Nach Bekanntwerden des Skandals in der vergangenen Woche erwartet die Unionsspitze im Bundestag* nun ein zeitnahes Statement von Georg Nüßlein. Er rechne damit, dass sich Nüßlein in den nächsten Tagen äußern werde, sagte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) am Dienstag. „Ich denke mal, dass sich da einiges hoffentlich auch aufklären wird“. Die Fraktion unterstütze die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Sein CSU*-Kollege Alexander Dobrindt nannte es angemessen, dass Nüßlein nun Zeit habe, um die Situation zu ordnen. Wenn dies geschehen sei, werde Nüßlein die Landesgruppe und die Fraktion informieren.
Deutlich kritischer sieht das die Opposition. „Was jetzt weiter scheibchenweise ans Licht kommt, zerstört Vertrauen. Vertrauen in die Demokratie und diejenigen, die sie repräsentieren“, sagte SPD*-Fraktionsvize Katja Mast dem Business Insider. Dass in dem Fall nun auch das Haus Spahn auftauche, zeige, dass es mehr Fragen als Antworten gebe - und das sei schlecht. „Die Menschen erwarten zu Recht, dass alles lückenlos aufgeklärt wird und dann auch die notwendigen Konsequenzen folgen.“ Linke und Grüne fordern nun Konsequenzen und mehr Transparenz und Korruptionsbekämpfung.*
„Nie wieder darf auch nur der Anschein erweckt werden, dass Abgeordnete ihre Kontakte nutzen, um sich die Taschen vollzustopfen - erst recht in einer Notlage wie dieser“, so Jan Korte, parlamentarischer Geschäftsführer der Linken-Fraktion, gegenüber dem Tagesspiegel. „Neben dem längst überfälligen gesetzlichen Lobbyregister brauchen wir schärfere Regeln zu Aktienoptionen, Branchenangaben, Anzeigepflichten für Unternehmensbeteiligungen und die Veröffentlichung von Nebeneinkünften auf Euro und Cent“, erklärte Britta Haßelmann, parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen*, dem Blatt. (mam mit dpa/AFP) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA