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Seehofer schmettert Corona-Gedankenspiele ab: „Keine Sonderbehandlung!“ - und teilt gegen Länderchefs aus

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Die Corona-Impfung ist ein Deutschland langersehnt - und freiwillig. Innenminister Seehofer (CSU) erläuterte nun ausführlich, warum das so sein müsse.

Update vom 27. Dezember, 12.53 Uhr: „Die ab Oktober ergriffenen Maßnahmen waren unzureichend“, urteilt Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) überdies in dem BamS-Interview (siehe Erstmeldung). Bei den damals entscheidenden Konferenzen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hätten einige Teilnehmer „den Ernst der Lage einfach unterschätzt“.

„Die Bundeskanzlerin gehörte übrigens nicht dazu“, betonte Seehofer. Kritik übte er auch daran, dass ein Schutzkonzept für Schulen und öffentliche Verkehrsmittel weiterhin fehle. Für den grenzüberschreitenden Reiseverkehr kündigte Seehofer für die kommenden Wochen schärfere Kontrollen an. Seehofer sprach sich zudem dafür aus, den aktuellen Lockdown über den 10. Januar hinaus zu verlängern.

Dies gelte auch dann, wenn es in den kommenden Tagen weniger Neuinfektionen geben sollte: „Wir dürfen wir mit schnellen Lockerungen nicht alles riskieren, was wir erreicht haben. Sonst geht es wieder von vorne los.“ Eine dritte Welle müsse „unter allen Umständen“ verhindert werden.

Seehofer spricht Klartext zu Corona-Gedankenspielen: „Keine Sonderbehandlung für Geimpfte!“

Unsere Erstmeldung vom 27. Dezember: Berlin - „Keine Sonderbehandlung für Geimpfte“: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU*) hält es für falsch, bereits gegen das Sars-CoV-2-Virus* Geimpfte zu bevorzugen - „So wichtig das Impfen für uns alle ist“, sagte er der Bild am Sonntag (BamS) zum bundesweiten Impf-Start. Eine Unterscheidung zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften komme einer Impfpflicht gleich und er sei gegen einen Zwang, betonte Seehofer.

Der Impfstoff* war am Samstag nach und nach in den Bundesländern angekommen, in den ersten Ländern starteten die Impfungen in Pflege- und Seniorenheimen am frühen Sonntagmorgen. Die erste geimpfte Patientin war bereits am Samstagabend eine 101-jährige Frau, Bewohnerin eines Heims in Halberstadt im Harz.

Corona-Impf-Start in Deutschland: Politik sollte laut Seehofer „zurückhaltend“ sein

Seehofer lehnte auch Sonderrechte von Unternehmen wie Airlines und Konzertveranstaltern ab. „Ich kann davor nur warnen“, sagte er der BamS. Eine Sonderbehandlung für Geimpfte spalte die Gesellschaft. „Des einen Privileg ist die Benachteiligung des anderen.“

„Der Staat muss neutral bleiben und darf nicht zum Vormund der Bürgerinnen und Bürger werden. Die Menschen erhalten täglich Verhaltensempfehlungen und Ratschläge aus Medizin und aus Wissenschaft. Das ist für die Aufklärung und das Verständnis wichtig, aber die Politik sollte an dieser Stelle zurückhaltender sein“, führte Seehofer gegenüber dem Blatt aus.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU*) hatte am Samstag noch einmal betont, dass die Impfung* freiwillig sei. Trotzdem sei das Ziel, so viele Menschen wie möglich gegen das Virus zu impfen. (AFP/frs) *Merkur.de gehört zum Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

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