Hintergrund von Kohls Besuchs bei Markus Lanz war auch sein neues Buch, welches den Titel „Welche Zukunft wollen wir? Mein Plädoyer für eine Politik von morgen“ trägt: „Ich möchte eine breite gesellschaftliche Debatte über die Zukunft unseres Landes anstoßen.“ Deutschland sieht der 56-Jährige politisch und gesellschaftlich in der Krise.
Nach dem Tod seines Vaters meldet sich Kohl erstmals mit einem politischen Buch zu Wort. Er kritisiert, dass die Nullzinspolitik eine ganze Generation vor die Perspektive Altersarmut stelle, beklagt ausbleibende Investitionen in die Erneuerung der Infrastruktur und untersucht, wieso Großprojekte in Deutschland, wie der Flughafen BER oder das Bahnprojekt Stuttgart 21, nicht vorankommen und Kostenexplosionen erleben. Der älteste Sohn Helmut Kohls fordert den Umbau der Wirtschaft hin zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft in der Tradition von Ludwig Erhardt.
Während der Sendung genoss Kohl große Redeanteile. Es wurde wider Erwarten mehr mit dem 57-Jährigen gesprochen als mit Mike Mohring und die anhaltende Krise der CDU. Lanz ließ den Unternehmer lange zu Wort kommen - anders als zuletzt CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak oder den früheren SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, als Lanz für hitzige Attacken sorgte.
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Erstmals aufgetreten war das Coronavirus bei der Firma Webasto im bayerischen Stockdorf - der Firmen-Chef hat jetzt im ZDF bei Markus Lanz über die Zeit gesprochen.
as