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Angst vor dem „Blackout“: THW warnt Deutsche - jetzt will die GroKo vorsorgen

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So sah ein Stromausfall zum Beispiel in Venezuela im Sommer 2019 aus.
So sah ein Stromausfall zum Beispiel in Venezuela im Sommer 2019 aus. © picture alliance/dpa / Rafael Hernandez

Kliniken stillgelegt, Verkehrschaos und keine Kommunikation: Bei Blackout herrscht Chaos. Die GroKo will jetzt vorsorgen.

Berlin - Hauptursachen für Stromausfälle sind in Deutschland Stürme, Hochwasser, Schnee oder andere Umweltereignisse. Aber auch Cyber-Attacken, Terror-Angriffe oder Sabotage können sich die Bundesregierung und der Katastrophenschutz laut einem Bericht vorstellen. Das Bundesinnenministerium (BMI) rüstet deshalb das Technische Hilfswerk (THW) und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) für den Fall eines großflächigen Stromausfalls (“Blackout“) aus, wie Bild berichtet. 

Mega-Blackout: 33,5 Millionen Euro für Notstromaggregaten

Das THW soll demnach für 33,5 Millionen Euro 670 sogenannte 50 kVA-Notstromaggregate erhalten, damit im Falle eines Blackout beispielsweise Krankenhäuser ihren Betrieb aufrechterhalten können. „Dem THW bereiten großflächige, lang andauernde Stromausfälle Sorgen“, sagte dessen Chef Albrecht Broemme der Bild, als eine Hauptsorge nannte der 66-Jährige den „Ausfall des Internets“. Der Digitalfunk dagegen könne mithilfe von Notstromversorgung bei einem Blackout noch laufen. Dennoch: Die Bevölkerung sei nicht so gut auf einen Blackout vorbereitet wie das THW.

35,6 Millionen Euro erhält der Bild zufolge das BBK  für den Ausbau seiner „Konzeption Zivile Verteidigung“. Das Konzept diene der autarken Unterbringung und Versorgung von bis zu 5000 Personen.“ Das Konzept soll zum Einsatz kommen, wenn die Strom- oder Wasserversorgung ausfällt oder Lebensmittel knapp werden oder nicht mehr geliefert werden können. 

Weitere Probleme bei einem Blackout könnten Plünderungen oder Beeinträchtigungen im Verkehr sein, wenn etwa Ampeln ausfallen. Solche Szenarien sind laut BBK im Krieg und bei Naturkatastrophen vorstellbar, heißt es in dem Bericht - aber auch bei einem großen Stromausfall.

Video: Wie eine Kettenreaktion das Leben auf der Erde lahmlegen kann

Stromausfall in Deutschland: „Die Lage war sehr angespannt“

Erst diesen Juni stand Deutschland mehrfach am Rande eines Blackouts. Es war einfach zu wenig Strom vorhanden - viel weniger, als die deutschen Verbraucher benötigten. „Die Lage war sehr angespannt und konnte nur mit Unterstützung der europäischen Partner gemeistert werden“, teilten die Netzbetreiber damals mit. 

Unvergessen auch der Mega-Stromausfall in diesem Jahr in Argentinien und Uruguay. Viele fragten sich anschließend, ob ein kompletter Blackout auch in Deutschland denkbar wäre. Die Bundesnetzagentur teilte damals mit, dass 2017 jeder Verbraucher im Durchschnitt gut 15 Minuten ohne Strom war. Die Qualität der Stromversorgung in Deutschland liege damit „im europäischen Vergleich auf einem sehr hohen Niveau“, sagte ein Sprecher der Behörde. 

Alle Stromausfälle, die länger als drei Minuten dauern, müssen der Bundesnetzagentur gemeldet werden.

Wer hingegen derzeit auf der Suche nach einem neuen Strom- oder Gasanbieter ist, den könnte eine Warnung von Stiftung Warentest interessieren - dort heißt es „Finger weg von Vervox“. 

frs

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