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Palästinenser weisen US-Äußerungen zu Klagemauer zurück

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Die palästinensische Regierung beharrt auf die Beibehaltung der Grenzen in Ost-Jerusalem. Die USA habe ihre Rolle als Vermittler im Friedensprozess des nahen Ostens verspielt, so eine Mitteilung.

Gläubige Juden an der Klagemauer in Jerusalem.
1 / 5Gläubige Juden an der Klagemauer in Jerusalem. © dpa
US-Präsident Trump hat Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt
2 / 5US-Präsident Trump hat Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. © dpa
Die Entscheidung von US-Präsident Trump führte international zu Protesten
3 / 5Die Entscheidung von US-Präsident Trump führte international zu Protesten. © dpa
Die US-Entscheidung, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen, sei eine Grundlage für Frieden im Nahen Osten, erklärte Benjamin Netanjahu in Brüssel.
4 / 5Die US-Entscheidung, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen, sei eine Grundlage für Frieden im Nahen Osten, erklärte Benjamin Netanjahu in Brüssel. © dpa
Der Tempelberg mit dem Felsendom (M) und der al-Aqsa-Moschee (r) in Jerusalem
5 / 5Der Tempelberg mit dem Felsendom (M) und der al-Aqsa-Moschee (r) in Jerusalem. © dpa

Ramallah/Washington - Die Palästinenser haben US-Äußerungen zurückgewiesen, denen zufolge die Klagemauer in Jerusalems Altstadt im Rahmen einer künftigen Friedensregelung Teil Israels bleiben wird. «Wir werden keine Veränderung der Grenzen des 1967 besetzten Ost-Jerusalems akzeptieren», sagte der Sprecher von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Ein hochrangiger US-Regierungsbeamter hatte am Freitag im Vorfeld einer Reise von Vizepräsident Mike Pence in die Region gesagt: «Wir können uns keine Situation vorstellen, in der die Klagemauer kein Teil Israels wäre.»

Abbas' Sprecher Nabil Abu Rudeineh sagte der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa, diese Position bestätige einmal mehr, dass die gegenwärtige US-Regierung kein fairer Vermittler mehr im Friedensprozess sein könne.

Israel beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt - Palästina Ost-Jerusalem

Die Klagemauer, ein Überrest der Befestigung des zweiten Jerusalemer Tempels, stellt die heute heiligste Stätte des Judentums dar. Sie liegt am Fuße des Tempelbergs, dem Gebiet, das im Brennpunkt der Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern über den künftigen Status Jerusalems in einer etwaigen Friedensvereinbarung steht.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch vergangener Woche in einem Alleingang Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt. Als Reaktion kam es zu teilweise heftigen Unruhen in den Palästinensergebieten. Israel hatte den arabischen Ostteil Jerusalems 1967 im Sechs-Tage-Krieg erobert und beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt. Dies wird international nicht anerkannt. Die Palästinenser fordern Ost-Jerusalem als künftige Hauptstadt.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte sich zuletzt unbeeindruckt vom Aufruf islamischer Staaten gezeigt, Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas anzuerkennen. Vielmehr sollten die Palästinenser "die Realität anerkennen und sich für den Frieden und nicht den Extremismus einsetzen". Der Sprecher des israelischen Außenministeriums verurteilte den Aufruf der islamischen Länder als "provokativ".

dpa

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