ein Polizeisprecher. Bislang sichern rund 19 000 Beamte das Gipfeltreffen. Trotz der Ausschreitungen sei die Sicherheit der Gipfelteilnehmer gewährleistet, betonte die Polizei.

13.10 Uhr: Wie die Polizei Hamburg via Twitter mitteilt, eskalieren die Krawalle an der Holstenstraße. Dort werden Polizisten mit Molotow-Cocktails beworfen. Außerdem brennen Barrikaden.

Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg: Kita aus Angst vor Chaoten evakuiert

12.43 Uhr: Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel am Stellinger Weg eine Kita evakuiert werden. Eltern sollen sofort ihre Kinder abholen. Die Polizei kann nicht mehr für deren Sicherheit garantieren.

12.36 Uhr: Die Ehefrau von US-Präsident Donald Trump ist von Demonstranten an der Teilnahme am Partnerprogramm des G20-Gipfels gehindert worden. „Wir haben von der Polizei bisher keine Sicherheitsfreigabe zum Verlassen des Gästehauses“, sagte eine Sprecherin von Melania Trump der Deutschen Presse-Agentur.

Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg: Video zeigt Attacke auf Polizei

12.30 Uhr: Ein Video vom G20-Gipfel in Hamburg zeigt, wie Chaoten vom „Schwarzen Block“ bei den Krawallen Polizisten angreifen. Derweil hat die Hamburger Polizei den Einsatz bei der eskalierten G20-Demonstration „Welcome to Hell“ verteidigt. Polizeisprecher Timo Zill sprach am Freitagmorgen im Deutschlandfunk von einer drohenden „unbeherrschbaren Sicherheitssituation“. Bei der der Demonstration hätten sich zwei schwarze Blöcke gebildet, in denen sich Personen dann vermummt hätten.

Er sprach von 3500 Extremisten vor Ort, die zuvor schwerste Gewalttaten angekündigt hätten. Wenn diese Menschen sich plötzlich vermummen, sei das sozusagen die Vorbereitung von Straftaten. „Dann kann doch nicht von der Polizei erwartet werden, dass man mit diesen Menschen in bewohntes Gebiet geht. Das wäre unverantwortlich“, sagte er. Zill bezeichnete das Vorgehen als „alternativlos“.

Zunächst habe die Polizei mit den Veranstaltern 45 Minuten darüber verhandelt, dass die Vermummung abgenommen werde. „Das war nicht wirklich erfolgreich“, sagte Zill. Beim anschließenden Versuch, die friedlichen Demonstranten von den schwarzen Blöcken zu trennen, sei die Polizei „massiv angegriffen worden“. Flaschen, Eisenstangen und Dachlatten seien geflogen. „Das habe ich so in meiner beruflichen Karriere noch nicht erlebt“, sagte er. Als Zill unweit des Aufmarschs am Donnerstagabend ein Interview gab, war auch er beworfen und angegriffen worden.

Am Freitag erwartete Zill friedlichen Protest, aber auch neue Straftaten radikaler Gipfelgegner. Darauf sei man eingestellt und darauf werde man auch wieder konsequent reagieren.

12.16 Uhr: Unweit des Gipfelortes in den Hamburger Messehallen haben Aktivisten mehrere Betonpoller auf die Straße gestellt. Diese werden derzeit von der Polizei mit einem schweren Räumfahrzeug entfernt.

12.14 Uhr: Mit einer Hafenrundfahrt hat am Freitagmittag das Partnerprogramm beim G20-Gipfel begonnen. Prof. Joachim Sauer (68), der Ehemann von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), begrüßte bei strahlenden Sonnenschein die Partner der Staats- und Regierungschefs. Nicht dabei war wider Erwarten die First Lady der USA, Melania Trump. Allerdings waren unter anderen Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Philip May, der Ehemann der britischen Premierministerin Theresa May, mit von der Partie. Sophie Grégoire Trudeau, die Ehefrau des kanadischen Premierminister Justin Trudeau, hatte ihren kleinen Sohn Hadrien mitgebracht.

Nach einem Mittagessen im „Fischerei-Hafenrestaurant“ wollten die G20-Gäste am Nachmittag das Deutsche Klimarechenzentrum besuchen. Das Forschungsinstitut stellt Wissenschaftlern Daten über den Klimawandel zur Verfügung. Am Abend stand ein gemeinsames Konzert und Abendessen mit ihren Ehepartnern in der Elbphilharmonie auf dem Programm.

Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg: Polizei fordert Hilfe an

11.53 Uhr: Wie die Welt berichtet, fordert die Hamburger Polizei wegen des Ausmaßes der Gewalt weitere Unterstützung aus allen Bundesländern an. Aus Berlin sind schon drei Hundertschaften auf dem Weg in die Hansestadt. Die Zeitung zitiert einen ranghohen Polizeiführer: „Wir können nur hoffen, dass sich die Gerüchte in Luft auflösen, wonach internationale Links-Extremisten parallel die Hauptstadt angreifen wollen. Denn diese Hinweise gab es seit geraumer Zeit.“ Hamburg habe die Situation völlig unterschätzt.

Bislang sichern rund 20.000 Polizisten aus dem gesamten Bundesgebiet den G20-Gipfel in Hamburg. Die Polizei geht davon aus, dass 8.000 gewaltbereite Autonome in der Stadt sind. Der größte Demonstrations-Zug mit bis zu 100.000 Teilnehmern wird für Samstag erwartet.

11.38 Uhr: Attacke auf Polizeihubschrauber. Wie die Polizei Hamburg auf Twitter mitteilt, wurde ein Helikopter mit einer Leuchtrakete beschossen. Die Rakete habe den Hubschrauber nur knapp verfehlt.

11.35 Uhr: Ein weiteres Video zeigt das Ausmaß der Zerstörung nach den Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg. In der Sierichstraße brannten am Freitagmorgen mehrere Autos. Die Straße war in Rauch eingehüllt. Kommentar einer Frau: „Ach Du Sch...“

Begleitet von Krawallen: Kanzlerin eröffnet G20-Gipfel in Hamburg

11.33 Uhr

: Begleitet von gewalttätigen Protesten hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den G20-Gipfel der großen Industrie- und Schwellenländer in Hamburg eröffnet. Während die Polizei auf den Straßen der Hansestadt am Freitagmorgen Wasserwerfer gegen Demonstranten einsetzte, kamen die Gipfelteilnehmer zu einer ersten Gesprächsrunde zum Kampf gegen den Terrorismus zusammen. Beherrschen dürften den Gipfel aber die Diskussionen über Klimaschutz und Welthandel.

Hintergrund ist die Politik von US-Präsident Donald Trump, der nicht nur den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen beschlossen hat, sondern auch gemäß seinem Motto "Amerika zuerst" im Welthandel auf Protektionismus setzt. Der US-Präsident erklärte am Morgen über den Kurzbotschaftendienst Twitter: "Ich werde unser Land gut vertreten und für seine Interessen kämpfen."

Am Rande des Gipfels will Trump auch zu einem ersten persönlichen Gespräch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zusammenkommen. Das Timing ist dabei heikel: Das Zweiergespräch ist für 15.45 Uhr geplant, eine Viertelstunde vorher soll nach offiziellem Programm die G20-Sitzung zu Klima und Energie beginnen, bei der Trump vom gemeinsamen Einsatz für den Klimaschutz überzeugt werden soll.

11.10 Uhr: Hamburg im Ausnahmezustand. Aber ein tapferer Pizzabote verliert in den Krawallen beim G20-Gipfel nicht die Nerven. Er wird zum Viral-Hit im Netz.

10.57 Uhr: Die Polizei Hamburg hat am Freitagmorgen die bisherige Bilanz der Krawalle beim G20-Gipfel 2017 veröffentlicht:

Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg: Bilder wie im Krieg

10.18 Uhr: Bilder wie aus einem Kriegsgebiet: Stefan S. [@StefanSkibbe) hat auf Twitter ein Video hochgeladen, das eine Autofahrt durch mehrere Straßenzüge in Hamburg zeigt. Bei den Krawallen gegen den G20-Gipfel wurden offenbar mehrere Autos angezündet. Rauchschwaden wabern durch die Straßen. Sein Kommentar: „Ich hab schon viel in Hamburg gesehen - aber sowas noch nicht.“

10.14 Uhr: Wie die Polizei Hamburg via Twitter mitteilt, entsteht an der Feldstraße offenbar ein neuer Brandherd der G20-Gegner. An der Schröderstiftstraße setzt die Polizei Wasserwerfer gegen eine Blockade ein.

10.05 Uhr: Wie angekündigt versuchen Demonstranten, die Anfahrt der Teilnehmer beim G20-Gipfel in Hamburg zu blockieren. Die Polizei setzt einen Wasserwerfer ein.

Krawalle beim  G20-Gipfel in Hamburg: Bislang 111 Polizisten verletzt

10.03 Uhr: Bilanz der bisherigen Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg: 111 Polizisten wurden verletzt. Auch auf Seiten der linken Demonstranten gab es Verletzte. Die genaue Zahl ist bislang unbekannt. 29 linksgerichtete Demonstranten wurden festgenommen und 15 in Gewahrsam genommen, nachdem rund 12.000 Menschen am Protestmarsch „Welcome to hell“ (Wilkommen in der Hölle) gegen den G20-Gipfel teilgenommen hatten. Immer wieder brannte es an verschiedenen Orten in Hamburg, Die Feuerwehr rückte über 60 Mal aus.

9.45 Uhr: Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat die gewaltsamen Ausschreitungen vor dem G20-Gipfel verurteilt und und eine konsequente Strafverfolgung verlangt. "Diejenigen, die Straftaten begehen unter dem Deckmantel des Demonstrationsrechts, die gehören nicht auf die Straße, sondern die gehören vor ein Gericht", sagte Maas beim Treffen der EU-Justizminister in Estland. Gewalttäter erwiesen friedlichen Demonstranten "einen Bärendienst" und müssten "zur Rechenschaft gezogen werden".

9.40 Uhr: Die Polizei verteidigt ihr Durchgreifen bei der Demo „Welcome to Hell“ am Donnerstagabend. Aus welchen Gründen, lesen Sie hier.

Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg: Wasserwerfer gegen Demonstranten

9.37 Uhr: Die Polizei setzt erneut Wasserwerfer gegen Demonstranten ein, die per Sitzblockade eine Straße blockieren. Beamte tragen die rund 80 bis 100 Demonstranten einzeln weg. Die blockierte Straße ist einer der Wege, die US-Präsident Donald Trump von seinem Quartier zum G20-Gipfelort nehmen könnte.

9.26 Uhr: Bei der Krawallnacht hat es nach Angaben des sogenannten G20-Ermittlungsausschusses der Aktivisten zahlreiche verletzte Demonstranten gegeben. Eine Sprecherin sagte am Freitagmorgen, sie könne keine Zahlen nennen. Aber: „Es sind viele, darunter auch Schwerverletzte.“

9.01 Uhr: Drei Streifenwagen der Bundespolizei am Bahnhof Hamburg-Altona wurden nach Angaben eines Sprechers beschädigt. Die Scheiben von zwei Fahrzeugen seien eingeschlagen worden. Auf einen Streifenwagen sei eine Brandflasche geworfen worden, er habe aber kein Feuer gefangen.

8.57 Uhr: Die globalisierungskritische Organisation Attac hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Auftakt des G20-Gipfels eine „zynische Inszenierung“ vorgeworfen. Die CDU-Politikerin setze sich als „Anführerin der freien Welt“ in Szene, erklärte Alexis Passadakis von der Attac-Projektgruppe G20 am Freitag. „Mit einer multilateralen Politik für mehr Freihandel verfolgt die Bundesregierung eine aggressive Exportüberschussstrategie, die zu gravierenden globalen Ungleichgewichten führt, zu ökonomischer Instabilität und politischen Spannungen.“

Demonstranten blockieren Hafen

8.36 Uhr: Demonstranten haben einen wichtigen Knotenpunkt im Hafen blockiert. Lastwagen stauten sich auf einer Zufahrt zur Köhlbrandbrücke, die die Elbinsel Wilhelmsburg mit der Autobahn 7 verbindet. Mehrere Dutzend Demonstranten schlängelten sich durch die Lkw-Schlangen. Bengalische Feuer wurden gezündet. Das Bündnis „...ums Ganze!“ aus linksradikalen und kommunistischen Gruppen hatte zur Blockade der Hafen-Logistik aufgerufen.

8.25 Uhr: In der Nähe der Hauptkirche St. Michael hat die Polizei eine Gruppe Demonstranten eingekesselt. Es sind rund 200 Menschen, die zur Gruppe „Block G20 - Colour the red zone“ gehören. Deren Ziel ist es, Zufahrtstraßen zum Gipfel zu blockieren und in die Sicherheitszone rund um den Gipfelort in den Messehallen zu kommen.

8.22 Uhr: Zwei Drittel der Deutschen finden einer Umfrage zufolge, dass Aufwand und Nutzen des G20-Gipfels in keinem Verhältnis zueinander stehen. Nur 28 Prozent der Deutschen sind anderer Auffassung, wie der am Donnerstag veröffentlichte ARD-"Deutschlandtrend" ergab. Trotz der skeptischen Bewertung des hohen Aufwands findet aber eine Mehrheit von 59 Prozent der Befragten, dass der Gipfel hilfreich sei, um aktuelle politische Probleme zu lösen. 39 Prozent sind gegenteiliger Auffassung.

Bundespolizei-Revier wird angegriffen

8.18 Uhr: Wie die Bundespolizei Nord twittert, wird das Bundespolizeirevier in Hamburg-Altona von Gewalttätern angegriffen. Die Gegend soll gemieden werden. An der Elbchaussee in Hamburg sind außerdem laut Polizei Fahrzeuge in Brand geraten. 

8.16 Uhr: Greenpeace hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgeworfen, mit Blick auf den Klimaschutz „mit leeren Händen“ zum G20-Gipfel zu kommen. „Sie hat nichts vorzuweisen“, sagte Greenpeace-Geschäftsführerin Sweelin Heuss am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Deutschland steige etwa nicht aus der Kohle aus. Das sei aber dringend notwendig, um die eigenen Klimaziele für 2020 zu erreichen. „Wenn man es netto sieht, sind wir in Deutschland nicht besser als die Amerikaner“, sagte Heuss mit Bezug auf die USA, die aus dem Pariser Klimaschutz-Abkommen ausgestiegen sind.

8.03 Uhr: Mehrere Menschen sind am Freitagmorgen in Hamburg auf Bahngleise gestiegen und haben so für eine Sperrung der westlichen Strecke zwischen Elmshorn und Hamburg-Altona gesorgt. Ein ICE nach Berlin konnte nicht rechtzeitig bereitgestellt werden, wie eine Bahnsprecherin sagte. Auf mehreren Regionalstrecken wendeten die Züge bereits auf Stationen vor Hamburg. Die Polizei habe die Menschen im Gleis unter Kontrolle gebracht, sagte ein Sprecher. Bei den Störern habe es sich scheinbar um Gegner des G20-Gipfels gehandelt.

7.50 Uhr: Zum Auftakt des G20-Gipfels haben sich am Freitagmorgen hunderte Demonstranten an den Hamburger Landungsbrücken und am Verkehrsknotenpunkt Berliner Tor versammelt. An den Landungsbrücken setzten sich mehr als 1000 weiß und lila gekleidete Menschen in Bewegung. Viele skandierten: „Haut ab, haut ab.“ Die Polizei ging nach Augenzeugenberichten mit Schlagstöcken gegen Teilnehmer vor. Am Berliner Tor liefen mehr als 200 Teilnehmer los, es kam zu Rangeleien zwischen Demonstranten und der Polizei.

Neue gewaltsame Proteste programmiert

7.04 Uhr: Am Freitag steht Hamburg vor neuen, möglicherweise ebenfalls gewaltsamen Protesten. Die Gruppe „Block G20 - Colour the red zone“ hat angekündigt, in die engste Hochsicherheitszone vordringen zu wollen. „Unser Ziel ist es, den Ablauf des G20-Gipfels spürbar zu stören und die Inszenierung der Macht, die der Gipfel darstellt, zu brechen“, heißt es in einer Selbstdarstellung. „Wir werden dazu einen massenhaften, öffentlich angekündigten Regelübertritt begehen. Unsere Aktionen sind ein gerechtfertigtes Mittel des massenhaften widerständigen Ungehorsams.“ Die Gruppierung hat morgens um 7.00 Uhr zwei Treffpunkte angemeldet, einen weiteren nachmittags um 15.00 Uhr.

6.52 Uhr: Bei den gewalttätigen Ausschreitungen zum G20-Gipfel in Hamburg sind am Donnerstagabend mindestens 76 Polizisten verletzt worden. Fünf von ihnen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte ein Polizeisprecher am Abend der Nachrichtenagentur AFP. Die meisten Beamten seien nur leicht verletzt.

Peinliche Panne beim Handschlag

6.30 Uhr: Beim Staatsbesuch des des Präsidenten-Ehepaars Trump in Polen im Vorfeld des G20-Gipfels gab es wieder eine Handschlag-Panne: Als Polens First Lady den Donald und Melania Trump begegnete, hatte der US-Präsident seine Hand bereits zur Begrüßung ausgestreckt - doch Agata Kornhauser-Duda ging einfach an ihm vorbei und begrüßte erst seine Frau. Der Gesichtsausdruck von Donald Trump spricht Bände. 

6.15 Uhr: Auf dem Gelände eines Hamburger Autohändlers sind am frühen Freitagmorgen in Hamburg-Marienthal auf einer Fläche von 200 Quadratmetern Reifen in Flammen aufgegangen. An dem Einsatz seien rund 60 Feuerwehrkräfte beteiligt gewesen, sagte ein Sprecher. Zur Brandursache oder zum Sachschaden konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Ebenso unklar ist, ob ein Zusammenhang mit dem G20-Gipfel besteht.

6.13 Uhr: Im Hamburger Schanzenviertel waren am frühen Morgen noch überall Spuren der Verwüstung zu sehen. Bankautomaten wurden demoliert, ganze Straßenzüge mit waren mit Glasscherben und herausgerissenen Pflastersteinen bedeckt. Auch in anderen Stadtteilen gab es Zerstörungen. Die Stadtreinigung begann mit den Aufräumarbeiten.

6.05 Uhr: Am frühen Freitagmorgen blieb es laut Polizei vergleichsweise ruhig in Hamburg. Den schweren Auseinandersetzungen vom Vorabend folgten nur noch vereinzelt Scharmützel. „Es hätte schlimmer kommen können“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Seit 6 Uhr gilt ein Versammlungsverbot in der ganzen Hansestadt.

G20-Gipfel in Hamburg: Trump kritisiert Russland

Heute, am Freitag, beginnt die eigentliche Konferenz beim G20-Gipfel. Morgens treffen sich die Staats- und Regierungschefs in den Hamburger Messehallen, mittags wird das traditionelle Familienfoto gemacht, wie der NDR berichtet. Am Freitagabend ist ein Konzert in der Elbphilarhomie geplant. Am Samstag geht der G20-Gipfel um 10 Uhr weiter, im Anschluss wird Gastgeberin Angela Merkel eine Pressekonferenz geben.

Kurz vor dem Start des G20-Gipfels in Hamburg hat US-Präsident Donald Trump scharfe Kritik an Russland geübt. Er warf Moskau am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Warschau "destabilisierendes" Verhalten vor. Trump will den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag am Rande des G20-Treffens in Hamburg erstmals zum persönlichen Gespräch treffen. Am frühen Donnerstagabend ist ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel geplant. Danach will er mit Japans Premierminister Shinzo Abe und Südkoreas Präsident Moon Jae-In über Nordkorea beraten. „Wir müssen öffentlich demonstrieren, dass ihr sehr schlechtes Verhalten zu Konsequenzen führen wird“, sagte Trump.

Die Veranstalter des G20-Protestcamps in Hamburg-Altona wollen indes noch vor Beginn des Gipfeltreffens erreichen, dass die Obergrenze für die Zahl der Zelte aufgehoben wird. Ein entsprechender Antrag sei bei der Polizei am Donnerstagvormittag eingereicht worden, sagte Versammlungsleiter Carsten Orth. Die Polizei bestätigte das.

Am Mittwochabend waren 300 Zelte für jeweils maximal drei Personen genehmigt worden - außerdem zwei Zirkuszelte und 23 Veranstaltungs- oder Versorgungszelte. Sie stehen alle im Altonaer Volkspark. Er erwarte 3000 bis 7000 Menschen im Protestcamp, sagte Orth. Am Vormittag waren seinen Angaben zufolge dort 1500 bis 2000 Menschen versammelt. Die Polizei sprach von 750.

pak/fro/tlo/dpa/AFP

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