Öffentlich machte Mike Mohring neben seiner Erkrankung auch Morddrohungen gegen seine Person im Wahlkampf.
Mit seiner Krebserkrankung ging Mohring an die Öffentlichkeit. Ansonsten gibt er kaum Einblicke in sein Privatleben. „Wird es im Wahlkampf die erste Homestory über Mike Mohring geben?“, wurde der 47-Jährige in einem n-tv-Interview gefragt. Seine knappe Antwort: „Nein. Die wenige Zeit, die ich für mich habe, will ich meine Ruhe haben“.
Mike Mohring ist ledig, es ist nicht bekannt, ob der CDU-Politiker in einer Beziehung ist. Die Frage „Hat Mike Mohring Kinder?“ wird jedoch in seinem Steckbrief auf cdu.de klar beantwortet: Mohring hat keine Kinder.
Bei der Landtagswahl in Thüringen trat Mohring als Spitzenkandidat der Union an. Politisch strebte Mohring „ein bürgerliches Bündnis" mit ihm als Ministerpräsident an. Das Wahlergebnis enttäuschte diese Hoffnungen herb. Die CDU verlor knapp zwölf Prozentpunkte - und wurde gar nur noch drittstärkste Kraft hinter Linke und AfD. 2014 hatten die Christdemokraten die Wahl noch gewonnen.
Mohring geriet nach dem Urnengang schnell in die Zwickmühle. Tagelang lavierte der CDU-Chef um die Frage herum, ob eine Zusammenarbeit mit Ramelow für ihn denkbar wäre. Schließlich erteilte Mohring allen Spekulationen eine Absage. Allerdings mangelte es auch an Partnern für eine andere Koalition. SPD und Grüne wollen ihr Dreierbündnis mit den Linken unter Ministerpräsident Bodo Ramelow am liebsten fortsetzen. Und selbst ein Bündnis mit SPD, FDP und Grünen hätte Mohring keine Regierungsmehrheit erbracht.
Dabei wäre Mohring zumindest schwarz-rot-grünen Bündnis an der Seite der SPD gegenüber in der Vergangenheit durchaus aufgeschlossen gewesen. „Ich trage Schwarz-Grün schon lange in mir“, sagte er vor Jahren. Die Sympathie für die Grünen geht zurück auf seine politischen Wurzeln.
Mohring gibt sich gern als Mann der klaren Worte. Dabei sparte er in der Vergangenheit auch nicht mit Kritik an der Linie der eigenen Parteiführung, plädierte etwa für eine Rückbesinnung auf konservative Werte. Doch auch im TV-Duell waren er und Thüringens Ministerpräsident Ramelow unterschiedlicher Meinung in der Migrationsfrage.
Inzwischen ist Mohring etwas milder geworden, nicht zuletzt seit er eine schwere Krebserkrankung überstand. Auch nach dem 27. Oktober geht das Leben für Mohring weiter - „egal, wie die Wahl ausgeht“. Seinen größten Kampf hat er in diesem Jahr ohnehin schon gewonnen. Bei der Ministerpräsidentenwahl im Februar 2020 wollte er dann auch nicht mehr selbst antreten, wie Merkur.de* berichtete. Im Fokus stand stattdessen Mohrings Rivale Bodo Ramelow.
Im Juni gab Mike Mohring Merkur.de* ein Interview. Er sprach über seine Chance und Konzepte. Kurz vor der Wahl hat sich der CDU-Spitzenkandidat auch noch einmal zu den Koalitionsoptionen geäußert.
Thomas Kemmerich (FDP) ist der neue Thüringer Ministerpräsident. Ein Portrait.
*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
lb