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Leipziger OB-Wahl: Wende im zweiten Durchgang - hauchdünner Sieg

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Oberbürgermeisterwahlen in Leipzig
Oberbürgermeisterwahlen in Leipzig © dpa / Hendrik Schmidt

Sebastian Gemkow (CDU) gewann völlig überraschend die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Leipzig. In der zweiten Runde am Sonntag ist nun alles offen.

Update vom 1. März, 20.00 Uhr: Die Stichwahl um das Leipziger Oberbürgermeister-Amt ist entschieden: Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, hat es am Ende knapp für den SPD-Kandidaten und Amtsinhaber Burkhard Jung gereicht. Er hat seinen Herausforderer Sebastian Gemkow von der CDU auf den zweiten Platz verwiesen.

Jung holte am Sonntag im zweiten Wahlgang nach Auszählung fast aller Wahlbezirke mit 49,1 Prozent die meisten Stimmen und lag damit knapp vor Gemkow, der 47,6 Prozent erhielt. Im ersten Wahlgang vor vier Wochen hatte Jung überraschenderweise noch knapp hinter dem früheren sächsischen Justizminister und amtierenden Wissenschaftsminister Gemkow gelegen. Weil kein Kandidat die nötige Mehrheit erzielte, wurde ein zweiter Wahlgang notwendig. Linke und Grüne hatten ihre eigenen Bewerberinnen zuvor zurückgezogen und dazu aufgerufen, Jung zu unterstützen.

Glückwünsche für Jung kamen schnell von der SPD-Spitze. Parteichefin Saskia Esken schrieb auf Twitter von einem „tollen Erfolg“ - dem nächsten nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg. SPD-Vize und Juso-Chef Kevin Kühnert sprach von einer „starken Teamleistung“. 

Vorbericht: CDU-Minister gewinnt überraschend erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Leipzig

Leipzig - Anfang Februar hat Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) überraschend die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Leipzig gewonnen. Am 1. März folgt nun Runde zwei. Wird er dort seinen Spitzenplatz verteidigen können? Der Jurist bekam im ersten Wahldurchgang 31,6 Prozent der Stimmen - und lag damit vor Amtsinhaber Burkhard Jung (SPD), der 29,8 Prozent erhielt. Da aber keiner der beiden Kandidaten eine absolute Mehrheit erzielen konnte, kommt es nun zur zweiten Runde. 

Leipzig-Wahl: In der zweiten Runde können alle Kandidaten erneut antreten

In Sachsen gibt es keine Stichwahl, stattdessen können alle Kandidaten erneut antreten. Viel wird daher davon abhängen, was die anderen der insgesamt acht Bewerber für den Oberbürgermeister-Posten nun machen. Da das Leipziger Rathaus seit drei Jahrzehnten in der Hand der SPD war, gilt das Ergebnis als Überraschung. Auch eine Umfrage hatte den SPD-Mann Jung vor der Wahl am Sonntag noch weit vor Gemkow gesehen. Seit 2006 ist der 61-Jährige Rathauschef in Leipzig und bewirbt sich um eine dritte Amtszeit. Die Wahlbeteiligung lag in Leipzig bei 49,1 Prozent.

„Ich freue mich über das Vertrauen, dass mir die Wählerinnen und Wähler entgegenbracht haben“, sagte Gemkow, der in Leipzig geboren wurde. Er gehe aber auch mit Demut in die kommenden Wochen und wolle noch möglichst viele Leipzigerinnen und Leipziger davon überzeugen, dass er gute Ideen für die Stadt habe. Der CDU-Politiker läutete direkt den weiteren Wahlkampf ein. „Jetzt gehts um die Wurst“, rief er seinen Anhängern zu. Ihn habe das Ergebnis nicht überrascht. „Ich habe genau das erwartet. Dieser Zweikampf, der jetzt vor Augen ist - so ist die Stadt“, sagte der Oberbürgermeister.

Leipzig-Wahl: Drittbeste wurde eine Linken-Politikerin, den vierten Platz belegt eine Grüne

Doch auch sein größter Konkurrent Burkhard Jung versucht vor der zweiten Wahlrunde die Wähler für sich zu gewinnen - unter anderem via Twitter.

Neben Gemkow und Jung erzielte Franziska Riekewald von den Linken mit 13,5 Prozent das drittbeste Ergebnis im ersten Wahldurchgang. Sie lag damit vor der Grünen-Bewerberin Katharina Krefft (12,0 Prozent). Der AfD-Kandidaten Christoph Neumann kam mit 8,7 Prozent nur auf ein einstelliges Ergebnis. Auch bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr hatte die AfD in Sachsen Probleme. Übrigens: In Bayern ist im März ebenfalls Kommunalwahl. Wie die Stimmabgabe funktioniert, erfahren Sie im Video.

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