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„Ibiza-Affäre“: Wiener Anwalt steckt wohl hinter Strache-Video - FPÖ-Mann überrascht mit Aussage

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Heinz-Christian Strache (M.) im Ibiza-Video.
Er soll es sein: Der Wiener Anwalt Ramin Mirfakhrai soll FPÖ-Chef Strache die Video-Falle gestellt haben - mit Erfolg. © AFP / SPIEGEL und Süddeutsche Zeitung

Österreich: Die politischen Karrieren von Strache und Gudenus sind nach dem Ibiza-Skandal am Ende. Ein Insider packt nun exklusiv im TV aus. Auch der russische Oligarch und Alexander Gauland melden sich zu Wort.

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Update vom 7. August 2019: Die Neuwahlen nach der Ibiza-Affäre werden am 29. September stattfinden. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Informationen zur Wahl in Österreich bereit.

Update vom 9. Juli 2019: Die Ibiza-Affäre scheint noch nicht ausgestanden - kurz vor der Wahl könnte sich der Skandal sogar noch einmal ausweiten: Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher illegaler Parteispenden nun auch gegen Sebastian Kurz‘ ÖVP und die SPÖ.

Alle weiteren News aus Österreich rund um den Fall Strache finden Sie nun in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 13. Juni 2019: Nach dem „Ibiza-Skandal“ um Heinz-Christian Strache hat nun die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet.

„Ibiza-Affäre“: Wiener Anwalt steckt wohl hinter Strache-Video - FPÖ-Mann überrascht mit Aussage

20.58 Uhr: Der liberalen österreichischen Partei Neos ist nach eigenen Angaben bereits vor einigen Jahren kompromittierendes Material über den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache angeboten worden. Wie die Zeitung Welt am Sonntag berichtet, soll das Angebot damals von einem Wiener Anwalt gekommen sein, der in den vergangenen Tagen mehrfach mit dem skandalösen Ibiza-Video in Verbindung gebracht wurde. „Konkret bestätigen können wir ein solches Angebot im Jahr 2015“, sagte Neos-Generalsekretär Nick Donig der Zeitung. Bei dem Treffen mit dem Anwalt seien Bilder von Strache und SMS-Chatverläufe zum Kauf angeboten worden. Die Partei habe das Angebot abgelehnt.

20.33 Uhr: Nach der Ibiza-Affäre und dem daraus hervorgehenden Skandal um mögliche, unlautere Spendengelder will die FPÖ nun zwei Vereine auflösen lassen. Außerdem sei in einem dritten Fall eine Untersuchung durch Wirtschaftsprüfer eingeleitet worden, berichtet die AFP in Berufung auf die Angaben des FPÖ-Generalsekretärs Hafenecker.  Angeblich handelt es sich um die Vereine „Wir für HC Strache - Parteiunabhängiges Personenkomitee“, „Reformen - Zukunft - Österreich“ und „Patria Austria“. Dennoch seien laut Hafenecker „zu keinem Zeitpunkt direkte oder indirekte Spenden“ geflossen; die beiden aufzulösenden Vereine hätten nicht einmal über ein Konto verfügt. Gleichzeitig beklagte der Generalsekretär eine „mediale Hetzjagd“. 

Update vom 25. Mai 2019, 7.12 Uhr: Die Regierungskrise in Österreich ist noch ganz frisch und schon spricht sich der FPÖ-Politiker Gottfried Waldhäusl für eine Neuauflage des Regierungsbündnisses zwischen der konservativen ÖVP und der FPÖ aus. „Selbstverständlich hat die FPÖ das klare Ziel, sich nach den Neuwahlen im September an einer neuen Koalitionsregierung zu beteiligen. Wir wollen Politik in Österreich auf höchster Ebene mitgestalten“, sagte der für Asylfragen zuständige Minister im Bundesland Niederösterreich der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstag). Seine Partei wolle „weiter mit der ÖVP in Österreich regieren“.

Seine Partei habe in den vergangenen 17 Monaten auch gezeigt, „dass wir es können“. Man habe zusammen mit der ÖVP wichtige Reformen verabschiedet. „Die FPÖ ist ein wichtiger Bestandteil der Demokratie in Österreich“, sagte der Landesminister.

„Ibiza-Affäre“: Wiener Anwalt steckt wohl hinter dem Strache-Video - jetzt erklärt er sich

20.28 Uhr: Die Frage aller Fragen scheint wohl geklärt zu sei. Ein Wiener Anwalt hat über eine Pressemitteilung eine Art Geständnis abgegeben. In dieser heißt es: „Es handelte sich um ein zivilgesellschaftlich motiviertes Projekt, bei dem investigativ-journalistische Wege beschritten wurden.“ Das berichtet unter anderem die Bild-Zeitung

Bei der Herausgabe des Videos seien demnach nur „demokratiepolitische und rechtliche Überlegungen“ relevant gewesen, teilt der Jurist mit. Weiter ist in der Pressemitteilung zu lesen: „Aufgrund der Reaktionen der betroffenen Politiker entfaltete sich in der Folge eine Eigendynamik.“ Der Anwalt wurde schon unter der Woche als Drahtzieher der Ibiza-Affäre vermutet. 

Österreich: Ex-Sicherheitsmann von Strache hatte wohl Kontakt zu einem Drahtzieher

18.02 Uhr: Ein ehemaliger Sicherheitsmann des Ex-FPÖ-Chefs HC Strache könnte eine Rolle in der Ibiza-Affäre gespielt haben. Demnach hab er Kontakt zu dem Wiener Anwalt gehabt, der nach Aussagen von Straches Vertrautem Johann Gudenus, einer der Drahtzieher des belastenden Videos gewesen sei. „Ich habe M. (besagter Wiener Anwalt Anm. d. Red.) in mehreren Fällen als Anwalt beschäftigt. Daran ist nichts Verwerfliches“, so der ehemalige Mitarbeiter von Strache gegenüber dem Portal profil.at. 

Von den Geschehnissen auf Ibiza habe der Sicherheitsmann aber nach eigenen Aussagen nichts gewusst und sei auch nicht Vorort gewesen. „Wir haben Strache nur zum Flughafen Schwechat gebracht und dort abgeliefert. Bei privaten Reisen waren wir nie dabei.“ Die Verbindung zwischen dem ehemaligen Sicherheitsmann Straches und dem vermeintlichen Drahtzieher der Ibiza-Affäre wirft jedoch Fragen auf. Ersterer wehrt sich aber vehement gegen den Vorwurf der Beteiligung: „Ich will in diese Sache nicht hineingezogen werden, ich habe damit nichts zu tun.“

Strache zeigt drei mutmaßliche Drahtzieher an - und dementiert brisanten Verdacht

16.39 Uhr: Die Auswirkungen der Affäre um die FPÖ in Österreich ist nun auch im deutschen Europawahlkampf spürbar: Sebastian Kurz hat am Freitag kurzfristig einen geplanten Wahlkampfauftritt mit Angela Merkel (CDU) und Manfred Weber (CSU) in München abgesagt.

Österreich: Strache zeigt drei mutmaßliche Drahtzieher an - und dementiert brisanten Verdacht

15.21 Uhr: Österreichs zurückgetretener Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat nach eigenen Angaben bei der Staatsanwaltschaft Wien Anzeige gegen drei mutmaßliche Drahtzieher des "Ibiza-Videos" erstattet. Die drei seien "mögliche Mittäter" bei der Erstellung der Aufnahmen, sagte Strache in einem Video, das am Freitag im Internetdienst Facebook veröffentlicht wurde. Der ehemalige FPÖ-Chef nannte keine Namen und sagte auch nicht, auf welche Straftaten sich die Anzeigen beziehen.

Strache geht demnach nicht davon aus, dass es weiteres Material gibt, das ihn belastet. "Anders als von einzelnen Medien behauptet, kann es auch kein weiteres, mich kompromittierendes Video- oder Ton-Material geben", erklärte er. "Weder solches das Treffen auf Ibiza betreffend, noch solches, das davor oder danach entstanden ist." Die Behauptung, es gäbe Szenen, "die meine Person beim Konsum von Drogen und sexuellen Handlungen zeigen, ist absurd und schlicht diskreditierend".

Über seine Aussagen bei dem Treffen auf Ibiza sagte Strache, er habe "Gedankenspiele artikuliert, die dumm waren und insbesondere auf dem politischen Parkett völlig inakzeptabel wären". Keinem Politiker seien Gedankenspiele jedoch fremd, "in denen er über Mittel und Wege nachdenkt, die politischen Ziele seiner Partei zu verwirklichen, Medienpopularität zu steigern und Verbündete in der Wirtschaft zu gewinnen".

13.58 Uhr: Die Dame, die Heinz-Christian Strache im Video zur Ibiza-Affäre als Oligarchin kennenlernt, ist nach wie vor unbekannt. Mittlerweile gibt es aber zwei Theorien zu der Frau, die als Aljona Makarow vorgestellt wurde.

Theorie eins stammt von Ex-Spion Sascha Wandl. In einem Interview sagte der Sicherheitsexperte und ehemalige Chef eines der mutmaßlichen Drahtzieher des Videos Julian H., dass es sich um eine semiprofessionelle Prostituierte handeln würde. „Das ist genau nach meinem Drehbuch passiert.“ Die Aktion hätte laut Experten bis zu 600.000 Euro gekostet.

Strache-Video in Ibiza-Affäre: Ist die Oligarchin eigentlich Schauspielerin?

Eine andere Theorie, über die unter anderem Oe24 berichtet, nennt sogar einen Namen: Lera Kudryavtseva. Die 48-Jährige ist TV-Moderatorin, Sängerin, Schauspielerin und Tänzerin. Eine Bloggerin aus dem Umfeld der AfD glaubt, sie in dem Video zu erkennen. Interessant: Kudryatseva ist mit dem russischen Eishockeyspieler Igor Makarow verheiratet, der  mit Nachnamen so heißt wie die vorgebliche Oligarchin. Ist das wirklich nur Zufall?

Laut Bild-Informationen ja. Demnach sei an dem Gerücht, dass es sich bei der Dame im Video um Lera Kudryavtseva handelt, nichts dran. Somit ist weiter unklar, wer die Frau ist.

Österreich: Ex-Spion enthüllt Hintermänner des Strache-Videos - AfD-Chef Gauland springt ihm zur Seite

10.15 Uhr: Nach dem Skandal-Video von Ibiza und dem Bruch der rechtskonservativen Regierung in Österreich will Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) Anzeige gegen drei Personen erstatten. In einer Erklärung an die österreichische Nachrichtenagentur APA bezeichnete Strache diese als „mögliche Mittäter“. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Wien lagen am Freitagmorgen noch keine solche Anzeigen vor.

Auf welche Straftaten sich die Anzeigen beziehen, teilte Strache nicht mit. „Alles Weitere zu klären obliegt nun den Ermittlungsbehörden“, so der Ex-FPÖ-Chef. Der 49-Jährige hält es für wahrscheinlich, dass noch weitere Personen an der Falle mitgewirkt haben, die am vergangenen Samstag zu seinem Rücktritt führte.

Update vom 23. Mai 2019, 6.48 Uhr: Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hat das folgenschwere Strache-Video als „kriminelle Machenschaft“ bezeichnet und die Veröffentlichung des heimlichen Mitschnitts kritisiert. „Das Video hätte man nicht veröffentlichen müssen“, sagte Gauland am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner“ über das Skandalvideo, das letztlich zum Rücktritt des österreichischen Rechtspopulisten Heinz-Christian Strache als Chef der FPÖ und Vizekanzler führte. „Die Art, wie man hier einen Menschen vorgeführt hat, geht über das politische, öffentliche Interesse hinaus.“

Aus Gaulands Sicht hätten die Erkenntnisse aus den Aufnahmen auch diskreter genutzt werden können: „Man hätte das, was an politischen Informationen in dem Video drin ist, veröffentlichen können und das Video als Beleg dafür, dass das die Wahrheit ist, aufheben können.“ Trotz der Video-Affäre, die einen Bruch der rechtskonservativen Regierung in Wien zur Folge hatte, will Gauland an der Partnerschaft mit der österreichischen Schwesterpartei festhalten. „Ich kann doch nicht das Fehlverhalten eines Menschen der Partei anlasten.“

Österreich: Ex-Spion enthüllt Hintermänner des Strache-Videos - der Oligarch will sie jetzt jagen

17.29 Uhr: In der Ibiza-Affäre hat sich erstmals einer der mutmaßlichen Drahtzieher zu Wort gemeldet. Dabei handelt es sich um einen Wiener Juristen, der angeblich zusammen mit einem Münchner Detektiv die Zusammenkunft organisiert haben soll. Richard Soyer, der Anwalt des Mannes, teilte dem Focus mit, „dass mein Mandant weder strafbare Handlungen gesetzt hat noch an solchen mitgewirkt hat. Er weist sämtliche Anschuldigungen und Vorwürfe entschieden zurück“.

Die Mitteilung lässt laut dem Blatt aber offen, ob der Wiener Jurist bestreitet, überhaupt irgendeine Rolle bei der Affäre gespielt zu haben und welche Anschuldigungen genau gemeint sind.

Update vom 23. Mai 2019, 14.58 Uhr: Die Ibiza-Affäre war auch das Hauptthema des Polit-Talks Markus Lanz am Mittwoch. Um einen kompetenten Ansprechpartner zu diesem Thema in der Runde zu haben, hatte sich das ZDF Florian Klenk, Chefredakteur der österreichischen Wochenzeitung „Falter“ eingeladen.

Klenk wunderte sich unter anderem darüber, dass Strache die vermeintlich Oligarchennichte nicht googlete und lediglich stutzig wurde, als ihm ihre Fußnägel nicht gepflegt genug erschienen. Sein Vertrauter Johann Gudenus beruhigte ihn aber, so dass die beiden am Ende doch in die Falle tappten. Bei der Frage, nach dem Steller der Falle, reagierte Klenk bei Lanz zurückhaltend.

Österreich: Ex-Spion enthüllt Hintermänner des Strache-Videos - Russland-Oligarch will sie jetzt jagen

Update vom 23. Mai 2019, 12.03 Uhr: Zu Wort gemeldet hat sich mittlerweile auch Igor Makarow. Dem russischen Milliardär wurde die vermeintliche Oligarchen-Nichte aus dem Video angedichtet. Mittlerweile hat das BKA Österreich die Fahndung nach der bis dato Unbekannten intensiviert. Ihr Name wurde den FPÖ-Granden gegenüber mit Aljona Makarowa angegeben. Die Bild zitiert den 57-Jährigen, der in russischen Medien betont haben soll: „Es ist allgemein bekannt, dass ich ein Einzelkind in meiner Familie war und dementsprechend auch keine Nichten habe.“

Nun wolle er die Drahtzieher des Ibiza-Videos jagen und bestrafen lassen: „Wir nutzen alle juristischen Mittel, um herauszufinden, wer hinter der unrechtmäßigen Verwendung meines Namens steht.“ Sollten die Filmer nicht Teil eines Geheimdienstes sein, droht ihnen also doppeltes Ungemach. An Mitteln, um ihre Namen herauszufinden, sollte es Makarow wahrlich nicht mangeln. Und das könnte ihnen nun zum Verhängnis werden.

Österreich: Experte glaubt bei Ibiza-Video nicht an zeitlichen Zufall

Update vom 23. Mai 2019, 11.45 Uhr: In der Sondersendung bei oe24.tv äußerte der Sicherheits-Experte Sascha Wandl im Übrigen auch die Vermutung, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichung des kompromittierenden Ibiza-Videos kein Zufall sein dürfte. „Für mich gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Die eine ist die politische und die andere ist die finanzielle“, sagte der ehemalige Spion: „Ich denke, dass beides passiert ist. Weil der Zeitraum der Veröffentlichung jetzt doch sehr eindeutig in Richtung EU-Wahlen geht.“

Da das Video bereits im Jahr 2017 entstanden ist, fragt Wandl: „Warum lässt man das über zwei Jahre liegen? Also es ist schon sehr gezielt und bewusst gemacht. In welcher Form auch immer und von wem auch immer.“

Als einen der Hintermänner vermutet er nach Ansicht des Materials und einem Tipp eines gut informierten Journalisten seinen ehemaligen Geschäftspartner Julian H., der für sein Alias in der Geschichte lediglich den ersten Teil seines Nachnamens weggelassen haben soll. Dieser besitzt offenbar Adressen in Wien und München, wobei Wandl betont: „Im Prinzip war die Münchner Adresse eine reine Scheinadresse.“

Laut dem Journalisten Wolfgang Fellner soll H. vorbestrafter Drogenhändler sein. Wandl sieht zudem den Anwalt Ramin M. als weiteren Hintermann, diesen kenne er „eher privat“. Dennoch versicherte Wandl: „Er ist bekannt wie ein bunter Hund.“

Update vom 23. Mai 2019, 7 Uhr: Wie ist das Video an die Öffentlichkeit gelangt? Wie Bild.de in Bezug auf die Zeit berichtet, hätten Mittelsmänner bereits 2018 versucht, das Video für einen siebenstelligen Betrag zu verkaufen - allerdings ohne Erfolg. So sei das Material auch unter anderem Jan Böhmermann angeboten worden, berichtet die Zeit weiter. Bezahlt hat der Satiriker jedoch auch nicht, sondern bei der Verleihung des österreichischen Filmpreises „Romy“ eine Anspielung auf den Clip gemacht. Aus Angst, aufzufliegen, soll das Video dann ohne Gegenleistung an den Spiegel sowie an die Süddeutsche Zeitung übergeben worden sein.

Österreich-Insider packt aus: Das sind die Drahtzieher hinter dem Ibiza-Video

Update 20.59 Uhr: Am Mittwochabend lief eine Sondersendung bei oe24.tv. Zu Gast bei Journalist Wolfgang Fellner war der Sicherheits-Experte Sascha Wandl. Wandl hat jahrelang selbst als Spion gearbeitet. Er erklärt, dass der Wiener Anwalt Ramin M. und der österreichische Detektiv Julian H. die Falle eingefädelt und das Video produziert haben sollen. 

„Ich habe Julian H. ausgebildet. Das Ibiza-Video trägt genau meine Handschrift. Auf den Video-Aufnahmen habe ich ihn dann sofort erkannt“, so der Experte über Urheber Julian H. Julian H. soll sich als Münchner Geschäftsmann Julian Thaler ausgegeben haben. Er soll Wohnsitze in Wien als auch in der bayerischen Landeshauptstadt haben. 

Im Interview bestätigt Wandl, dass der Anwalt namens Ramin M. das erste Treffen zwischen Julian H. und Johann Gudenus organisiert hat. „Die Zwei kennen sich gut und sind befreundet“, sagt er. 

Für das Video sollen um die 600.000 Euro an Produktionskosten hingeblättert worden sein. Geht es nach Wandl, sei es für „mehr als eine Million Euro angeboten“ worden. 

Die organisierte Nichte des Oligarchen war entweder eine Russin oder eine Lettin. So eine Vorgehensweise sei üblich, so Wandl. Was den Experten so stutzig macht, ist die fehlende Überprüfung der Lockvögel. „Ich hatte alle Kontakte überprüft. Das wäre eine einfache Überprüfung gewesen. Bei dieser ominösen Lettin oder Russin, was auch immer, hätte man schnell festgestellt, dass es nicht die Nichte des Oligarchen ist“, sagt Wandl. 

FPÖ-Chef Strache gerät massiv ins Zwielicht
Strache und Gudenus © dpa / -

Österreich: Belastendes Strache-Video: War es eine Falle?

Update 17.59 Uhr: Wurden Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus in die Falle gelockt? Diese Frage steht im Raum, seit das belastende Video aus einer Villa auf Ibiza publik geworden ist. Nun könnte diese Theorie neue Nahrung erhalten.

Laut mehreren Berichten soll ein Wiener Anwalt den Kontakt zwischen Strache, Gudenus und der vermeintlichen Nichte eines lettischen Oligarchen hergestellt haben. Der Name des Anwalts ist unter anderem den Zeitungen Kurier und Presse bekannt, wird aber dort nicht genannt.

Österreich: Lockte ein Anwalt Strache und Gudenus in die Falle?

 „Bitte beachten Sie strikt, dass mein Mandant keine Zustimmung zu identifizierender Berichterstattung erteilt hat“, sagt dessen eigener Rechtsberater Richard Soyer der Bild. Lediglich die Zeitung Österreich nennt den Namen des Mannes.

Besagter Wiener Anwalt soll zusammen mit einem Mann, der sich unter dem Tarnnamen „Julian Thaler“ vorgestellt haben soll, agiert haben. Thaler soll Besitzer eines Detektivbüros in München sein, dessen Spezialität verdeckte Ermittlungen sind.

Österreich: Anwalt bot schon 2015 belastendes Material zu FPÖ-Mann Strache

Interessant ist auch, dass der Anwalt schon einmal belastendes Material über Strache angeboten haben soll. Bei der Wiener Gemeinderatswahl soll er mehrere Parteien angesprochen und Bilder und Videos von Strache bei der Übergabe von Bargeld bzw. Beweise für dessen Konsum von Drogen angeboten haben. Quelle des Materials war wohl ein frustrierter ehemaliger FPÖ-Mitarbeiter, der sich von Strache an den Rand gedrängt fühlte. Da das Material aber für den aufgerufenen Preis nicht eindeutige genug gewesen sei, ist die Aktion wohl verpufft.

Diesmal sei der Anwalt auf Gudenus zugegangen, da er gehört habe, dass dieser einen Wald mit Jagdgrundstück veräußern wolle. Der Anwalt behauptete eine Lettin zu kennen, die an dem Grundstück interessiert und finanziell gut genug aufgestellt sei, um es zu erwerben.

Österreich: Strache und Gudenus zittern offenbar vor zweitem Video - wurde es schlüpfrig auf Ibiza? 

Update 15.47 Uhr: Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz* gibt sich nach dem Bruch der ÖVP-FPÖ-Regierung und mit Blick auf ein drohendes Misstrauensvotum gelassen. „Ich sehe es nicht als Damoklesschwert, sondern ich glaube, dass jede Institution eine eigene Aufgabe und eine eigene Verantwortung hat“, sagte Kurz am Mittwoch vor der ersten Sitzung seiner Übergangsregierung. Das Kabinett hat derzeit keine Mehrheit im Parlament. Die anderen Parteien könnten Kurz daher am Montag aus dem Amt drängen.

Kurz betonte, dass die Übergangsregierung nicht für weitreichende sondern für notwendige Entscheidungen im Amt sei. „Es geht nicht darum, Politik für die Zukunft zu machen.“ Wichtig sei nicht „Reformtempo“, sondern eine stabile Führung der Ressorts. Die Chefs der Parlamentsparteien seien von ihm in den vergangenen Tagen regelmäßig über den aktuellen Stand informiert worden.

Ibiza-Affäre: Ehemaliger österreichischer Vizekanzler Strache (FPÖ) tritt zurück und will Unschuld beweisen

In Folge des Skandals um die beiden FPÖ-Politiker musste Strache von seinem Amt als Vizekanzler zurücktreten. Er wertete in seiner Erklärung vor der Presse die Ibiza-Affäre als „geheimdienstlich gesteuerte Aktionen“ - diese seien in Niederträchtigkeit nicht zu übertreffen. Strache will die Herausgabe des gesamten Videomaterials erzwingen und spricht von einer „besoffenen Geschichte“. Der Österreicher will derweil seine Unschuld beweisen. Auf Facebook schreibt er: „Wir werden die Hintermänner des kriminellen Videos und Dirty Campaignings aus dem Ausland gegen meine Person ausfindig machen und meine Unschuld beweisen! Dafür kämpfe ich!“ Ob der deutsche Moderator Jan Böhmermann etwas mit dem Video zu tun hat, ist bislang noch nicht bekannt. Fest steht nur, dass er schon vor der Veröffentlichung von dem Video wusste.

Video zum Österreich-Skandal: Weiteres Videomaterial befürchtet

Auch der FPÖ-Fraktionschef im Nationalrat, Johann Gudenus, trat am Samstag wegen der Video-Affäre von allen politischen Ämtern zurück. Er wolle sein „tiefstes Bedauern über die zwei Jahre zurückliegenden Vorkommnisse zum Ausdruck bringen“, erklärte er.

Österreich: Weiteres belastendes Material gegen FPÖ? Strache und Gudenus zittern

Bislang wurden nur kurze Ausschnitte des wohl sieben Stunden langen Videos veröffentlicht. Johann Gudenus äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur APA zu den Aufnahmen: „Ich befürchte weiteres Material, das mich in kom­promittierenden Situationen zeigt.“ Genau aus diesem Grund sei er aus der Politik ausgestiegen. „Benebelt, naiv und vertrauensselig – in dieser Kombination ein echtes Desaster“, bezeichnet er seinen Zustand zum Zeitpunkt der Aufnahmen. 

Er sieht sich als „willkommenes und willfähriges Opfer“, das man „womöglich zusätzlich mit K.o.-Tropfen oder ähnlichen Substanzen und Drogen“ gefügig gemacht habe. „Mir fehlen streckenweise Erinnerungen über Stunden hinweg und ich weiß auch nicht mehr, was ich in diesen Zuständen von mir gegeben habe bzw. welche Handlungen daraus resultierten.“ 

„Ibiza-Video“ mit Strache: Gibt es ein pikantes zweites Video, das den Österreicher belastet?

Gegenüber oe24 bestätigte ein Insider, dass die letzten 60 Minuten des Videos besonders brisant sein sollen. Es gehe um schlüpfrige und pikante Inhalte. 

Johann Gudenus sagte in einem Interview mit der Presse: „Was überhaupt dort geäußert wird, ist an Peinlichkeit durch nichts zu überbieten.“ Und weiter: „Der erste Gedanke: Könnte ich nur einen Reset-Knopf drücken! Der zweite Gedanke ist, um Entschuldigung zu bitten, und der dritte Gedanke ist restlose Aufklärung und Verfolgung der dubiosen Drahtzieher.“

Sebastian Kurz‘ Nachfolge als Kanzler Österreichs ist geklärt. Die Alpenrepublik bekommt erstmals eine Frau an der Spitze der Regierung.

Ein Mitarbeiter von Kurz ließ nach der Ibiza-Affäre fünf Festplatten mit bristantem Inhalt vernichten. Deswegen hat er nun Ärger mit der Justiz.

Österreich wählt bald ein neues Parlament. Sebastian Kurz würde im Fall seiner Wiederwahl auch erneut mit der FPÖ koalieren - doch dafür macht er Vorgaben.

md

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