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Fall Walter Lübcke: „Dramatische Entwicklungen“ - neue Hintergründe zum Festgenommenen

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Am Donnerstag fand eine Trauerfeier für den getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke statt.
Am Donnerstag fand eine Trauerfeier für den getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke statt. © dpa / Swen Pförtner

Im Fall des toten Kasseler Politikers Lübcke hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen. Außerdem wird die NPD-Vergangenheit des festgenommenen Mannes deutlich.

Lesen Sie alle weiteren Entwicklungen nun hier: Neonazi Stephan E., der am 25. Juni im Polizeiverhör ein Geständnis abgelegt hatte, hat sein Geständnis offenbar widerrufen.

Alle neuen Entwicklungen lesen Sie in unserem aktuellen News-Ticker zum Fall Lübcke.

Update vom 17. Juni, 15.58 Uhr: Alle neuen Informationen zum rätselhaften Fall finden Sie im neuen News-Ticker zum Tod von Walter Lübcke. Außerdem informieren wir Sie darüber, was über den Hauptverdächtigen Stephan E. bekannt ist.

Update vom 17. Juni, 12.35 Uhr: Nach den Hinweisen auf einen rechtsextremen Hintergrund im Fall Lübcke fordern Grüne, FDP und Linke im Bundestag jetzt eine kurzfristige Sondersitzung des Innenausschusses. Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz: „Eine Sondersitzung des Innenausschusses ist angesichts der dramatischen und beunruhigenden Entwicklungen im Fall Lübcke unausweichlich.“ Auch FDP- und Linke-Politiker äußerten sich entsprechend.

Am 1. Juli 2019 war der Mord an Walter Lübcke auch Thema der Talk-Show „Hart aber fair“. Ein AfD-Politiker, der in der Sendung zu Gast war, sorgte im Netz für Entsetzen. Währenddessen macht sich Entsetzen über Äußerungen einiger Pegida-Demonstranten breit, die den Mord an Walter Lübcke rechtfertigen wollen.

Festgenommener im Fall Lübcke soll NPD-Verbindungen gehabt haben 

Update vom 17. Juni, 12.10 Uhr: Der Tatverdächtige im Fall Lübcke hat zumindest in der Vergangenheit sehr eindeutige Verbindungen in die rechtsextreme Szene gehabt. Außerdem soll der Mann, der am Wochenende in Kassel festgenommen wurde, in der NPD tätig gewesen sein. Das berichtet der Spiegel.  

Der Festgenommene soll außerdem vor etwa zehn Jahren zusammen mit mehreren Hundert Nationalisten von der Polizei festgesetzt worden sein. Er wurde damals wegen Landfriedensbruch zu einer Haftstrafe von sieben Monaten auf Bewährung verurteilt. Zumindest strafrechtlich soll der Mann aber seitdem nicht mehr aufgefallen sein - bis offenbar jetzt, bis zum Fall Walter Lübcke. Die Ermittlungen gehen weiter. 

Walter Lübcke: Generalbundesanwalt übernimmt Fall, was einen Verdacht erhärtet

Update vom 17. Juni, 11.00 Uhr: Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen im Fall des vor zwei Wochen erschossenen nordhessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke übernommen. "Wir haben übernommen", sagte eine Sprecherin der Behörde am Montag in Karlsruhe und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Am Wochenende war ein 45-jähriger Tatverdächtiger festgenommen worden, der Berichten zufolge Verbindungen in die rechtsextreme Szene gehabt haben soll.

Offenbar schweigt der Festgenommene im Fall Lübcke bislang zu den Vorwürfen. Das berichtet die Tagesschau am Montag. Anfang der Woche wollen die Ermittler mehr Informationen bekanntgeben zu dem SEK-Einsatz am Wochenende, bei dem der mutmaßliche Täter festgenommen wurde. Sehr viele Fragen sind nämlich noch offen - beispielsweise, ob der Mann Komplizen hatte. Und ob der Festgenommene immer noch Kontakte in die rechte Szene hat. 

SEK-Einsatz im Fall Walter Lübcke in Kassel

Update vom 16. Juni 2019, 15.34 Uhr: Erneute Festnahme im Fall Lübcke: Nachdem vor einigen Tagen bereits ein verdächtiger Mann zunächst festgenommen und anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, wurde nun ein 45-jähriger Mann noch in der Nacht gegen zwei Uhr durch eine Spezialeinheit fesgenommen. Offenbar erfolgte die Festnahme aufgrund eines DNA-Treffers. 

Wie die Bild wissen will, beging der 45-Jährige schon einmal eine schwere Straftat, seine DNA war in der Datenbank gespeichert. Wie das Blatt weiter wissen will, gibt es laut Ermittlern auch Hinweise, die daraufhin hindeuten, dass der Festgenommene der rechtsextremen Szene angehören könnte. 

Die Süddeutsche Zeitung und der Tagesspiegel berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass der Tatverdächtige vermutlich früher Kontakte in die rechte Szene gehabt habe. Es sei aber nicht klar, ob das auch aktuell noch der Fall sei. Der Tagesspiegel schrieb, es sei unklar, ob Lübcke aus einem rechtsextremen Motiv getötet worden sei. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte sich auf Anfrage nicht zu den Medienberichten äußern.

Verdächtiger im Fall Walter Lübcke wurde dem Haftrichter vorgeführt

Am heutigen Sonntag wurde der Tatverdächtige dann bereits einem Haftrichter vorgeführt, der Tatverdacht gegen ihn erhärtete sich offenbar. Es wurde Untersuchungshaftbefehl erlassen. Der 45-Jährige wurde anschließend in die JVA KAssel I gebracht. In welcher Beziehung der Festgenommene zu Walter Lübcke stand, ist noch nicht bekannt. 

Die Ermittler stellten klar, dass es sich bei dem am Samstag gefassten Tatverdächtigen nicht um den bereits vor einer Woche in Gewahrsam genommenen Mann handele.

Kassel: Walter Lübcke in seinem Heimatort beigesetzt

Update vom 15. Juni, 19.11 Uhr: Walter Lübcke wurde in seinem Heimatort beigesetzt. Mehrere hundert Gäste waren vor Ort. Das bestätigte ein Sprecher des Kasseler Regierungspräsidiums. Schon am Donnerstag gab es einen Trauergottesdienst mit über 1300 Menschen. 

Trauerfeier für erschossenen CDU-Politiker - Ministerpräsident nimmt Abschied

Update vom 13. Juni, 19.40 Uhr: Am 02. Juni wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf seiner Terrasse erschossen, von wem oder warum ist noch unklar. Am Donnerstag wurde nun in der Martinskirche eine Trauerfeier für den Verstorbenen abgehalten. Laut Deutscher Presse-Agentur nahmen mehr als 1300 Menschen daran teil. Unter ihnen war auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), der sich offenbar zum gewaltsamen Tod des Politikers äußerte. „Es ist ein trauriger, schmerzlicher und kaum fassbarer Anlass, der uns zusammenführt“, so Bouffier. Heute gedenke man dem Menschen Walter Lübcke: „Er war beliebt, aber nicht beliebig.“ 

Volker Bouffier nahm Abschied von seinem Kollegen Walter Lübcke.
Volker Bouffier nahm Abschied von seinem Kollegen Walter Lübcke. © AFP / SWEN PFORTNER

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, fand jedoch drastischere Worte. Laut Deutscher Presse-Agentur habe er in seiner Rede vor allem auf die Äußerungen mutmaßlicher rechtsextremer Nutzer im Internet Bezug genommen, die Freude am Tod des CDU-Politikers geäußert hätten. „Die Würde des Mensche, auch eines verstorbenen Menschen, muss unantastbar bleiben! Auch im Netz“, so der Bischof. Währenddessen sei der Sarg mit der hessischen Landesflagge bedeckt gewesen, umringt von einer Ehrenwache der Polizei und der Bundeswehr. Am Samstag soll Walter Lübcke schließlich im privaten Kreis beerdigt werden. Auch HNA.de* berichtet über die Trauerfeier. 

Fall Walter Lübcke in Kassel: Sein Tod gibt weiter Rätsel auf

Update von 10.55 Uhr: Eine heiße Spur gibt es im Fall des getöteten Walter Lübcke weiterhin nicht. Nun arbeiten die Ermittler an einer möglichst genauen Rekonstruktion des Tathergangs. Was war vor, was nach der Tat? Dies soll möglichst sekundengenau herausgearbeitet werden, wie fr.de* berichtet. 

Wann war der Mörder am Tatort? Wie hat er sich dem Opfer genähert? Hat es zuvor ein Gespräch gegeben oder wurde das Opfer unmittelbar getötet? Im Fall Walter Lübcke gibt es weiter für die Polizei viel zu tun. 

Trauerfeier für den erschossenen Walter Lübcke in Kassel

Update von 8.05 Uhr: Für den erschossenen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke wird es am Donnerstag eine Trauerfeier geben. In der Kasseler Martinskirche wird unter anderem der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier erwartet.   

Kassel: Festnahme im Fall Walter Lübcke wurde am Fährhafen durchgeführt

Update 12. Juni, 16 Uhr: Wie fr.de* berichtet, gibt es neue Details zur Festnahme eines Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Fall Lübcke. Demnach wurde der Verdächtige nicht wie zunächst berichtet auf einer Fähre, sondern auf einem Parkplatz am Fährhafen festgenommen

Fall Walter Lübcke: Verunsicherung im Heimatdorf - Strafanzeige wegen rechter Hetze

Update 12. Juni, 10.30 Uhr: Nach den rechten Hassparolen gegen den toten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke gibt es nun eine erste Strafanzeige. Diese sei bei der Kasseler Staatsanwaltschaft eingegangen, wie ein Sprecher dem Tagesspiegel sagte. 

Nach dem mutmaßlichen Mord an dem beliebten CDU-Politiker hatte es zahlreiche Schmähungen und Beleidigungen in sozialen Netzwerken wie YouTube gegeben. Hintergrund ist, dass sich Lübcke bei einer Veranstaltung 2015 sehr kritisch gegenüber Menschen geäußert hatte, die zum Höhepunkt der Flüchtlingsmigration auf die Barrikaden gegangen waren. Zur aktuellen Hetze sagte jetzt ein Sprecher, dass diese bei den Ermittlungen „nicht stiefmütterlich behandelt“ werde.     

Tod von Walter Lübcke wirft in Kassel viele Fragen auf

Update 12. Juni, von 8.40 Uhr: Das noch immer unaufgeklärte Verbrechen an Walter Lübcke wirft auch in seiner Heimatstadt viele Fragen auf. Dem 65-Jährigen wurde offenbar kaltblütig aus nächster Nähe auf seiner eigenen Terrasse in den Kopf geschossen. Schräg gegenüber des Grundstücks toben täglich fröhliche Kinder. Auch in der Kindertagesstätte ist der Wirbel rund um die polizeilichen Ermittlungen angekommen. 

Die Erzieher und Erzieherinnen werden nun täglich mit Fragen rund um die Polizeieinsätze gelöchert. Im Gespräch mit der HNA* erklärt Karin Döring, Leiterin des Kindergartens Villa Kunterbunt, wie sich der Alltag nach dem Verbrechen nun gestaltet. Ins Detail gehen die Mitarbeiter der Kita bei den Erklärungen aber nicht. „Manche Eltern haben dann gefragt, ob wir den Kindern das Geschehene erklären können, das machen wir aber ganz bewusst nicht“, erklärt Döring. Manche der Kinder seien jedoch bereits sehr ausführlich aufgeklärt in die Kita geschickt worden. 

„Gerade die Jungen und Mädchen, die bereits sehr detailliert aufgeklärt zu uns kamen, haben sich tendenziell ängstlicher verhalten und die Nähe der Erzieherinnen gesucht“, erklärt die Leiterin des Kindergartens. 

Tod von Walter Lübcke: Das waren die News vom Dienstag, 11. Juni 2019 

Update vom 11. Juni, 12.35 Uhr: Wer hat Walter Lübcke kaltblütig erschossen? Diese Frage wirft noch immer viele Rätsel auf, die Ermittler tappen auch eine Woche nach dem Tod des CDU-Mannes offenbar im Dunkeln. Nun äußerte sich sein bester Freund im Interview mit Welt, er macht vor allem der Polizei und den ermittelnden Beamten Vorwürfe. 

Was genau am Samstagabend vergangener Woche geschah, ist noch immer unklar. Was bisher bekannt ist, haben wir zusammengefasst. 

Wie das Portal jedoch wissen will, wurde Lübcke gegen halb zwölf noch einmal gesehen. Offenbar spazierte ein Mädchen am Haus der Familie Lübcke vorbei, sie sah den 65-Jährigen auf der Terrasse sitzend. Eine Stunde später wird Lübcke tot auf seiner Terrasse entdeckt, sein eigener Sohn machte die schockierende Entdeckung. Dem CDU-Mann muss aus direkter Nähe in den Kopf geschossen worden sein. Der kurzzeitig auf einer Fähre festgenommene Freund der Familie, Florian A., musste wieder auf freien Fuß gesetzt werden. 

Kassel: Drohungen gegen CDU-Politiker Lübcke

Einen neuen Tatverdächtigen gibt es offenbar nicht, doch Lübcke hatte sich im Laufe seiner Politik-Karriere nicht nur Freunde gemacht. Im Gespräch mit Welt berichtet sein bester Freund Rainer Hahne, wie sehr Walter Lübcke unter Anfeindungen gelitten habe. Dabei fürchtete Lübcke jedoch offenbar nicht um sein eigenes Leben, sondern um das Wohl seiner Familie. „Hol die Mama zu Hause ab und bring sie in Sicherheit“, habe der 65-Jährige seinen Sohn eines Abends aufgefordert. Direkt nachdem 2015 die ersten Morddrohungen auf seinem Handy eingingen, berichtet Hahne. 

Wie der Freund der Familie weiter erklärt, sei er vor allem über das Verhalten gegenüber der Ehefrau und den beiden Söhnen des Getöteten verärgert. Direkt nach Auffinden der Leiche sei die Familie ebenfalls verhört worden. Für Rainer Hahne unvorstellbar. Dabei sei wertvolle Zeit vergeudet worden, erklärt er gegenüber Welt. An einen Täter in der rechten Szene glaubt Hahne trotz Drohungen jedoch nicht so wirklich. Geht es nach ihm, muss „der Walter den Täter gekannt haben. Der hätte keinen Fremden so nah an sich herangelassen, der mitten in der Nacht auf seiner Veranda auftaucht.“ 

Fall Walter Lübcke: SEK-Einsatz auf Fähre - Neue Details zu Festnahmen

Update vom 11. Juni 2019, 6.51 Uhr: Drei Tage nach der Festnahme eines vorläufig tatverdächtigen Mannes, kommen nun weitere Informationen ans Licht. Wie die Bild wissen will, handelte es sich bei dem am Samstag auf einer Fähre festgenommenen Mann um einen Freund des Sohnes von Walter Lübcke. Florian A., selbst Sanitäter, wurde von dem Sohn des CDU-Mannes zum Tatort gerufen. Wie das Blatt weiter berichtet, sei A. noch vor den Einsatzkräften am Tatort gewesen und habe dort versucht, Blutspuren des Dramas mit Hilfe eines Felgenreinigers verschwinden zu lassen. 

Schmauchspuren seien an seinen Händen jedoch keine gefunden worden. Wie die Zeitung weiter berichtet, habe die Polizei Florian A. dann vorsorglich auf der Fähre festgenommen. Zu groß sei das Risiko gewesen, dass die Tatwaffe in der Nordsee versenkt werden könne. Doch schon am Sonntag wurde Florian A. wieder auf freien Fuß gelassen, eine Tatbeteiligung konnte dem Freund des Sohnes nicht nachgewiesen werden. 

Tod von Walter Lübcke in Kassel: Die News von Montag, 10. Juni 2019 

18 Uhr: Nach der Freilassung eines Mannes hat die Sonderkommission zum Fall des erschossenen Kasseler Regierungspräsidenten am Montag weiter ermittelt. Die mehrstündige Vernehmung des Mannes in der Nacht zu Sonntag hatte keine Anhaltspunkte für seine Tatbeteiligung ergeben. Aus ermittlungstaktischen Gründen machte die Polizei am Montag aber keine Angaben zu möglichen Fortschritten bei der Untersuchung des gewaltsamen Todes von Walter Lübcke (CDU).

Ein Polizeieinsatz bereits am Samstagnachmittag auf zwei Fähren zur Insel Wangerooge soll laut „Bild“ im Zusammenhang mit dem Fall gestanden haben. Eine Augenzeugin berichtete der Zeitung, dass zwei Männer und eine Frau weggeführt worden seien. In einer Mitteilung der Polizei in Wilhelmshaven hatte es am Samstag geheißen, der Einsatz habe für ein anderes Bundesland stattgefunden. Um das laufende Verfahren nicht zu gefährden, könnten keine weiteren Auskünfte erteilt werden.

Die Staatsanwaltschaft Kassel und die Soko teilte am Sonntag mit, dass der zur Befragung in Gewahrsam genommene Mann in den frühen Morgenstunden wieder entlassen worden sei. Sie riefen in ihrer Mitteilung dazu auf, „sich nicht an Spekulationen zu beteiligen, um nicht den Eindruck einer Vorverurteilung zu erwecken.“ Dies schade den Ermittlungen.

Ein Sprecher der „Soko Liemecke“, die im Fall Lübcke ermittelt, machte am Montag ebenfalls keine Angaben. Die Soko arbeite aber auch an den Feiertagen intensiv an der Auswertung der Spuren. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft wurden telefonische Hinweise, Fotos und Videos ausgewertet. Zuletzt waren 160 Hinweise eingegangen. Der Fall war am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen xy...ungelöst“ vorgestellt worden.

Fall Walter Lübcke: Offenbar SEK-Einsatz auf Nordsee-Fähre - drei Festnahmen

13.43 Uhr: Im Zusammenhang mit dem erschossenen CDU-Politiker Walter Lübcke soll es einen SEK-Einsatz auf einer Urlaubsfähre zur Nordseeinsel Wangerooge gegeben haben. Das berichtet die Bild (Bezahlinhalt). Zeugen sollen demnach von Festnahmen zweier Männer und einer Frau berichten. Der Sprecher der Soko im Fall Lübcke wollte „aus ermittlungstaktischen Gründen“ aber keine Angaben zu dem Einsatz machen. 

Das Schiff sei zunächst verspätet losgefahren, schließlich wurden die Passagiere gebeten, das Schiff zu verlassen. Die Bild zitiert Urlauberin Ines T., die sich auf dem Schiff „Wangerooge“ befand, folgendermaßen: „Da sahen wir, dass am Hafen ganz viel Polizei war. Das waren nicht nur normal Uniformierte, sondern auch Spezialeinsatzkommandos. Beamte mit schusssicheren Westen und Waffen.“ Weiter erzählt die Urlauberin demnach: „Aus der Menge der Menschen, die vom Schiff kamen, wurden zwei Männer und eine Frau abgeführt. Die beiden Männer wurden sofort weggebracht. Die Frau war noch länger vor Ort.“ Anschließend soll das Schiff durchsucht worden sein.

Laut Bild bestätigte die Polizei allerdings nur, dass aufgrund eines Polizeieinsatz auf zwei Fähren nach Wangerooge Fahrgäste ein verspätetes Ablegen in Kauf nehmen mussten. Nähere Details gab die Polizei nicht bekannt.

Update vom 10. Juni: Die Trauerfeier für den Regierungspräsidenten ist für den 13. Juni in Kassel geplant. In der Martinskirche werde es einen Trauergottesdienst mit "protokollarischen Ehrenbekundungen" geben, kündigte eine Regierungssprecherin an. 

Fall Lübcke: Tatverdächtiger wieder frei - kommt er doch nicht aus privatem Umfeld?

Update 9. Juni, 11.38 Uhr: Laut der FAZ (siehe unten) soll der in Gewahrsam genommene Mann in einer persönlichen Beziehung zu dem Walter Lübcke gestanden haben. Das Landeskriminalamt (LKA) Hessen verneint das jedoch. „Ich habe diese Informationen bereits gestern den ganzen Abend dementiert“, sagte LKA-Sprecher Dirk Hintermeier gegenüber der Bild. „Die männliche Person, die in Gewahrsam genommen wurde, wurde gestern bis in den späten Abend hinein befragt.“ Für Hintermeier sei es „unklar“, woher diese Details stammen, zitiert ihn die Bild.

Kassel: Getöteter Walter Lübcke (CDU): Verdächtiger Mann ist wieder frei

Update vom 9. Juni, 7.17 Uhr: Der im Fall des erschossenen Kasseler Politikers Walter Lübcke (CDU) in Gewahrsam genommene Mann ist wieder entlassen worden. „Er wurde befragt und konnte danach gehen“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen. Mehr Details gab er nicht bekannt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte zuvor berichtet und von einer Festnahme gesprochen.

Es handele es sich um einen jüngeren Mann, der in privater Beziehung zu dem 65-jährigen CDU-Politiker gestanden haben solle, berichtete die FAZ unter Berufung auf Ermittlerkreise. Auf die Spur des Mannes sei die Polizei durch die umfangreiche Auswertung privater Daten des Getöteten gekommen. Dazu habe dem Vernehmen nach auch die Auswertung seines Mobiltelefons gehört, schrieb die FAZ weiter.

Lübcke war in der Nacht zum vergangenen Sonntag gegen 0.30 Uhr auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha bei Kassel mit einer Schussverletzung am Kopf entdeckt worden. Der Schuss war den Ermittlungen zufolge aus nächster Nähe abgegeben worden.

Die Trauerfeier für den Regierungspräsidenten ist für den 13. Juni in Kassel geplant. In der Martinskirche werde es einen Trauergottesdienst mit „protokollarischen Ehrenbekundungen“ geben, kündigte eine Regierungssprecherin an.

Erschossener Regierungspräsident Lübke: Polizei nimmt offenbar Verdächtigen fest

Update vom 8. Juni, 19.07 Uhr: Die Polizei hat nach Informationen der FAZ offenbar einen Verdächtigen aus dem privaten Umfeld des getöteten Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke (CDU) festgenommen. „Wir haben eine Person in vorläufigen Gewahrsam genommen", bestätigte Soko-Sprecher Torsten Werner auch der Lokalredaktion der HNA in Kassel. Es soll sich um einen jüngeren Mann handeln, der in privater Beziehung zu dem CDU-Politiker gestanden haben soll. Aus Ermittlerkreisen sei zu hören gewesen, man sei sich sicher, den Täter identifiziert zu haben. Auf die Spur des Mannes sei die Polizei durch die Auswertung privater Daten des Getöteten gekommen. 

Kassel: Nach Tod von CDU-Mann Lübcke: Polizei hat „jede Menge Spuren“

Update 8. Juni 2019, 12.20 Uhr: Im Fall des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) haben die Ermittler die intensive Spurensuche am Tatort abgeschlossen. Die Arbeit wurde am Freitag beendet, wie ein Sprecher der Polizei am Samstag mitteilte. „Wir haben jede Menge Spuren, die bewertet werden müssen.“ Lübcke war in der Nacht zum Sonntag gegen 0.30 Uhr auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha bei Kassel mit einer Schussverletzung am Kopf entdeckt worden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der Schuss war den Ermittlungen zufolge aus nächster Nähe abgegeben worden. Motiv und Täter sind bislang unbekannt.

Update 8. Juni 2019, 10.45 Uhr: Die Familie des toten Walter Lübcke hat sich nun an die Lokalredaktion der HNA* in Kassel gewandt. In einer Stellungnahme heißt es: „Neben der tiefen Trauer, die wir verspüren, ist es für uns unfassbar schwer zu verstehen, dass er gewaltsam ums Leben gekommen ist und damit plötzlich aus unserer Mitte gerissen wurde.“ Die Familie bittet um Zeit und Ruhe zur Trauer - insbesondere auch in Hinblick auf die Kommentare in den Sozialen Netzwerken. Dort gibt teilweise offene Freude über den Tod des CDU-Politikers sowie Hass-Kommentare von rechtsgerichteten Usern (siehe Update vom 6. Juni unten). 

Fall Lübcke: Kripo will Spurensuche im Haus in Kassel beenden

Update vom 7. Juni 2019, 12.58 Uhr: Die 50-köpfige Sonderkommission ermittelt weiter zu den Hintergründen des Mordes am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU). Am Freitag soll die Spurensuche am Haus beendet werden und das Gebäude wieder freigegeben werden. „Auch, um der Familie ihr Heim zurückzugeben“, erklärte Kripo-Sprecher Dirk Hintermeier gegenüber der Bild

Eine richtige Spur gibt es bislang noch nicht. Womöglich hat sich der Täter extra die Tatnacht ausgesucht, weil zu dem Zeitpunkt eine Kirmes in dem sonst ruhigen Ort stattfand. „Das kann ich nicht verneinen. Das ist durchaus Teil unserer Theorie und der Ermittlungen“, so Hintermeier. Unterstützung erhalten die Ermittler von Experten des Bundeskriminalamts. Sie überprüfen das Projektil, das Lübcke tötete. Kripo-Sprecher Hintermeier zur Bild: „Die Auswertung der Spuren, auch in Bezug auf DNA, hat oberste Priorität. Wenn solche Spuren gefunden werden, müssen wir sie allerdings auch erst zuordnen.“

Nach Tod von CDU-Mann Lübcke: Ermittler werten Videos aus - rund 80 Hinweise eingegangen 

08.43 Uhr: Die Ermittler im Fall des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) werten weiterhin Bilder und Videos der Tatnacht aus. Die Sichtung des Materials sei zeitaufwendig, weil Videos minuziös begutachtet werden müssten, sagte am Freitag Torsten Werner, Sprecher der Sonderkommission (Soko) in Kassel. Wonach die Ermittler suchen, könne man nicht bekanntgeben.

Nach einem Zeugenaufruf in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ waren 80 Hinweise eingegangen. Dabei handelt es sich auch um Fotos und Videos einer Kirmes in unmittelbarer Tatortnähe. Bisher gibt es aber keine heiße Spur. Motiv und Täter sind unbekannt. Die Auswertung des Materials wird laut Werner noch Tage dauern.

Auch am langen Pfingstwochenende arbeitet die Soko. „Da wird keine Pause gemacht“, sagte der Sprecher. In welcher Personalstärke die 50-köpfige Sonderkommission arbeite, hänge vom Ermittlungsstand ab. Am Freitagmorgen begannen Einsatzkräfte erneut, weitere Spuren am Tatort in Wolfhagen-Istha bei Kassel zu suchen. Diese Arbeit sollte im Laufe des Tages aber endgültig abgeschlossen und das Wohnhaus Lübckes wieder freigegeben werden.

Das waren die News vom 6. Juni 2019 aus Kassel

Update vom 06. Juni 2019, 22.31 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer hat die rechte Hetze gegen den erschossenen Regierungspräsidenten von Kassel, Walter Lübcke (CDU), scharf verurteilt. 

„Da bleibt einem die Luft weg, das ist abscheulich“, sagte der CSU-Politiker dem Tagesspiegel (Freitag): „Wenn jemand, nur weil er liberale Ansichten hatte, so mit Hass überzogen wird, ist das der Niedergang der menschlichen Moral.“

Nach Tod von CDU-Mann Lübcke: Erneut Hasskommentare im Netz aufgetaucht - neue Details 

Update vom 6. Juni 2019, 17 Uhr: War es tatsächlich Mord? Der Tod von CDU-Mann Lübcke entsetzt ganz Deutschland, die Umstände seines Todes geben Rätsel auf. Die Polizei setzt bei den Ermittlungen auch verstärkt auf die Hinweise von Besuchern der örtlichen Kirmes. Hinweisgeber können über ein Internet-Portal Fotos und Videos des Abends direkt an die Polizei weiterleiten. Wie die Welt berichtet, sei Walter Lübcke an dem betreffenden Abend selbst nicht auf der Kirmes gewesen. Wie das Portal weiter berichtet, sei es nämlich der erste Abend gewesen, an dem Lübcke zusammen mit seiner Ehefrau auf das gemeinsame Enkelkind habe aufpassen wollen. 

Demnach planten die Söhne des Paares offenbar gemeinsam mit der Schwiegertochter Lübckes auf die benachbarte Kirmes zu gehen. Wie Nachbarn der Welt berichteten, habe der Politiker bis etwa 23 Uhr auf der Terrasse seines Hauses gesessen, offenbar mit einem Gast. Seine Ehefrau habe zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem Enkelkind im Haus geschlafen. Gegen 00.35 Uhr habe der jüngere Sohn des Paares dann seinen Vater auf der Terrasse aufgefunden. Er alarmierte offenbar umgehend die Einsatzkräfte. Und auch einen Freund, der Spuren am Tatort verwischt haben soll. 

Wie Nachbarn gegenüber Welt berichten, habe der Ersthelfer dann Blut von der Terrasse aufgewischt. Vor allem, um der Familie den Anblick zu ersparen. Wie die „Hessische Niedersächsische Allgemeine“ wissen will, konnte direkt vor Ort kein Hinweis auf ein Verbrechen entdeckt werden, das Einschussloch im Kopf fiel demnach erst den Ärzten im Krankenhaus auf. 

Nach Tod von CDU-Mann Lübcke: Erneut Hasskommentare im Netz aufgetaucht - Polizei warnt im TV 

Update vom 6. Juni 2019, 15.43 Uhr: Der gewaltsame Tod von CDU-Politiker Walter Lübcke wirft noch immer Fragen auf. Auch einen Tag nach der Ausstrahlung des Kriminalfalls in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ fehlt von dem Täter oder den Tätern jede Spur. Bereits zu Lebzeiten wurde der 65-Jährige zum Hassobjekt einer ganzen Szene. Schuld daran war vor allem ein öffentlicher Auftritt im Jahr 2015. Während Lübcke bei der Diskussion vor vier Jahren vor allem den Umgang mit den engagierten christlichen Gemeinden im Zuge der Flüchtlingsdiskussion lobt, ertönen aus den ersten Reihen böse und hämische Zwischenrufe. 

Dann äußerte Lübcke den Satz, für den der Politiker besonders in den sozialen Netzwerken viel einstecken musste: „Und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er will.“ Böse, feindliche oder auch rechtsextreme Kommentare tauchten nicht nur zur damaligen Veröffentlichung des Videos auf. Unter dem auf der Plattform „YouTube“ hochgeladenen Video summieren sich auch seit dem Tod des Politikers erneute Hasskommentare. Viele von ihnen feiern gar den Tod des CDU-Manns. 

„Aus die Maus, jetzt hat er Deutschland verlassen“, „Tja, so läufts eben“,  „Jetzt hat der gute Mann selbst diese Welt verlassen“ und „Mein Bedauern hält sich mehr als in Grenzen“ ist unter der Aufnahme zu lesen. In dem rassistischen Blog "PI-News" wurde auch 2015 seine Adresse veröffentlicht. Auf dem Blog riefen außerdem Kommentatoren dazu auf, bei Lübcke vorbeizuschauen. Einer von ihnen schrieb auch: „Der Kasper aus Kassel macht es nicht mehr lange.“ In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ wies das LKA Hessen am Mittwochabend nun daraufhin, dass ehrverletzende Äußerungen strafrechtlich verfolgt werden würden. 

Kassel: Neue Hinweise zum Tod von CDU-Mann Lübcke

Update vom 6. Juni 2019, 9.37 Uhr:  Die Trauerfeier für den erschossenen Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) soll am 13. Juni (16.00 Uhr) in Kassel stattfinden. In der Martinskirche werde es einen Trauergottesdienst mit „protokollarischen Ehrenbekundungen“ geben, wie die stellvertretende Regierungssprecherin in Hessen, Elke Cezanne, am Donnerstagmorgen sagte. Zuvor hatten bereits andere Medien darüber berichtet.

Bei dem Trauergottesdienst werden Polizei und Bundeswehr eine Ehrenwache am Sarg halten, wie Cezanne sagte. Außerdem werde der Sarg mit der Hessen-Fahne bedeckt. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Martin Hein, werden sprechen.

Update vom 6. Juni 2019, 8.35 Uhr: Nach dem tödlichen Schuss auf den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) und der Fernsehfahndung in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ sind neue Hinweise bei den Ermittlern eingegangen.

„Eine ganz heiße Spur war aber noch nicht dabei“, sagte der Soko-Sprecher der Polizei, Torsten Werner, am Donnerstagmorgen in Kassel. Über das Hinweis-Telefon seien am Mittwochabend „ein paar wenige Anrufe eingegangen“. Die Ermittler hatten sich mehr davon versprochen, wie Werner sagte.

Außerdem seien aber auch während und nach der Sendung „einige Fotos und Videos“ von Besuchern einer Kirmes in der Nähe des Tatorts per Mail zugesandt worden. Die Dateien müssten aber noch ausgewertet werden. „Bislang haben wir keine konkreten Erkenntnisse“, sagte Werner.

CDU-Politiker Lübcke tot durch Kopfschuss - Profiler: Das spricht gegen einen Profi-Killer

Update vom 5. Juni 2019, 19.58 Uhr: Der Fall des toten Politikers Walter Lübcke wurde am Mittwoch auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ behandelt. Gleich am Anfang der TV-Show bat Moderator Rudy Cerne die Zuschauer um Hinweise. Besonders sprach er Besucher der Kirmes in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses des Politikers an. Er bat diese sich zu melden, falls ihnen etwas Ungewöhnliches aufgefallen sei. Zudem bat er um Zusendung von Fotos und Videos aus dem Zeitraum zwischen 22 und 1 Uhr von der Nacht auf Sonntag. Diese sollten Kirmesbesucher per Mail direkt an die Polizei schicken. Die Adresse: wolfhagen@polizei-hinweise.de

Lesen Sie auch: In Sauerlach bei München hat ein Mann einen, auf die Bahngleise gestürzten Bub, vor dem sicheren Tod bewahrt. Nun sucht die Familie den unbekannten Lebensretter.

Update vom 5. Juni 2019, 15.50 Uhr: Der Tod des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke wirft weiter viele Fragen auf. Nun analysierte der Profiler Axel Petermann die bisher bekannten Fakten im Gespräch mit der Bild.

Da Lübcke mit einer Kleinkaliberwaffe aus kurzer Distanz in den Kopf geschossen wurde, tippt Petermann nicht auf einen Profi. „Ein erfahrener Täter, der so eine Tat plant, bewaffnet sich wohl eher nicht mit einem Kleinkaliber“, so der Profiler zu dem Blatt.

Zudem nannte Petermann drei mögliche Hintergründe dafür, dass der Tatort wohl verändert worden war: Erstens könnte Lübcke sich schwer verletzt noch zu seiner Terrasse geschleppt und so selbst Spuren verändert haben. Zweitens könnte das Familienmitglied, das Lübcke gefunden hat, oder das Rettungsteam den Tatort verändert haben. Drittens ist es auch möglich, dass der Täter selbst bewusst Spuren verändert hat. Der Spiegel hatte zuvor berichtet, dass ein Sanitäter, der auch ein Bekannter der Familie sei, den Tatort im Nachgang gesäubert hätte.

Kassel: Profiler schließt Selbstmord Lübckes weiter nicht aus

Der Profiler schließt im Gegensatz zu bisherigen Aussagen der Ermittler auch einen Selbstmord nicht aus, obwohl am Tatort keine Schusswaffe gefunden wurde. Jemand könnte die Waffe versteckt haben.

Der 65-Jährige CDU-Politiker Walter Lübcke war in der Nacht zum Sonntag kurz nach Mitternacht schwer verletzt auf seiner Terrasse gefunden worden. Er starb später im Krankenhaus. Ihm war aus nächster Nähe in den Kopf geschossen worden. Eine Tatwaffe wurde nicht gefunden, weshalb die Ermittler bisher einen Suizid ausschlossen. 

Video: Schusswunde am Kopf - Kassels Regierungspräsident Walter Lübcke ist tot

CDU-Politiker Lübcke erschossen: Sanitäter manipulierte Tatort - Familie unter Polizeischutz

Update vom 5. Juni 2019, 12.27 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Äußerungen im Netz nach dem gewaltsamen Tod des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke heftig kritisiert. Wie sich manche in sozialen Netzwerken geradezu hermachten über dessen Tod, sei „zynisch, geschmacklos, abscheulich, in jeder Hinsicht widerwärtig“, sagte Steinmeier am Mittwoch bei einer Veranstaltung des Deutschen Städtetags in Dortmund. Über solche unerträglichen Reaktionen wünsche er sich mehr öffentliche Diskussionen und Empörung.

CDU-Politiker Lübcke erschossen: Sanitäter manipulierte den Tatort - Familie unter Polizeischutz

09:37 Uhr: Wie die Bild-Zeitung berichtet, steht die Familie des Opfers nun unter Polizeischutz. Lübckes Frau und seine zwei Söhne seien aktuell an einem unbekannten Ort. Der Täter ist weiterhin unbekannt - Die Polizei ermittelt weiter.

Laut der Bild sei der Politiker in der Nacht von Samstag auf Sonntag von einem seiner Söhne gefunden worden. Immer noch ist ungeklärt, ob und wer den Tatort im Nachgang manipuliert habe. Wie der Spiegel berichtet, habe ein Sanitäter die Stelle im Nachgang gesäubert. Der Sanitär soll gleichzeitig auch ein Bekannter der Familie Lübcke sein.

„So wird es Merkel auch ergehen“: CDU-Politiker Lübcke erschossen - Rechtsextreme hetzen im Netz

Update vom 4. Juni 2019, 13.32 Uhr: Noch ist unklar, wer am Tod des CDU-Politikers Walter Lübcke schuld ist. Ein Motiv ist bislang noch nicht bekannt. Im rechten Spektrum war der Politiker aber alles andere als beliebt. Somit kann auch eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden.

Der stellvertretende Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber bestätigte auf Nachfrage des Hessischen Rundfunks, dass Lübcke in den vergangenen Jahren immer wieder bedroht worden sei. Unter anderem von Reichsbürgern, „die sich vielfach in unverschämten Schreiben an uns wenden und auch Drohungen gegen den Präsidenten ausrichten.“

Doch auch bei vielen Asylkritikern galt Lübcke als rotes Tuch. Grund dafür war eine Informationsveranstaltung über eine Erstaufnahmeeinrichtung aus dem Jahr 2015. Dort wurde Lübcke von Anhängern einer Kasseler „Pegida“-Sektion provoziert. Der Politiker entgegnete ihnen, sie könnten Deutschland verlassen, wenn sie beispielsweise mit christlichen Werten nichts anfangen könnten. Videoaufnahmen des verbalen Schlagabtauschs kursieren in den Sozialen Medien. Infolge dieses Vorfalles stand er nach Medienberichten zeitweise wegen Morddrohungen unter Personenschutz.

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In dem rassistischen Blog "PI-News" wurde auch 2015 seine Adresse veröffentlicht. Auf dem Blog riefen außerdem Kommentatoren dazu auf, bei Lübcke vorbeizuschauen. Einer von ihnen schrieb auch: „Der Kasper aus Kassel macht es nicht mehr lange.“

Auch nach seinem Tod wird Walter Lübcke weiter verhöhnt und beleidigt. Auf Facebook schreibt ein User: „Selbst schuld, kein Mitleid, so wird es Merkel und den anderen auch ergehen.“ Ein anderer schreibt: „Endlich eine gute Nachricht.“

Lübcke stirbt unter mysteriösen Umständen: Nachbar sah ihn noch am Samstag - und reagiert geschockt

10.33 Uhr: Der mysteriöse Tod des hessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke schockt die Bundesrepublik. Besonders mitgenommen sind aber die Bürger von Wolfhagen, einer Kleinstadt in der Nähe von Kassel. Lübcke war hier zu Hause und starb auch hier. 

Seine Nachbarn sind fassungslos. Harald Hensel ist Nebenerwerbslandwirt und wohnt direkt nebenan. Der 53-Jährige sagt gegenüber Focus-online: „Der ganze Ort ist geschockt, wir können nicht begreifen, was passiert ist. Der Walter war einer von uns.“ Die Umstände seines Todes sind noch weitgehend unklar. Fest steht, dass er an einer Schussverletzung am Kopf starb. Einen Suizid schließen die Ermittler aus. 

„Hoffentlich wird der Fall aufgeklärt“, sagt Hensel. Das wär auch für seine Frau und seine zwei Söhne wichtig, um alles verarbeiten zu können. „Bis vorgestern Abend wussten wir nicht, was passiert ist. Wir haben viele Polizisten gesehen.“ Erst später haben sie erfahren, dass ihr Nachbar tot ist. „Der Walter hat am Samstag in seinem Garten gearbeitet, den Rasen gemäht“, erzählt Hensel. Lübke habe am Abend noch auf der Terrasse gesessen. „Ein, zwei Bierchen haben wir dort öfters mal getrunken.“

Der Politiker sei nicht nur sein Nachbar gewesen, sondern auch ein Freund, der immer mit angepackt und geholfen habe. „Walter ist nicht zu ersetzen“, ist sich Harald Hensel sicher. Er und seine Familie hoffen, dass der Täter schnell gefasst wird, wenn es sich tatsächlich um Mord handelt. Heinz Lingenau, ebenfalls ein Nachbar, ist immer noch sprachlos: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin geschockt. Ich muss aufpassen, ich habe einen Herzschrittmacher.“

Lübcke stirbt unter mysteriösen Umständen - Suizid ausgeschlossen

Nachrichten vom 3. Juni 2019: Der hessische CDU-Politiker Walter Lübcke ist am Sonntag, 2. Juni, auf seinem Grundstück unter mysteriösen Umständen im Alter von 65 Jahren ums Leben gekommen. Er sei einer Schussverletzung erlegen, so die Staatsanwaltschaft. Die Infos von der Pressekonferenz:

17.50 Uhr: Auf der Pressekonferenz blieb auch die letzte Frage der Journalisten unbeantwortet, wie die hna* berichtet: Ob Lübcke einen Waffenschein besaß, verrät Streiff nicht. Damit endet die Pressekonferenz. Festzuhalten bleibt: Lübcke starb durch ein Projektil. Ein Selbstmord wird ausgeschlossen. Alles andere ist derzeit unklar.

17.43 Uhr: Viele Antworten gibt es laut der hna* nicht: Die Ermittler wissen derzeit nicht, wann der Schuss gefallen ist. Es gibt auch keine Hinweise, was auf der Kirmes passiert sein könnte. Die Familie des Politikers wird betreut - auch um sie vor einer möglichen weiteren Tat zu schützen. Ein Selbstmord schließen die Ermittler mittlerweile aus. Ob die Tatwaffe gefunden wurde, wollen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht verraten. Solche Informationen könnte die Ermittlungen gefährden. Lübcke hatte sich auch dezidiert zur Flüchtlingspolitik geäußert. Dass dies eine Rolle spielen könnte, ist bislang völlig unklar. Hinweise dafür gebe es nicht. 

17.37 Uhr: Das hessische LKA habe die Ermittlungen übernommen sagte Sabine Thurau auf der Pressekonferenz. Man ermittele in alle Richtungen. Nähere Informationen gebe es bisher nicht. Um den Fall aufzuklären, wurde eine Sondereinheit aus 20 Polizisten gebildet, die vom Bundeskriminalamt unterstützt wird. LKA-Chefin Thurau bittet, nicht über die Tat zu spekulieren, denn das gefährde die Ermittlungen.

Für Hinweise gibt es eine spezielle E-Mail-Adresse: Jeder, der etwas gesehen hat rund um den Tatort, kann dies an wolfhagen@polizei-hinweise.de senden. Zudem wurde für Zeugen eine Telefonnummer freigeschaltet: 0561/910 4444.

17.38 Uhr: Wie die hna* berichtet sagte der leitende Oberstaatsanwalt Streiff, dass Lübcke in der Nacht auf Sonntag auf der Terrasse seines Wohnhauses gegen 0.30 Uhr von einem Angehörigen gefunden. Sein Tod sei um 2.30 Uhr in der Klinik in Wolfhagen festgestellt worde. Die Obduktion habe ergeben, dass er an den Folgen einer Schussverletzung gestorben sei. Das Projektil habe ihn aus nächster Nähe in den Kopf getroffen. Konkrete Hinweise gebe es noch nicht.

17.29 Uhr: Gleich beginnt die Pressekonferenz zu dem mysteriösen Tod des hessischen CDU-Politikers Walter Lübcke. Wie die hna* berichtet, werden Sabine Thurau, die Präsidentin des Hessischen Landeskriminalamts, sowie Horst Streiff, Leitender Oberstaatsanwalt, Auskunft geben. Außerdem sind beiden Pressesprecher von LKA (Christoph Schulte) und Staatsanwaltschaft (Andreas Thöne) auf dem Podium.

CDU-Politiker Lübcke stirbt unter mysteriösen Umständen

12.36 Uhr: Nach dem überraschenden Tod des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke laufen die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter. Auch am Montag waren noch Polizeibeamte am Haus des früheren CDU-Politikers. Die Todesumstände waren am Vormittag allerdings weiter unklar. Die Chefin des hessischen Landeskriminalamts, Sabine Thurau, will nach Angaben eines LKA-Sprechers zusammen mit den Ermittlern am Nachmittag (14.00/14.30 Uhr) in Kassel über den aktuellen Stand in dem Fall informieren. Nach Berichten mehrerer Medien und nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war an der Leiche des 65-Jährigen eine Schusswunde entdeckt worden.

Erstmeldung: CDU-Politiker Lübcke stirbt unter mysteriösen Umständen auf seinem Grundstück - LKA eingeschaltet

Nachricht vom 3. Juni 2019: Kassel - Der hessische CDU-Politiker Walter Lübcke ist am Sonntag auf seinem Grundstück unter mysteriösen Umständen im Alter von 65 Jahren ums Leben gekommen. Sein Tod rief nach Informationen der Bild die Mordermittler und das LKA auf den Plan. Dem Bericht zufolge soll der Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel durch einen Kopfschuss auf seinem Anwesen im nordhessischen Wolfhagen-Istha gestorben sein.

Der Fall stellt die Ermittler vor ein Rätsel, denn am Tatort wurde laut Bild keine Waffe gefunden. Deshalb schaltete die Mordkommission des Polizeipräsidiums Nordhessen auch die LKA-Kollegen ein. „Da die Todesumstände unklar sind, hat das Hessische Landeskrimnalamt die Ermittlungen übernommen“, bestätigten die Ermittler aus Wiesbaden um 15.55 Uhr.

Kassel: Walter Lübcke hinterlässt Ehefrau und zwei Söhne

Am Nachmittag wurde die Leiche des Politikers zur Obduktion in die Kasseler Gerichtsmedizin gebracht. Lübcke, im nordhessischen Bad Wildungen geboren, hinterlässt seine Ehefrau und zwei Söhne, im vergangenen Jahr war er Großvater geworden. Von 1999 an saß er zehn Jahre lang im Hessischen Landtag, seit 2009 amtierte er als Regierungspräsident des Regierungspräsidiums Kassel.

In einer CDU-Erklärung heißt es, Lübcke habe „nie das klare Wort“ gescheut*. Für Ministerpräsident Volker Bouffier war der ausgebildete Bankkaufmann „ein Brückenbauer, wie er besser nicht sein könnte“. Laut CDU Hessen hatte Lübcke bei seinem zehnjährigen Dienstjubiläum vor knapp zwei Wochen „noch auf seinen auf Monate hinaus übervollen Terminkalender“ verwiesen.

Kassel: Im Regierungspräsidium herrschen „Fassungslosigkeit und Erschütterung“ über Lübckes Tod

Das Regierungspräsidium teilte mit, es herrschten „Fassungslosigkeit und Erschütterung über den Tod des beliebten und außerordentlich nahbaren“ Vorgesetzten. Lübcke habe „die Behörde durch große Veränderungen (geleitet), in der seine Bodenständigkeit und sein offener, verbindlicher Umgang ihm, wie auch den Beschäftigten, vieles erleichterten“.

Der Politiker habe „über das 65. Lebensjahr hinaus eine Verlängerung seiner Amtszeit bis September 2019 beantragt“. Diesem Wunsch sei entsprochen worden, was „viele sehr gefreut“ habe.

Unsere Kollegen von hna.de* halten Sie in ihrem Live-Ticker von der Pressekonferenz des LKA am laufenden. In Wächtersbach in Hessen wurde ein 26-jähriger Eritreer angeschossen. Die Tat war nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft fremdenfeindlich motiviert. Der mutmaßliche Täter ist tot.

Mike Mohring, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Thüringen, hat eine Morddrohung erhalten. In dem Schreiben gibt es auch eine Anspielung auf den erschossenen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.

Außerdem ist das SPD-Urgestein Erhard Eppler gestorben

mg

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