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Augenzeugen-Video von Anschlag in Nizza aufgetaucht

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Nizza - Der menschenverachtende Terror hat erneut zugeschlagen: In Nizza sind mehr als 80 Menschen durch einen entsetzlichen Terroranschlag gestorben. Ein Video zeigt die furchtbaren Szenen.

Update vom 7. April 2017: In Stockholm ist ein Lkw mitten in eine Menschenmenge gerast - die Polizei spricht von Terrorverdacht.

Die Trauer nach dem verheerenden Anschlag in Nizza ist groß. Auf Twitter konnte man schon kurz nach den Anschlägen Bilder und Fotos sehen, die das ganze Ausmaß des Anschlags verdeutlichten. Wir zeigen an dieser Stelle natürlich nur jede Ausschnitte, die wir aus Pietätsgründen vertreten können. 

Anschlag in Paris: Täter war äußerst brutal

Als Täter des Anschlags von Nizza wurde ein Franko-Tunesier mit Wohnsitz in Nizza identifiziert: In dem Lkw, mit dem er in die Menschenmenge raste, wurden die Papiere des 31-jährigen Mohamed L. gefunden. Der Mann ist laut Polizei bisher nicht als Islamist aufgefallen, war aber wegen anderer Vergehen bekannt, vor allem wegen Gewalttaten. Seine Wohnung in einem Vorort von Nizza wurde von den Ermittlern durchsucht.

Bei seinem Anschlag war der Attentäter äußerst brutal. Er fuhr den Lastwagen direkt in eine Menschenmenge, die am Donnerstagabend nach dem traditionellen Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag auf dem Strandboulevard Promenade des Anglais versammelt war - insgesamt über zwei Kilometer. Dabei wechselte er laut Polizei sogar die Richtung, was darauf hindeutet, dass er möglichst viele Menschen habe töten wollen.

Der bekannte BR-Journalist und Blogger Richard Gutjahr war selbst zufällig in Nizza und nahm mit seinem Smartphone dieses Video des in die Menge rasenden Lkw auf:

Außerdem feuerte der Täter mit einer Pistole mehrere Schüsse ab, bevor er selbst von der Polizei getötet wurde. Ob der Mann Komplizen hatte, ist noch nicht  bekannt. Nach Angaben des französischen Innenministeriums suchen die Ermittler unter Hochdruck nach möglichen Hintermännern der Tat.

In dem Lkw wurden eine nicht funktionsfähige Handgranate und Waffenattrappen gefunden. Regionalpräsident Christian Estrosi hatte zunächst gesagt, der Täter habe schwere Waffen bei sich gehabt. Der Lastwagen - ein weißer 19-Tonner - war vor einigen Tagen in der südwestfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d'Azur angemietet worden, in der auch Nizza liegt.

Anschlag von Nizza: Wer steckt hinter der Tat?

Wer genau hinter der Tat steckt, ist noch nicht bekannt, bislang gibt es kein Bekennerschreiben. Ob die Tat einen islamistischen Hintergrund hat, ist weiter unklar. Es wurden keine Flaggen oder Symbole des Islamischen Staats oder einer anderen Organisation gefunden. Auf Twitter finden sich Berichte, nach denen der Täter angeblich "Allahu akbar" (Allah ist der Größte) gerufen haben soll. Dafür gibt es aber keine Bestätigung. Es gibt Hinweise, dass die Behörden von einer Tat islamistischer Terroristen ausgehen. François Hollande sagte in seiner Fernsehansprache, der "terroristische Charakter" der Bluttat können nicht bestritten werden. Und er fügte hinzu: "Ganz Frankreich ist vom islamistischen Terrorismus bedroht."

Damit spielte Hollande aber auch auf die früheren Attentate in Frankreich an. Zu den Anschlägen vom November in Paris hatte sich die Miliz Islamischer Staat (IS) bekannt, zu dem auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" im Januar 2015 in Paris Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (Aqap). Im Fall Nizza wurde die Antiterroreinheit der Staatsanwaltschaft in Paris mit der Leitung der Ermittlungen betraut.

Bei dem Anschlag in Nizza wurden mindestens 84 Menschen getötet, unter ihnen mehrere Kinder. Weitere 18 Menschen wurden nach Angaben des französischen Innenministeriums lebensgefährlich verletzt, rund 50 leicht. Unter den Toten sind mehrere Ausländer, darunter zwei US-Bürger und ein Ukrainer.

In Panik rannten die Menschen nach dem Anschlag davon: 

mg

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