1. Startseite
  2. Politik

Hanau: Benefizkonzert für Anschlagsopfer wird verschoben - Coronavirus erreicht Stadt

KommentareDrucken

Nach dem Attentat von Hanau wandert das Problem Ausländerfeindlichkeit bei den Prioritäten der Bundesregierung nach oben. Innenminister Horst Seehofer kündigt eine Kommission an. Alle Infos im News-Ticker.

Update vom 4. März: Am Tag der offiziellen Trauerfeier für die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau haben am Mittwochmittag bundesweit Schweigeminuten stattgefunden. Dazu hatten unter anderem große Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände wie der Deutsche Gewerkschaftsbund,  die IG Metall sowie Unternehmen der deutschen Metall-, Elektro- und Chemieindustrien.

Auch die Städte Frankfurt am Main, Kassel und Wetzlar beteiligten sich an der bundesweiten Schweigeminute. In Hanau werden am frühen Mittwochabend Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar bei einer zentralen Trauerfeier gedenken.

Hanau: Benefiz-Konzert für Anschlagsopfer wird wegen Corona-Fall verschoben

Update vom 3. März: Das Benefiz-Konzert prominenter Künstler in Gedenken an die Anschlagsopfer von Hanau wird verschobenGrund ist der erste bestätigte Corona-Fall in Hanau. Nach ursprünglicher Planung sollte das Konzert am Samstag im Kurpark stattfinden. Nun wurde es auf unbestimmte Zeit verlegt, wie Stadtentwickler Martin Bieberle am Dienstag sagte. Zuvor hatte der „Hanauer Anzeiger“ darüber berichtet.

„Wir können die Dynamik des Themas nicht abschätzen“, sagte Bieberle. Deshalb habe man sich vorsorglich dazu entschlossen, das Konzert erst einmal abzusagen. „Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir das noch ohne finanziellen Schaden tun können“, erklärte Bieberle. Bei einer kurzfristigen Absage hätte es hingegen teuer werden können.

Zu dem angekündigten Konzert der Gruppe „Hautevolee“ unter dem Motto „Ich liebe Hanau“ sollten auch namhafte Bands und Künstler auftreten. Im Gespräch waren den Angaben zufolge Samy Deluxe, Afrob und die Söhne Mannheims. Das Konzert soll im Frühjahr oder Frühsommer nachgeholt werden.

Hanau: Bundesregierung will „Rechter Gewalt“ mit neuer Maßnahme Herr werden

Update vom 28. Februar: Horst Seehofer von der CSU will eine unabhängige Expertengruppe gegen Islamfeindlichkeit ins Leben rufen. „Hassprävention und Förderung der Demokratie werden jetzt im Bundesinnenministerium weiter gestärkt“, teilte der Bayer am Samstag mit.

Die Arbeit des „Unabhängigen Expertenkreises Islamfeindlichkeit“ sei dabei auf mehrere Jahre angelegt. „Er soll aktuelle und sich wandelnde Erscheinungsformen von Muslim- und Islamfeindlichkeit eingehend analysieren“, sagte Seehofer. Außerdem sollen Schnittmengen mit antisemitischen Haltungen untersucht werden. Dies solle in einem Bericht münden, der Empfehlungen für den Kampf gegen antimuslimischen Hass und islamfeindliche Ausgrenzung gebe.

Islamfeindlichkeit: Am Montag findet Integrationsgipfel statt

Am Montag findet im Kanzleramt ein Integrationsgipfel statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lädt dazu regelmäßig Vertreter von Organisationen ein, die sich mit Migration und Integration beschäftigen. In ihrer am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Video-Botschaft sagte sie, nach den Morden in Hanau müsse man konstatieren, dass es Gruppen in unserer Gesellschaft gebe, die sich im Augenblick nicht sicher fühlen. „Die Sicherheit aller Menschen in Deutschland zu gewährleisten, ist unsere oberste Aufgabe“, sagte die Kanzlerin.

Allein in diesem Jahr stelle die Bundesregierung für Präventionsarbeit 125 Millionen Euro zur Verfügung. „Es ist wichtig, dass Menschen sich miteinander austauschen, dass Menschen miteinander sprechen, sich kennenlernen“, sagte die Kanzlerin.

Beim Integrationsgipfel soll es ebenfalls um den rassistischen Anschlag in Hanau gehen. Darüber hinaus wird der „Nationale Aktionsplan Integration“ Thema sein - in diesem hat die Bundesregierung ihre Integrationsmaßnahmen gebündelt. Der Schwerpunkt des Gipfels liegt auf der sogenannten Vor-Integration, also der Frage, wie schon im Herkunftsland systematisch damit begonnen werden kann, Einwanderinnen und Einwanderer auf Deutschland vorzubereiten.

Jens Spahn (l.) und Horst Seehofer bei einer Pressekonferenz zum Thema Coronavirus
Jens Spahn (l.) und Horst Seehofer bei einer Pressekonferenz zum Thema Coronavirus. © dpa / Wolfgang Kumm

Die SPD forderte darüber hinaus die Einsetzung eines Rassismusbeauftragten der Bundesregierung. Dieser solle „als unabhängige Stelle, mit eigenen Ressourcen ausgestattet“ werden, sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Serpil Midyatli dem Tagesspiegel (Sonntag). Die beiden SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans wollten das Thema beim nächsten Treffen des Koalitionsausschusses am 8. März auf den Tisch bringen, sagte Midyatli der Zeitung. Mit Blick auf Hanau sagte sie: „Es darf nicht bei tröstenden Worten bleiben. Wir brauchen jetzt konkrete Taten.“

Hanau: Todesschütze wurde kurz vor der Tat wegen Falschparkens kontrolliert

Update vom 27. Februar 2020, 16.26 Uhr: Die Anzeige, die der mutmaßliche Hanau-Attentäter im November bei den Behörden eingereicht hatte, will die Bundesanwaltschaft dem Innenausschuss zur Verfügung stellen. Sie habe „keine Gefährlichkeit“ von Tobias R. erkennen lassen,  sagte Generalbundesanwalt Peter Frank am Donnerstag vor dem Ausschuss. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Mit dem vom mutmaßlichen Attentäter verfassten rassistischen Manifest seit die Anzeige nur „teilweise deckungsgleich“ gewesen. 

Zu möglichen Mittätern beim Anschlag von Hanau gibt es bislang keine Erkenntnisse. Es werde aber weiter ermittelt, sagte Generalbundesanwalt Frank. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nahm ebenfalls an der Ausschusssitzung teil und hat dort von einer „Blutspur“ des Rechtsterrorismus seit den Morden des rechtsextremen NSU gesprochen. Wie AFP ebenfalls unter Berufung auf Teilnehmerkreise berichtet, habe er sich vor den Abgeordneten dagegen gewandt, Rechtsextremismus durch einen Vergleich mit Linksextremismus zu relativieren

Hanau: Todesschütze wurde nur eine Stunde vor der Tat wegen Falschparkens kontrolliert

Update vom 27. Februar: Nur etwa eine Stunde vor Abgabe des ersten Schusses wurde der Todesschütze von Hanau wegen Falschparkens kontrolliert. Wie Teilnehmer einer nicht-öffentlichen Sondersitzung des Innenausschusses am Donnerstag berichteten, war sein Auto in der Nähe des ersten Tatorts abgestellt. Bei der Kontrolle habe er nicht aggressiv reagiert, erfuhren die Teilnehmer vom Generalbundesanwalt. 

Update vom 25. Februar: Der türkische Botschafter in Deutschland, Ali Kemal Aydin, hat nach dem mutmaßlich rassistischen Anschlag von Hanau ein Umdenken gefordert. Jetzt sei es an der Zeit „Stopp!“ zu sagen, sagte er in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit Hürriyet.de. Die deutschen Behörden müsste Fehler im Umgang mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie und Diskriminierung eingestehen und korrigieren.

Der türkische Botschafter berichtet von täglichen Drohungen gegen Moscheen in Deutschland

Inzwischen vergehe kaum ein Tag, ohne dass bei einer Moschee irgendwo in Deutschland eine Drohung eingehe, sagte der Botschafter. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf die zwölfköpfige Gruppe um Werner S., für die Mitte des Monats Haft angeordnet worden war. Die Männer sollen unter anderem Anschläge auf Moscheen geplant haben.

Aydin, der nach dem Anschlag im hessischen Hanau gewesen war, sagte, die ersten Türken seien vor 60 Jahren auf Einladung der Deutschen in dieses Land gekommen. Für viele Menschen aus der Türkei sei Deutschland inzwischen eine neue Heimat geworden. Alle Neonazis sollten wissen, „egal was ihr auch tut, die türkische Gemeinschaft wird ein Teil Deutschlands bleiben“.

Nach dem Anschlag von Hanau wird die zentrale Trauerfeier möglicherweise kommende Woche stattfinden. Das teilte die Stadt am Dienstag mit. Ein genauer Termin stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher. Die Abstimmung mit Bund und Land laufe. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe mitgeteilt, dass sie teilnehmen wolle. Da aber kein genauer Termin feststehe, gebe es hierfür noch keine Gewissheit, erklärte die Stadt. Auch ein Regierungssprecher in Berlin sagte auf Anfrage, die Planungen seien noch nicht abgeschlossen.

Morde von Hanau: Videomaterial stützt entsetzliche These

Update vom 24. Februar: Die türkische Agentur Anadolu hat ein Überwachungskamera-Video vom 15. Februar 2020 publiziert, das Tobias R. in der „Arena Bar“ in Hanau zeigen soll. Auf den Aufnahmen ist ein Mann in grüner Jacke und mit dunkler Mütze zu sehen. Vier Tage später erschoss Tobias R. in dieser Shisha-Bar zunächst drei Menschen, bevor er seinen Amoklauf fortsetzte und insgesamt neun Menschen das Leben nahm.

Das Videomaterial könnte für die These sprechen, dass der Täter von Hanau seine Angriffsziele im Vorfeld ausspähte. Focus.de erkundigte sich nach Publikation des Videos bei Anwohnern der „Arena Bar“, ob sie den Mann aus den Videoaufnahmen dort schon gesehen hätten - diese verneinten demnach. 

Ein Schlager-Star entkam dem Anschlag von Hanau nur knapp. Jetzt meldet er sich zu Wort.

Hanau-Morde: AfD rückt ins Visier - Mehrheit gibt der Partei Mitverantwortung für rechte Gewalt

Update vom 23. Februar, 21.05 Uhr: Nach dem rassistisch motivierten Terror-Anschlag von Hanau stellt sich die Frage nach Rassismus in Deutschland. Inwieweit dieser auch den politischen wie kulturellen Alltag der Bundesrepublik beeinflusse, soll am Sonntagabend bei „Anne Will“ diskutiert werden

Update vom 23. Februar, 12.06 Uhr: Neun Menschen erschoss Tobias R. bei seinem Amoklauf in Hanau, bevor er die Waffe gegen seine Mutter und anschließend gegen sich selbst richtete. Die Bild am Sonntag (Artikel hinter Bezahlschranke) beleuchtet die Umstände, unter denen einige der Opfer ums Leben kamen.

So wollte Mercedes K. - neben R.‘s Mutter die einzige erschossene Frau - eine Pizza für ihre beiden Kinder aus der „Arena Bar“ holen, als sie dem Täter begegnete. Said N. wurde in derselben Shisha Bar getötet, als er dort mit seinem Bruder zu Gast war.

Viorel P. wollte an dem Kiosk neben der „Arena Bar“ einen Saft kaufen und wurde im Mercedes seines Vaters sitzend durch die Windschutzscheibe erschossen. Zum Essen trafen sich in der Bar Ferhat U. und Hamza K. - beide kamen ums Leben, Letzterer infolge eines Schusses in den Rücken.

Hanau: AfD rückt durch Bluttat ins Visier

Update vom 23. Februar, 10.14 Uhr: Infolge der Bluttat von Hanau rückt auch die AfD immer mehr ins Visier. Einer Umfrage des Instituts Kantar für Bild am Sonntag zufolge geben 60 Prozent der Deutschen eine Mitverantwortung für rechtsextremistische Gewalttaten. Lediglich 26 Prozent sind davon nicht überzeugt, die übrigen 14 Prozent zeigten sich unentschlossen.

Mit 49 Prozent gaben fast die Hälfte der Befragten an, davon auszugehen, dass vom Rechtsextremismus die größte Terrorgefahr in Deutschland ausgehe. Islamistische Fundamentalisten sehen 27 Prozent als größte Bedrohung, nur sechs Prozent vermuten Linksextremismus als größtes Übel. Zudem sind 46 Prozent der Umfrage-Teilnehmer der Meinung, die deutschen Behörden würden zu wenig auf die vom Rechtsextremismus ausgehenden Gefahren achten, dem widersprechen 41 Prozent.

Hanau-Morde: Zeuge schildert die schrecklichen Szenen - Video von Überwachungskamera aufgetaucht

Update vom 22. Februar 2020, 20.09 Uhr: Piter Minnemann ist 18 Jahre alt und entging bei dem Attentat auf die „Arena Bar“ nur knapp dem Tod. Eine Pizza habe ihm das Leben gerettet, schildert er der Bild (Artikel hinter Bezahlschranke).

Er kannte alle Opfer und saß mit seinen Freunden gemeinsam am Tisch. Piter hatte sich eine Pizza mitgebracht, kam aber von seinem Platz aus nicht an das Abendessen. Nur deshalb hatte er sich umgesetzt und das rettete ihm womöglich das Leben. 

Als er sich gerade einen Stuhl holte, fielen die ersten Schüsse im Lokal. „Wir sind alle nach hinten gerannt“, beschreibt er die Szene, „aber die Tür dort war zu.“ Deshalb warfen sich er und seine Freunde hinter die Theke. Tobias R. habe sein Magazin komplett verschossen und sei dann wieder gegangen. 

Hanau-Morde: Video von Überwachungskamera aufgetaucht - es soll Attentäter auf der Flucht zeigen

Update vom 22. Februar 2020, 15.27 Uhr: Der mutmaßliche Attentäter von Hanau Tobias R. ist offenbar von Überwachungskameras gefilmt worden. Das berichtet die Bild (Artikel hinter Bezahlschranke). Die Aufnahmen zeigen offenbar den Schützen, wie er vom ersten Tatort, einer Shisha-Bar am Heumarkt, flüchtet. Die Aufnahmen sind zwar unscharf, doch in der Hand könnte die Pistole des Attentäters zu sehen sein. Shisha-Bar-Besitzer Mustafa Kurt sagte zu dem Blatt: „Er hat vor meinem Laden geschossen und einige Autos getroffen. Ich bin kurz vorher in meine Bar, sonst wäre ich jetzt vielleicht auch tot.“

Hanau-Morde: Stadt bereitet Trauerfeier für Anschlagsopfer vor

Update vom 22. Februar 2020, 13.40 Uhr: Hanau plant eine zentrale Trauerfeier der Stadt für die Opfer des mutmaßlich rassistisch motivierten Attentats. Diese werde in Abstimmung mit den Angehörigen sowie den Bundes- und Landesbehörden vorbereitet, teilte die hessische Kommune am Samstag mit. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) berief für Montag eine Sondersitzung des Runden Tischs der Religionen ein. „Wir wollen sichergehen, dass wir immer nach den wirklichen Bedürfnissen der Angehörigen handeln“, sagte Kaminsky. „In diesem Rahmen werden wir klären, wie den verschiedenen Bedürfnissen rund um die Trauer Sorge getragen werden kann.“ Dem Gremium gehören laut Stadt 36 Hanauer Kirchen- und Religionsgemeinschaften an, die sich regelmäßig treffen.

Harte Worte gegen rechte Taten und Gedankengut kommen derweil auch aus dem Karneval. In seiner Rolle als Obermessdiener hielt Andreas Schmitt eine Wutpredigt, die vielen unter die Haut ging

Hanau-Morde: Vater des Attentäters gerät ins Visier

Update vom 22. Februar 2020, 8.50 Uhr: Hatte der Schütze von Hanau Mitwisser und Helfer? Dem gehen die Ermittler nach den tödlichen Schüssen nach. Dabei soll laut „Bild“ Hans-Gerd R. (72), Vater des mutmaßlichen Attentäters Tobias R., in den Fokus gerückt sein. Die Ermittler sollen den 72-Jährigen als Beschuldigten führen - obwohl sie nicht davon ausgehen, dass Hans-Gerd R. direkt an den Morden beteiligt war. 

Doch es werde geprüft, ob der Vater „tatbegünstigend“ gewirkt haben soll“, schreibt das Blatt. Der 72-Jährige soll wegen wegen falscher Verdächtigung, übler Nachrede, Falschaussage und Erpressung polizeibekannt sein. Ein früherer Freund von Tobias R. habe berichtet, dass er dem Sohn zu Schulzeiten verboten habe, sich mit Migranten anzufreunden.

Nach Schüssen in Hanau: Tausende beteiligen sich an Kundgebungen

21.21 Uhr: Rund 3000 Menschen haben sich laut Polizeiangaben nach dem mutmaßlich rassistischen Anschlag in Hanau am Freitag in Hannover zu einer Kundgebung versammelt. Auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) waren vor Ort. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Hannover gegen Rassismus - Hannover für Vielfalt“, organisiert wurde sie vom Bündnis „Bunt statt braun“. 

Und auch am Ort des Attentats vom Mittwoch will ein Bündnis am kommenden Samstag ab 14 Uhr gegen Hetze und Menschenverachtung auf die Straße gehen. Die Veranstalter rechnen nach Angaben der Stadt mit bis zu 2000 Teilnehmern. Die Demonstration soll sich ausgehend vom Freiheitsplatz in der Hanauer Innenstadt hin zu den beiden Tatorten bewegen. Zudem ist am Nachmittag auf dem zentralen Marktplatz von einem privaten Veranstalter noch eine weitere Kundgebung geplant. 

19.16 Uhr: Offenbar besuchte der mutmaßliche Todesschütze von Hanau nur wenige Tage vor seiner fatalen Attacke einen der beiden Tatorte, an denen er später mehrere Menschen erschoss. So berichtet focus.de unter Berufung auf die türkische Agentur Anadalu von einem Mann in grüner Jacke und dunkler Mütze, den eine Überwachungskamera offenbar in der Bar zeigt. Ein Bild der Szene kursiert mittlerweile im Internet. Die Person, die auf dem Video zu sehen ist, soll ähnlich gekleidet wie Tobias R. in einem der Videos, die er auf seiner Homepage veröffentlichte. Auch das Gesicht der Person in der Aufnahme sei dem des Tatverdächtigen sehr ähnlich, schreibt focus.de.

Hanau: Der Verdächtige soll offenbar wenige Tage vor der Attacke an einem der Tatorte gewesen sein

Die türkische Agentur Andalu schreibt, es würde sich um Tobias R. handeln. Auf Nachfrage von focus.de heißt es, das Video stamme aus der Arena Bar in Hanau, wo Tobias R. am Abend des 19. Februars mutmaßlich drei Menschen erschoss. Später starben bei dem Anschlag noch sechs weitere Opfer sowie die Mutter des Tatverdächtigen. Letzterer beging anschließend Suizid.

Wie focus.de weiter schreibt, spreche offenbar noch etwas dafür, dass es sich bei den Überwachungsaufnahmen tatsächlich um Tobias R. handelt: Er soll nur wenige hundert Meter von der Bar entfernt gewohnt haben. Was genau er dort vier Tage vor der Bluttat gemacht hat, ist unklar. Mehrere Personen, die Focus im Umfeld der Bar ansprach, wollen ihn nie zuvor dort gesehen haben.

Ein Polizist fotografiert nach den tödlichen Schüssen in Hanau Spuren.
Ein Polizist fotografiert nach den tödlichen Schüssen in Hanau Spuren. © AFP / ODD ANDERSEN

Hanau: Rückführung eines 22-jährigen Todesopfers soll über eine GoFundMe-Kampagne ermöglicht werden

16.56 Uhr: Bei dem Anschlag in Hanau wurde am Mittwochabend auch der 22-jährige Ferhat U. getötet. Der Leichnam des jungen Mannes soll nun zurück in die Türkei zu seiner Familie gebracht werden. Den Eltern des 22-Jährigen geht es finanziell offenbar nicht sehr gut. Deshalb startete Ferhats Onkel Imran O. nun eine GoFundMe-Kampagne, um Geld für die Rückführung seines getöteten Neffen zu sammeln. „Ferhat war 22 Jahre alt, ein lebensfroher Mensch und hatte erst vor Kurzem seine Lehre beendet“, erzählte Imran O. laut Angaben einer Rundmail der Crowdfunding-Plattform GoFundMe. Für die Familie seien es schmerzvolle Stunden, Tage und Wochen, um diesen Verlust zu verkraften. Wer Imran O. bei seiner Aktion unterstützen mit Spenden unterstützen möchte, kann dies auf der Internetseite, die für die Kampagne eingerichtet wurde.

16.25 Uhr: Nun werden neue schockierende Details zum Anschlag in Hanau bekannt. Wie die dpa berichtet, soll der mutmaßliche Attentäter Tobias R. während seiner Fahrt durch Hanau zwei der Todesopfer in ihren Autos erschossen haben. Das teilten Behördenvertreter am Freitag in einer Telefonkonferenz Mitgliedern des Innenausschusses mit, berichteten Teilnehmer. Nicht beantwortet sei jedoch nach wie vor die Frage, wann am Mittwochabend der erste Notruf bei der Polizei eingegangen sei. 

Hanau: Tobias R. wohnte bis 2018 in München - zuletzt lebte er mit seinen Eltern zusammen

Laut Teilnehmern der Besprechung erfuhren die Abgeordneten, dass der Attentäter bis 2018 in München zur Untermiete gewohnt hatte. Weiter wurde ihnen offenbar mitgeteilt, dass der mutmaßliche Todesschütze zuletzt arbeitslos gewesen sei, bei seinen Eltern gewohnt und wenig soziale Kontakte gehabt habe. Bei seinen Eltern sollen außerdem zwei Schusswaffen gefunden worden sein, eine Walther-Kleinkaliberwaffe und eine Sig Sauer. Wann genau die Mutter des Tatverdächtigen erschossen wurde, sei noch nicht erklärt. Auch habe der Vater bislang noch nicht vernommen worden können. 

16.13 Uhr: Das hessische Landeskriminalamt (LKA) hat die Nationalitäten der Opfer des Anschlags in Hanau veröffentlicht. Drei der Getöteten haben demnach die deutsche Staatsangehörigkeit, zwei die türkische, eine Person hatte die bulgarische Staatsangehörigkeit und eine die rumänische. Außerdem kam ein Opfer aus Bosnien-Herzegowina und ein Toter hatte die deutsche sowie die afghanische Staatsangehörigkeit. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, gehen diese Informationen aus einer E-Mail des LKA hervor, die an die Stadt Hanau gesendet wurde. 

Hanau: Die Verletzten waren unter anderem deutsche und türkische Staatsbürger

Unter den Verletzten sind laut LKA je zwei Personen mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit sowie ein Mensch mit deutsch-afghanischer Zugehörigkeit

14.22 Uhr: Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) hat nach dem mutmaßlich rassistischen Anschlag in seiner Stadt den Begriff "Fremdenfeindlichkeit" für das Motiv des mutmaßlichen Täters abgelehnt. "Diejenigen, die hier in Hanau ermordet wurden, waren keine Fremden. Sie waren Mitbürger", sagte Kaminsky am Freitag vor Journalisten zur Begründung.

Viele Menschen in der Stadt hätten einen Migrationshintergrund. "Und das sind alles keine Fremden", fügte Kaminsky hinzu. Für ihn seien neben einem "psychopathischen Anteil" Rassismus und Hass relevant für die Erklärung des Motivs.

Nach Bluttaten in Hanau: Polizei übermalt Schriftzug - neue Details zum Täter

13.13 Uhr: Der mutmaßliche Täter von Hanau hat nach derzeitigem Erkenntnisstand vor seinem Anschlag am Mittwochabend mit niemandem über seine Pläne gesprochen. Bislang gebe es keine Erkenntnisse, dass der 43-Jährige vorher "mit anderen Personen geredet oder um Unterstützung gebeten hat", sagte Generalbundesanwalt Peter Frank am Freitag in Berlin. Es sei aber noch Gegenstand der Ermittlungen herauszufinden, ob der mutmaßliche Täter sich "in der realen Welt" oder virtuell über das Internet über seine Pläne ausgetauscht oder Unterstützung bekommen habe, fügte Frank hinzu.

13.10 Uhr: Unter den Opfern der Bluttat von Hanau ist auch ein Mann aus Regensburg, der vor drei Jahren aus Bayern weggezogen ist. 

11.38 Uhr: Die Ermittler gehen davon aus, dass der mutmaßliche Todesschütze von Hanau psychisch krank war. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, sprach am Freitag in Berlin auf Grundlage erster Einschätzungen von einer offensichtlich „schweren psychotischen Krankheit“. 

11.28 Uhr: Der mutmaßliche Täter von Hanau hat in der Vergangenheit angeblich leidenschaftlich bei der Jugendmannschaft von Eintracht Frankfurt gespielt. Eine Knieverletzung habe die Sportkarriere von Tobias R, aber beendet, berichtet die „Bild“. Eben genanntes Eintracht Frankfurt sorgte Donnerstagabend bei der Schweigeminute für die Opfer von Hanau für ein tolle Reaktion auf einen Zwischenruf

In dieser Zeit habe Tobias R. begonnen sich zu verändern. „Er ist mit dem Auto durch Hanau gerast, hat eine Schreckschusspistole aus dem Handschuhfach geholt, auf Leute gezielt und gesagt: ,Die kriegen wir alle‘“, zitiert die „Bild“ einen Jugendfreund. Dieser sagte gegenüber dem Blatt weiter: „Er war ein innerlich zerrissener Typ. Auf der einen Seite ein übergenauer Spießer, der sich über alles und jeden aufregen konnte. Und auf der anderen Seite ein Fan von Gangsta-Rap, einer, der ausbrechen will.“

Unterdessen übersprühte die Polizei in der Nähe eines Tatortes in einer Unterführung einen Schriftzug. Dort war die  Internetseite des mutmaßlichen Attentäters auf die Wand einer Unterführung gesprüht worden. Auf seiner Webseite hatte Tobias R. Schreiben und Videos veröffentlicht. Die Webseite und der Youtube-Kanal des mutmaßlichen Täters sind inzwischen nicht mehr erreichbar.

In einer Unterführung war die Adresse der Webseite des mutmaßlichen Täters von Hanau zu lesen. Die Polizei übersprühte den Schriftzug.
In einer Unterführung war die Adresse der Webseite des mutmaßlichen Täters von Hanau zu lesen. Die Polizei übersprühte den Schriftzug. © dpa / Nicolas Armer

Nach Bluttaten in Hanau: Bundesweite Gedenkveranstaltungen

8.15 Uhr: Deutschlandweit fanden am Donnerstagabend Gedenkveranstaltungen statt. Großer Andrang herrschte auch bei einer Mahnwache am Marktplatz von Hanau. Tausende Menschen lauschten den Worten von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky - viele mit einem mulmigen Gefühl.

„Die Menschen leben hier wirklich friedlich zusammen, egal was für eine Herkunft, egal was für eine Religion“, berichtet ein 23-Jähriger Muslim, Sohn türkischer Eltern, gegenüber Focus Online. Und doch lässt ihn seit Mittwochabend eine drängende Frage nicht mehr los: „Wenn dieser irre Typ hier so lange unter uns gelebt hat, wie viele gibt es noch von denen? Was werden die als nächstes tun?“

Es sei „ein Gefühl der Angst, das sich da breit macht“, erklärt der 23-Jährige. „Selbst hier auf der Mahnwache, als wir auf dem Makrtplatz ankamen. Das habe ich noch nie gehabt hier in Hanau“, führt er weiter aus. Sein Freund pflichtet bei: „Ich habe mich heute früh auf der Straße umgedreht, einfach um zu sehen, wer hinter mir ist.“

Bluttaten in Hanau - Weggefährte des Todesschützen gesteht: „Weiß, dass jetzt viele Fragen auf uns zukommen“

Update vom 21. Februar, 6.10 Uhr: Der mutmaßliche Todesschütze von Hanau war seit mehreren Jahren Mitglied im Frankfurter Schützenverein „Diana Bergen Enkheim“. Gegenüber Focus Online hat sich nun der Klubvorsitzende geäußert. 

Er habe Tobias R. Anfang des Jahres 2019 zuletzt gesehen, erklärt Claus Schmidt. „Ich bin geschockt, traurig, wütend. Mir fehlen absolut die Worte. Mein Mitgefühl ist bei den Hinterbliebenen der Opfer, den vielen Menschen hier. Es ist entsetzlich, was passiert ist“, sagt der Vereinsvorsitzende.

Was Schmidt bewusst ist: „Ich weiß natürlich auch, dass auf uns jetzt viele Fragen zukommen.“ Die sei aber unbedeutend im Vergleich zum großen Leid, dass der Schütze angerichtet habe. Ausländerfeindliche Parolen habe man von Tobias R. im Verein nie gehört, „noch nicht mal Stammtischsprüche“. Ob für den Tatverdächtigen ein Führungszeugnis vorlag, konnte Schmidt auf Nachfrage nicht sagen.

Als Reaktion auf die Bluttaten lasse man vorerst alle Schießtrainings ausfallen sagt Schmidt, der in Bezug auf Tobias R. mit Nachdruck klarstellt: „Unter diesen Umständen verbietet sich das Wort Kamerad. Ein solcher Mann kann kein Kamerad sein.“

Hanau: Details zum mutmaßlichen Täter - vor dem Blutbad stellte er offenbar Anzeige 

20.06 Uhr: Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge war der mutmaßliche Schütze von Hanau nicht vorbestraft. Die Bundesanwaltschaft teilte am Donnerstag außerdem mit, dass es auch keine Verfahren mit politischem Bezug gegen ihn gebe. Weitere Erkenntnisse aus den bisherigen Ermittlungen: Der 43-Jährige habe wohl am Mittwochabend zunächst neun Menschen im Alter von 21 bis 44 Jahren erschossen. Dabei handele es sich sowohl um ausländische, als auch um deutsche Staatsangehörige. 

Der Verdächtige und seine 72-jährige Mutter seien nach der Tat tot in einer Wohnung gefunden worden. Eine Schusswaffe habe neben den Leichen gelegen. Der Vater des mutmaßlichen Schützen war den Angaben zufolge äußerlich unverletzt. Der Deutschen Presse-Agentur zufolge führt ihn die Bundesanwaltschaft nicht als Beschuldigten. 

Weiter wurde am Donnerstagnachmittag bekannt, dass der mutmaßliche Todesschütze von Hanau nach Auskunft der zuständigen Kreisbehörde 2013 eine waffenrechtliche Besitzerlaubnis erhalten habe. Tobias R. hat seine Waffen daher scheinbar legal besessen, er war Sportschütze. Die erste Waffe sei 2014 eingetragen worden, teilte ein Sprecher des Main-Kinzig-Kreises am Donnerstag in Gelnhausen mit. Zuletzt seien in der Waffenbesitzkarte des Sportschützen zwei Waffen eingetragen gewesen. In seinem Verein galt der 43-Jährige als unauffällig. Die Erlaubnis sei im Jahr 2019 überprüft worden. Einen Jagdschein besaß der mutmaßliche Täter nach Erkenntnissen der Behörde nicht. 

Hanau: Eine Schule und zwei Kitas bleiben auch am Freitag nach dem Anschlag geschlossen 

19.24 Uhr: Nach der Schreckenstat in Hanau sollen eine Schule und zwei Kitas auch am Freitag geschlossen bleiben. Der Grund dafür seien die laufenden Ermittlungen der Polizei im Stadtteil Kesselstadt/Weststadt, gab die Stadtverwaltung am Donnerstag bekannt. Von der vorübergehenden Schließung betroffen sind die Heinrich-Heine-Schule, die Kinderburg West und das Kinderhaus West. In einer Kita in unmittelbarer Nähe sei aber ein Notdienst eingerichtet worden. Der Unterricht an der Heinrich-Heine-Schule soll dann nach einer bereits zuvor geplanten Pause über Fastnacht am kommenden Mittwoch wieder starten. Schon am Donnerstag waren die Schule und die beiden Kitas geschlossen geblieben. 

18.22 Uhr: Unter den neun Todesopfern des Anschlags in Hanau befindet sich auch ein bulgarischer Staatsbürger. Das gaben die bulgarischen Behörden am Donnerstag bekannt. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass unter den Getöteten fünf türkische Staatsbürger waren. Den Angaben eines Dachverbands kurdischer Gemeinschaften in Deutschland waren mehrere Tote kurdischer Herkunft.

Hanau: Behörden sollen schon seit November über die Verschwörungstheorien von Tobias R. Bescheid gewusst haben

16.48 Uhr: Wie Bild.de berichtet, sollen die Behörden schon seit November vergangenen Jahres über die Verschwörungstheorien von Tobias R. Bescheid gewusst haben. Denn der mutmaßliche Todesschütze wendete sich offenbar bereits im November schriftlich an den Generalbundesanwalt Peter Frank. Er soll eine „Strafanzeige“ eingereicht haben, die Bild vorliegt. In dem Schreiben vom 6. November soll der Tatverdächtige offiziell „Strafanzeige gegen eine unbekannte geheimdienstliche Organisation“ gestellt haben. Zudem soll er von der Behörde gefordert haben, „dass Sie auf mich zugehen und mit mir kommunizieren“, wird bei Bild.de aus der Anzeige zitiert. 

Tobias R. soll sich selbst in dem Schreiben als „normalen Bürger“ bezeichnet haben. Er sei weder Geheimdienstmitarbeiter, noch habe er jemals für eine Geheimdienstorganisation gearbeitet. Er verfüge aber über Informationen, so der Tatverdächtige laut Bild.de, wonach „Tausende deutsche Bürger von einem Geheimdienst überwacht“ würden. Weiter soll der mutmaßliche Täter behauptet haben, es gebe Menschen, „welche in der Lage sind, die Gedanken eines anderen Menschen zu lesen und darüber hinaus fähig sind, sich in diese einzuklinken und bis zu einem gewissen Grad eine Art Fernsteuerung vorzunehmen“. 

Hanau: Tobias R. soll eine Strafanzeige beim Generalbundesanwalt gestellt haben

Tobias R. soll zudem eine Warnung an Generalbundesanwalt Frank gerichtet haben. Letzerer werde sich im Falle von Ermittlungen „höchstwahrscheinlich mit einer Organisation anlegen, welche die derzeit mächtigste auf dieser Welt ist. Ich habe sie darauf hingewiesen, mit welchen Manipulationsmethoden zu rechnen ist.“ Weiter sollen sich im Text der Strafanzeige, die laut Bild.de 19 Seiten umfasst, auch weite Passagen des Abschiedsmanifests befinden. Dieses Manifest soll Tobias R. vor seinem Terroranschlag im Internet veröffentlicht haben. 

15.39 Uhr: Generalbundesanwalt Peter Frank fasste am Donnerstagnachmittag auch die bisherigen Erkenntnisse zu den Opfern und dem Tatverdächtigen der Attacken in Hanau zusammen. So seien laut Frank neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen worden. Zudem gebe es sechs weitere Verletzte, darunter eine schwer verletzte Person. Nun solle ermittelt werden, ob der mutmaßliche Täter Unterstützer oder Mitwisser gehabt habe, sagte Frank. Das Bundeskriminalamt sei mit den Ermittlungen beauftragt worden. Es würden das Umfeld sowie die in- und ausländischen Kontakte des Täters überprüft. 

Der Generalbundesanwalt berichtete außerdem, dass der Tatverdächtige auf seiner Internetseite „Videobotschaften und eine Art Manifest“ hinterließ. Diese wiesen neben „wirren Gedanken und abstrusen Verschwörungstheorien eine zutiefst rassistische Gesinnung“ auf.  

Der Vorfall in Hanau reiht sich ein in weitere rechtsterroristische Attacken der vergangenen Monate. Eine erschreckende Chronologie zum rechten Terror in Deutschland lesen Sie beim Merkur.de*. Anlässlich des Terroranschlags in Hanau sendet das ZDF am Donnerstagabend ab 22.35 Uhr außerdem eine Sondersendung des TV-Formats „Maybrit Illner“. Das Thema der Sendung mit Blick auf Hanau: „Rechter Terror außer Kontrolle?“

Hanau: Tatverdächtiger hat laut Generalbundesanwalt Peter Frank eine „zutiefst rassistische Gesinnung“

15.12 Uhr: Angaben des Generalbundesanwalts Peter Frank zufolge soll der Todesschütze von Hanau eine „zutiefst rassistische Gesinnung“ gehabt haben. Das habe die Auswertung von Videobotschaften und einer Art Manifest auf dessen Internetseite ergeben, berichtete Frank am Donnerstag in Karlsruhe.  

14.56 Uhr: Der mutmaßliche Täter aus dem hessischen Hanau hat früher auch an verschiedenen Orten in Bayern gelebt. Nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat der 43 Jahre alte Deutsche zeitweilig in Oberfranken und in Oberbayern gewohnt. „Zuletzt hat er sich wohl 2018 im südbayerischen Raum aufgehalten“, sagte Herrmann am Donnerstag in Friedberg im Landkreis Augsburg. Es habe aber damals keine Erkenntnisse gegeben, dass der Mann ein Extremist sei.

14.24 Uhr: Es gibt offenbar neue Erkenntnisse zu den Opfern der verheerenden Attacke auf mehrere Shisha-Bars in Hanau: Der Nachrichtensender n-tv will aus Sicherheitskreisen erfahren haben: Alle neun Getöteten hatten einen Migrationshintergrund. Auch vier der fünf von dem Täter verletzte Menschen hätten „ausländische Wurzeln“. Eine offizielle Bestätigung gibt es hierzu noch nicht.

Hanau: Eine schwangere Frau unter den Getöteten?

14.04 Uhr: Die Bild will ein erschütterndes Detail über die Opfer der Bluttat von Hanau erfahren haben: Nach Informationen des Blattes befand sich auch eine schwangere Frau unter den getöteten Menschen. Über die neun Opfer des Schützen ist ansonsten bislang wenig bekannt - offenbar verloren aber fünf türkische Staatsbürger und „mehrere“ Menschen kurdischer Herkunft ihr Leben.

13.42 Uhr: Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) appelliert nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag an den Zusammenhalt in der Stadt. "Wir werden alles Menschenmögliche tun, um unser gewachsenes Miteinander zu halten. Wir lassen eine Zerstörung nicht zu", sagte Kaminsky am Donnerstag vor Journalisten.

Kaminsky sprach von einer "großartigen Welle der Solidarität", die die Stadt erreicht habe. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe am Telefon ihre Anteilnahme ausgedrückt. "Die letzten Stunden gehören zu den bittersten Stunden, die diese Stadt in Friedenszeiten je erlebt hat", sagte Kaminsky. Die Stadt habe entschieden, die Faschingsfeiern für dieses Jahr zu beenden.

Hanau: Offenbar fünf türkische Staatsbürger unter den Toten

13.30 Uhr: Unter den Todesopfern in Hanau sind nach einem Bericht der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu auch fünf türkische Staatsbürger. Die staatliche Nachrichtenagentur berief sich am Donnerstag auf den türkischen Botschafter in Berlin Ali Kemal Aydin.

Das türkische Außenministerium in Ankara verurteilte unterdessen den „niederträchtigen Anschlag“ in Hanau. Er sei eine „neue und schwere Auswirkung von wachsendem Rassismus und Islamfeindlichkeit“. Es sei an der Zeit, solche Angriffe zu stoppen.“

12.12 Uhr: Der Schock sitzt tief bei den Menschen in Hanau. Nach der entsetzlichen Bluttat in Hessen soll sich nun eines der Opfer im türkischen TV geäußert haben. Wie rtl.de berichtet, wurde Muhammed an der Schulter getroffen. Zuvor hatte er sich noch hinter einer Wand versteckt. Muhammed habe sich in der Arena-Bar befunden, also dem zweiten Lokal, das am Abend angegriffen wurde. Dem Sender A Haber soll er gesagt haben: „Zuerst wurden fünf bis sechs Schüsse von außen abgegeben, dann kam der Schütze hinein.“

Der mutmaßliche Täter soll dann auf alle Personen geschossen haben, die er sehen konnte - rund ein Dutzend Menschen soll sich in der Bar am Mittwochabend aufgehalten haben. Muhammed sei zunächst auf den Boden gefallen: „Der Junge, der unter mir lag, hatte ein Loch im Hals.“ berichtet er weiter. Er konnte offenbar nicht mehr richtig atmen. „Ich habe ihm gesagt, er soll sein letztes Gebet sprechen“, so Muhammed. 

Eine Frau an einem Tatort in Hanau. Sie stellt eine Trauerkerze ab.
Eine Frau an einem Tatort in Hanau. Sie stellt eine Trauerkerze ab. © dpa / Boris Roessler

Hanau (Hessen): Vater des mutmaßlichen Täters offenbar befragt - Kurden unter den Opfern

12.05 Uhr: Unter den Opfern der Bluttat von Hanau befinden sich nach Angaben des größten kurdischen Dachverbands in Deutschland mehrere Menschen kurdischer Herkunft

Das teilte die Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland am Donnerstag mit. Angehörige der Opfer des „rechtsterroristischen Anschlags“ versammelten sich im Kurdischen Kulturzentrum in Hanau, wo ihnen zahlreiche Menschen zur Seite stünden, hieß es weiter.

Hanau: Banküberfall als Auslöser für die Bluttat? Rechter Terror in Hessen - Erste Details zu Todesopfern

11.57 Uhr: Nach der Bluttat in Hanau vom Mittwochabend gibt es weitere Neuigkeiten. Wie rtl.de berichtet, hat die Polizei offenbar den Vater des mutmaßlichen Täters zur Bluttat befragt. Er soll unverletzt sein und nichts von der Tat gewusst haben. Die 72-jährige Mutter des Täters ist tot (siehe unten).

An dieser Stelle hatten wir fälschlicherweise berichtet, der Vater des mutmaßlichen Täters sei nach RTL-Informationen beim Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen politisch engagiert gewesen. Korrekt ist: Der Vater hat 2011 als parteiloser Kandidat auf der Liste der Grünen für den Ortsbeirat Kesselstadt kandidiert, zu dem auch die Weststadt gehört.

Unterdessen werden deutschlandweit Karnevals- und Faschings-Veranstaltungen abgesagt. Unter anderem in München, wie tz.de* berichtet.

11.51 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird um 12.15 Uhr eine Stellungnahme zu den schrecklichen Ereignissen in Hanau abgeben. Wir berichten in einem separaten Artikel im Live-Ticker.

11.33 Uhr: Während die Ermittler weiterhin das Bekenner-Schreiben auswerten, wird auch das Auto des mutmaßlichen Täters Tobias R. untersucht. Es wird befürchtet, dass daran Sprengstoff platziert wurde.

Das Fluchtauto des mutmaßlichen Täters wird abgeschleppt.
Das Fluchtauto des mutmaßlichen Täters wird abgeschleppt. © AFP / THOMAS LOHNES

Bei op-online.de* gibt es weitere Hintergründe zur schrecklichen Bluttat von Hanau. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bereits reagiert.

11.12 Uhr: Im Internet kursieren mittlerweile mehrere Videos von der Horror-Nacht in Hanau*. Die beklemmenden Aufnahmen machen schnell deutlich, wie dramatisch die Situation am Mittwochabend war.

10.57 Uhr: Unter den Todesopfern von Hanau sind nach ersten Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden viele Menschen mit Migrationshintergrund. Ob unter ihnen auch ausländische Staatsbürger sind, war zunächst nicht bekannt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Sicherheitskreisen.

10.51 Uhr: Am Donnerstag soll um 18 Uhr eine Trauerfeier auf dem Marienplatz in Hanau stattfinden, wie Bürgermeister Claus Kaminsky (SPD) verlauten ließ. In der Zwischenzeit wurden in der Nähe der Tatorte bereits Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet.

Trauer in Hanau.
Trauer in Hanau. © AFP / THOMAS LOHNES

10.40 Uhr: In einem Youtube-Video, das der mutmaßliche Hanau-Täter Tobias R. veröffentlicht hatte, wendet er sich deutlich an die amerikanische Bevölkerung: „Wacht auf“, sagt er immer wieder. Das Video endet mit den Worten: „Fight. Now.“ - „Kämpft. Jetzt.“

Währenddessen werden weitere Details zur Person bekannt. Auf seiner Homepage, die inzwischen nicht mehr abrufbar ist, schrieb Tobias R., dass er 1977 geboren wurde. Er wuchs offenbar in Hanau auf, ging dort zur Schule, machte das Abitur und absolvierte später seinen Zivildienst. Schließlich soll er eine Lehre zum Bankkaufmann absolviert haben, offenbar hat er danach in Bayreuth BWL studiert. 

Hanau: Rechter Terror in Hessen - War ein Banküberfall der Auslöser für die Bluttat?

10.22 Uhr: Inzwischen ist bekannt, dass es sich beim mutmaßlichen Täter um einen 43-jährigen Mann aus Hanau handeln soll. Er war bislang weder als fremdenfeindlich bekannt noch ist er polizeilich in Erscheinung getreten, wie Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) verkündete.

Wie am Vormittag bekannt wurde, soll der Täter selbst Bankkaufmann gewesen sein. Laut Bild sei der Mann eines Tages Opfer eines Banküberfalls geworden. Das habe er in seinem Bekenner-Schreiben berichtet. 

Hinterher hätte er dann bei der Polizei eine Kartei durchsehen müssen, um mögliche Täter wiederzuerkennen. Da sei ihm aufgefallen, dass fast alle in dieser Kartei Nicht-Deutsche gewesen seien. Da sei ihm klar gewesen: Man müsse etwas unternehmen.

Bei der Vernehmung soll ihm anschließend aufgefallen sein, dass es sich bei den Verdächtigen um ausländische Bürger handeln könnte. War dieses Ereignis aus der Vergangenheit der Auslöser für die schreckliche Tat am Abend des 19. Februar?

Hanau: Rechter Terror in Hessen? Schüsse in Shisha-Bars - Elf Tote bestätigt

9.46 Uhr: Nach Angaben von Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) ist eine Person noch schwer verletzt. Außerdem gebe es eine unbekannte Anzahl weiterer Verletzter. Die Taten sollen sich in Shisha-Bars ereignet haben. Nach jetzigen Kenntnissen sei es so, dass der mutmaßliche Täter Sportschütze war.

9.35 Uhr: Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hat nun bestätigt: Die Bundesanwaltschaft sieht einen Verdacht auf eine rechtsterroristische Gewalttat“. Außerdem befinde sich die Mutter des mutmaßlichen Täters unter den Toten. Mehr erfahren Sie in unserem Ticker aus dem hessischen Landtag.

Unterdessen hat nach Kanzlerin Angela Merkel auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wegen des Gewaltverbrechens in Hanau einen Termin abgesagt. Ein Sprecher seines Ministeriums sagte, der Minister werde am Donnerstag bei einem Termin in Berlin, wo es um die Digitalisierung in der Verwaltung geht, von einem Staatssekretär vertreten. Seehofer wolle sich fortlaufend über die neuesten Entwicklung in dem Fall informieren lassen.

Hanau: Mutmaßlicher Täter hatte Bekennervideo aufgezeichnet

9.25 Uhr: Neue Erkenntnis zum mutmaßlichen Täter von Hanau: Der Mann hat offenbar vor dem Gewaltverbrechen eine umfangreiche Sammlung von Erklärungen und Weltanschauungs-Theorien im Internet verbreitet. In einem knapp einstündigen Video behauptet er unter anderem, Deutschland werde von einem Geheimdienst mit weitreichenden Fähigkeiten gesteuert. Außerdem äußert er sich negativ über Migranten aus arabischen Ländern und der Türkei, wie die dpa berichtet.

9.20 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat wegen der Bluttat von Hanau einen geplanten Besuch in Halle in Sachsen-Anhalt abgesagt. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag im Internetdienst Twitter mit. "Die Bundeskanzlerin lässt sich fortlaufend über den Stand der Ermittlungen in Hanau unterrichten", schrieb Seibert weiter.

Merkel hatte in Halle die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina besuchen wollen. Diesen Termin wird nun laut Seibert Staatsminister Henrik Hoppenstedt (CDU) wahrnehmen.

Hanau (Hessen): Nach Schüssen auf Shisha Bars - Bundesanwaltschaft sieht „Anzeichen für fremdenfeindliche Motivation“

9.15 Uhr: Nun ist es offiziell: Die Ermittler sehen Anzeichen für einen rechten oder rechtsextremen Hintergrund der Bluttat von Hanau. Nach den tödlichen Schüssen ermittelt die Bundesanwaltschaft aufgrund von "Anhaltspunkten für eine fremdenfeindliche Motivation". Die Behörde habe die Ermittlungen wegen einer "besonderen Bedeutung des Falls" übernommen, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag in Karlsruhe. Genauere Angaben machte die Bundesanwaltschaft zunächst nicht.

Derweil äußert sich Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) zu den Geschehnissen. In einem gesonderten Ticker halten wir Sie über seine Einordnungen und Erkenntnisse auf dem Laufenden.

8.46 Uhr: Ganz Deutschland befindet sich in Stockstarre. Währenddessen sickern weitere Details durch: Laut Bild besaß der mutmaßliche Täter einen Jagdschein.

8.41 Uhr: Ein weiterer Bild-Reporter spricht in einer Live-Sendung von unglaublichen Details. Es seien so viele Patronenhülsen herumgeflogen, dass er selbst am Morgen danach noch eine auf einem Auto entdeckt habe.

8.29 Uhr: Inzwischen wurde bekannt, dass der Generalbundesanwalt bereits in der Nacht die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen hat. Für Bürgermeister Claus Kaminsky sei es eine der schlimmsten Nächte, die Hanau in Friedenszeiten je erlebt hat. Eine bleierne Stimmung habe sich in der Stadt ausgebreitet.

Hanau (Hessen): Terror-Experte spricht über Schüsse in Shisha-Bars - Auch Mutter des Täters tot?

8.25 Uhr: Terror-Experte Peter Neumann erklärt im Gespräch mit der Bild: „Ich glaube, dass Deutschland ein Problem hat. Aber das ist nicht nur ein Problem Deutschlands. Das muss man im internationalen Kontext sehen, es ist eine neue Bewegung. Leute holen sich vor allem aus dem Internet Informationen. Sie bauen sich aus einzelnen Stücken eine Ideologie zusammen.“ Laut Neumann habe sich der Täter ein „Manifest“ zusammengestellt. Es höre sich fast ein wenig nach „Reichsbürger-Szene“ an - auch wegen verschiedener Verschwörungstheorien. 

8.09 Uhr: Inzwischen soll klar sein, wer neben dem mutmaßlichen Täter tot in dessen Wohnung gefunden wurde. Nach Informationen der Bild handelt es sich dabei um die Mutter von Tobias R.

Laut Bild handelt es sich bei den hinterlassenen Botschaften um „wirre Ansichten“. Der Mann spreche von Ausradierungsaktionen und Säuberungen. Der Täter selbst soll Bankkaufmann gewesen sein - eines Tages wurde er offenbar Opfer eines Überfalls. Das habe er nach Angaben von Bild-Reporter Frank Schneider in seinem Bekenner-Schreiben berichtet. 

Nach dem Überfall hätte Tobias R. dann bei der Polizei eine Kartei durchsehen müssen, um mögliche Täter wiederzuerkennen. Da sei ihm aufgefallen, dass fast alle in dieser Kartei Nicht-Deutsche gewesen seien. Da sei ihm klar gewesen: Man müsse etwas unternehmen.

24 Seiten und mindestens zwei Videos sollen aktuell ausgewertet werden. Hinweise auf weitere Täter soll es nicht geben. Fünf Menschen sollen derzeit teilweise noch in Lebensgefahr schweben.

Hanau: Bluttat in Shisha-Bars: Täter hinterlässt grausige Botschaft - Rechter Terror in Hessen?

8.01 Uhr: Der mutmaßliche Täter von Hanau hat nach Informationen aus Sicherheitskreisen wenige Tage vor der Tat ein Video bei Youtube veröffentlicht. In diesem Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer „persönlichen Botschaft an alle Amerikaner“. Der Clip, der am Donnerstagmorgen weiter im Internet zu sehen war, wurde offensichtlich in einer Privatwohnung aufgenommen, ins Netz gestellt wurde er vor wenigen Tagen.

Darin sagt der Mann, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände „jetzt kämpfen“. Ein Hinweis auf eine bevorstehende eigene Gewalttat in Deutschland ist in dem Video nicht enthalten. Das Motiv des Verbrechens mit insgesamt elf Toten blieb zunächst unklar.

Hanau/Hessen: Bluttat in Shisha-Bars - Täter hinterlässt grausige Botschaft

7.45 Uhr: Ist nun das Motiv des Täters klar? Wie die Bild erfahren haben will, soll ein Mann namens Tobias R. der Todes-Schütze von Hanau sein. Aus seinem Bekenner-Schreiben gehe nach Angaben des Blattes demnach hervor, „dass bestimmte Völker vernichtet werden müssten, deren Ausweisung aus Deutschland nicht mehr zu schaffen sei“. Die Existenz des Schreibens wurde von den Behörden bestätigt - der Inhalt allerdings noch nicht. Ob es sich also tatsächlich um ein rechtsradikales Motiv handelt, ist aktuell noch nicht bestätigt.

7.33 Uhr: Nach Informationen aus Sicherheitskreisen ist nach der Todesnacht in Hanau ein Bekenner-Schreiben und ein Video gefunden worden. Beides werde nun ausgewertet, das Motiv sei noch unklar, hieß es am Donnerstagmorgen. Zuerst hatte die Bild (siehe unten) darüber berichtet.

Hanau/Hessen: Entsetzliche Bluttat: Elf Menschen sterben - Hat der Täter ein Bekenner-Video hinterlassen?

7.16 Uhr: Ein Mann aus Hanau berichtet gegenüber der Bild über weitere Details zu den Schüssen. „Es ist unfassbar, was passiert ist“, sagte er noch in der Nacht. Er sei 46 Jahre alt, die Todesopfer kannte er schon sein ganzes Leben lang. „Wir kennen uns hier alle in Hanau“, fügte er an.

Währenddessen sickern weitere Einzelheiten durch. Wie die Bild weiter berichtet, hinterließ der mutmaßliche Todes-Schütze ein Bekenner-Schreiben und ein Bekenner-Video. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky sagte gegenüber der Zeitung: „Ein Abend, wie man ihn sich schlimmer nicht vorstellen kann.“

Die von Google zur Verfügung gestellte undatierte Satellitenaufnahme zeigt den Tatort Hanau-Kesselstadt (l.) und den Tatort Hanau-Heumarkt.
Die von Google zur Verfügung gestellte undatierte Satellitenaufnahme zeigt den Tatort Hanau-Kesselstadt (l.) und den Tatort Hanau-Heumarkt. © dpa / ---

Offenbar soll der Schütze an der Tür der Shisha-Bar am Heumarkt geklingelt haben. Im Raucherbereich fielen dann laut Bild die tödlichen Schüsse - fünf junge Menschen, darunter eine Frau, sollen dabei ihr Leben verloren haben. Unter den Opfern befinden sich nach Angaben der Bild kurdischstämmige Menschen. Ein Hintergrund für die Tat ist aber weiterhin unklar.

Entsetzliche Bluttat in Hanau/Hessen: Elf Menschen sterben - Video zeigt Polizisten im Einsatz

6.54 Uhr: Auf Twitter kursieren bereits Videos zu den schrecklichen Ereignissen in Hanau. Auf einem sind bewaffnete Polizisten, ein Krankenwagen und mehrere Männer zu sehen, die mit erhobenen Händen auf der Straße stehen.

Währenddessen berichtet n-tv von weiteren Details. Viele Fragen seien noch offen, zum Beispiel: Wer ist die tote Person, die mit dem mutmaßlichen Täter in der Wohnung aufgefunden wurde? Dazu hatte die Polizei noch keine Angaben gemacht - noch nicht einmal zum Geschlecht. Klar sei dagegen, dass man aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht zu viele Einzelheiten verraten wolle.

6.40 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen in Hanau hat sich nun die Bundesregierung zu Wort gemeldet. „Die Gedanken sind heute morgen bei den Menschen in Hanau, in deren Mitte ein entsetzliches Verbrechen begangen wurde“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstagmorgen auf Twitter. 

„Tiefe Anteilnahme gilt den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern“, fügte er hinzu. Seibert äußerte die Hoffnung, dass die Verletzten bald wieder gesund werden.

Entsetzliche Bluttat in Hanau/Hessen: Weitere Todesopfer bestätigt - Polizei macht grausige Entdeckung

6.17 Uhr: Nach den fürchterlichen Ereignissen von Mittwochabend in Hanau werden nach und nach weitere Einzelheiten publik. Auf Merkur.de* lesen Sie, was bislang bekannt ist und was nicht. Dort finden Sie außerdem bedrückende Bilder von den Tatorten. Bei op-online.de* erfahren Sie ebenfalls alles zu der entsetzlichen Bluttat.

5.54 Uhr: Inzwischen gibt es weitere Details zur schrecklichen Bluttat im hessischen Hanau. Offenbar sind in der Nacht auf Donnerstag elf Menschen ums Leben gekommen. Zunächst war von acht Toten die Rede, ehe die Zahl auf neun erhöht wurde.

Wie die Polizei über Twitter mitteilte, ist auch der mutmaßliche Täter tot. Beamte hätten am frühen Donnerstagmorgen in einer Wohnung zwei weitere Leichen gefunden. Unter diesen sei mit hoher Wahrscheinlichkeit der Täter, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe keine Hinweise auf weitere Täter.

Hanau: Schüsse in Hessen - elf Menschen sind tot

Die Polizei hatte die Zahl der Toten zunächst mit acht, am Morgen mit neun angeben. Außerdem wurden nach Polizeiangaben mehrere Menschen verletzt.

Doch was ist da am späten Mittwochabend in Hessen passiert? Bislang sind nach Angaben der Polizei folgende Details bekannt. Gegen 22 Uhr habe demnach ein Täter eine Shisha-Bar am Heumarkt angegriffen - im Westen von Hanau. Dabei wurden, wie es die Polizei berichtete, mehrere Gäste erschossen. 

Im Anschluss daran soll ein dunkles Auto vom Tatort geflüchtet sein, kurze Zeit später wurden im weiter westlich gelegenen Stadtteil Kesselstadt weitere Menschen getötet.

Entsetzliche Bluttat in Hanau/Hessen: Acht Menschen nach Schüssen in Shisha-Bars tot - Polizei steht vor Rätsel

Erstmeldung vom 20. Februar, 5.42 Uhr: Gewalttat im hessischen Hanau: Nach Schüssen an zwei Shisha-Bars sind acht Menschen tot - fünf weitere sind verletzt. Die Hintergründe liegen noch völlig im Dunkeln. Die Polizei sperrte die Gegend um die beiden Tatorte weiträumig ab. Der oder die Täter sind auch am frühen Morgen noch auf der Flucht, die Polizei ist weiter im Großeinsatz. Bekannt ist im Augenblick nur die Zahl der Opfer und dass es zwei Tatorte gab - nur rund zweieinhalb Kilometer voneinander entfernt.

Zuletzt hatte der tödliche Anschlag in Halle die Menschen in Deutschland erschüttert. In Berlin, Bayern und Baden-Württemberg ereigneten sich in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls furchtbare Tragödien.

Nach den tödlichen Schüssen in einer Shisha Bar in Harnau ist es jetzt zu Schüssen in Stuttgart gekommen. Wieder wurde auf eine Shisha-Bar gezielt.

In Berlin sind bei einer weiteren Bluttat eine Mutter und ihre Tochter ums Leben gekommen.

*Merkur.de, tz.de und op-online.de sind Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

akl/dpa

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion