In Indien haben etliche Hersteller Lizenzverträge mit ausländischen Firmen, und sie forschen daneben an eigenen Vakzinen. So wird in Indien etwa der im Land auch zugelassene Astrazeneca-Impfstoff hergestellt. Später sollen auch Novavax oder Sputnik folgen. Um mehr Impfstoffe für die Welt herzustellen, fordern Länder wie Indien und Südafrika sowie ein Bündnis aus Entwicklungsorganisationen, den Patentschutz auszusetzen und die Technologie gemeinsam zu nutzen.
Diese Lösung scheitere aber an der «Blockade von wohlhabenden Ländern und Pharmakonzernen», die Patente hielten und somit hohe Profite einstreichen könnten, wie das internationale Kinderhilfswerk World Vision beklagt. «Nationale Eigeninteressen sollten in den Hintergrund treten, da wir pandemietechnisch alle im selben Boot sitzen», sagt Fiona Uellendahl von World Vision. «Wenn zuerst der reiche Norden geimpft ist, und Länder des Südens noch lange warten, bis die Bevölkerung durchgeimpft ist, kann sich das Virus mit all seinen Mutanten munter vermehren und auch wieder in den Norden einfallen.»
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