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„Höchst fragwürdige Praxis“ im Kanzleramt: Heftige Kritik an Kanzlerin Angela Merkel

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Präsident von Kasachstan bei Bundeskanzlerin Merkel
Bundeskanzlerin Merkel sieht sich aktuell heftiger Kritik ausgesetzt. © dpa / Bernd von Jutrczenka

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht sich aktuell scharfer Kritik ausgesetzt: Sie soll Parteimitgliedern, wie AKK, auch ohne Regierungsamt Zugang zu Regierungstreffen ermöglicht haben.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht sich aktuell heftiger Kritik ausgesetzt. Diese steht im Zusammenhang mit ihrer Regierungspraxis: So sollen CDU-Parteimitglieder auch ohne ein Regierungsamt Zugang zu vertraulichen Regierungssitzungen gehabt haben. Für die Kritiker ein Vorgang, der den demokratischen Wettbewerb und die Grenzen zwischen Regierungs- und Parteiarbeit verzerre.

Kritik an Angela Merkel: „Verschmelzung von Staats- und Parteiapparat“

Auch ohne ein Regierungsamt hat die derzeitige Verteidigungsministerin und CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer bereits an vertraulichen Dienstsitzungen im Bundeskanzleramt teilgenommen. Dies bestätigte das Kanzleramt nach einer Auskunftsklage des Berliner "Tagesspiegel" vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg, wie die Zeitung am Montag berichtete. Zudem standen demnach seit Beginn der Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Türen zur so genannten Morgenlage für weitere Parteifunktionäre aus der Union offen. (Az.: OVG 6 S 47.19)

Die Regierung habe Informationen dazu bisher gegenüber dem Parlament und der Presse abgelehnt, berichtete der "Tagespiegel". Deswegen habe er Klage auf Herausgabe eingereicht.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, kritisierte die Praxis: "Angela Merkel hat offenbar eine immer weitere Verschmelzung von Staats- und Parteiapparat herbeigeführt", sagte er dem "Tagesspiegel". Es handele sich um einen aus Sicht politischer Hygiene "höchst fragwürdige Praxis", weil sich auch die Mehrheitspartei keine wettbewerbswidrigen Vorteile im demokratischen Wettstreit verschaffen dürfe.

Vorwürfe gegen Angela Merkel: Hat AKK bereits reagiert?

Offenbar als Reaktion auf parlamentarische Anfragen habe sich Kramp-Karrenbauer im Frühjahr aus der Runde zurückgezogen, berichtete die Zeitung. Inzwischen hat Kramp-Karrenbauer als Verteidigungsministerin ohnehin Zugang zu vertraulichen Briefings.

Nach der Wahl des neuen Führungsduos beim SPD-Parteitag steht die große Koalition auf dem Prüfstand. Dabei stellt sich auch die Frage, mit wem die Union nun verhandeln soll: Der SPD-Parteiführung oder der Regierungs-Fraktion. Auch mehrere Minister stehen unterdessen in der Kritik - wegen ihrer Dienstwagen.

Wladimir Putin lenkt derweil von sich ab und gibt Merkel eine Mitschuld am Fall des im Tiergarten ermordeten Georgiers.

Bei einer Protestaktion vor dem Kanzleramt zeigten Aktivisten Angela Merkel und der Bundesregierung symbolisch die Rote Karte. Mit dabei war auch eine Fußball-Legende.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) muss kurz vor Weihnachten herbe Kritik aus dem Ausland einstecken - nicht zum ersten Mal in diesem Jahr. Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt sich im Januar 2020 bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Russland für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ein. Damit setzt die Kanzlerin auch ein klares Zeichen gegen die USA und die Sanktionspolitik von US-Präsident Donald Trump. 

Zu einem CDU-Beben ist es gekommen, als die Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer ihren Verzicht auf die Kanzlerkandidatur erklärt. Das sind jetzt die möglichen Kanzlerkandidaten der Union.

rjs/dpa

In Libyen tobt seit 2001 Bürgerkrieg. Erdogan und Putin sind bei einem Vermittlungsversuch gescheitert. Jetzt schaltet sich die Kanzlerin ein.

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