11.29 Uhr: Markus Söder sorgte bei seiner Rede in Gillamoos für einen Lacher: „Ich finde, Bayern ist ein echtes Super-Land. Nicht alles ist perfekt, außer meiner Frau.“
BR24-Video zeigt Ausschnitt vom Gillamoos
11.16 Uhr: Juso-Chef Kevin Kühnert kritisiert ein „politisches Gaffertum“ in Bezug auf die ostdeutschen Bundesländer. „Wir betrachten die Entwicklung im Osten wie einen Autounfall, wo alle vorbeifahren und traurig sind, was da passiert ist“, sagte er am Montag bei seinem Auftritt auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg. „Lasst uns mit diesem politischen Gaffertum aufhören.“ Man dürfe nicht nur über die Menschen in Saschen und Brandenburg reden, wo die rechtspopulistische AfD bei den Landtagswahlen am Sonntag jeweils zweitstärkste Kraft wurde. Man müsse mit ihnen sprechen.
Der Chef der SPD-Jugendorganisation forderte die demokratischen Parteien zu mehr Präsenz im Osten auf. „In Sachsen hat sich aus vielen Regionen die sichtbare Demokratie zurückgezogen“, sagte er. „Es gibt Ecken in Sachsen, da muss man sich ins Auto setzen und zwei Stunden fahren, um zu dem nächsten Büro einer demokratischen Partei zu kommen.“ Das müsse sich ändern.
11.15 Uhr: Nach dem schlechten Abschneiden der FDP bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen hat Bayerns FDP-Landeschef Daniel Föst von seiner Partei noch mehr Einsatzbereitschaft eingefordert. „Im kommenden Jahr stehen für uns die wichtigen Kommunalwahlen an. Wir müssen auf die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zugehen, ihre Probleme anhören und lösen“, sagte Föst am Montag auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg. „Das Ziel der FDP ist es, zu Helden der Nachbarschaft zu werden. Selten waren die Kommunalwahlen wichtiger als 2020.“ Die Ost-Wahlen, bei denen die FDP in beiden Bundesländern den Einzug in die Landtage verpasste, seien „voll in die Hose“ gegangen.
11.14 Uhr: Die SPD muss sich nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder trotz ihrer Suche nach einem neuen Parteichef wieder konstruktiver in der Bundesregierung einbringen. „Da möchte ich jetzt endlich wissen, was Sache ist“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg. Er erwarte, dass die anstehenden Regionalkonferenzen der Kandidaten für den SPD-Vorsitz nicht weiter die Bundesregierung bremse. „Egal wie die Regionalkonferenzen laufen, es darf nicht dazu führen, dass wir vier Monate um uns selber kreisen.“ Angesichts außenpolitischer Entwicklungen wie dem Brexit, dem Handelskrieg zwischen den USA und China oder dem Klimawandel müsse Deutschland jetzt handeln.
Derweil droht Söder Ärger vor Gericht: Die Deutsche Umwelthilfe will Beugehaft gegen Spitzenpolitiker durchsetzen. Muss Bayerns Ministerpräsident ins Gefängnis?
10.46 Uhr: Der Ministerpräsident geht nun auf die Landtagswahlen im Osten ein: „Wer glaubt jetzt einfach zur Tagesordnung übergehen zu können, der irrt.“ Der AfD-Wahlerfolg sei zu ernst. Die "entscheidende Antwort" auf die beiden Wahlen müsse deshalb sein, "dass in Berlin nicht ständig um sich selbst gekreist wird", sagte Söder.
10.42 Uhr: Markus Söder hat die Bühne zu dem Lied „Astronaut“ von dem Rapper Sido betreten. Der Text: „Ich heb' ab, nichts hält mich am Boden“. Und der Ministerpräsident beginnt seine Rede gleich mit einem Seitenhieb auf die anwesenden Journalisten, die letztes Jahr das Ende der CSU prophezeit hätten: „Wir sind immer noch hier.“ Seinen Parteikollegen und Vorredner Weber lobt er für seinen Wahlkampf bei der vergangenen Europawahl.
Update 10.36 Uhr: Zum Aufwärmen vor dem bayerischen Ministerpräsidenten Söder spricht im Moment der Spitzenkandidat der EVP bei der Europawahl, Manfred Weber (CSU).
Abensberg - Zum Ausklang des Volksfests Gillamoos kommen alljährlich die führenden Politiker der großen Parteien nach Abensberg. Dieses Mal werden die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg das zentrale Thema sein. Die Politiker treten parallel zueinander in unterschiedlichen Bierzelten auf dem politischen Gillamoos auf.
Einer der wichtigsten Redner wird der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (52) sein. Er stand zuletzt mit seinen Vorschlägen für die Umweltpolitik im Mittelpunkt. Mit ihnen wird sich der Parteivorstand in der kommenden Woche befassen und ein Papier zur Klimapolitik verabschieden. Der Landesvater war am Wochenende beim Besuch eines Festes in München angespuckt worden. Auch nach dem Angriff zeigte er sich mit guter Laune. In Abensberg werden Organisatoren und Leibwächter wohl alles daran setzen, dass es nicht zu einmal zu einer solchen Attacke kommt.
Für die Freien Wähler ist der Auftritt beim Gillamoos ein Heimspiel. Parteichef Hubert Aiwanger (48) stammt aus der Region. Bevor Aiwanger ans Rednerpult tritt, macht der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (48) den Anfang für die Regierungspartei. Für die AfD wird der bayerische Vorsitzende Martin Sichert (39) sprechen, die FDP wird durch Daniel Föst, auch er ist der Landeschef seiner Partei, vertreten sein. Bei den Grünen wird mit Katharina Schulze (34) und Anton Hofreiter (49) ein Duo aus Landes- und Bundespolitik zu den Anhängern sprechen.
Auch die SPD schickt einen Redner aus Berlin ins Bierzelt. Juso-Chef Kevin Kühnert (30) hat sich angemeldet. Bei der Gillamoos-Premiere hat die Partei Die Linke ebenfalls einen prominenten Namen angekündigt. Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (63) soll auftreten.
Bei den Analysen zu den Landtagswahlen müssen die beiden großen Volksparteien wohl hart mit sich ins Gericht gehen. Die CDU blieb in Sachsen zwar stärkste Kraft, verlor aber 7,3 Prozentpunkte. Die SPD musste in Brandenburg 5,7 Prozentpunkt an die politischen Gegner abgeben. Sie holte mit 26,2 Prozent der Stimmen allerdings den Wahlsieg. (Vorläufiges Endergebnis, Stand 2. September, 10.00 Uhr).
Die Auftritte der Politiker beim Volksfest im Landkreis Kelheim hat immer eine große Strahlkraft. Im vergangenen Jahr standen die Reden im Zeichen der Vorfälle von Chemnitz. 2017 waren sie wichtig für den Endspurt im Bundestagswahlkampf.
dg/md/dpa/afp