Das Gebäude blickt auf eine bemerkenswerte Geschichte zurück. Im sechsten Jahrhundert nach Christus wurde die Hagia Sophia als byzantinische Kirche erbaut. Die Osmanen funktionierten das Gebäude nach der Eroberung Konstantinopels - so hieß Istanbul zu dieser Zeit - in eine Moschee um. Unter dem türkischen Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk wurde das Gebäude 1934 zum Museum.
Orthodoxe Christen in Griechenland und den USA trauern wegen der Umwandlung in eine Moschee. In zahlreichen griechischen Kirchen sollen die Glocken zur Trauer geläutet werden. Die Regierung Griechenlands hat wiederholt die Umwandlung der Hagia Sophia als einen „historischen Fehler“ bezeichnet.
Fast ein Jahrtausend lang war die Hagia Sophia das größte Gotteshaus der Christenheit. Sie war Hauptkirche des Byzantinischen Reiches. Ab dem 7. Jahrhundert wurden dort die Kaiser gekrönt. Wie der Petersdom für die Katholiken, so sei die Hagia Sophia für alle orthodoxen Christen auf der Welt ein wichtiges Symbol. Als die Osmanen die Stadt übernahmen, war die Umwandlung ein Symbol des Sieges.
Bei einer Live-Übertragung im Internet bekam der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan massive Kritik zu hören. Hinter der Aktion standen wohl vor allem Jugendliche. Auf das Rekordtief der türkischen Landeswährung findet der Staatschef eine einfache Antwort. (lb mit dpa)