Röttgen indes bezeichnete die erneute Verschiebung des Wahlparteitags als bitter, begrüßte sie aber im Grundsatz. Mit dem Beschluss des CDU-Vorstands werde die CDU ihrer Verantwortung in der Pandemie gerecht und sichere zugleich ihre Handlungsfähigkeit im Wahljahr.
Laschet sagte der dpa, mit der Verschiebung ihres Parteitages werde die CDU ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht. «Wir brauchen jetzt bundeseinheitliche gemeinsame Maßnahmen, um die Neuinfektionen drastisch zu senken.» Laschet, der auch CDU-Vize ist, sagte weiter: «Diese Woche wird richtungsweisend im Kampf gegen die Corona-Pandemie.»
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird an diesem Mittwoch erneut mit den Ministerpräsidenten in einer Videokonferenz über Maßnahmen gegen die Pandemie beraten. Ende der Woche beraten dann die Ministerpräsidenten der Länder in einer Video-Konferenz die Lage in der Pandemie.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hält wegen der Corona-Krise eine Entscheidung über den CDU-Vorsitz auch erst nach Ostern 2021 für denkbar. Das Land habe in den nächsten Monaten andere Sorgen als die Neuwahl eines CDU-Vorsitzenden, sagte er der «Rheinischen Post» (Dienstag). «Wir stehen vor sehr schwierigen Entscheidungen in Deutschland. Wir haben es nicht geschafft, die Corona-Lage zu beruhigen.»
Nach den Vorstellungen von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sollte von vornherein erst am 15. und 16. Januar bei der Bundesvorstandsklausur über das aktuelle Infektionsgeschehen gesprochen und dann die Lage bewertet werden. Dabei sollte es um die Frage gehen, ob und wann ein Parteitag in Präsenz möglich sei. Der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, verhandelte unterstützt von der Mittelstandsvereinigung - wohl im Sinne von Merz - in den Beschluss hinein, dass der 14. Dezember in einer Art Stufenplan zum nächsten Parteitag doch noch eine größere Rolle spielen soll.
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