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Kanzlerkandidat Laschet in der ARD: Fiese Abmoderation -Zuschauern finden‘s „grandios“

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Armin Laschet, Oliver Köhr und Tina Hassel bei der ARD-Sendung „farbebekennen“.
Armin Laschet zu Gast bei der ARD-Interviewreihe „farbebekennen“. © Screenshot aus der ARD-Sendung „farbebekennen“

Armin Laschet steht als Kanzlerkandidat der Union bei ZDF und ARD Rede und Antwort. Er teilt gegen andere Parteien aus. Der News-Ticker.

Update vom 21. April, 12.10 Uhr: Am Dienstag war Armin Laschet zu Gast in der Interviewreihe des ARD „Farbe bekennen“, die von Oliver Köhr und Tina Hassel moderiert wird. Die Abmoderation der Sendung von Köhr sorgt bei Twitter auch am Tag danach für viele Lacher. „Am Tag, an dem die Union geklärt hat, dass Armin Laschet ihr Kanzlerkandidat wird - ‚Um Himmels Willen‘“, sagte der ARD-Mann und lieferte damit unfreiwillig einen witzigen Moment. Denn: Die nachfolgende Sendung trug den Namen „Um Himmels Willen“. Dass der Moderator eine etwas längere Pause zwischen dem Namen der Sendung und dem Zusatz „heißt die nachfolgende Sendung“ ließ, feiern viele Twitter-User:innen und nennen es unter anderem „grandios“.

Update vom 20. April, 20.37 Uhr: Damit ist das ARD-Interview vorbei und Laschet direkt am Abend nach der Entscheidung bei der Union in beiden großen Sendern des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks aufgetreten. Aber auch bei RTL gibt es einen Auftritt. Laschet teilte im ZDF unter anderem gegen die Grünen aus (siehe Update vom 20. April, 19.47 Uhr). In der ARD betonte er die Abgrenzung seiner Partei zur AfD und seine Linie in der Corona-Politik (siehe Update vom 20. April, 20.30 Uhr).

Update vom 20. April, 20.30 Uhr: Bei Laschet komme das Thema Klimaschutz tagtäglich vor. Er stehe für dieses Thema, sagt er gegenüber den Moderatoren in der ARD. Zur Wahl in Sachsen-Anhalt im Juni sagt er: „Gelingt es für die demokratischen Parteien, eine eigene Regierung zu bilden?“ Darum gehe es in dieser Wahl. Er betont die klare Abgrenzung seiner Partei zur AfD. „Mit allen anderen im demokratischen Spektrum diskutiert man um Lösungen.“ Alles was von der AfD betrieben werde, müsse „entschieden“ bekämpft werden.

Kanzlerkandidat Laschet im TV zu seiner Corona-Politik: „Die Linie war sehr gradlinig“

In der Politik gehe es nicht alleine um Umfragen und die „Machtfrage“, findet Laschet - sondern warum wolle man diese Macht, was sind die Ziele. Zu seiner Corona-Politik, die von manchen als Schlingerkurs gesehen wird, sagt er: „Die Linie war sehr gradlinig und sie gilt bis heute.“ Wenn Inzidenzzahlen zurückgehen, müsste auch wieder überprüft werden, welche Grundrechtseinschränkungen zurückgenommen werden könnten. Er verteidigt auch seine Idee vom „Brücken-Lockdown“, da dies schneller als das aktuell diskutierte Bundesgesetz mit der Corona-Notbremse gegangen wäre.

Zum Ende des Interviews in der ARD kommen die Moderatoren auf die aktuelle Kanzlerin zu sprechen. „Die Schuhe sind natürlich groß“, hält der CDU-Chef fest. Nach 16 Jahren Kanzlerschaft mit vier großen Krisen müsse man „großen Respekt vor dieser Lebensleistung“ haben. „Ich regiere ein großes Land, aber weiß auch mit einer gewissen Demut, was es heißt, Kanzler der Bundesrepublik Deutschland zu sein.“ Abschließend sagt Laschet in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“:. „Ich werde das Beste versuchen, aus diesem Amt zu machen.“ Jedenfalls wenn seine Partei gewählt wird und nach der Bundestagswahl im September den Kanzler stellen darf.

Armin Laschet im Interview bei ARD und ZDF: „Es war eine harte Woche“

Update vom 20. April, 20.20 Uhr: Eben wurde noch ein Interview mit Armin Laschet im ZDF übertragen, nun das Interview in der ARD. Er ordnet ein, dass beide Ministerpräsidenten Zuspruch erfahren habe. „Es war eine harte Woche, aber dann ist am Ende auch entschieden worden“, sagt Laschet. Er betont, dass er unter anderem seine europäische Expertise auch nach der Corona-Zeit unbedingt einbringen möchte.

Seinen Kritikern sagt er: Nach der Wahl zum CDU-Chef, wo auch nicht alle für ihn stimmten, habe er viele Gespräche geführt, am Ende hätten alle gesagt: „Ja, jetzt stehen wir zusammen.“ Sein Ziel sei immer: „Viele Gespräche führen, zuhören, Gegensätze auch wieder zusammenzubringen.“ In den nächsten Tage werde er etwa in die Kreisverbände gehen. „Persönlich werden wir das auch gemeinsam stemmen“, betont Laschet mit Blick auf Söder.

Update vom 20. April, 19.50 Uhr: In seinem ersten Talk-Auftritt nach seiner Kür zum Unionskanzler-Kandidaten zeigt sich Armin Laschet versöhnlich. Er betont den Zusammenhalt zwischen CDU und CSU und hofft auf den Rückhalt von Markus Söder. Scharf ging der CDU-Chef die Grünen an, denen er mangelnden Willen zur Umsetzung ihrer Ideen vorwarf. Armin Laschet wird um 20.15 Uhr in der ARD die Gelegenheit haben, seinen Standpunkt weiter auszuführen.

Armin Laschet teilt im ZDF gegen die Grünen aus: „An Taten messen, nicht an Sprüchen“

Update vom 20. April, 19.47 Uhr: Im ZDF-Interview teilt Armin Laschet gegen die Grünen aus. Man müsse „Politiker an Taten messen, nicht an Sprüchen“, fordert er. Die Grünen in Nordrhein-Westfalen hätten der Rodung des Hambacher Forsts zugestimmt, führt Laschet an. Auch sehe er bei der CDU „innovativere, marktwirtschaftlichere Lösungen“ für den Umweltschutz als bei den Grünen. Die Union und die Grünen bilden in Umfragen derzeit die beiden stärksten Fraktionen auf Bundesebene, sodass eine Koalition nach der Bundestagswahl im September möglich sein könnte.

Laschet im ZDF-Interview: „Friedrich Merz immer geschätzt“

Update vom 20. April, 19.45 Uhr: „Ich habe Friedrich Merz immer geschätzt“, sagt Armin Laschet im ZDF-Interview. Für die CDU werde Merz in Zukunft eine „wichtige Rolle“ spielen. CDU-Chef Laschet hebt besonders die Wirtschafts- und Finanzexpertise seines ehemaligen Kontrahenten hervor. Laschet wünsche sich in Zukunft „seinen Einsatz und seine Mitwirkung“. Noch vor wenigen Monaten kandidierten beide Politiker um das Amt des CDU-Vorsitzenden. Laschet stach Merz aus.

Update vom 20. April, 19.37 Uhr: Einer Zusammenarbeit mit der AfD erteilt Armin Laschet eine klare Absage. „Klipp und klar: nein“, antwortet Laschet auf die Frage, ob die CDU in Sachsen-Anhalt mit der AfD Gespräche führen werde. „Das ist nicht mit der CDU vereinbar“, lässt Laschet wissen. Es gebe „keine Gespräche, keine Kooperation, keine Koalition, garnichts!“.

Armin Laschet im ZDF-Interview: „Das Wichtigste ist ein gemeinsames Programm“

Update vom 20. April, 19.32 Uhr: In den letzten Tagen bekam die Verbindung zwischen CDU und CSU Risse. Trotzdem betont Armin Laschet die Verbundenheit der Schwesterparteien. „Wir gewinnen das nur zusammen“, erinnert der CDU-Vorsitzende und hofft auf den Rückhalt von Markus Söder. Das Wichtigste sei, „ein gemeinsames Programm zu entwickeln“, so Laschet.

Update vom 20. April, 19.30 Uhr: Markus Söder führt die Umfragen deutlich vor Armin Laschet an. Auch bei großen Teilen der Unionsmitglieder erfreut sich der Bayer großer Beliebtheit. Warum verzichtet die CDU-Führung bei der Kanzlerkandidaten-Entscheidung auf die Meinung der Basis? Armin Laschet verweist im ZDF-Interview darauf, dass die Kreisvorsitzenden-Konferenz „kein Abstimmungsgremium“ sei. Er beruft sich auf die Entscheidung des CDU-Präsidiums.

Laschet: Partei nach Machtkampf „nicht gespalten“

Update vom 20. April, 19.25 Uhr: Die offen ausgetragenen Differenzen zwischen CDU und CSU sind laut Laschets Aussagen ein „normaler Vorgang“. Eine Ausdehnung der CDU-Partei nach Bayern, gar die Auflösung der Unionsfraktion „stand nicht zur Debatte“, wie Laschet betont. Seinen Zwist mit Bayerns Ministerpräsident ordnet der CDU-Vorsitzende in eine lange Reihe von Meinungsverschiedenheiten zwischen den Schwesterparteien ein. Dabei führt er auch den Konflikt zwischen Franz Josef Strauß und Helmut Kohl an. Strauß-Fan Söder dürfte dieser Vergleich gefallen.

Update vom 20. April, 18.35 Uhr: Es liegen acht Tage offener Machtkampf zwischen CDU und CSU, aus dem Armin Laschet als Gewinner hervorging. Auf die Frage im ZDF-Interview (siehe Erstmeldung), ob die Spitzen aus München dem Verhältnis der Schwesterparteien schadeten, antwortet Laschet: „Ich glaube, dass inhaltlich die CDU und CSU eng zusammen liegen, wie lange nicht mehr.“ Die CDU sei „nicht gespalten“, führt der Parteichef aus. Dies sei in der Vergangenheit anders gewesen. Armin Laschet führt die „Flüchtlingskrise“ ins Feld, in der sich der Kurs der CDU und CSU klar unterschieden. Doch die Differenzen seien inzwischen überwunden. Weitere Aussagen des neuen Kanzlerkandidaten lesen Sie ab 19.20 Uhr in diesem News-Ticker.

Kanzlerkandidat der Union: Armin Laschet nach Entscheidung im ZDF-Interview

Erstmeldung vom 20. April: Berlin/München - Die Union hat turbulente Tage hinter sich. Der offene Machtkampf zwischen den Kanzlerkandidaten Markus Söder und Armin Laschet stellte die Schwesterparteien vor die Zerreißprobe. Letztlich gab der bayerische Ministerpräsident nach, die CDU kürt ihren Vorsitzenden Laschet zum Kanzlerkandidaten. Mit den Worten „die Würfel sind gefallen“, verkündete Markus Söder wenige Stunden zuvor seinen Rückzug.

Nun soll also der nordrhein-westfälische Ministerpräsident die angeschlagene Unionsfraktion aus dem Umfragetief führen. Zuletzt erreichte der Verbund aus CDU/CSU historisch schlechte Umfragewerte, die mit Hinblick auf die Bundestagswahlen im September für Sorgenfalten im Konrad-Adenauer-Haus sorgen sollten. Nun stellt sich Armin Laschet dem Gespräch mit ZDF-Chefredakteur Peter Frey und der stellvertretenden ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten. Das Interview am frühen Abend ist in der Mediathek zu finden und wird um 19.20 Uhr im TV ausgestrahlt. 20.15 Uhr ist zudem ein Interview mit Laschet in der ARD zu sehen, das bereits vorher aufgezeichnet wurde. 20.15 Uhr steht er live mit seinen Kontrahenten Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD) auch bei RTL Rede und Antwort in einem ganz speziellen Format.

Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten der Union gekürt - Söder gibt nach

In einer digitalen Sondersitzung des CDU-Vorstands hatten in der Nacht zum Dienstag 31 von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern in geheimer Wahl für den eigenen Parteivorsitzenden plädiert (77,5 Prozent), nur 9 stimmten für Söder (22,5 Prozent), 6 enthielten sich (nach CDU-Regeln prozentual nicht gewertet). Vorausgegangen war eine gut sechsstündige Debatte, in der Befürworter für Laschet und Söder aufeinanderprallten.

Söder hatte angekündigt, dass er jede Entscheidung des Bundesvorstands akzeptieren werde. Zwar wiederholte er dies am Dienstag, ließ es sich jedoch nicht nehmen, aktuelle Umfragen anzusprechen. Nach fraktionsinternen Reibereien war Armin Laschet am heutigen Dienstag auf Versöhnung aus. Er dankte Markus Söder und der CSU „für den guten, fairen Umgang in einer sehr weitreichenden Entscheidung, auch in einer sehr persönlichen Entscheidung“.

Der CDU-Chef wird in den kommenden Wochen und Monaten bis zur Bundestagswahl beschäftigt sein, das Meinungsbild in der Bundesrepublik zu ändern. Besonders da die Grünen mit Annalena Baerbock ihre Kanzlerkandidaten ausriefen - ohne einen offenen Machtkampf auszutragen. Nun muss er einen Weg finden, wie der Unionskandidat seine Fraktion aus dem Umfragetief führen und seine eigene Beliebtheit steigern will. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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