In einem Fall soll Trump ein Zitat („Er hat so viele großartige Sachen gemacht“) um konkrete Beispiele („Er hat den IS zerstört, Al Baghdadi getötet und die Mauer gebaut“). In einem anderen Fall soll er aus einem Zitat sogar das komplette Gegenteil gemacht haben: Als Kenneth Starr, Ermittler im Impeachment-Verfahren gegen Bill Clinton, ein Interview auf Fox News gab, sagte er, die Aussage von EU-Botschafter Gordon Sondland würde ein Quid pro quo bestätigen. Trump ersetzte einfach Teile der Aussage von Starr mit dem genauen Gegenteil und ergänzte seine Schlussfolgerung: „Kein Quid pro quo.“
Die Strategie funktioniere deshalb so gut, schreibt die New York Times, weil Donald Trumps Alliierte den US-Präsidenten nur in seltenen Fällen korrigieren würden, wenn er sie falsch zitiert. Mitch McConnell widersprach, als Trump behauptete, der Senator hätte zu ihm gesagt, sein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi sei „perfekt“ gewesen. McConnell bestritt, zu diesem Zeitpunkt überhaupt mit Trump über das Telefonat gesprochen zu haben.
Doch derartige Situationen gehören zu den Ausnahmen. Die politische Landschaft der USA scheint spätestens seit dem Impeachment-Verfahren gegen Donald Trump derart polarisiert, dass weder die falsch zitierten Republikaner Trump widersprechen, noch seine Anhänger sich davon beeindrucken lassen, dass ihr Präsident beim Lügen erwischt wurde. Und die meisten Moderatorinnen und Moderatoren auf Fox News würden Trump sowieso niemals widersprechen.
All das sorgt dafür, dass Donald Trumps Strategie erfolgreich ist, die Jennifer R. Mercieca, Expertin für politische Rhetorik in den USA, gegenüber der New York Times wie folgt beschreibt: Donald Trump biege „die Realität, um die Welt so aussehen zu lassen, wie er sie sich wünscht“. Nun sorgt Donald Trump auf Twitter einmal mehr für Ärger: Er teilte ein Fake-Foto und zoig damit den Zorn vieler Muslime auf sich.
Unterdessen hat ein Geschäftspartner von Rudy Giuliani im Impeachment-Verfahren gegen Donald Trump die Vorwürfe in der Ukraine-Affäre erhärtet.
Von Daniel Dillmann
Eine Umfrage von der Washington Post zeigt, dass die meisten US-Amerikaner an eine Wiederwahl von Donald Trump glauben. Wählen würden sie trotzdem jemand anders.
Donald Trumps langjährigem Vertrauten Roger Stone drohen viele Jahre Haft. Er soll unter Eid gelogen haben.
Die USA sind das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land der Welt. Präsident Donald Trump nutzt das Virus im Wahlkampf.