Ob der starke Druck auf China, der durch den «neuen Kalten Krieg» der USA gegen das Land noch einmal erhöht wird, zu Zugeständnissen gegenüber der EU führt, wird sich spätestens bei der nächsten Verhandlungsrunde zeigen, die am 21. September beginnen soll.
Aus Sicht in China tätiger europäischer Unternehmen wurde ihre Lage zuletzt immer schwieriger. «Wir werden immer stärker mit politischen Entwicklungen konfrontiert», sagt der Präsident der EU-Handelskammer in China, Jörg Wuttke. Er verweist nicht nur auf den Handelskrieg, sondern auch auf die Kritik am Umgang mit den Uiguren oder den Tibetern. «Wir stecken nicht nur in China in einer heiklen Lage, sondern auch an der Heimatfront», sagte Wuttke. «Wir müssen uns rechtfertigen, warum wir in China tätig sind, obwohl das Marktpotenzial es erfordert.»
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, was er meint. Im vergangenen Jahr wurden zwischen beiden Seiten täglich Waren im Wert von durchschnittlich 1,5 Milliarden Euro gehandelt. Für die EU ist China mittlerweile der zweitwichtigste Handelspartner nach den USA - für China ist die EU sogar der wichtigste Handelspartner.
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