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„Der Krieg wird kommen“: Nahost-Experte warnt bei Markus Lanz vor Eskalation im Iran

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Die Situation im Nahen Osten ist angespannt: Zwei Handelsschiffe wurden angegriffen, die USA beschuldigen den Iran. Ein Krieg sei unvermeidbar, so ein Experte bei Markus Lanz (ZDF).

München - Neben einer Energieökonomin diskutieren auch der Ex-Leistungsportler Tim Lobinger und VW-Chef Herbert Diess bei Markus Lanz über aktuelle Entwicklungen. Ebenfalls zu Gast ist der Publizist, Politik- und Islamwissenschaftler Michael Lüders. Er soll in der ZDF-Show die aktuelle Lage im Iran analysieren - und zeichnet ein düsteres Bild. Auch immer mehr US-Politiker fürchten eine Eskalation des Konflikts - und versuchen die Macht der Trump-Regierung zu beschränken

Markus Lanz (ZDF): Unklare Faktenlage im Iran - „Wir haben das Gefühl, da braut sich was zusammen“

Hintergrund der Diskussion um den Nahost-Konflikt ist der jüngste Zwischenfall im Golf vom Oman. Zwei Handelsschiffe wurden dabei angegriffen, die USA macht den Iran dafür verantwortlich. Daher wurde der Iran-Experte und ehemalige Nahost-Korrespondent der Zeit in die Sendung eingeladen. Der Politikwissenschaftler solle einschätzen, wie groß die Kriegsgefahr im Nahen Osten wirklich ist. Auch wenn die Sendung bereits am 18. Juni ausgestrahlt wurde und Lüders daher noch nicht den Abschuss einer US-Drohne durch den Iran miteinbeziehen konnte, gab er eine klare Antwort.

Die Kriegsgefahr sei allgegenwärtig. Es gebe im Moment überhaupt keine Gesprächskanäle zwischen Washington und Teheran, die Situation könne daher schnell eskalieren. Auf Lanz‘ Frage, wer nun wirklich den Angriff auf die Handelsschiffe zu verantworten habe und warum, antwortet Lüders: „Die Faktenlage ist nicht wirklich klar.“ Es gebe widersprüchliche Aussagen von allen Seiten, doch die USA tue alles, um die Schuld des Irans zu beweisen. Es sei jedoch genauso gut denkbar, dass Geheimdienste der Region für die Angriffe verantwortlich sind, nur um den Konflikt aufzuheizen. „Wir alle haben das Gefühl, da braut sich was zusammen“, meint der Politikwissenschaftler. 

Nahost-Experte bei Markus Lanz (ZDF): USA würden Angriff des Irans inszenieren

Lüders kritisiert in seinen Ausführungen vor allem den Video-Clip der USA. Dabei sollen Iraner zu sehen sein, die angeblich eine nicht explodierte Mine von einem Schiff abnehmen. Den Inhalt des Videos könne man jedoch in jede Richtung deuten, so der Experte. Kein Gericht der Welt könne dabei eine Straftat feststellen. Es gehe den USA schlichtweg darum, „einen Empörungszustand in der Welt“ zu schaffen.

Solche Bilder, Videos und Statements zu veröffentlichen sei Teil einer Inszenierung, „die uns darauf vorbereiten soll, dass der Iran ein absoluter Schurkenstaat sei“, so Lüders zu Markus Lanz. Der Moderator nickt und fragt, wozu die USA denn diese Inszenierung betreibe. Es sei eine Vorbereitung für einen Militärschlag der USA gegen den Iran, „der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bald erfolgen wird“, meint der Politikwissenschaftler ind der ZDF-Show.

ZDF: Nahost-Experte bei Markus Lanz - Im Kriegsfall sei „nichts mehr kontrollierbar“

Lanz führt danach kurz aus, dass dieser Konflikt zwischen den USA und dem Iran schon sehr alt sei, immer gehe es um Erdöl. Aber auch sonst hätten die Amerikaner viele Kriege im Nahen Osten geführt. Laut Lüders liege das an dem Bestreben der USA, alle nicht pro-westlichen Regime in der Region zu stürzen. Der Iran wäre im Kriegsfall demnach das sechste islamische Land seit den Terroranschlägen von 2001, das die Amerikaner angreifen würden. 

Der Experte stellt jedoch auch klar, dass man solchen Regimen nicht nachtrauern müsse. Jedoch seien die Folgen solcher Kriege schlichtweg fatal für die Region und die dort lebenden Menschen. „Dieser Krieg, der uns über die Medien propagandistisch vorbereitet ins Wohnzimmer getragen wird, dieser Krieg wird kommen. Die Amerikaner werden über kurz oder lang ein Ziel im Iran angreifen, davon bin ich überzeugt“, meint Lüders im ZDF. Teheran würde darauf natürlich reagieren und von diesem Moment an sei nichts mehr kontrollierbar. Der Iran werde im Ernstfall darauf achten, dass der Krieg auch in den Nachbarländern geführt werde.

Die Folgen: Die Ölpreise würden in einem unvorstellbaren Ausmaß explodieren. Das habe schließlich auch Folgen für uns Deutsche, schließt Lüders seine Analyse ab. Die übrigen Gäste kommentieren währenddessen gar nichts, hören nur gespannt zu. Auch Lanz scheint nicht wirklich zu wissen, was er darauf antworten soll. „Ich danke Ihnen für diese sehr düstere Einschätzung der Dinge“, meint der Moderator nur.

Währenddessen distkutierten die Gäste bei Sandra Maischberger um die Zukunft der CDU - und welche Rolle Friedrich Merz dabei spielen wird

Journalisten und Politiker diskutierten bei „Maybrit Illner“ über den Mord an Walter Lübcke. Unter anderem fiel das Zitat: „Wir haben Netzwerke von Nazis, die töten wollen.“ Zu Gast war neben Verfassungsschützer Stephan Kramer (“rechtzeitig die Täter zu fassen, gleicht einem Lotteriegewinn“) auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der sich gegen ein Spezialgesetz für das Internet aussprach.

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Die USA treiben ihre Initiative zum Schutz von Handelsschiffen im Persischen Golf voran. Währenddessen hält der Iran einen „ausländischen Tanker“ fest.

Der Konflikt zwischen den USA und Iran spitzt sich zu. Nach der gezielten Tötung des General Soleimani warnt Iran-Experte Adnan Tabatabai vor den Konsequenzen. 

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