Im Juni hatte die internationale Untersuchungskommission in den Niederlanden die Namen von vier Verdächtigen genannt, die für den Abschuss verantwortlich sein sollen. Es handelt sich um Girkin und drei weitere hochrangige prorussische Rebellen - drei Russen und ein Ukrainer. Ihnen soll ab März 2020 wegen 298-fachen Mordes der Prozess gemacht werden. Allerdings will Russland die Männer nicht ausliefern.
Bisherigen Erkenntnissen zufolge wurde Flug MH17 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur von Separatisten im Kriegsgebiet Donbass im Osten der Ukraine abgeschossen. Sie sollen mit einem russischen Luftabwehrsystem Buk eine Rakete auf die Maschine abgefeuert haben.
Damit erhielt der blutige Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und den aus Russland unterstützten Separatisten erstmals eine internationale Dimension. Bei dem Konflikt starben nach UN-Schätzungen bisher rund 13000 Menschen.
Die Europäische Union sicherte ihre Unterstützung zu, für die Opfer und ihre Hinterbliebenen Gerechtigkeit herzustellen. Zugleich forderte sie Russland dazu auf, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten.
Die nun veröffentlichten Gesprächsmitschnitte würden noch deutlicher als bisher eine Verstrickung Moskaus in den Abschuss von MH17 nahelegen, sagte Piet Ploeg, ein Sprecher von Opfer-Angehörigen. Es sei sehr zu begrüßen, dass das JIT bei der Suche nach den Verantwortlichen für den Tod von 298 Menschen keine Ruhe gebe. „Das JIT sucht nach denjenigen, die auf den Knopf gedrückt haben und ebenso nach Beteiligten in der russischen Regierung. Anscheinend gibt es so viel neues Material, dass es die Mühe wert ist, auch nach weiteren Zeugen zu suchen.“
Lesen Sie auch: Ein aufgetauchtes Video fügt das MH17-Puzzle weiter zusammen. Seit Längerem rekonstruiert ein Recherchenetzwerk den Weg eines Lastwagens. Er soll die Rakete zum Abschussort gefahren haben.
dpa