1. Startseite
  2. Politik

Kühnert kanzelt BMW und Gabriel gnadenlos ab - dann muss ihn Anne Will einbremsen

KommentareDrucken

Anne Will
Anne Will diskutiert am Sonntag wieder mit ihren Gästen. © dpa / Jens Kalaene

Kevin Kühnert liefert sich mit anderen Gästen bei Anne Will in der ARD Wortgefechte über eine mögliche CO2-Steuer. Am Montag reagiert Sigmar Gabriel auf den Schlagabtausch in der Kollektivierungsdebatte.

Update vom 6. Mai, 10:38 Uhr: Am Sonntagabend hat Kühnert bei „Anne Will“ auf die Kritik von Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel reagiert: Er wisse nicht, ob Gabriel der beste Berater sei, in der Beurteilung, ob jemand auf einem Ego-Trip sei oder nicht. Und bereits am Montagmorgen folgt die Retourkutsche von Gabriel in dem Bild-Talk-Format „Die richtigen Fragen.“ 

Gabriel könne verstehen, dass ein Juso-Vorsitzender radikale Meinungen vertrete, das sei auch dessen Recht. Der Hype um den Juso-Chef treffe aber nicht auf die SPD zu. Wenn Kühnerts Aussagen dann aber dennoch so viel Aufmerksamkeit erhalten, dass Betriebsratsvorsitzende von BMW und Daimler die SPD nicht mehr für wählbar halten, dann müsse man sich Kühnert und seinen Aussagen entgegenstellen. Und deshalb habe sich Gabriel dem Thema angenommen: „Es musste ihm einer entgegentreten – das habe ich gemacht.“

Weiter sagte er der Bild: „In der Zeit, in der ich SPD-Vorsitzender war, haben wir jedenfalls keine Betriebsratsvorsitzenden gehabt, die öffentlich erklären, dass man nicht mehr die SPD wählen darf. Er (Kevin Kühnert, Anm.) hat offensichtlich noch nie mit einem Betriebsrat geredet.“ Währenddessen diskutierten Kühnert und  CDU-Politiker Amthor im neuen Talkformat „Diskuthek“ - und wurden vom Moderator ziemlich düpiert.

„Anne Will“ (ARD): Kühnert kanzelt BMW und Gabriel gnadenlos ab

Update vom 5. Mai, 23.00 Uhr: Braucht es eine CO2-Steuer und wer soll dabei was bezahlen? Das waren bei Anne Will am Sonntagabend die entscheidenden Fragen. Gleich zu Beginn des ARD-Talks kam es zu einem heftigen Streitgespräch zwischen CDU-Politiker Michael Kretschmer und Juso-Vorsitzendem Kevin Kühnert. Dabei schwebte vor allem Kühnerts kürzlich geäußerte These, man solle BMW und andere Unternehmen kollektivieren, über der Sendung.

Auch interessant: Kühnerts Thesen zu Immobilien und Wohneigentum waren auch bei „Hart aber Fair“ am 7. Mai Thema. Der Linke Politiker Oskar Lafontaine verteidigte dabei Kühnerts Ideen, bis die Debatte eskalierte. Inzwischen behandelte Anne Will übrigens ein besonders brisantes Thema in ihrer Sendung.

„Ich musste mir ja in den letzten Tagen anhören, der Markt würde so gut funktionieren“, sagte Kühnert in Hinblick auf seine umstrittenen Kollektivierungs-Thesen. Dass Kretschmer immer noch glauben würde, dass der Markt alles regeln würde, fand Kühnert unbegreiflich. Kretschmer redete sich daraufhin schnell in Rage: „Wenn Sie Sozialismus haben wollen, bitteschön! Ich habe den Sozialismus selbst erlebt.“ Und der Sozialismus habe unter anderem starke Klimaschäden bewirkt. „Ich finde das unmöglich, Sie bringen die Leute in Deutschland auf“, so der CDU-Politiker lautstark.

Video: Wer ist eigentlich Kevin Kühnert?

Nach Kollektivierungs-Debatte: Kühnert teilt bei Anne Will gegen Sigmar Gabriel  und BMW aus

Kühnert bezeichnete Kretschmers DDR-Vergleiche als „infam“. Auf seine Forderung der Kollektivierung von Konzernen wie BMW wurde Kühnert erwartungsgemäß auch von Moderatorin Anne Will angesprochen. Angesichts der Kritik aus den eigenen Reihen wollte Anne Will von Kühnert wissen: „Wie sehr haben Sie mit diesen Aussagen der SPD geschadet?“ Kühnert fand keineswegs, dass seine Aussagen negative Auswirkungen auf seine Partei haben, sondern holte zum Rundumschlag gegen seine Kritiker aus. Insbesondere Sigmar Gabriel, der Kühnert Trump-Methoden und Selbstdarstellung vorgeworfen hatte, kritisierte Kühnert: „Bei Sigmar Gabriel weiß ich nicht, ob er jetzt der beste Berater dafür ist, zu bewerten, ob jemand einen Ego-Trip irgendwo macht oder nicht.“

Lesen Sie auch: Trumps Außenminister sagt Merkel ab - Jetzt ist der Grund klar

Kühnert reagierte auch auf die Zurückweisung seiner Ideen durch BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch. Schoch hatte den Vorschlag zur Verstaatlichung von Konzernen als "unbegreiflich" zurückgewiesen. "Für Arbeiter deutscher Unternehmen ist diese SPD nicht mehr wählbar", hatte Schoch dem Magazin "Wirtschaftswoche" gesagt. "Mir ist nicht bekannt, dass etwa die Deutsche Bahn so ein tolles Vorbild wäre. Ich empfehle Herrn Kühnert und seinen Unterstützern in der SPD, erst noch mal in die Schule zu gehen und zu lernen, wie Wirtschaft funktioniert."

Kühnert konterte in der Talkshow auch diese Attacke auf ihn in aller Deutlichkeit: Die SPD stünde Gewerkschaften traditionell sehr nahe und würde mit ihnen eng zusammenarbeiten, so der Juso-Chef bei Anne Will. Schoch, der für die IG-Metall den Betriebsrat anführe, wisse das. Die IG Metall spreche sich in ihrer Satzung an prominenter Stelle für eine Vergesellschaftung auch von großen Konzernen aus. An den BMW-Betriebsratschef gerichtet sagte er: "Von daher stellt sich schon die Frage, wer hier von der Satzung seiner jeweiligen Organisation abweicht - er oder ich."

Kühnert und Kretschmer fallen sich gegenseitig ins Wort - Anne Will muss schlichten

Später in der Sendung artete das Wortgefecht zwischen Kühnert und Kretschmer derart aus, dass die beiden Politiker sich nur noch gegenseitig ins Wort fielen und gleichzeitig lautstark ihre Thesen äußerten. Anne Will musste eingreifen: „Wenn Sie hier so durcheinander reden, versteht man überhaupt nichts“, so die Moderatorin. Doch Kühnert war sich keiner Schuld bewusst, sondern rechtfertigte sich für seine lautstarke Gegenrede: „Er hat jetzt lange genug seine leeren Floskeln rausgelassen, es reicht jetzt auch mal“, so Kühnert. Will daraufhin: „Nein, Kretschmer hat nur seine Meinung gesagt.“ Wie zu erwarten war, kam es auch zum Ende der Sendung zu keiner Einigung in dieser hitzigen Debatte.

Erstmeldung: Kühnert zu Gast bei Anne Will 

Berlin - Nach einer dreiwöchigen Pause meldet sich Moderatorin Anne Will am Sonntag, den 05. Mai um 21:45 Uhr wieder mit ihrer ARD-Talkshow zurück. Grund für die verlängerten Osterferien war, dass nur 30 Sendungen von „Anne Will“ pro Jahr produziert werden, und die Talk-Show somit nicht jeden Sonntag laufen kann.

Darum geht es am Sonntagabend bei „Anne Will“ mit Kühnert

Diesen Sonntag diskutiert die Moderatorin mit fünf geladenen Gästen über ein Thema, das derzeit heftig debattiert wird: Die mögliche Einführung einer CO2-Steuer. Die Große Koalition diskutiert momentan über eine mögliche CO2-Steuer etwa auf Diesel, Heizöl und Benzin. Auch viele Bürger lässt die CO2-Steuer nicht kalt, einige befürchten, dass die Kosten für den Klimaschutz an ihnen hängen bleiben.

Noch weitere Punkte an einer möglichen CO2-Steuer sind strittig: Kann eine Abgabe sozial gestaltet werden? Welche Folgen hat eine CO2-Steuer für Verbraucherinnen und Verbraucher? Und würde eine solche Steuer überhaupt zu weniger CO2-Ausstoß führen?

Diese Fragen wird Polit-Talkerin Anne Will am Sonntagabend mit folgenden Gästen diskutieren:

Anne Will am Sonntag: Kühnert und diese weiteren Gäste diskutieren zum Thema CO2-Steuer

Das Thema der „Anne Will“-Sendung am 19. Mai musste übrigens kurzfristig geändert werden - aus brandaktuellem Anlass. Auch 2. Juni machten aktuelle Geschehnissen den Planern einen Strich durch die Rechnung: Kurzfristig wurde Andrea Nahles‘ Rücktritt als SPD-Chefin zum Thema der Sendung.  

Bei „Inas Nacht“ zeigte sich die sonst sehr sachlich auftretende Anne Will kürzlich sehr emotional: Plötzlich hatte die Moderatorin Tränen in den Augen.

Sandra Maischberger spricht im ARD-Politik-Talk über die Zukunft von SPD und CDU. Nach der Europawahl stellt sich die Frage: Haben sie sich überlebt?

sp

Auch interessant

Kommentare