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ZDF lüftet pikantes Geheimnis um Angela Merkel

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Angela Merkel im Sommerinterview 2018.
Angela Merkel im Sommerinterview 2018. © dpa / Jule Roehr

14 Jahre ist Kanzlerin Angela Merkel bald im Amt, als besonders eitel galt sie nie. Dennoch sind Veranstaltungen an strikte Bedingungen geknüpft.

München/Berlin - Wie viele Interviews und Statements Angela Merkel während ihrer seit 2005 währenden Kanzlerschaft bereits gegeben hat, ist wohl kaum mehr nachzuvollziehen.

Wenn die 64-Jährige vor Kameras tritt, bleibt jedenfalls nichts dem Zufall überlassen. Das ZDF hat nun enthüllt, wie exakt die Merkel-Crew auf Details bei ihren Auftritten achtet. In einem fünfseitigen Papier des Bundespresseamts (BPA) werden nämlich genaue Anweisungen gegeben, berichtet ZDF-Reporter Andreas Kynast: „Das Rednerpult sollte über eine geschlossene Vorderseite verfügen und eine Höhe von 1,10 Meter an der Vorderkante nicht überschreiten.“

Merkel: Bitte nur dezent Blumen in Pultnähe platzieren

Keine Aufnahmen von hinten, von der Seite, beim Gehen oder von unten und niemals beim Essen, wird gefordert. Jegliche Kopfbedeckungen (z.B. Helme, Haarnetz) lehnt sie bei Werksbesichtigungen ab, klettert keine Leitern hoch oder auf Panzer bei Truppenbesuchen. Damit die Kanzlerin nicht „überstrahlt“ werde, wie es in der Fachsprache heißt, soll „ein mittlerer Farbton als Grundfarbe“ dienen - „zum Beispiel hellblau oder mittelgrau“. Ihre Visagistin Petra Keller soll zudem immer dabei sein.

Merkel galt nie als sonderlich eitel, doch ihr scheint ihr Bild in der Öffentlichkeit extrem wichtig zu sein. Es wird noch detaillierter: In Pultnähe sollen nur dezent Blumen zu sehen sein, wohl, um nicht von Merkel abzulenken oder sie blass erscheinen zu lassen. Weiß als Grundfarbe des Pultes sei ebenfalls zu vermeiden, „aus bildtechnischen Gründen“. Sogar der Abstand zwischen der ersten Sitzreihe und der Bühne ist vorgegeben und sollte mindestens 3,50 Meter betragen, „andernfalls ist dieser Bildtermin nicht möglich“, soll selbst gedroht werden.

Merkel will Seibert bei sich haben - am liebsten hat sie alles unter Kontrolle

Während der Veranstaltung soll die der Presse zugewiesene Position einen Abstand von 25 Metern „zum Bildmotiv“ nicht überschreiten. Der Platzbedarf pro Kameramann oder Fotograf soll 70 Zentimeter betragen. Und das Bundespresseamt macht sich weitere Gedanken um die Medien: Wenn Fotografen und Kameraleute auf Stufen gestapelt werden müssen, heißt die Empfehlung eine Stufenhöhe von 40 bis 50 Zentimeter gut. Damit wird niemandem die Sicht durch den Vordermann verstellt.

Schließlich will man auch politische Skandale durch Schleichwerbung dringend vermeiden, indem „auf die Platzierung von Sponsoren Logos im bildrelevanten Bereich bitte unbedingt“ verzichtet werden solle. Merkel behält eben gerne die Kontrolle. „Lieber langweilig als angreifbar“, meint das ZDF in dem Bericht dazu treffend.

Einen festen Platz dagegen hat ihr Regierungssprecher: Für Steffen Seibert sollen Veranstalter „bitte einen Platz in der Reihe hinter der Bundeskanzlerin vorsehen“.

Apropos Angela Merkel - die hatte eigentlich vor, sich mit Donald Trumps Außenminister zu treffen. Doch Mike Pompeo sagte den Besuch nun ab.

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