In den Hauptstädten zweier Nachbarländer Deutschlands fiel die Beteiligung wesentlich geringer aus. Während in der belgischen Hauptstadt Brüssel etwa 15.000 Menschen auf die Straßen gegangen sein sollen, waren es laut Informationen des französischen Nachrichtensenders Franceinfo in Paris lediglich rund 10.000 Menschen, die demonstrierten.
Insgesamt waren am Freitag Klima-Demonstrationen in 160 Ländern und rund 2600 Städten geplant, mehr als 500 allein in Deutschland. Begonnen hatte der globale Klimastreik in Australien. In der Stadt Alice Springs stellten sich Hunderte Menschen auf der Straße tot.
Update vom 20. Septebmer, 16.28 Uhr: Teilnehmer der „Fridays for Future“-Demonstration sind am Freitag in die Paulskirche eingedrungen. Etwa 25 Menschen hielten ein Banner hoch und stimmten ein Protestlied an. Sie teilten mit, das symbolträchtige Gebäude zunächst nicht verlassen zu wollen.
Der Twitterkanal Medienkollektiv Frankfurt postete ein Bild aus der Kirche. „In der Paulskirche wird jetzt mit Vertreter*Innen der Stadt gesprochen. Den Aktivist*Innen wird zugestanden, dass die Paulskirche der richtige Ort für den Protest ist und sie zunächst bleiben können“, lautet der Tweet.
Update vom 20. September, 13.06 Uhr: In zahlreichen deutschen Städten sind am Freitag die angekündigten Klimastreiks angelaufen. In Berlin versammelten sich Veranstalterangaben mehr als 80.000 Menschen, in Hamburg waren laut Polizei etwa 45.000 Demonstranten unterwegs. In Bremen zählten die Beamten etwa 31.000 Demonstranten. Der Platz in der Innenstadt, auf dem sie sich versammeln sollten, war demnach bereits überfüllt.
In baden-württembergischen Freiburg und im nordrhein-westfälischen Münster waren es laut Polizei jeweils etwa 20.000 Teilnehmer, die in Protestzügen durch die Straßen zogen. Auch in Frankfurt am Main, Stuttgart, Kiel, Köln und anderen Städte wurde schon demonstriert.
Update vom 20. September, 12.48 Uhr: Auch in der indischen Hauptstadt Delhi beteiligten sich am Freitag mehrere Hundert Kinder und Jugendliche an den weltweiten Demonstrationen für mehr Klimaschutz - vergleichsweise wenig im Vergleich zur Bevölkerungszahl des Landes von 1,3 Milliarden. „Die Eliten hier denken, dass sie sich alles kaufen können - auch saubere Luft - und die Armen haben schon genügend Probleme, um sich auch noch um die Klimakrise zu kümmern“, erklärte Bhavreen Kandhar, die Mutter zweier Schülerinnen. „Noch wollen es die meisten nicht wahrhaben.“
Im Zuge der Demonstrationen zum globalen Klimastreik haben sich am Freitag mehrere Hundert Schüler und Jugendliche am Platz vor dem Parlament in Athen versammelt. Sie trugen Transparente auf denen zu lesen war: „Das Klima ändert sich. Warum ändern wir uns nicht?“ und „Wir verpassen unseren Unterricht, um Euch eine Lektion zu erteilen“, wie der griechische Staatsrundfunk (ERT) und mehrere Nachrichtenportale berichteten. Die Schüler wollten anschließend durch das Athener Stadtzentrum für den Klimaschutz demonstrieren.
Update vom 20. September, 12.44 Uhr: Zehntausende Menschen haben sich nach Veranstalterangaben am Freitag rund um das Brandenburger Tor zu einer Demonstration für mehr Klimaschutz versammelt. Unter dem Motto „Alle fürs Klima“ hatten verschiedene Initiativen zu der Aktion aufgerufen, darunter die Bewegung Fridays for Future. Die Polizei wollte sich zunächst nicht zu Teilnehmerzahlen äußern.
Schon am Vormittag gab es in Berlin anlässlich des weltweiten Klimastreiks diverse kleinere Demonstrationen und andere Protestaktionen wie kurzzeitige Straßenblockaden. Laut Polizei verliefen sie friedlich.
Update vom 20. September, 12.30 Uhr: Die „Fridays for Future“-Proteste sind in vollem Gange. Einige Teilnehmer greifen zu drastischen Aktionen. Drei Demonstranten stehen vor dem Brandenburger Tor an einem Galgen. Die Schlinge liegt ihnen schon um den Hals. Sie stehen auf Eisblöcken. Die Metapher soll wohl darauf hinweisen, dass, wenn die Temperaturen weiter ansteigen, die Menschheit nicht überleben wird.
Update vom 20. September, 10.40 Uhr: „Fridays for Future“-Initiatorin Greta Thunberg animiert die Streikenden auf der ganzen Welt, an diesem besonderen Tag ihre Stimmen zu erheben. Zugleich äußert sie eine Bitte.
Update vom 20. September, 10.05 Uhr: Auch in Berlin nehmen die Proteste Fahrt auf. Die Jannowitzbrücke wurde von Aktivisten kurzzeitig mit Absperrband verhängt, so dass der Autoverkehr hier zum Erliegen kommt. Als die Polizei wenig später eintraf, war die Blockade bereits entfernt.
Update vom 20. September, 9.45 Uhr: Im Zuge der Demonstrationen zum globalen Klimastreik haben sich Klimaaktivisten auch direkt vor dem Kanzleramt in Berlin Gehör verschafft. Eine Gruppe von rund 30 bis 40 vor allem jungen Leuten rollte vor dem Zaun des Kanzleramts ein großes Transparent aus, auf dem zu lesen war: „Rückkehr der Klimakanzlerin?“ Sie skandierten unter anderem: „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft raubt.“ Im Kanzleramt tagten die Spitzen der Koalition in einer Marathonsitzung, um eine Einigung auf eine Strategie für mehr Klimaziele zu erreichen.
Update vom 20. September, 8.42 Uhr: Mit einem Fahrrad-Korso haben am Freitagmorgen in Berlin die Demonstrationen für mehr Klimaschutz begonnen. Aktivisten fuhren gegen 7.45 Uhr vom Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg in Richtung Innenstadt los. Zu dem Korso hatte unter anderem die Gruppe Ende Gelände aufgerufen, die einen sofortigen Kohleausstieg fordert.
Zum Auftakt einer weltweiten Aktionswoche wollen in der Hauptstadt am Freitag Tausende Menschen die Politik zu einem entschlossenen Handeln für den Klimaschutz auffordern. Zur voraussichtlich größten Demonstration erwarten die Veranstalter 10.000 Teilnehmer. Sie startet um 12.00 Uhr am Brandenburger Tor.
Update vom 20. September, 8.15 Uhr: An dem globalen Klimastreik in Australien haben sich nach Angaben der Veranstalter mindestens 300.000 Menschen beteiligt. Dies seien doppelt so viele wie beim vorherigen Protestmarsch, schrieben die Aktivisten von Fridays for Future am Freitag auf Twitter. Es dürften demnach sogar noch mehr werden, weil ihnen am, Nachmittag (Ortszeit) noch keine Teilnehmerzahlen aus allen Orten vorlagen.
Große Kundgebungen gab es unter anderem in Sydney und Melbourne. In der Stadt Alice Springs im Zentrum Australiens legten sich Hunderte Menschen demonstrativ auf den Boden und stellten sich tot.
Update vom 20. September, 7.34 Uhr: Von Albanien bis Uruguay, von Aalen bis Zweibrücken: Zum globalen Streik für mehr Klimaschutz an diesem Freitag erwartet die Jugendbewegung Fridays for Future mehrere Hunderttausend Teilnehmer. Allein in Deutschland sind in Dutzenden Städten mehr als 500 Aktionen und Demonstrationen angemeldet. Eine der größte Demonstrationen mit 10.000 erwarteten Teilnehmern soll es in Berlin geben. In den anderen deutschen Millionenstädten München, Hamburg und Köln sind ebenfalls größere Proteste geplant, wie unter anderem merkur.de* berichtet.
Begonnen hatte der globale Streik in der Nacht mit Demonstrationen in Australien. Mehrere Zehntausend Schüler blieben aus Protest gegen unzureichende Maßnahmen der Politik gegen den Klimawandel dem Unterricht fern. In der Stadt Alice Springs legten sich Hunderte Menschen auf den Boden und stellten sich tot. Für die internationale Streikwoche, die Freitag beginnt, haben Aktivisten schon Proteste in mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt.
Update vom 19. September, 20.55 Uhr: Der Deutsche Realschullehrerverband hat sich gegen eine Teilnahme von Schülern am Klimastreik geäußert. Verbandschef Jürgen Böhm hat am Donnerstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur gesagt, dass es zwar wichtig sei, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten und sie zu schützen. Aber: „Ein sogenannter Streik während der Unterrichtszeit gehört jedoch sicher nicht zu den geeigneten Maßnahmen.“
Er betonte: „Wie die jungen Menschen ihre Meinung im Hinblick auf Umwelt außerhalb der Unterrichtszeit zeigen, ist ihre persönliche Angelegenheit.“ Angesichts der Proteste, die bereits am Freitagvormittag starten sollen, erklärte Böhm, der bis zum vergangenen Jahr als Lehrer tätig war: „Aber die Schulpflicht, besser das Recht auf Bildung, darf durch solche Aktionen nicht aufgeweicht werden.“
Update vom 19. September, 17.20 Uhr: Verkehrsminister Andreas Scheuer hat sich zum bevorstehenden Klimastreik geäußert - und die Proteste kurzerhand in einem kuriosen rhetorischen Schwung in „Rückendeckung“ für die Politik der Großen Koalition umgedeutet.
„Wir werden morgen ein paar Schwierigkeiten haben hier auf den Straßen, weil sich einige Leute entschlossen haben, uns nochmal Rückendeckung und Motivation zu geben, die Klimaziele auch wirklich konzentriert anzugehen“, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag mit Blick auf die Klima-Beratungen der Koalition.
Scheuer eröffnete in Berlin eine Teststrecke für automatisiertes Fahren. Erst vor wenigen Tagen hatte der Minister ein ICE-Fiasko am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Die Bahn soll eigentlich eine gewichtige Rolle bei künftigen Verkehrskonzepten spielen.
Update vom 19. September, 14.52 Uhr: Die Kölner Polizei hat eine für Freitag von Demonstranten angemeldete Versammlung am Autobahnkreuz Köln-West verboten. Von der angekündigten Demonstration unter dem Motto "Generalstreik. Gegen Feinstaub und Abgase. Für eine Welt, in der Autobahnen nicht möglich sind" gingen "erhebliche Gefahren für Versammlungsteilnehmer und den Autobahnverkehr" aus, begründete die Polizei am Donnerstag ihr Vorgehen.
Hintergrund ist der Behörde zufolge ein Internetaufruf zu Sabotageaktionen am Freitag "aus dem linksextremen Umfeld des Hambacher Forsts". Mit Blick auf den für Freitag angekündigten globalen Klimastreik, zu dem in der Kölner Innenstadt bis zu 20.000 Teilnehmer erwartet werden, erklärte Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob: "Lassen Sie sich Ihre gute Sache nicht durch unfriedliche Aktionen verderben, die keinen Schutz des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit genießen."
Update vom 19. September, 13.29 Uhr: Die Klimaproteste der „Fridays for Future“-Bewegung treffen immer wieder auf gemischte Reaktionen von Außenstehenden. Der Deutsche Meterologische Wetterdienst stellt sich nun an die Seite der streikenden Schüler - und unterstützt deren Forderungen.
Laut eigener Aussage unterstützen die Wetter-Experten „grundsätzlich die Forderungen der Fridays4Future Bewegung nach einem sofortigen politischen und gesellschaftlichen Handeln zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzübereinkommens.“
Die Begründung der Unterstützung: Es gäbe Erkenntnisse über die Auswirkungen der globalen Erwärmung und „Klimaänderungen betreffen uns alle“. Gerade die Zunahme von extremen Wetterereignissen beschäftigt natürlich auch die Meterologische Gesellschaft. Die Vorhersage der Experten: „Meteorologische Phänomene, wie Hitzewellen und Dürren oder auch Starkniederschläge und Überflutungen werden sich voraussichtlich in den kommenden Jahrzehnten verstärken, wenn nicht jetzt gehandelt wird. “
Update vom 19. September, 12.15 Uhr: Pünktlich zum Klimastreik: Junge Umweltschützer wollen mit einem Protestcamp nahe dem Bundeskanzleramt in Berlin gegen die Klimapolitik protestieren. Wie schon im Juni wollten sie am Donnerstag dort Zelte aufbauen und eine Woche lang Arbeitsgruppen abhalten und demonstrieren. Einige hundert Teilnehmer werden erwartet, wie die Veranstaltergruppe We4Future am Donnerstag mitteilte. Unterstützt werden sie von Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und Fridays for Future.
Der Klimaforscher Mojib Latif rief ebenso zur Teilnahme auf wie die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete. „Gesellschaften brauchen für rapide Veränderung friedlichen Massenprotest. Deshalb ist es wichtig, sich zum solidarisieren, informieren und vernetzen - das We4Future-Camp bietet dafür einen Raum“, erklärte Rackete.
Über Pfingsten standen auf der Wiese vor dem Veranstaltungsort Tipi am Kanzleramt sechs Gemeinschaftszelte und bis zu 40 kleine private Zelte. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte damals erst kurz vor dem Start des Camps entschieden, dass private Zelte erlaubt sind. Die Polizei hatte zunächst nur größere Versammlungszelte genehmigt.
Update vom 19. September, 9.30 Uhr: Das Fernbusunternehmen Flixbus hat sich bereit erklärt, Teilnehmer der sogenannten Klimastreiks gratis mit Bussen zu den Kundgebungen am 20. und 27. September zu fahren. Wer seine Teilnahme mit einem Foto nachweist, erhält den Fahrpreis in Form eines Gutscheins erstattet. Flixbus gibt außerdem seinen Beschäftigten frei, die zum Klimastreik wollen. Die Busfahrer betrifft das jedoch nicht, da diese bei Subunternehmen arbeiten.
Zudem will Flixbus bis 2030 klimaneutral werden. Um das zu erreichen, soll verstärkt in Busse investiert werden, die mit Ökostrom, Wasserstoff oder Biogas fahren, wie der Geschäftsführer Daniel Krauss der Deutschen Presse-Agentur sagte. Allerdings werde man vorerst noch auf Dieselbusse angewiesen sein. Flixbus will deshalb mehr Kunden dazu bewegen, den Kohlendioxidausstoß solcher Fahrten durch Zahlungen für Klimaschutzprojekte zu kompensieren.
Flixbus hat einen großen Anteil auf dem Fernbusmarkt. Neuerdings bekommt das Unternehmen jedoch Konkurrenz, sowohl „Pinkbus“ als auch „BlaBlaBus“ mischen mittlerweile auf dem deutschen Markt mit.
Erstmeldung vom 18. September: Fürth - Der bayerische Kultusminister hat die Schüler im Freistaat gewarnt, sich weiter während der Schulzeit an den Fridays-for-Future-Protesten zu beteiligen. Das Ziel medialer Aufmerksamkeit sei längst erreicht. „Insofern sehe ich überhaupt keine Notwendigkeit, nun während der Unterrichtszeit für Fridays for Future zu demonstrieren“, sagte Michael Piazolo (Freie Wähler) am Mittwoch dem Radiosender Antenne Bayern.
Er forderte die Schulleiter auf, angemessen zu reagieren - und verwies auf die Schulpflicht in Bayern. Maßnahmen wie Nachsitzen, Verweise und Bußgelder seien im Schulgesetz ausdrücklich vorgesehen. „Dass man, wenn jemand das erste Mal fehlt, anders reagiert, als wenn jemand das fünfte Mal fehlt, liegt nahe“, ergänzte Piazolo.
Die Protestbewegung Fridays for Future hat für diesen Freitag zu einem globalen Streik für mehr Klimaschutz aufgerufen. Bundesweit sind mehr als 400 Demonstrationen geplant, darunter in München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg. An dem Tag will das Klimakabinett der Bundesregierung seine Strategie für mehr Klimaschutz vorlegen.
Nach ihrer Ankunft in den USA geht Greta Thunberg auf Promotion-Tour für einen Wechsel in der Umweltpolitik. Was hat sie bislang bewirken können? In München treffen sich Klimawandel-Skeptiker in einem Hotel. Vorher hagelt es viel Kritik - auch am Gastgeber. Debattiert wird aber auch eine möglicherweise bedenkliche künftige Radikalisierung von Fridays For Future.
In Berlin hat die Aktivistengruppe Extinction Rebellion am Montag Proteste für mehr Klimaschutz gestartet. Die Aktivisten besetzen einen Verkehrsknotenpunkt in Berlin.
Wie eine Umfrage ergeben hat, gehört Verkehrsminister Scheuer derzeit zu den unbeliebtesten Politikern im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im Rahmen seiner ARD-Sendung „Nuhr im Ersten“ nimmt der Kabarettist Dieter Nuhr die Bewegung um Greta auf die Schippe. Damit tritt er eine emotionale Twitter-Diskussion los. Kein Ende findet vorerst auch die Debatte um das Klimapaket der Bundesregierung.
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dpa