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„Maybrit Illner“: Edmund Stoiber redet sich in Rage - eine Attacke auf Trump hat es in sich

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In Rage: Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber in der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“
In Rage: Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber in der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ © @ Screenshot ZDF-Mediathek

Bei der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ ging es Donnerstagabend um das deutsch-russische Verhältnis. Vor allem Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber ließ ordentlich Dampf ab.

Berlin - Das deutsch-russischen Beziehungen sind derzeit mal wieder angespannt. Aktueller Grund: Der Mord an einem Georgier im Kleinen Tiergarten in Berlin am 23. August, der immer noch Fragen aufwirft. Die Bundesanwaltschaft verdächtigt staatliche Stellen in Russland oder in der Teilrepublik Tschetschenien, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Erschossenen als "Banditen" und "Mörder" bezeichnet. Die diplomatischen Verwerfungen seitdem: Die Bundesregierung weist zwei russische Diplomaten aus, Russland weist im Gegenzug ebenfalls zwei deutsche Diplomaten aus.

Passend dazu diskutieren die Gäste in der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ zum Thema „Geliebter Feind - braucht Europa Putin?“.

„Maybrit Illner“: Maas gibt sich abgeklärt, Stoiber redet sich in Rage

Souverän und staatsmännisch reagierte Außenminister Heiko Maas auf die Ausweisung der deutschen Diplomaten, die bekannt wurde. „Damit haben wir gerechnet“, kommentierte er die Angelegenheit cool. Russlands Präsident Wladimir Putin wirft er im Fall des Tiergarten-Mordes vor, die Unwahrheit zu sagen: 

„Wir sind nicht angefragt worden, jemanden auszuliefern und uns ist auch nicht gesagt worden, was ihm vorgeworfen wird - das kommt jetzt alles im Nachhinein“, so der Außenminister. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber gibt den „Putin-Versteher“, der bekanntlich enge Verbindungen nach Moskau pflegt. „Wir dürfen die Russen nicht weiterhin in die chinesische Partnerschaft treiben“, fordert Stoiber. Russland sei ein langfristiger strategischer Partner für ein starkes Europa mit einer gemeinsamen Außenpolitik. 

Stoiber lobt in diesem Kontext den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und seine Strategie der Annäherung an Russland. Dieser habe Angela Merkel in Europa den Rang abgelaufen: „Im Europäischen Rat orientiert man sich jetzt sehr stark auf Macron.“ Auf Illners Frage, ob Merkel jetzt in Europa mehr oder weniger eine Lame Duck sei, antwortet Stoiber: „Ja, das ist so!“ Wenig später nimmt er den Vorwurf wieder zurück - doch hier blitzte die alte Rivalität zwischen Stoiber und Merkel wieder auf. 

Bei Trump sieht Stoiber rot - eine Attacke hat es in sich

Als die Runde auf das Thema Energieversorgung und die Abhängigkeit von Russland zu sprechen kommt, redet sich Stoiber so richtig in Rage. „Wir brauchen das Gas“, deshalb seien die US-Sanktionen gegen Nord Stream 2 inakzeptabel. „Was will denn dieser Trump?“, ereifert sich Stoiber. „Der will doch nur seine eigenen Interessen durchsetzen. So geht man mit Partnern nicht um.“ Seine Schlussfolgerung: „Vor Trump haben die Menschen in Deutschland Angst, vor den Russen nicht.“

„Maybrit Illner“: Diese Gäste diskutierten in dem ZDF-Talk

Letzte Woche stand die ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ noch ganz im Zeichen des bevorstehenden SPD-Parteitags

Marietta Slomka sorgt für große Empörung. Die Moderatorin stellte in den Raum, dass die USA an Auftragsmorden in Deutschland beteiligt sein könnten. FDP-Chef Lindner reagiert prompt. Der ZDF-Talk von Maybrit Illner sorgte für viel Aufsehen. Nicht nur der Wutausbruch von Alexander Gauland war schuld. Auch die Ex-Frau von Christian Lindner stand im Fokus.

In der ersten Sendung von Maybrit Illner nach der Winterpause geht es um die Irankrise. Zu Gast ist unter anderem der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel.

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