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Hochwasser-Katastrophe: Laschet verspricht Betroffenen Direkthilfe - Söder stellt Klima-Forderung

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) unterhalten sich nach dem Hochwasser in der Feuerwehrleitzentrale in Erftstadt mit Helfern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft.
Nach dem verheerenden Hochwasser: Steinmeier (l.) und Laschet (CDU) in Erftstadt mit DLRG-Mitarbeitenden. © Marius Becker/AFP

Bundespräsident Steinmeier will vor Ort Präsenz zeigen, ebenso Kanzlerin Merkel und Grünen-Kandidatin Baerbock. Letztere laut einer Sprecherin ohne Medienbegleitung.

Update vom 17. Juli, 17.20 Uhr: Das Hochwasser in NRW und Rheinland-Pfalz überschattet auch den kleinen Parteitag der bayerischen Grünen. Die Grünen fordern schnelle Hilfe für die Betroffenen - und dann eine gemeinsame Kraftanstrengung für mehr Klimaschutz. Über allem stehe jetzt aber die Rettung von Menschenleben, sagte der Bundesvorsitzende Robert Habeck am Samstag in einem Grußwort.

Anschließend müsse denjenigen, die gerettet seien, schnell und unbürokratisch geholfen werden. Der Hochwasserschutz müsse mehr Raum bekommen. „Was wir schützen, ist das Leben von Menschen“, betonte auch Thomas von Sarnowski. Und wenn man das Klima schütze, verteidige man letztlich auch die offene Gesellschaft. Claudia Roth sprach von einer „epochalen Katastrophe“. „Dafür gibt es eigentlich überhaupt keine Worte.“ Die Trauer um die Toten und die Sorge um die Vermissten seien unermesslich.

Hochwasser in Deutschland: Söder stellt Klima-Forderung

Update vom 17. Juli, 17 Uhr: Markus Söder (CSU) fordert mehr Klimaschutz. Nach der Hochwasser-Katastrophe im Westen Deutschland äußerte sich der bayerische Ministerpräsident am Samstag auf dem Bezirksparteitag der Oberbayern-CSU in Unterhaching bei München. „Es wird teuer, wenn wir nichts tun, es beeinträchtigt unser Leben, und es führt auch dazu, dass wir unseren Kindern und Kindeskindern eine schlechtere Welt übergeben als wir sie bekommen haben“, so Söder. Er betonte: „Die Veränderung der Welt erfordert auch eine Veränderung der Politik.“ Die Union wolle allerdings Klimaschutz und Wohlstand zusammen organisieren.

„Natürlich verändert sich das Klima“, sagte Söder. Wer das leugne, der versündige sich an der Zukunft. Deshalb müsse man handeln. „Dem Klima ist es völlig wurscht, ob wir etwas dagegen tun“, fügte er hinzu. Söder will am kommenden Mittwoch in einer Regierungserklärung Eckpunkte der künftigen bayerischen Klimapolitik vorstellen. Die Grünen und andere werfen ihm seit langem vor, hier viel zu wenig zu tun und beispielsweise den Windkraft-Ausbau bewusst zu blockieren.

Baerbock vor Ort: Steinmeier reist in Hochwassergebiete - Laschet verspricht Betroffenen Direkthilfe

Update vom 17. Juli, 14.14 Uhr: „Ihr Schicksal zerreißt uns das Herz“: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Menschen seine Anteilnahme ausgesprochen. Bei seinem Besuch im besonders betroffenen Erftstadt (siehe Erstmeldung) sagte er außerdem: „Viele haben alles verloren, was sie sich ihr Leben lang aufgebaut haben.“

Der SPD-Politiker sprach zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mit Betroffenen und Einsatzkräften und dankte allen, die die Einsatzleitung geschultert hätten.

Hochwasser in Deutschland: Laschet verspricht Betroffenen Direkthilfe

„Das Wasser geht zurück, aber möglicherweise wird es in den nächsten Tagen sichtbar werden, welche Schäden bleiben“, sagte der Bundespräsident. Er mahnte: Die Menschen vertrauten darauf, dass die Solidarität auch dann bestehen bleibe, wenn das Thema nicht mehr die Schlagzeilen dominiere.

Laschet versprach, dass NRW „alles dafür tun“ werde, um Direkthilfe für die Betroffenen zu organisieren. Danach müsse strukturell geholfen werden, alles wiederaufzubauen. Er sei froh, dass sowohl der Bund als auch die anderen Länder Unterstützung zugesagt hätten, erklärte Laschet.

Hochwassergebiete in Deutschland: Merkel und Seehofer kündigen sich an

Update vom 17. Juli, 13.14 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel wird am Sonntag nach Rheinland-Pfalz reisen (siehe vorheriges Update), wie sich die dpa inzwischen von der Staatskanzlei in Mainz bestätigen ließ. Am Montag will auch Bundesinnenminister Horst Seehofer das Bundesland sowie das ebenfalls von den Fluten schwer getroffene Nordrhein-Westfalen besuchen.

Update vom 17. Juli, 12.23 Uhr: Der Plan für Merkels Reise in die Hochwassergebiete (siehe Erstmeldung) steht offenbar. Nach Informationen der Bild am Sonntag (BamS) soll sie am Sonntag (18. Juli) nach Schuld in Rheinland-Pfalz fliegen. Dort wird sie dann von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Dreyer begleitet.

Flutkatastrophe in Deutschland: Merkel und Steinmeier in Hochwassergebiete

Unsere Erstmeldung vom 17. Juli: Erftstadt - Deutsche Spitzenpolitiker reisen in die Katastrophengebiete. Dorthin, wo die Verwüstungen nach den verheerenden Fluten noch lange zu spüren und sehen sein werden. Nach Unionskanzlerkandidat Armin Laschet* will auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im besonders hart getroffenen NRW vor Ort sein. Kanzlerin Angela Merkel* plant laut dpa eine baldige Visite im nicht minder zerstörten Rheinland-Pfalz.

Begleitet wird Steinmeier von Laschet. Sie wollen sich in der Feuerwehrleitzentrale von Erftstadt ein Bild machen. Durch die Überschwemmungen kamen in den beiden Bundesländern mehr als hundert Menschen ums Leben, zahlreiche weitere werden vermisst. Autos und Häuser wurden weggespült. Teils kam es sogar zu Plünderungen, berichtet 24hamburg.de*.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt mit schwarzem Mundnasenschutz zur Kinopremiere des Dokumentarfilms „Grenzland“ in Berlin im Juli 2021.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Archivbild) will die Hochwassergebiete in NRW besuchen. © Christophe Gateau/dpa

Politiker reisen in Hochwassergebiete – Grünen-Kanzlerkandiatin Baerbock ohne Presse

Auch Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat ihren Sommerurlaub abgebrochen, um sich vor Ort über die Lage zu informieren – allerdings ohne Medienbegleitung. Einer Sprecherin zufolge traf Baerbock am Freitag in Mainz ein, und verzichtete dabei bewusst auf Auftritte.

Baerbock twitterte dazu: „Die Gespräche gehen unter die Haut. Nach wie vor sind nicht alle Orte erreicht, Menschen weiter abgeschnitten. Zugleich gibt es eine unglaubliche Solidarität zu helfen, Betroffene zu Hause aufzunehmen und zu unterstützen.“ Für Samstag sind weitere Termine Baerbocks in NRW angesetzt.

Hochwasser 2021 in Deutschland: Laschet spricht von „historischer Flutkatastrophe“

CDU*-Politiker Laschet hatte am Freitag eine „Flut-Katastrophe von historischem Ausmaß“ beklagt. Es sei zu befürchten, dass die Opferzahlen weiter steigen. Seine Amtskollegin aus Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD*), nannte die Lage „weiterhin extrem angespannt in unserem Bundesland“. Sie fügte in Trier hinzu: „Das Leid nimmt auch gar kein Ende.“

Laut Grünen-Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter muss Deutschland seine Klimaschutz-Maßnahmen verbessern. Er sagte den RND-Zeitungen vom Samstag: „Studien zeigen, dass Ereignisse wie die verheerenden Hitzewellen in Nordamerika oder die Flutkatastrophe in Deutschland durch die Klimakrise wahrscheinlicher und heftiger werden. Wir müssen in allen Bereichen beim Klimaschutz draufsatteln.“

Das EU-Klimapaket* sei ein guter Startpunkt. „Zugleich brauchen wir eine aktive Vorsorgepolitik, um uns an die neuen Klimarealitäten anzupassen“, so Hofreiter - also mehr und ökologischeren Hochwasserschutz, Flächenentsiegelung und hitzeangepasste Städte. (dpa/AFP/frs) *Merkur.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

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