Vage Lösungsvorschläge äußerten beide Politiker in der Runde, Wissler und FDP-Mann Otto Fricke. Wissler forderte einen europäischen Mindeststeuersatz - der aber wohl schwer in der EU durchzusetzen sein wird. Fricke erklärte: „Wir müssen dafür sorgen, dass wir eine klare, einfache Besteuerung haben, die aber dann auch nicht mit Ausnahmeregeln zu umgehen ist.“ Deutschland könne das Problem aber nicht alleine lösen, relativierte aber auch er seinen etwas überraschenden Standpunkt. Bleibt: Ratlosigkeit.
Und dann war da auch noch ein anderer augenscheinlich legaler Winkelzug, der die Gemüter erregte: Zu Gast bei Maischberger war auch die frühere Air-Berlin-Stewardess Anja Barbian. Sie steht nach der Pleite des Flugunternehmens ohne Einkommen da - und fühlt sich betrogen. Denn während sie nach dem letzten Langstreckenflug „nicht mal ein Brötchen“ bekam, erhielt Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann sein volles Gehalt von 4,5 Millionen Euro, trotz der von ihm mitverantworteten Pleite.
Nicht nur Lütgert empört das. „Es ist ein krasses Missverhältnis. Die Manager erhalten so hohe Gehälter wegen der besonderen Verantwortung, die sie tragen – und tragen diese dann eben nicht und lassen die Arbeitnehmer im Stich“, sagte er. Eines mussten die Diskutanten aber erneut konstatieren: Illegal ist auch der ärgerliche Air-Berlin-Fall nicht.
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fn