Außerdem stellte der CDU-Politiker klar: „Zu der von Herrn Höcke für seine oft unsäglichen Provokationen beanspruchten Meinungsfreiheit gehört auch die Freiheit von Journalisten, Fragen zu stellen.“
Unterstützung hat Mohring unter anderem vom Bremer Politikwissenschaftler Lothar Probst erhalten. „Da Herr Höcke zum wiederholten Male nicht nur gezielt auf das Vokabular des Nationalsozialismus zurückgegriffen hat, sondern auch offen die Medienfreiheit angreift, müsste man vom Bundesvorstand eine klare Distanzierung von Herrn Höcke erwarten“, wird er vom Handelsblatt zitiert. „Aber bereits die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Vorstand sich scheut, eine klare Position zu den verbalen Entgleisungen von Herrn Höcke zu beziehen.“
Update 17.07 Uhr: Das ZDF fordert nach dem abgebrochenen Interview von Thüringen-AfD-Chef Björn Höcke Antworten von der Partei. Der Chefredakteur des Senders, Peter Frey, bekräftigte im ZDF-“Mittagsmagazin“, Höcke habe seiner Ansicht nach gedroht: „Das ist eine Drohung, ja“, schilderte Frey seine Sicht der Dinge. Eine Skandalisierung des Gesprächs habe man nicht angestrebt: „Wir wollten keinen Eklat. Wir wollten einen Beitrag, der sich mit der Sprache der AfD, der Sprache von Björn Höcke auseinandersetzt."
Es stelle sich nun die Frage, was die AfD aus der Angelegenheit schließe, sagte Frey. "Deckt man das, oder distanziert man sich davon?"
Update vom 16. September, 15.30 Uhr: Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat eine Stellungnahme zum eskalierten ZDF-Interview mit Björn Höcke veröffentlicht. Der AfD-Politiker hatte mit „massiven Konsequenzen“ gedroht und das Gespräch abgebrochen. Der DJV protestiert nun gegen diese Drohung gegen die ZDF-Journalisten.
„Björn Höcke hat ein weiteres dunkles Kapitel des gestörten Umgangs der AfD mit der Pressefreiheit im allgemeinen und kritischen Journalistinnen und Journalisten im Besonderen aufgeschlagen“, lässt sich der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall zitieren. Es sei richtig gewesen, „dass sich der ZDF-Kollege nicht darauf eingelassen habe, das Interview in Höckes Sinn weichzuspülen“, heißt es in der Mitteilung des Verbandes: „Herr Höcke hat die Schwelle von der Demokratie zu faschistischen Fantasien überschritten.“
Update 21.45 Uhr: Auch der thüringische AfD-Chef Björn Höcke sorgte für einen Eklat. Er brach ein ZDF-Interview ab, in dem es um seinen Sprachgebrauch und seine mutmaßliche Nähe zu NS-Reden ging. Das aufgezeichnete Interview wurde am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ ausgestrahlt. Höckes Pressesprecher ging nach etwa zehn Minuten dazwischen: „Ich würde sagen, das sollten wir einfach wiederholen. Das geht so nicht. Sie haben jetzt Herrn Höcke mit Fragen konfrontiert, die ihn stark emotionalisiert haben. Diese Emotionen, glaube ich, sollte man so nicht im Fernsehen bringen.“ Der ZDF-Redakteur lehnte es jedoch ab, das Interview erneut von Anfang an zu beginnen.
Einige Minuten später sagte Höcke dann: „Wir beenden das Interview.(...) Dann ist klar, dass es mit mir kein Interview mehr für Sie geben wird.“ Auf die Frage, ob das eine Drohung sei, sagte Höcke: „Nein, das ist nur 'ne Aussage, weil auch ich nur ein Mensch bin.“ Auf die weitere Frage des Journalisten, was kommen könnte, antwortete der AfD-Politiker: „Vielleicht werde ich auch mal eine interessante persönliche, politische Person in diesem Land. Könnte doch sein.“ Schon zuvor drohte ihm Höcke: "Passen Sie auf, dann haben wir ein manifestes Problem. Ich kann Ihnen sagen, dass das massive Konsequenzen hat."
Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, Frank Überall, findet es völlig richtig, dass sich der ZDF-Redakteur nicht darauf eingelassen habe, das Interview in Höckes Sinne „weichzuspülen“. Das komplette Video-Interview mit Björn Höcke kann man sich hier auf der ZDF-Homepage ansehen.
Berlin - Teil der ARD-Sommerinterviews sind Zuschauerfragen. In der Rubrik „Frag selbst!“ können Zuschauer Spitzenpolitikern Fragen stellen, die von den eingeladenen Politikern dann beantwortet werden sollen - und vorab nicht abgesprochen wurden. Annegret Kramp-Karrenbauer machte da mit, ebenso wie Markus Söder und Grünen-Chefin Annalena Baerbock. Doch nun stellte sich der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland quer.
Seine Begründung für die Verweigerung der Zuschauerfragen: „Ich wollte gerne wissen, was es für Fragen sind. Die wurden von Ihnen bzw. Ihren Mitarbeitern, obwohl sie da waren, mir nicht vorher gesagt. Und das muss ich nicht mitmachen.“ ARD-Moderatorin Tina Hassel stellt daraufhin klar: „Das machen wir ja bei keinem der anderen, die teilnehmen. Das wäre jetzt keine Ungleichbehandlung.“ Doch Gauland lässt sich darauf trotzdem nicht ein und wirkt genervt: „Gut. Sie haben sie hier als Zuschauerfragen eingeführt. Das ist okay. Aber, warum muss ich sozusagen in ein schwarzes Loch gucken?“
Nach Angaben des ARD-Hauptstadtstudios erfolgte Gaulands Absage an die direkten Zuschauerfragen kurzfristig. "Wir bedauern Alexander Gaulands Absage, zumal schon von viele Userinnen und User interessante Fragen als E-Mail oder Video geschickt haben", teilte die ARD auf AFP-Anfrage mit.
Auf der Facebook-Seite der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ wird diese Verweigerungshaltung mehrheitlich kritisiert. „Hat jemand Angst vor kritischen Fragen, die er nicht spontan und sachlich beantworten kann“, fragt beispielsweise ein User. Ein weiterer kritisiert: „Geht es nicht genau darum, die Fragen der Zuschauer spontan zu beantworten, ohne sich diese davor zurecht zu legen? Dass er das Format deshalb ablehnt, sagt mal wieder mehr über Herrn Gauland und seine Partei aus, als jede seiner potentiellen Antworten.“
Manche erinnern sich an das ZDF-Sommerinterview zwischen Gauland und Moderator Thomas Walde vor einem Jahr. Der AfD-Chef machte damals eine unglückliche Figur, weil er auf viele Themen wie Klima, Rente oder Digitalisierung keine Antworten hatte und auswich. Hinterher beschwerte sich Gauland über die Fragestellung. Dementsprechend hämisch kommentieren nun einige den erneuten Eklat um Gauland bei einem Sommerinterview im Fernsehen: „Er wollte sich wohl nicht so blamieren wie letztes Jahr, als er auf keine Frage antworten konnte“, mutmaßt ein Facebook-Nutzer. „War das letzte Sommerinterview doch zu peinlich?“, fragte eine andere Frau auf Facebook.
FDP-Chef Christian Lindner war beim ZDF-Sommerinterview zu Gast und sorgte für Zündstoff. Er ging die Moderatorin belehrend an, dann kam es zum Schlagabtausch vor der Kamera.
Mit ihrem Tweet, dass sie den Tag von Merkels Geburt verfluche, sorgte AfD-Frau Verena Hartmann für Entsetzen. Im ZDF-Sommerinterview stellte AfD-Chef Jörg Meuthen klar, dass er Verständnis für diese Äußerung hat.
Beim 10. Bundesparteitag der AfD in Braunschweig wird der neue Parteivorsitz gewählt. Gauland tritt nicht mehr an.
Über Björn Höckes politische Aktivitäten ist ja einiges bekannt - aber wie sieht eigentlich das Privatleben Höckes aus?
Eine weitere spannende Sache wurde im ZDF heute-journal besprochen: Edward Snowden gab ein Interview.
Die Koalition streitet über den richtigen Weg für mehr Klimaschutz. Einigen Umweltverbänden reichen die bisherigen Pläne für den Verkehr nicht aus.
Ein thüringisches Gericht traf kürzlich eine Entscheidung, die den Umgang mit Björn Höcke in Zukunft verändern könnte.
mag