35.000! Reisch schätzt, in Wahrheit seien es dreimal so viele und erzählt von gekenterten Flüchtlingsbooten, bei denen man keine einzige Leiche mehr fand.
Alle kann Reisch nicht retten, von Seehofer erhofft er sich nun jedoch zumindest ein paar „aus der Hölle dort zu holen“.
Abschließend sagt er: „Natürlich wäre ich gerne mit konkreteren Ergebnissen rausgegangen aber auch ein Innenminister kann eben nicht alleine alles zusagen, das musste ich nun einsehen.“
Berlin - Der Kapitän des zivilen Seenotrettungsschiffs „Lifeline“, Claus-Peter Reisch, hat bei einem Treffen mit Bundesinnenminister Horst Seehofer für die Aufnahme von 150 Flüchtlingen aus Libyen geworben. Seehofer habe bei dem zweistündigen Gespräch am Abend eine Prüfung zugesagt und wolle mit Ministern anderer Ressorts darüber sprechen, sagte Reisch am Donnerstag in Berlin.
Der CSU-Politiker habe sich die Lage vor der libyschen Küste und im Land schildern lassen und intensiv zugehört. „Es gibt dort in diesen Foltergefängnissen Frauen, Kinder und auch Männer, die wirklich bis aufs Blut gepeinigt sind.“ Eine Umsiedlung nach Deutschland aus humanitären Gründen könne mithilfe des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR erfolgen, um diesen Menschen ein menschenwürdiges Weiterleben zu ermöglichen, sagte Reisch.
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Die EU hatte zuvor entschieden, ihren Marineeinsatz vor der libyschen Küste zu stoppen und damit auch keine Migranten mehr aus Seenot zu retten. Die am Mittwoch offiziell bestätigte Entscheidung sieht vor, bei der Anti-Schleuser-Operation Sophia vorerst nur noch Luftaufklärung zu betreiben und libysche Küstenschützer auszubilden.
Grund für das Aus der Marineoperation ist, dass sich die Mitgliedstaaten nicht auf ein System zur Verteilung von aus Seenot geretteten Migranten einigen konnten. Die italienische Regierung hatte dies gefordert, weil Gerettete nach den aktuellen Einsatzregeln ausschließlich nach Italien gebracht werden.
Innenminister Horst Seehofer droht unterdessen auch an anderer Stelle ein Streit ums Asyl: Mehrere Landesjustizminister lehnen die von ihm geplanten härteren Abschieberegeln ab. Ebenfalls wichtig für sein Ressort könnte der Ausgang der Brexit-Abstimmung im britischen Unterhaus am Freitag werden - schließlich geht es im Ringen nach einem Deal auch um eine geordnete Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen.
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Bundesinnenminister und Ex-CSU-Chef Horst Seehofer hat seinen Abschied aus der Politik angekündigt.
Was zählt ist die Reichweite: CSU stellt beliebte Zeitschrift ein. Stattdessen will sich die Partei auf anderen Kanälen verbessern - etwa auf Youtube.
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dpa, mke
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