Das Publikum applaudiert, doch Lanz ist sprachlos. „Das ist, das ist … Boah!“, bringt er lediglich heraus.
Jorde führt seine Forderung weiter aus: „Das klingt hart. Aber was will denn jemand mit 80 Millionen Euro, frage ich mich? Da müssen wir doch auch mal realistisch sein. Ab einem Jahreseinkommen von über 80.000 Euro empfindet man kaum noch mehr Glück.“ Er hat Angst, nicht ernst genommen zu werden, und schiebt hinterher: „Ich weiß, sie verniedlichen das jetzt bestimmt.“
Lanz hingegen verneint. „Überhaupt nicht“, sagt er, „ich nehme das total ernst. Aber die Frage ist: Wozu führt das alles denn? Wenn man so hohe Steuern hat, dann gehen die Leute doch irgendwann weg und sind für den deutschen Arbeitsmarkt nicht mehr zu haben. Das hängt doch alles miteinander zusammen. Dann geht er nach Amerika und macht dort sein Geschäft.“
Doch auch dafür hat der Auszubildende eine Antwort. Steuern müssten über Nationalstaaten hinweg reformiert werden, ein einheitliches Steuersystem geschaffen werden. Das wiederum sieht Lanz nicht als Lösung, sondern nennt es „Sozialromantik“.
Das wiederum sieht Jorde ein. „Das ist natürlich eine Wunschvorstellung. Ich sage ja nicht, dass die SPD morgen 70 Prozent Steuern fordern soll. Aber man kann ja zumindest in diese Richtung mal einen Schritt weitergehen, als zu sagen, man muss jetzt bei denjenigen mit sehr geringem Einkommen noch anfangen, jeden Cent dreimal umzudrehen.“
Jorde war mit seinem Auftritt in der ARD-Wahlarena im Jahr 2017 bekannt geworden - damals hatte er Bundeskanzlerin Angela Merkel auf die Missstände in der Pflege aufmerksam gemacht.
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