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Vater des Orly-Angreifers: „Mein Sohn war kein Terrorist“

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Die Wohnung des niedergeschossenen Mannes wird von Polizei und Spezialkräften durchsucht.
Die Wohnung des niedergeschossenen Mannes wird von Polizei und Spezialkräften durchsucht. © AFP

Paris - Ein Angreifer hat am Samstag eine Soldatin auf dem Flughafen Orly bei Paris bedroht. Ein Soldat erschoss ihn. Wurde ein Terror-Attentat verhindert? Der News-Ticker.

Eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse haben wir für Sie hier zusammengestellt.

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+++ Nicht religiöser Eifer, sondern Alkohol und Drogen haben den Flughafen-Angreifer von Paris nach Angaben seines Vaters zu seinen Taten getrieben. Der 39-Jährige sei "kein Terrorist" gewesen, sagte sein Vater am Sonntag dem französischen Radiosender Europe 1. "Er hat nie gebetet und er hat getrunken. So etwas passiert unter dem Einfluss von Alkohol und Cannabis."

+++ Immer wieder werden französische Soldaten selbst zum Angriffsziel. So attackierte im Februar 2015 ein Mann mit einem Messer drei Soldaten, die im südfranzösischen Nizza ein jüdisches Gemeindezentrum bewachten. Und erst vor sechs Wochen griff ein Mann mit zwei Macheten nahe des Pariser Louvre-Museums eine Patrouille an. Der Angreifer wurde niedergeschossen und schwer verletzt.

+++ Der Vater des Angreifers vom Pariser Flughafen Orly ist aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag unter Berufung auf Justizkreise. Der Bruder und ein Cousin des 39-Jährigen würden hingegen immer noch festgehalten.

Alle News zum Orly-Angreifer vom Samstag

+++ Die Ermittler haben im Fall des erschossenen Angreifers auf dem Pariser Flughafen Orly erste Hinweise auf einen möglichen Terroranschlag. Der 39 Jahre alte Mann habe bei seiner Attacke auf Soldaten gerufen: „Ich bin da, um für Allah zu sterben“. Das berichtete Antiterror-Staatsanwalt François Molins am Samstag in Paris bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.

+++  Entgegen erster Angaben wurde der Angreifer nicht von der Polizei gesucht, sondern war nach einem Raubüberfall unter Auflagen auf freiem Fuß. Sein Name stand deswegen im sogenannten "Verzeichnis gesuchter Personen". Er durfte Frankreich nicht verlassen. In der Vergangenheit war er unter Radikalisierungsverdacht geraten. Der Verdacht hatte sich zunächst aber nicht erhärtet.

+++ Wie der Flughafenbetreiber nun über Twitter meldet, soll auch das südliche Terminal den Betrieb langsam wieder aufnehmen. Die Inbetriebnahme ist für 15 Uhr geplant.

Orly-Attentat: Einsatz dauert weiter an

+++ Der Einsatz der Polizei in Garges-lés-Gonesse, eine Gemeinde die 15 Kilometer vom Stadtzentrum von Paris entfernt ist, dauert weiter an. Dort befindet sich die Wohnung des niedergeschossenen Angreifers. Um die Ermittlungen nicht zu behindern bittet die Polizei den Anweisungen vor Ort Folge zu leisten. 

Französische Spezialeinheiten vor dem Haus des niedergeschossenen Mannes.
Französische Spezialeinheiten vor dem Haus des niedergeschossenen Mannes. © AFP

+++ Für Reisende, die sich während der Tat im betroffenen Terminal oder in der Nähe aufhielten, ist mittlerweile eine psychologische Versorgung eingerichtet worden.

+++ Wie die AFP vermeldet sei die Wohnung des erschossenen Angreifers im Pariser Vorort Garges-lés-Gonesse durchsucht worden. Polizeiangaben zufolge war der 39-Jährige wegen Straftaten wie bewaffnetem Raubüberfall und Drogenhandel mehrfach vorbestraft und wurde von der Kriminalpolizei gesucht.

+++ Wie der Flughafenbetreiber just über Twitter mitteilte, wird der Flugverkeher am westlichen Terminal nach und nach wieder aufgenommen. Das südliche Terminal bleibe aber weiter geschlossen, dort laufen auch die Ermittlungen.

+++ Ein Augenzeuge berichtete laut AFP, der Angreifer habe die Soldaten "als Geisel" genommen. "Er hat sie am Genick gehalten und bedrohte die beiden anderen Soldaten mit dem Gewehr der Frau."

+++ Auch Francois Hollande hat sich erneut zu Wort gemeldet. „Der Präsident der Republik bekräftigt die Entschlossenheit des Staates, unablässig zu handeln, um gegen den Terrorismus zu kämpfen, die Sicherheit unserer Mitbürger zu verteidigen und den Schutz des Staatsgebiets sicherzustellen“, teilte der Élyséepalast am Samstag mit.

+++ Innenminister Bruno Le Roux hat inzwischen ein Sicherheits-Meeting einberufen, um die weiteren Maßnahmen zu besprechen.

+++ Frankreichs Staatschef François Hollande würdigte am Samstag den "Mut und die Schlagkraft" der Polizisten und Soldaten. Bei dem Angreifer habe es sich um einen "besonders gefährlichen" Mann gehandelt.

+++ Nach der Attacke auf Soldaten am Pariser Flughafen Orly sind der Vater und der Bruder des erschossenen Angreifers festgenommen worden. Solche Festnahmen im "Umfeld eines Verdächtigen" seien üblich, verlautete am Samstag aus Ermittlerkreisen.

Orly-Attentat: Flugbetrieb wird noch am Samstag wieder aufgenommen

+++ Die Ermittlungen der Kriminalpolizei werden den größten Teil des Tages über andauern. Es geht um die Untersuchung der Indizien, Zeugenaussagen und der Bildmaterials, so Innenminister Bruno Le Roux über Twitter. 

+++ Nach dem Angriff am Pariser Flughafen Orly könnte der Flugbetrieb nach Angaben des Betreibers noch am Samstag wieder aufgenommen werden. Am Terminal West könne es in den „kommenden Minuten oder Stunden“ weitergehen, sagte Betreiber-Chef Augustin de Romanet am Samstagmittag. Das zweite Terminal Süd könne dagegen nicht geöffnet werden, solange der Staatsanwalt den Tatort nicht erkundet habe. „Es könnte am Abend wieder öffnen, aber kommen Sie nicht nach Orly, ohne zu überprüfen, dass die Flüge wieder aufgenommen wurden.“

+++ Der am Pariser Flughafen Orly erschossene Angreifer ist ein mehrfach vorbestrafter Franzose und wurde von der Kriminalpolizei gesucht. 2015 stand er zudem unter Radikalisierungsverdacht, wie am Samstag aus Polizeikreisen verlautete. Eine Wohnungsdurchsuchung habe damals aber nichts ergeben. Der Mann war wegen einer Reihe von Straftaten wie bewaffnetem Raubüberfall und Drogenhandel mehrfach vorbestraft. Er wurde den Angaben zufolge von der Kriminalpolizei gesucht.

+++ Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian hat sich nun zum gewaltsamen Zwischenfall am Flughafen Paris-Orly geäußert. Der Angreifer habe eine Soldatin zu Boden geworfen und versucht, ihre Waffe zu entwenden. Die Frau sei Reservistin und als Teil einer Patrouille von drei Soldaten am Flughafen unterwegs gewesen. Sie habe ihre Waffe festgehalten. „Aber ihre zwei Kameraden haben es für nötig gehalten - und sie hatten Recht - das Feuer zu eröffnen, um sie zu beschützen, und vor allem um alle Leute drumherum zu beschützen“, sagte Le Drian. Er lobte die „Professionalität“ der Militärs.

Der französische Innenminister Bruno Le Roux (l) und der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian (r) beantworten Fragen von Journalisten vor dem Flughafen Paris-Orly.
Der französische Innenminister Bruno Le Roux (l) und der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian (r) beantworten Fragen von Journalisten vor dem Flughafen Paris-Orly. © dpa

+++ Mittlerweile gibt es auch Äußerungen von Fluggästen. Der 54-jährige Fluggast Franck Lecam sagte AFP, er habe in der Schlange für einen Flug nach Tel Aviv gestanden, als er drei oder vier Schüsse gehört habe. Ein Sicherheitsbeamter habe ihm nach der Evakuierung gesagt, der Vorfall habe sich an den Gates 37 und 38 der Flüge von Turkish Airlines ereignet.

Ein französischer Polizist vor dem Flughafen Orly in Paris.
Ein französischer Polizist vor dem Flughafen Orly in Paris. © dpa

+++ Innenminister Bruno Le Roux hat sich erneut zu den gewaltsamen Zwischenfällen geäußert. Der Mann sei der Polizei und den Nachrichtendiensten bekannt gewesen. Er habe kurz vor dem Vorfall am Flughafen im Ort Vitry ein Fahrzeug in seine Gewalt gebracht und in einer Bar die Anwesenden bedroht. Zuvor habe er bei einer Identitätskontrolle in Garges-lès-Gonesse das Feuer auf einen Polizisten eröffnet. Dieser sei verletzt worden und werde im Krankenhaus behandelt, sagte Le Roux, die Verletzungen seien aber scheinbar nicht sehr schwer.

+++ Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zum Vorfall am Pariser Flughafen Orly übernommen. Das meldete die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstag unter Berufung auf die Behörde.

Orly-Attentat: Keine weiteren Opfer

+++ Wie der französische Innenminister über Twitter bestätigte, gibt es außer dem niedergeschossenen Mann keine weiteren Opfer zu betrauern. Die Sprengstoff-Untersuchung sei abgeschlossen, der Flughafen bliebe aber weiter geschlossen.

+++ Mittlerweile ist auch der zeitliche Ablauf klar. Die Tat in Stains im Departement Seine-Saint-Denis hatte sich gegen 6.55 Uhr bei einer Routine-Polizeikontrolle ereignet. Der Angreifer habe mit einer Schrotpistole auf die Beamten geschossen. Etwa anderthalb Stunden später folgte der Vorfall in Orly. Gegen 8.30 Uhr hatte der Mann in Halle 1 des Airports einer Soldatin die Waffe entrissen und war damit in ein Geschäft im Flughafengebäude geflüchtet. Sicherheitskräfte erschossen ihn.

+++ Bei dem am Flughafen Paris-Orly niedergeschossenen Mann ist kein Sprengstoff gefunden worden. Das bestätigte der Sprecher des französischen Innenministeriums am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Sprengstoffexperten hätten ihren Einsatz abgeschlossen, teilte die Präfektur des Verwaltungsbezirks Val-de-Marne auf Twitter mit.

+++ Der Angriff, der sich vor dem gewaltsamen Zwischenfall am Flughafen Orly ereignet hatte, hat einen Ordnungshüter leicht verletzt. So berichtet es die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise. Die Attacke erfolgte offenbar bei einer Polizeikontrolle am Samstagmorgen.

+++ Vor dem gewaltsamen Zwischenfall auf dem Pariser Flughafen Orly hat ein Mann in der Nähe von Paris auf Polizisten geschossen und dabei einen von ihnen leicht verletzt. Wie am Samstag aus Polizeikreisen verlautete, stehen die Schüsse in Stains im Departement Seine-Saint-Denis im Zusammenhang mit dem Vorfall in Orly, wo ein Mann einem Soldaten die Waffe entrissen hatte und danach erschossen worden war. Die Tat in Stains hatte sich etwa anderthalb Stunden vorher ereignet.

+++ Der französische Innenminister Bruno Le Roux begibt sich zum Flughafen, wie sein Ministerium auf Twitter mitteilte. Seit der Pariser Terrornacht vom 13. November 2015 gilt in Frankreich der Ausnahmezustand. Damals hatten Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat bei Anschlägen 130 Menschen ermordet. Der Ausnahmezustand war mehrfach verlängert worden und ist aktuell bis zum 15. Juli in Kraft. Zuletzt hatte Justizminister Jean-Jacques Urvoas offen über eine Aufhebung des Ausnahmezustands gesprochen.

+++ Nachdem der Flugverkehr am Flughafen Paris-Orly eingestellt wurde, teilte nun die Flugaufsicht auf Twitter mit, dass manche ankommende Flüge zum Flughafen Charles de Gaulle umgeleitet würden.

Reisende laufen über die Autobahn zum Pariser Flughafen Orly.
Reisende laufen über die Autobahn zum Pariser Flughafen Orly. © dpa

+++ Nach dem Zwischenfall am Flughafen Paris-Orly ist der Luftverkehr an dem Airport komplett gestoppt worden. Der Verkehr sei an beiden Terminals eingestellt, teilte der Flughafenbetreiber am Samstag auf Twitter mit. Er rief Passagiere auf, sich nicht zum Flughafen zu begeben. 

Orly-Attentat: Mann am Pariser Flughafen niedergeschossen

+++ Die Spezialeinheit der französischen Bundespolizei RAID ist mittlerweile vor Ort. Die Hintergründe der Tat sind weiter unklar.

+++ Der am Flughafen von Paris niedergeschossene Mann ist tot. Das sagte eine Sprecherin der französischen Nationalpolizei am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Außer dem Mann sei niemand verletzt worden.

Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr sperren das Areal rund um den Flughafen ab.
Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr sperren das Areal rund um den Flughafen ab. © AFP

+++ Am Pariser Flughafen Orly ist am Samstag ein Mann niedergeschossen worden. Er habe zuvor einem Soldaten die Waffe entwendet und sich dann in ein Geschäft geflüchtet, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstag unter Berufung auf das Innenministerium. 

Polizei und Spezialkräfte sind vor Ort.
Polizei und Spezialkräfte sind vor Ort. © AFP

+++ Die Polizei berichtete auf Twitter von einem Einsatz an dem Flughafen und rief dazu auf, den abgesperrten Bereich zu meiden. Sprecherinnen der Nationalpolizei und der Pariser Polizeipräfektur gaben auf Anfrage zunächst keine Informationen zu dem Vorfall.

+++ Nach Angaben des Senders BFMTV wurde der Flughafen evakuiert, um sicherzustellen, dass der Mann keine Komplizen hatte. Sprengstoffexperten sollten zudem sicherstellen, dass der Mann keine Bombe dabei habe.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von Terroranschlägen. Erst vor einigen Wochen war nahe dem Pariser Louvre-Museum ein Mann niedergeschossen worden, der sich mit Macheten auf eine Militärpatrouille gestürzt hatte. Wegen der Terrorgefahr patrouillieren Soldaten an Flughäfen, Bahnhöfen und anderen gefährdeten Orten.

dpa/AFP/sdm/sah

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