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Wahlsieger Kurz Vorbild für die CDU? Friedrich Merz wird deutlich - AKK distanziert

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Sebastian Kurz, ÖVP-Chef und Spitzenkandidat
Wahlsieger: Sebastian Kurz, ÖVP-Chef und Spitzenkandidat © dpa / Matthias Schrader

ÖVP-Chef Sebastian Kurz wird nach seinem fulminanten Wahlsieg gefeiert wie ein Popstar. Taugt sein Erfolgsrezept auch für die CDU?

Berlin - „König“, „Messias“ - Die Superlative überschlagen sich gerade, wenn es um Sebastian Kurz geht. Der österreichische ÖVP-Chef und Spitzenkandidat hat mit seiner Partei die Wahl in der Alpenrepublik gewonnen, die Rechtspopulisten entzaubert, wird von seinen Anhängern gefeiert wie ein Popstar. 

Am Tag danach beschäftigt die CDU die Frage, ob das Erfolgsrezept der ÖVP, dem österreichischen Pendant, auch für die deutschen Christdemokraten tauge. 

Nach Einschätzung von CDU-Parteivize Armin Laschet kann sich seine Partei ein Beispiel am Wahlkampf von Kurz nehmen. „Er hat seine Themen gehabt, er ist bei seinen Themen geblieben, er hat nicht den politischen Gegner beschimpft, sondern für seine Ideen geworben“, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident am Montag in Berlin vor Sitzungen der CDU-Gremien. „Ich glaube, das brauchen wir: klare Ideen, kurze Sätze und prägnante Botschaften.“ Das könne auch für die CDU ein Erfolgsrezept sein.

Österreich-Wahl: Friedrich Merz wünscht sich klares Profil wie Kurz

Friedrich Merz führt den Erfolg ebenso auf ein klares Profil zurück. Als einer der Ersten schickte der ehemalige Fraktionschef der Union bereits um 17.45 Uhr Grüße via Twitter nach Österreich. „Herzlichen Glückwunsch an den österreichischen Wahlsieger @sebastiankurz! Es hat sich einmal mehr gezeigt: Mit klarem Profil kann eine bürgerliche Partei auch wieder Mehrheiten gewinnen.“

Zehn Minuten später meldete sich die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer auf Twitter, gratulierte lediglich zum historischen Wahlsieg, enthielt sich aber aller Kommentare. Ihr Tweet klingt nach einem Standardmuster für Wahlsonntage.

Österreich-Wahl: CDU-Ministerin Julia Klöckner gegen Kurz-Modell

Deutlich gegen das „Kurz-Modell“ positionierte sich dagegen Agrarministerin Julia Klöckner. Die CDU-Ministerin lobte Kurz zwar für seine klare Haltung im Wahlkampf und dafür, dass er sich klar von extremistischen Positionen abgegrenzt habe. Deutschland und Österreich seien allerdings weder von der Größe noch von der Vorgeschichte der Koalitionen vergleichbar.

Kann das österreichische Kurz-Erfolgsmodell ein Vorbild für die deutschen Christdemokraten sein? Eine Frage, deren Diskussion in der CDU gerade erst begonnen hat. 

Für Aufregung sorgte der ZDF-Moderator Claus Kleber, als er am Sonntagabend Sebastian Kurz im „heute journal“ interviewte. Zuschauer bezeichneten seine Art als „unmöglich und respektlos“. Nun hat Friedrich Merz die Kanzlerin Angela Merkel scharf angegriffen.

Kommentar von Merkur.de zum Thema: Lektion aus Wien: Wahlsieger Kurz blamiert CDU und CSU

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